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Beschmiertes Regaletikett

Warum macht man sowas? Und wieso? Und aus welchen Beweggründen? Und welche Absicht steckt dahinter? Und wer war das und weshalb überhaupt?

(Okay, das Brot scheint woanders günstiger angeboten zu werden. Aber falls das der Grund für die seltsame Beschriftung war, hätte man das im persönlichen Gespräch mit mir oder einem meiner Mitarbeiter sinnvoller kommunizieren können …)


Mittige Regaletiketten

In unserem kleinen Ableger im Stadtteil Findorff ist mir aufgefallen, dass irgendjemand, vielleicht ein/e neue/r Mitarbeiter/in, die Regaletiketten nicht so anbringt, wie wir es schon seit zwei Jahrzehnten handhaben und wie ich es selber allen Leuten immer beibringe: Linksbündig mit der Ware.

Stecken die Etiketten konsequent linksbündig (oder meinetwegen auch rechts, aber da wir von links nach rechts lesen ist die Orientierung bei linksbündig angebrachten Preisen einfacher), ergibt sich selbst bei einem komplett leeren Regal eine sehr leicht nachvollziehbare Platzierung. Wenn die Etiketten mittig stecken, gerade auch wenn wie auf dem Bild die Produkte einreihig im Regal stehen, ist die Platzierung zwar schon noch relativ unkompliziert möglich, aber bei größeren Abständen muss man mitunter gleich mehrere benachbarte Artikel ansehen, um den für das jeweilige Produkt vorgesehenen Platz überhaupt abschätzen zu können.

Ich mag es nicht, vielleicht auch, weil die Preisauszeichnung während meiner gesamten Zeit im Einzelhandel, also auch vor meiner Selbstständigkeit, nie anders gemacht wurde und ich damit einfach groß geworden bin.

Wer Preisetiketten mittig anbringt, will auch die Welt brennen sehen.


Retro-Mezzo

Im Lager fiel mir, als ich an einer Palette mit dem Coca-Cola-Leergut vorbeiging, eine Flasche Mezzo Mix auf, die dem Etikett nach zu urteilen mit großer Sicherheit noch aus der Zeit vor dem Erdmittelalter (Mesozoikum) stammen musste. Während ich noch überlegte, ob die ältesten uns bekannten Dinosaurier wohl überhaupt schon eine Chance hatten, diese Flasche noch zu kennen, entdeckte ich den Hinweis auf die "Retro Design Edition". Okay, vergesst es. Keine Dinosaurier. Das ist nur der Raider in Flaschen. :-P


MW-Etikett auf EW-Flasche

Mal wieder ein Versuch, das Etikett einer Mehrwegflasche mit Klebestreifen auf einer etikettenlosen Einwegflasche zu befestigen. Ob das in betrügerischer Absicht oder aus purer Verzweifelung passiert ist, stand jedoch nicht dran. :-)


Genmalz!!!!111einself

Rückenetikett einer Flasche Bier, von der ich leider kein vollständiges Bild oder überhaupt noch einen Hinweis auf die genaue Sorte habe. Der EAN hilft mir nicht weiter, "Hallertauer" dürfte sich auf eine der verwendeten Hopfensorten beziehen.

Was auffällig war: Das Bier wurde mit Roggenmalz gebraut, den sie in der Zutatenliste beim Zeilenumbruch getrennt hatten: "Rog-genmalz", wodurch "genmalz Hell" (wenn auch vorne klein Geschrieben) in der Liste auftaucht.

Oder bin ich der einzige, der darüber stolpert? Hmm …


Saft nicht aus Käse

Von Innocent-Saft haben wir auch mehrere Sorten im Angebot. Für Erstkäufer dieser Produkte recht irritierend dürften die "etwas" durchgeknallten Etiketten auf den Flaschen sein. Man gewöhnt sich irgendwann dran, wenngleich nicht alles lustig ist.

Bei diesem Etikett musste ich schon schmunzeln – wenn man bedenkt, wie oft wir schon Ladendiebe hatten, die Käse geklaut haben … :-O


Heimarbeit: Etikettenpuzzle

Wie ich hier schon vor ein paar Monaten geschrieben hatte, sollte diese Platzierung der Spirituosen in den Vitrinen keine Dauerlösung bleiben. Spätestens seit der Installation unserer neuen Warensicherungsanlage können wir den Alkohol wieder unbesorgt auch im Laden unterbringen.

