Skip to content

Da steht er in der Einfahrt

Wenn der Gebetsdruck so groß ist, dass man sein Auto einfach da stehen lässt, wo man gerade steht und sich dann 20 Minuten nicht blicken lässt, dann ist man möglicherweise aus seiner eigenen Sicht sehr gläubig, aber eben auch ein riesiges Arschloch.

In den Gebetsraum zu laufen und nach dem Fahrer zu fragen, wäre vermutlich nicht zielführend gewesen und hätte unterm Strich mit hundertprozentiger Sicherheit mehr Stress als Nutzen verursacht – also wartete ich zähneknirschend im Auto. Nicht ohne dabei für die Dropkick Murphys aus dem CD-Player den Lautstärkeregler auf den Anschlag zu drehen. Als der Typ, der den Wagen dort stehengelassen hatte, einsteigen wollte, sprang ich aus dem Wagen und wollte ihn mal auf so ein rücksichtsloses Verhalten ansprechen. Hat ihn aber gar nicht interessiert, er murmelte wortwörtlich irgendwas in seinen Bart, stieg ein und warf den Rückwärtsgang rein.

Unser Zaun wird sowas natürlich auch nicht verhindern können, aber wenigstens stelle ich solchen Leuten damit nicht auch noch zusätzlichen kostenlosen Parkraum zur Verfügung.


Container am Haken

Alle vier Wochen dieses Spektakel hier auf dem Hof. Einen Abrollcontainer aufzuladen ist eigentlich keine große Sache und das passiert tagtäglich tausendfach. Aber hier ist es immer wieder eine Herausforderung. Alleine schon, mit dem LKW in die Einfahrt zu kommen, bringt gerade unerfahrene Fahrer schnell ins Schwitzen. Wenn der Container dann auf dem Fahrzeug steht und hinten noch etwas übersteht, wird es noch mühsamer, hier rückwärts zwischen den parkenden Autos in die Einfahrt zu manövrieren.

Aber irgendwie klappt es doch immer wieder …


Prima Parkplatz

Um die Videoaufzeichnung und das Diebstahlsprotokoll von einem der Ladendiebstähle hier in der jüngsten Zeit abzuholen, hatten wir kurz die Polizei im Haus. Nachdem ich die Unterlagen ausgehändigt hatte, ging ich nach vorne zur Tür und guckte mich auf der Straße um. Eigentlich wollte ich nur gucken, wie weit der Fahrer unseres Getränkelieferanten war, der bereits seit einer Weile mit seinem LKW bei uns vor der Tür auf der Straße in zweiter Reihe stand. Natürlich wie immer auch auf dem Mordstreifen Fahrradschutzstreifen, aber wir haben ja eine Ausnahmegenehmigung und unsere Lieferanten dürfen dort halten, wenngleich es ansonsten streng verboten ist.

Der Polizeiwagen stand genau hinter dem Getränke-LKW und ein Beamter saß auf dem Beifahrersitz. Der Fahrersitz war leer. In dem Moment kam der andere Uniformierte aus dem Laden und hielt ein paar Süßigkeiten und eine Flasche Wasser in der Hand. "Ich brauchte noch Nervennahrung", lachte er und hielt die Sachen hoch.

Ich zeigte zum LKW: "Bevor du was sagst, weil der auf dem Schutzstreifen steht. Wir haben da eine Ausnahmegenehmigung von der Stadt."

Der Polizist schmunzelte: "Keine Ahnung, du. Ich dachte, da hinter dem Laster ist alles frei, da kann ich doch ganz prima parken, da stört uns keiner."

Herrlich, die Polizei in Bremen. :-)

Geplanter kleiner Umzug für die Betonschachtringe

Die Betonschachtringe mit dem Kirschlorbeer (Jahaaa!) stehen seit inzwischen über 19 Jahren hier auf dem Hof. Sie stehen zwar auf unserem Teil der Fläche, allerdings auch ganz knapp an der Grenze. So knapp, dass es nicht möglich wäre, den beauftragten Zaun dort vernünftig aufzustellen:



Doch wie verschiebt man mal eben so einen Ring? Ich habe keine Ahnung, wie schwer so ein Teil ist. Aber alleine schon die leeren Ringe dürften mit Sicherheit ihre fünf bis sechs Zentner wiegen. Dann noch die (nasse) Erde darin und die Pflanze oben drauf – ich könnte mir vorstellen, dass da locker eine gute halbe Tonne zusammenkommen dürfte. Das auf der einen Seite. Dann steht das grobe Material auf dem ebenfalls groben Asphalt – mal eben zur Seite schieben dürfte folglich schwierig werden. Hulk würde bei einem solchen Reibungskoeffizienten vermutlich nur lachen, da ich da kräftemäßig nicht ganz mithalten kann, mussten wir eine andere Lösung finden.

