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Dose öffnen und ausschütten?!

Ich saß im kleinen Büro (aka Kassenbüro) und erledigte mit geöffneter Tür etwas Papierkram. Der Leergutautomat steht nur wenige Meter vom Büro entfernt und so hört man schon ziemlich deutlich, was da an der Leergutannahme passiert.

Jemand fütterte den Automaten, doch plötzlich hörte ich zwischen den eingeworfenen Dosen und Flaschen ein sehr markantes Geräusch, das vermutlich jeder von euch selber schon einmal gehört hat. Ein von einem kurzen Zischen begleitetes Knackgeräusch, dem eine Art metallisches Kratzen folgt. Kurz: Jemand hat eine Getränkedose geöffnet.

Das weckte dann schon meine Neugierde und ich warf einen Blick in das Livebild der Videoanlage. Da stand ein Mann und goss den Inhalt einer Getränkedose in den von uns für Getränkereste bereitgestellten Eimer. Anschließend ließ er sie in den Annahmeschacht unseres Automaten gleiten und fütterte die Maschine mit den anderen Flaschen aus seiner Tüte.

Dass Leute Dosen bei uns aus der Abteilung nehmen und unbezahlt austrinken und dann noch den Pfandwert einsacken wollen, haben wir schon häufiger erlebt. Dass jemand eine Dose nimmt, sie einfach ausschüttet und sich dann den Pfandwert einheimsen will, dagegen noch nicht.

Habe ich das gerade wirklich richtig gesehen?! Panik! Der Puls ging hoch, ich spulte kurz die Aufzeichnung zurück und sah näher hin. Erkenntnis eins: Die Dose hat er neben anderem Leergut aus seiner Tüte genommen. Die Chance, dass er sie vorher aus dem Laden genommen und in seiner Tüte unter das andere Leergut gegraben hat, würde ich als eher klein ansehen. Aber bekanntlich ist ja nichts unmöglich.

Erkenntnis zwei: Ich konnte nicht genau erkennen, was er da hatte. Aber eine Getränkedose in der Größe und Farbe haben wir gar nicht im Sortiment. Eine Kollegin identifizierte die Dose hinterher anhand des Videobildes mit großer Wahrscheinlichkeit als ein online groß beworbenes Influenzer-Produkt. Kein Wunder, dass der Kunde es weggeschüttet hat. :-D

Keine Ahnung davon!

Zwei Mädchen im mittleren Kindheitsalter, irgendwie kurz vor der Pubertät, standen vor dem Leergutautomaten und verzweifelten immer mehr. Jede von ihnen hatte eine prall gefüllte und augenscheinlich auch relativ schwere Tüte in der Hand, aber der Automat verweigerte ausnahmslos jede Flasche und jedes Glas.

Eine nach der anderen probierten sie durch, aber unser Rücknahmegerät wollte sie nicht annehmen. Bei zwei der abgelehnten Gebinde hatte ich aus der Entfernung schon erkannt, dass es sich um unbepfandete Einwegflaschen handelte.

Ich ging zu den beiden, um zu helfen. Erstaunt blickte ich in die beiden Tüten, die für die Kinder nicht nur augenscheinlich schwer waren. Sie waren gefüllt mit Glas, in erster Linie Konservengläser, Wein- und Spirituosenflaschen. Nicht ein Teil davon hatte Pfand.

Nachdem ich die beiden darüber aufgeklärt hatte, zuckten sie mit den Schultern: "Wir haben keine Ahnung davon, unsere Mutter hat gesagt, wir sollen das wegbringen …"

ich könnte mir vorstellen, dass Mama meinte, dass sie damit zum Altglascontainer laufen sollen. Aber vielleicht hatte sie auch keine Ahnung davon, das werde ich nie herausfinden.

Die braunen Saftflaschen

Diese beiden Flaschen sehen doch eigentlich gleich aus, oder? Dieser Flaschentyp ist seit keine Ahnung wie vielen Jahren im Einsatz und ist mit 15 Cent bepfandet.