Angelehnt an die Platzierungsempfehlung der Großhandlung habe ich nun mal meinen eigenen Entwurf gebaut. Dazu hatte ich mir von jedem Artikel ein Regaletikett ausgedruckt und zu Hause auf dem Esstisch das neue Spirituosenregal zusammengepuzzelt. Hier seht ihr jetzt zwei Meter Regal mit jeweils fünf Fachböden. (Ja, die Etiketten habe ich hochkant hingelegt, weil das so etwas handlicher ist.)
Den dritten Regalmeter, ein Kopfregal, hatte ich getrennt gelegt und es wird wohl hinterher dennoch zwei Vitrinen mit den sehr teuren Artikeln geben, in denen sich natürlich auch die schon bekannten Besonderheiten befinden werden. Ob das jetzt alles auch in den Praxis so passt, werden wir sehen.

Ja, da sitzt ein SPAR-Kind bei mir auf dem Bein und spielt dem Tablet. :-)


Markenlachs für 99 Cent

Der letzte Kunde des Vorabends wollte neben einigen anderen Dingen auch fünf Pakete Costa-Lachs kaufen. Den Geldschein, mit dem er bezahlte, zog er aus einem dicken Bündel, dessen Gesamtwert sich locker im oberen vierstelligen Bereich bewegte.

Nachdem er bezahlt hatte, monierte er in relativ rüpeligem Tonfall den Preis der Lachs-Pakete. Die Frage hätte zwar mit einem Blick auf den Kassenbon selber beantworten können, aber er zog es vor, ohne Bitte und Danke einen meiner Mitarbeiter herzuzitieren. Es folgte eine kurze Diskussion, die mit der Behauptung abschloss, dass da "99 Cent" auf dem Preisschild stehen würde.

Die beiden gingen zur Tiefkühltruhe, an der neben vielen anderen Schildern auch eines für den gekauften Lachs (5,29€) hing und eines für Eigenmarken-Fischfrikadellen für 99 Cent. Auf das letztgenannte Schild zeigte er und kotzte gleich unfreundlich heraus, dass ihm zu viel berechnet worden wäre und dass wir uns gefälligst kulant zu zeigen hätten, wenn wir schon Schilder mit falschen Preisen aufhängen würden.

Mein Mitarbeiter nutzte die Tatsache, dass der Kassierer schon zur Abrechnung nach hinten gegangen war, um ihm zu sagen, dass er da aufgrund der nicht mehr vorhandenen Kasse leider nichts mehr machen könne. Und sowieso: Gekauft ist gekauft, es gibt kein Recht auf Rückgabe. Mosernd verließ der Typ mitsamt der bezahlten Ware den Laden.

Klar hätte man da noch was machen können. Natürlich nicht im Preis, aber problemlos hätten wir den Lachs stornieren und ihm das Geld wiedergeben können. Auch nach der Kassenabrechnung. Aber Wald und Echo und so. :-)

Club-Coca-Mate-Cola-Etikettenmix

Im Mülleimer vor dem Leergutautomaten fand ein Kollege eine Cola-Flasche, deren originales Etikette mit den beiden Aufklebern einer Club-Mate-Flasche überklebt waren. Haha, dachte ich, wieder ein Dummer, der eine unbepfandete Flasche auf diese Weise versilbern wollte. Dabei erkennt der Automat doch bei Mehrwegflaschen (wie bei Club Mate) die Flaschenform und nicht das Etikett. "Stell mal da hin, das kommt später noch ins Blog", sagte ich.



Als ich mir die Flasche zwischendurch mal genauer ansah, fiel mir auf, dass es sich bei der Flasche um eine offiziell mit 25 Cent bepfandete und mit DPG-Logo bedruckte Colaflasche handelt.
Wenn da jemand versucht hat, auf diese Weise den Automaten zu "überlisten", hat er sich nur selber betrogen. :-D

(Eine weitere Erklärung, um Dummheit oder böse Absicht mal auszuschließen: Vielleicht hat jemand diese Flasche tatsächlich genutzt, um darin die Mate zu lagern oder transportieren (z.B. dort hin, wo Glasflaschen verboten sind) und hat dann mit den übereinander geklebten Etiketten vom Leergutautomaten eine Abfuhr bekommen und die Flasche ohne weitere Diskussion weggeworfen.)


Selbstgedrucktes Pfandlogo

Dieses moderne Kunstwerk hat Banause Traudl verschmäht.

Verstehe ich gar nicht. :-D

Es ist weniger geworden im Laufe der Jahre, aber immer wieder mal versuchen die Leute dennoch, mit irgendwelchen gebastelten und ausgedruckten Logos oder nur Strichcodes den Automaten zur Annahme der Flaschen zu bewegen. Aber ohne die spezielle Farbe, die auf das UV-Licht im Automaten reagiert, wird das nichts.