Mit einem extra neu gekauften Spanngurt werden wir das in den nächsten Tagen mal erledigen. Mit einem ausreichend stabilen (geflochtenem) Nylonseil können wir den Spanngurt quasi verlängern und somit an diversen Ankerpunkten hier im Hof befestigen. Dann können wir mit der Ratsche die Ringe Stück für Stück versetzen. Das mag abenteuerlich klingen, aber ich bin ziemlich sicher, dass das funktionieren wird. Ansonsten brauchen wir eben doch den unglaublichen Hulk. :-)


Moschee außer Betrieb?

Es ist Samstag Abend und auf dem Hof steht außer dem Wagen einer Kollegin nicht ein einziges Auto. Das haben wir in all den Jahren vermutlich auch noch nie gehabt.

Ursprünglich hieß es ja, dass sie zu "Ende Oktober" ausziehen werden. Vielleicht ist der Umzug mit den wesentlichen Teilen ja auch schon ins neue Gebäude geglückt. Ein paar Leute sind aber auf jeden Fall immer wieder noch im Gebäude und räumen vermutlich auf oder packen Sachen zusammen. Gerüchteweise sollen die Nachfolger auch erst im Januar einziehen. Aber das werden wir ja sehen …


Die vierwöchentliche Sammlung

Seit über 15 Jahren steht dieser große Container schon hier auf dem Hof und unverändert ist er rund alle vier Wochen einmal voll. Inzwischen ist das für uns völlig normal, aber wenn man mal genauer darüber nachdenkt, was für Massen an Abfall, da erzeugt werden … Wie weit das Material recycelt wird, kann ich überhaupt nicht sagen. Wenn der LKW hier vom Hof fährt, ist der Zugriff für uns beendet. Keine Ahnung, wie es damit weitergeht.

Übrigens, allerdings kann ich da nur für uns reden, das große Thema "Milchflaschen" ist durch ihre Bepfandung gar nicht so dramatisch geworden, wie befürchtet. In der Masse ist der Anteil relativ gering und die paar Produktreste scheinen von den anderen Produktresten in Bier-, Limo- und Saftflaschen einfach weggespült zu werden. Bei uns war es jedenfalls bislang noch nicht so, dass der Leergutautomat auch nur annähernd nach ranziger Milch roch oder irgendwelche Oberflächen mit Fett und Eiweißresten verklebt waren.


Insekt mit Migrationshintergrund

Als ich vom Hof die kleine Treppe zur Rampe hochlaufen wollte, fiel mir ein auffällig großes Insekt an der Außenwand unseres Ladens auf: "Wer bist du denn?", dachte ich und knipste ein paar Bilder von dem kleinen Kerlchen. Google half weiter: Es ist eine Amerikanische Kiefernwanze. Sie war ursprünglich im Westen Nordamerikas verbreitet, ist inzwischen aber auch in vielen Teilen Europas heimisch. Mindestens eine davon hat sich zu uns in den Innenhof verirrt. Nach der Fotosession durfte die Wanze unbehelligt ihre Klettertour an unserer Wand fortsetzen.


Beauftragt: Zaun für den Hof!

Das Thema, unseren Teil des Innenhofes mit einem Zaun abzutrennen, stand ja schon sehr, sehr häufig im Raum. Ich habe dieses Projekt lange vor mir hergeschoben, denn drei Überlegungen haben mich davon abgehalten: Zum einen wollte ich nicht, dass diese Grenzbefestigung wie eine Kriegserklärung gegen meine Moschee-Nachbarn aussieht. Da die aber nun ausziehen, hat sich das Thema erledigt. Gerüchteweise übernimmt übrigens ein anderer Moschee-Verein das Gebäude, die grundsätzliche Problematik mit vielen unterschiedlichen Besuchern würde also mit größter Wahrscheinlichkeit bestehen bleiben.

Zum anderen machte ich mir Sorgen, dass wir uns hier die Fläche kaputtmachen. Mit dem Tor wird die Einfahrt etwas schmaler, die Torflügel (wir haben uns nach wochenlanger und reiflicher Überlegung aus mehreren Gründen gegen ein Schiebetor entschieden) brauchen Platz zum Aufschwingen. Die meisten Mitarbeiter bei uns, inklusive der Chefetage, kommt nach Möglichkeit mit dem Fahrrad zur Arbeit, aber zu Spitzenzeiten können auch durchaus mal sechs oder mehr Autos hier stehen. Werden wir schon irgendwie mit klarkommen.

Das dritte Argument gegen einen Zaun war die eigene Bequemlichkeit. Man kann nicht mehr einfach drauffahren, man muss anhalten, vom Rad ab- oder aus dem Auto aussteigen, den Schlüssel rauskramen, das Tor öffnen, reinfahren und hinterher das Tor wieder schließen. Die Radfahrer unter uns haben sogar zwei Türen vor sich, da sie danach ja auch noch in unsern Fahrradkäfig müssen. Aber ehrlich: Der Mensch ist ein Faul- und ein Gewohnheitstier. Wir werden uns schon an die zusätzlichen Handgriffe gewöhnen.