Äh, halt! Moment! Warum verweigert der Leergutautomat die von Dietz, wogegen er die von Voelkel doch annimmt? Ach, und da gibt es ja doch einen kleinen Unterschied. Hier die Rückenetiketten:



Während die Voelkel-Flasche bepfandet ist, steht auf der von Dietz, dass es sich um eine Einwegflasche handeln soll. Alles klar, dann unterscheiden sie sich vermutlich im Gewicht. Die Einwegflaschen sind meistens schwächer konstruiert, da sie ja auch nicht dutzende Durchläufe überstehen müssen. Aber:



Die zwei Gramm Abweichung können durch irgendwelche Produktreste hervorgerufen worden sein, die noch in den Flaschen schwappten. Stellen wir fest: Die Flaschen sehen gleich aus* und haben das selbe Gewicht. Sogar die Prägungen im Boden (Füllmenge, irgendwelche Codes und Symbole) sind absolut identisch.

Wie kann es sein, dass der Automat die Annahme verweigert? Die Abweichungen in der Form (wenn ich sie mir nicht sogar nur einbilde), sind so minimal, dass sie im Toleranzbereich der Flaschenerkennung liegen müssten.

Also kann die Annahme oder eben Verweigerung nur über den Strichcode gesteuert sein. Die Mehrwegflaschen werden normalerweise nur anhand der Form identifiziert, aber man kann den Strichcode hinzuschalten, um bestimmte Dinge zu steuern. Offenbar ist bei dieser Flaschenform in der Datenbank hinterlegt, dass die Annahme verweigert werden soll, wenn der Strichcode der Dietz-Flasche erkannt wird.

Das ließ sich mit einem schwarzen Edding schnell ausprobieren. Ich habe beide Strichcodes unleserlich gemacht und wie zu erwarten wurde die Voelkel-Flasche sofort wieder von unserem Sivario-Gerät angenommen. Die wird an der Form erkannt, so sollte es auch sein. Die Verweigerung der Dietz-Flasche liegt definitiv am Strichcode, denn die wurde nun auch genommen.

Jetzt hätte ich gerne mal einen Fachmann aus der Getränkeindustrie dazu gehört: Werden da wirklich die gleichen Flaschen für Einweg und Mehrweg verwendet oder zieht Dietz die aus dem Kreislauf und sorgt aktiv für deren Vernichtung?

Was haltet ihr davon? :-O

Faule Dosen

Ein Kunde hatte einen großen Müllsack voller leerer Getränkedosen, die unser Automat nicht annehmen wollte. Ich hatte die Szene eher zufällig über die Videoanlage beobachtet und wunderte mich schon, denn seit wann ist Fanta Exotic denn sogar für unseren Rücknahmeautomaten zu exotisch? Gut, vielleicht haben die einen neuen Strichcode bekommen, der noch nicht in allen Datenbanken aktualisiert wurde. Kann ja mal vorkommen. Noch wahrscheinlicher war, dass sich die Einheit mit den DPG-Kameras in unserem Gerät aufgehängt hat. Kann auch mal vorkommen und ist in wenigen Augenblicken mit einem Neustart der Software erledigt.

Ich stand also auf, ging zum Automaten und startete ihn neu. Der Kunde sah mir interessiert zu und als der Automat wieder grün leuchtete, sollte er seine Dosen erneut einwerfen. "Gebinde nicht erkannt", meldete unser Sivario. Manno!
"Dann mach ich das eben so", sagte ich freundlich aber innerlich genervt zu dem Kunden. Das waren bestimmt 150 Dosen in dem Sack, die irgendwie alle mehr oder noch mehr klebrig waren. Ohne mir die "Fanta Exotic"-Dosen zunächst näher anzusehen, fing ich an, sie abzuzählen. Zwei, vier, sechs, acht usw. Immer zwei Stück flogen in den großen Karton, in dem wir die von Hand angenommen Gebinde zwischenlagern. Bei sechzehn (der Sack war noch lange nicht leer), kam mir die Idee, ob die Pfandlogos vielleicht irgendeinen Fehldruck hätte und deswegen nicht lesbar sind. Aber das sah alles eigentlich ganz gut aus:



Was mir in dem Moment auffiel war die blaue Schrift unten über der Füllmenge. Wieso steht da was auf Türkisch drauf?! Und wieso heißt das Zeug "AMG Energy"? Ach, das war keine Fanta Exotic, da fiel es mir auf. Die Dose sah der nur zum verwechseln ähnlich und ich glaube, dass das durchaus beabsichtigt war.