Einweg und Mehrweg

Seit Anfang des Jahres besteht ja nun die Verpflichtung, "Einweg" und "Mehrweg" direkt bei der Preisauszeichnung zu kennzeichnen. Mit vielen Jahren Erfahrung in der Leergutannahme und der Tatsache, dass viele Kunden bei "Einweg" automatisch an "nicht bepfandet" denken, hatte ich zu Beginn dieser Kennzeichnung damit gerechnet, vielen Leuten die Unterschiede detailliert erklären zu müssen.

Aber das ist bislang nicht eingetreten. Entweder, weil die Leute erfahrungsgemäß ohnehin keine Schilder lesen, oder weil sie diese Verpackungen nun (noch häufiger) einfach wegwerfen und gar nicht mitbekommen, dass sie auch dafür (schon lange) Pfand zahlen mussten …


Ü-Dose

Mit unserer Hauptlieferung haben wir eine Konservendose ohne Etikett bekommen. Damit sie sich besser oder überhaupt verkauft, hatte irgendein Kollege oder irgendeine Kollegin einen Sonderpreis draufgeklebt und das Ding auf den Restetisch gestellt. Geschickterweise ohne zu notieren, was sich in der Dose befindet. Von ganzen Erdbeeren bis Katzenfutter wäre die ganze Bandbreite möglich. Wobei ich grobe Früchte wie z.B. Erdbeeren ausschließen würde. Beim Schütteln fühlt sich der Inhalt der Dose eher nach einem etwas kompakterem Inhalt an, also Katzenfutter oder auch ein Eintopf oder sehr dicht gepacktes Gemüse, ganze Bohnen etwa.

Ich denke, ich werde die Dose einfach mal selber mit nach Hause und dort öffnen. Natürlich wäre es sicherlich auch möglich, anhand des Aufdrucks und der Produktions-/Chargennummern das Gegenstück hier im Laden zu finden, aber wie viel Mühe will man sich dafür machen?


Etiketten mit Pfeilen

In der Getränkeabteilung stieß ich auf ein Regaletikett, auf das jemand rote Pfeile gemalt hatte. Was soll das denn?! In der alten Abteilung hatten wir das teilweise so gemacht, da die Preisschilder für die auf dem Boden stehende Ware (Getränkekisten) und die Produkte im Fachboden darüber allesamt nebeneinander in der selben Preisschiene steckten. Aber hier in den neuen Regalen mit den schönen Doppel-Scannerleisten? Da muss das doch nun wirklich nicht sein. Sieht blöde aus und ist unnötige Zeitverschwendung.

[…]

Wer genau hinguckt, erkennt auf dem Schild das aufgedruckte Datum: Erstellt wurde es im letzten Jahr am 12. Juli. Wie auch immer das noch den Weg in die neue Abteilung gefunden hat …

Für mich am interessantesten ist die Frage, warum auch immer mir das Etikett in den letzten knapp drei Monaten noch nie aufgefallen war. :-)


hcsielfthcurF tim

Ich hatte mir das Produkt nie so genau angesehen, aber dann fiel es mir doch auf: Auf den Orangina-Etiketten macht die Unterzeile "mit Fruchtfleisch" einen Kopfstand. Soll das so? Ist das Absicht? Oder hat sich da jemand einen Spaß beim Layout gemacht oder ist das sogar die Rache eines verärgerten Mitarbeiters, der für das Etikettendesign verantwortlich war? Hmm …



Auch die Hersteller-Website brachte zunächst keine hundertprozentige Klarheit. Da steht "mit Fruchtfleisch" richtig herum, die überkoppe Schreibweise scheint also nicht zum Standarddesign zu gehören. Außerdem steht dort "Dreh's doch mal um.", was ein Hinweis auf die laufende Werbekampagne ist.

So ganz verstanden habe ich es nicht, vermutlich hat es mit dem Aufschütteln von Haut und Knochen des Fruchtfleischs zu tun. Auf jeden Fall ein Hingucker. :-)


Faxenergy

Kurioses Fundstück in unserem Getränkekühlregal. Je nach körperlicher Verfassung des Konsumenten könnte vielleicht auch eine Literdose des schwarzen Faxe für neue Energien sorgen. Mich macht das Bier, das ich übrigens relativ lecker finde, vor allem immer sehr müde. :-)

(Ja, da kommen noch ordentliche Schienen für die Preisschilder ran.)