Wird bestimmt lustig, wenn die neuen Moschee-Betreiber plötzlich bei mir nach einem Schlüssel fragen, damit sie "ihren" Parkplatz weiterhin nutzen können. Ist jetzt nur spekulativ, aber aus meinem langjährigen Erfahrungsschatz heraus extrapoliert, ist die Chance durchaus gegeben. Würde mich zumindest nicht wundern, wenn die vielen Parkmöglichkeiten eines der Verkaufsargumente für das Gebäude waren. :-)

Voller Hof (Zum letzten Mal?)

Diesen Anblick werden wir wohl zukünftig nicht mehr haben. Die Moschee ist augenscheinlich ausgezogen, zumindest ist ein Großteil der Aktivitäten wohl schon ins neue Gebäude verlagert worden. Auch die samstäglichen Aktivitäten mit vielen Kindern haben zumindest in der letzten Woche schon nicht mehr stattgefunden. Da bin ich zugegebenermaßen nicht undankbar.

Interessant ist es, wie es hier jetzt weitergeht. Ich weiß nichts davon, dass es schon einen Käufer für das Gebäude gibt. Wenngleich sie mir das natürlich auch nicht mitteilen müssen. Vielleicht kommen sie ja doch noch irgendwann auf mich zu und greifen meine Verhandlungsbasis noch mal auf. Dann brauchen wir doch noch ein paar gute Ideen, was man mit der Hütte anfangen könnte. :-P


Das Ball-Dach-Versagen

Ein paar Kinder von der Moschee spielten hier auf dem Hof mit einem kleinen Ball Fußball. Solange der Ball nicht gegen unsere Türen oder die geparkten Autos unserer Mitarbeiter geschossen wird, ist mir das egal. Tut ja nicht weh, was sollte ich dagegen haben?

Irgendwann liefen fast alle weg, nur ein etwa sechsjähriger Junge blieb zurück, der noch eine Weile den Ball alleine über den Hof schoss und schließlich versuchte, ihn über die hohe Mauer in den Nachbargarten zu werfen. Warum auch immer man sein Spielzeug auf diese Weise loswerden möchte. Da seine Kraft für die drei Meter der Mauer nicht ganz reichte, landete der Ball schließlich auf dem Dach unseres Fahrradunterstands.

In dem Moment mischte ich mich ein und sagte ihm und den anderen Jungs, dass der Ball da wieder runter muss. War echt spannend zu sehen, wie sie eine Viertelstunde lang versucht hatten, auf einem Stuhl balancierend mit einem Besenstiel in der Hand an den Ball heranzukommen. Aber letztendlich hatte es ja geklappt.

Meinetwegen hätte er da ja auch liegenbleiben können, aber ich wollte ja nicht riskieren, dass der Junge von den anderen Ärger bekommt, weil der Ball plötzlich weg war. :-P

"Angeschlossenes" Fahrrad

Hier im Bereich der Einfahrt zum Hof steht ein alter Fahrradständer von der Moschee. Keine Ahnung, warum ich überhaupt darauf geachtet hatte, aber das Fahrradschloss soll wohl eher durch Abschreckung als durch ernsthaften Schutz vor einer Wegnahme des Fahrrads schützen. Der Drahtesel war ohnehin eher eine alte Mähre und sich selbst damit der beste Schutz vor Diebstahl. ;-)

Das sieht zwar auf den ersten Blick angeschlossen aus, aber …


"Hier ist die Grenze!"

Bei der Moschee waren wohl Kaufinteressenten für das Gebäude zu Besuch. Eine bei uns auf der Rampe pausierende Kollegin hatte ein paar Gesprächsfetzen aufgeschnappt, in denen jemand den Interessenten auch ein paar Dinge über unseren Hof erzählt hat. Unter anderem sehr eindringlich, dass die Fläche ausdrücklich nicht zu deren Gebäude gehört und dementsprechend nicht genutzt werden kann und darf.

Stellen wir fest: Vom Grundsatz war das also eine bekannte Information. :-P

Kein Hyundai auf dem Hof

Der Hyundai ist übrigens gestern noch innerhalb einer halben Stunde verschwunden gewesen.

Ich hatte das Foto gemacht und auch bei den Leuten von der Moschee gefragt, ob dort jemand wüsste, wem das Auto gehört. Alle verneinten ausdrücklich. Aber unser türkischer Kollege, der auf der Rampe rauchte, hatte nur Augenblicke später ein paar Gesprächsfetzen von nebenan aufgeschnappt. "Die haben den irgendwie erreicht, der kommt gleich her, zumindest meine ich das so gehört zu haben", erklärte er mir.

War dann auch so.