Kurios ist auch gewesen, dass die Dosen oben rundherum mit "PFANDFREI" bedruckt waren, während sie unten ein offenbar gefälschtes DPG-Pfandloge trugen:

Ich hab dem Kunden die Dosen allesamt wieder mitgegeben mit dem Hinweis, dass er, falls er dafür irgendwo Pfand bezahlt haben sollte, die genau dort wieder abgeben soll. Sehr fragwürdiges Produkt …


16 große Bierflaschen in der Jacke

Falls von euch da draußen noch jemand das Buch Serafin und seine Wundermaschine (Resp. die anderen Serafin-Bücher) kennt, ist euch ja sicherlich auch der berühmte Pullover von Plum ein Begriff. Der Pullover, in dem so ziemlich alles Wichtige steckt und in dem sich nicht nur Hamster Herkules häuslich eingerichtet hat.

Daran hat mich ein Kunde erinnert, der Leergut abgegeben hat und dabei nach und nach eine, zwei, drei, vier … fünfzehn, sechzehn große Bierflaschen (0,5 Liter) aus seiner Jacke zog. Keine Ahnung, wie er die allesamt dort konkret unterbringen konnte. Der Mann zog die Flaschen nach und nach aus sämtlichen äußeren und Innentaschen und danach vermutlich noch irgendwie aus dem Innenfutter. Eine andere Erklärung habe ich nicht mehr dafür. Sah aber schon echt skurril aus.

Ich hatte die Szene zufällig auf dem Bildschirm der Videoanlage beobachtet und meine Augen wurden mit jeder neuen Flasche noch etwas größer … :-P

Taschen, Säcke, Großraumkoffer

Eine Kundin gab Leergut ab. Sie zog nicht ein paar Flaschen aus ihrer Jackentasche und sie hatte auch nicht eine haushaltsübliche Menge in einer Einkaufstasche dabei. In einem Müllsack transportierte sie das Leergut auch nicht zu uns.

Nein, es war ein prall mit Flaschen gefüllter Behälter auf Rollen, in dem man vermutlich normalerweise Bekleidungsgegenstände auf Kleiderbügeln hängend transportieren kann. So ähnlich wie die Papp-Kleiderboxen, die man überall kaufen kann, nur eben nicht aus Pappe sondern irgendwie stabiler.

Ist jetzt nicht verwerflich, aber habe ich so auch noch nicht gesehen. :-)

Hochzeitsfeier-Einladung auf Bierflasche

"Wir möchten euch mit einem Bier einladen."

"Ihr meinst auf ein Bier?"

"Nein, mit ist schon richtig. Hier ist die Flasche."

Fundstück bei uns im Leergut: Eine leere Bierflasche, die mit eigenen Etiketten versehen war und damit zu einer Einladungskarte Einladungsflasche wurde. Auf jeden Fall eine lustige Idee. Ein großer Zufall wohl, dass die Flasche hier bei uns gelandet (und dann noch von uns entdeckt worden) ist – die Hochzeitsfeier hat im ländlichen Gebiet nördlich von Hamburg stattgefunden, also nicht gerade hier in der Nähe. :-)


Kiste mit falschrumen Flaschen

Eine Kundin hatte eine Kiste Sinalco in den Leergutautomaten gesteckt, in der sämtliche zwölf Flaschen verkehrt herum steckten. Alle zeigten mit dem Boden nach oben. Warum man das macht, erschließt sich mir nicht so richtig. Zur Unterscheidung zwischen bereits leeren und noch vollen Flaschen vielleicht, aber das ist doch bei Cola und Orangenlimonade ganz einfach zu erkennen. Bei Mineralwasser hätte ich es ja noch nachvollziehen können …

Noch weniger erschließt sich mir, jedoch warum der Automat das Ding tatsächlich so angenommen hat. Hatte er aber ohne Murren und Knurren. Ich guckte live dabei zu und staunte nicht schlecht. So sah die Kiste aus:


Die Spendentaste

Man muss die Spende bei unserem Leergutautomaten ausdrücklich bestätigen und selbst wenn man ein paar Sekunden zu lange zögert, wird der reguläre Bon ganz automatisch ausgedruckt. Mangelnde Sprachkenntnisse waren im März einem jungen Mann zum Verhängnis geworden, der zweimal hintereinander auf die Spendentaste gedrückt hatte. Da ich gespendete Beträge nicht wieder aus dem Automaten löschen kann, war das dann einfach mal Pech.

Genauso erging es nun einem Pärchen, das kein Wort Deutsch sprach, dem ich aber immerhin auf Englisch mitteilen konnte, was da passiert war. Die rund 15 Euro haben der Elefanten-Spendensumme einen schönen Ruck verpasst, aber helfen konnte ich den beiden nicht. Das ist dann irgendwie auch ein Risiko, das man eingeht, wenn man sich in einem Land bewegt, aber die jeweilige Sprache nicht annähernd spricht.

(Ging Ines und mir vor einer Weile bei einem Leergutautomaten im Ausland übrigens nicht anders. Mit dem Bewusstsein, dass eine der beiden auf Norwegisch beschrifteten Tasten ebenfalls zu einer Spende führen könnte, drückte ich einfach auf eine der beiden drauf. Die 50:50-Chance fiel aber zu unseren Gunsten aus, den Bon konnten wir an der Kasse einlösen.)



(Bild: Webfund)

Kleine Kinder und das Leergut

Wenn Kinder alleine Leergut abgeben oder stolze Eltern ihre oft noch viel kleinere Kinder aus dem Kinderwagen heraus mal den Leergutautomaten füttern lassen, rechne ich ja immer wieder damit, dass der Nachwuchs eine Bierdusche bekommt.

Meistens geht es ja gut, aber dass kleinere Menschen die Flaschen und Dosen mehr oder weniger schräg halten müssen, um sie in die Öffnung des Automaten bugsieren zu können, entgeht vielen Leuten. Haben die Gebinde einen Deckel, ist das ja auch kein Thema. Dosen sind durch den breiten Rand auch noch relativ sicher. Aber Bierflaschen, die ja im Grunde ausschließlich in geöffnetem Zustand abgegeben werden, haben das Potential für eine stinke Berieslung mit "Altbier".

Ist noch nicht passiert, oder mir nicht bekannt, aber ich warte nur darauf …

"Volle" Flasche auf dem Flaschentisch

Als ich durchs Lager ging und den üblichen Kontrollblick zum Flaschentisch unseres Rücknahmeautomaten warf, stutze ich. "Warum steht da eine volle Flasche drauf?", wunderte ich mich.

Nee, die war nicht voll. Es befand sich nur bis vor kurzem Blaubeersaft von Schindler in der Flasche und der hat zwar das Glas nicht verfärbt, aber doch zumindest seine Spuren hinterlassen. Also: Alles in Ordnung.


Exotisches Leergut (227)

Vor dem Leergutautomaten stand diese (unbepfandete, da ausländische) Dose Foco "Sugar Cane Drink". Die Dose aus Asien hat prompt meine Aufmerksamkeit erregt. Erstmal, weil der Inhalt für unseren Markt hier schon ungewöhnlich genug ist. Dann allerdings auch mit der Überlegung, wie das wohl schmeckt? Streng genommen ist das ja nun wortwörtlich "Zuckerwasser". :-)

Kennt einer von euch dieses Produkt?


Coke 0,66L

Simon hatte mir mal dieses Bilder einer Colaflasche mit 0,66 Litern Inhalt geschickt. Leider stand in der E-Mail nicht dabei, woher diese Flasche kam. Die Menge 0,66 l ist hierzulande ja eher ungewöhnlich. Kurioserweise, denn die Hälfte davon ist ja eine sehr gängige Größe, sowohl bei Bier als auch bei Limonade.


Ois Guade

Was man nicht so alles in seinem Leergut findet. Es waren Chiemseer- und Augustiner-Flaschen darin – und für wen auch immer der Kasten einst mal war, er oder sie kann sich freuen, solche Freunde zu haben. :-D