Da muss man zwingend für Google Ads ein paar Bilder hochladen und dann funktioniert das System nicht. Auch nicht mit einem anderen Browser oder anderen Dateiformaten, gar nicht. Und der bescheuerte Hilfe-Chat ist wieder mal nur eine KI, die mir exakt nullkommanull weiterhelfen konnte. Jungejungejunge, wie kann Google nur so viel Geld verdienen, wenn deren Systeme so mauselig funktionieren?
Bei uns in der Lagerhalle steht zwar noch viel mehr Zeugs herum, aber eine Kiste mit Halsbändern und Hundeleinen stand hier schon seit Ewigkeiten bei mir im Büro.
Wir versuchen jetzt einfach, die Sachen zu Supersonderpreisen hier über einen Aktionstisch loszuwerden. Was wir mit dem ganzen anderen Kram aus der Halle machen, wird sich noch zeigen. Vielleicht doch mal als einen großen Sonderposten bei Ebay reinstellen, dann ist es zumindest weg.
Apropos Halle: Da haben wir für unseren Umbau 2018 und zur Schließung des Marktes in der Münchener Straße einfach nur alles abgestellt. Ich scherze immer damit, dass man mit dem Inhalt dort mal eine komplette Sondersendung vom Trödeltrupp drehen könnte. Aber wir wollen da jetzt rangehen und wirklich gnadenlos ausmisten. Die interessanten Momente davon werde ich hier mit euch teilen, versprochen. Es steht wirklich viel dort.
Post vom Finanzdienstleister Concardis, die mich zunächst zusammenzucken ließ:
Außerordentliche Kündigung der Geschäftsbeziehung Geschäftspartner-Nr.: xxx
Sehr geehrte Damen und Herren,
als Ihr Partner für die Abwicklung von Kartenzahlung ist uns aufgefallen, dass Sie über einen längeren Zeitraum die Vorteile der Kartenakzeptanz nicht mehr über uns genutzt haben.
Im Rahmen des Gesetzes zur Verhinderung der Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierung (GWG) verlangt der Gesetzgeber von uns, inaktive Konten zu deaktivieren.
In diesem Fall sind wir leider dazu verpflichtet, die Geschäftsbeziehung zu beenden und kündigen Ihren Vertrag zur Kreditkartenakzeptanz daher außerordentlich und mit sofortiger Wirkung.
Wir bedauern diese Entscheidung sehr und möchten Ihnen versichern, dass Sie ein wertvoller Kunde für uns sind. Gerne möchten wir Sie für die Reaktivierung Ihrer Kartenakzeptanz begeistern. Wir beraten Sie gerne zu den vielen Vorteilen des bargeldlosen Bezahlens: […]
Nachdem ich kurz mein E-Mail-Archiv nach der angegebenen Geschäftspartnernummer durchsucht hatte, war ich schlauer: Das ist, bzw. war der alte Vertrag, über den die Kreditkarten vom Onlineshop abgerechnet wurden. Die Geschichte, die mich auch immer wieder unsinnigerweise bis vor ein paar Jahren mit diesem
PCI-DSS-Krempel genervt hat.
Hat sich damit wohl endgültig erledigt.
Süß aber irgendwie, dass wir zwar ein paar Jahre lang schon nicht mehr die Kartenzahlung nutzen, aber ich dennoch ein wertvoller Kunde bin.
Ende August bekam ich noch eine Gutschrift, die an den seit nun inzwischen über zwei Jahren geschlossenen Markt in der Münchener Straße adressiert war. Ich hatte noch
3 Cent zu bekommen. Wow.
Theoretisch hätte ich die Sache einfach laufen lassen können. Das Problem ist, dass das Konto inzwischen nicht mehr existiert. Also rief ich in der Abteilung Filialbuchhaltung an und teilte mit, dass das zum Markt gehörende Bankkonto inzwischen aufgelöst wurde und dieser opulente Posten einfach ignoriert werden dürfe.
Hah!
So einfach ist das mal nicht.
Die Zahlung wurde nämlich bereits angewiesen, Ordnung muss schließlich sein, und wenn das Konto nicht mehr existiert, wird der Vorgang wieder bei einem Sachbearbeiter auftauchen. Da ihn also sowieso jemand manuell bearbeiten muss, haben wir das Konto vom Markt in der Gastfeldstraße angegeben.
Stilblüten der Bürokratie. Aber es geht um Geld und da das Finanzamt noch weniger Spaß versteht als der durchschnittliche Deutsche fallen auch drei Cent nicht mal eben in die Kaffeekasse.
Übrigens:
Die Markise, die wir an unserem Markt in der Münchener Straße hatten, wollte ja eigentlich der Dönermann an der Ecke bei sich montieren. Da hatten er und unser Schrotti wohl irgendwas ausgehandelt.
In der Folge lag die Markise dann wochen- oder sogar monatelang neben dem Imbiss an der Hauswand auf dem Gehweg und war irgendwann ganz verschwunden.
Naja – nicht mehr mein Problem …
Alter Schwede – ist euch klar, dass das nun heute schon
der zweite Jahrestag der Schließung unseres kleinen Marktes in der Münchener Straße in Findorff ist?
Wo ist die Zeit hin?
E-Mail an
die GEZ den "Beitragsservice":
Sehr geehrte Damen und Herren,
mir ist soeben aufgefallen, dass ich offenbar (bedingt durch den eingerichteten Dauerauftrag) nach wie vor den Rundfunkbeitrag für die seit rund zwei Jahren geschlossene Betriebsstätte zahle. Mein Gewerbe in der Münchener Straße 66-72 in 28215 Bremen wurde zum 30.06.2020 offiziell abgemeldet. Der entsprechende Nachweis hängt dieser Nachricht an.
Bitte schreiben Sie die zu viel gezahlten Beiträge meiner noch vorhandenen Betriebsstätte (Gastfeldstraße 29-33) gut und lassen mir anschließend den aktuellen Saldo zukommen.
Immerhin hat dort nun auch seit zwei Jahren niemand mehr im Internet gesurft, die ansonsten dadurch konsequent anfallenden horrenden Kosten sind den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten also diesmal gar nicht entstanden.
Mein Gefühl sagt mir, dass ich ein schulterzuckendes "Da hamse jetzt Pech gehabt" bekommen werde. Wir reden immerhin von 6,12 Euro pro Monat, also inzwischen knapp 150 Euro, für die ich nun zwei Jahre lang keine Gegenleistung bekommen habe. Der Verlust wäre zu verschmerzen, aber muss ja nicht sein.
Nach und nach werden wir hier doch die Sachen von Picas Tierfutter, resp. dem anschließenden Onlineshop, hier im Supermarkt verkaufen. Die Waren sind längst buchhalterisch erledigt und mein Privatvergnügen. Ja, wenn wir sie hier über die Kasse verkaufen, freut sich das Finanzamt unnötig, letztendlich reden wir aber insgesamt nicht von einem Vermögen und noch einmal Umsatzsteuer zu bezahlen ist besser, als die Artikel für immer in der Halle herumgammeln zu lassen.
Derzeit gehen noch alle eindeutig identifizierbaren Artikel diesen Weg. In der letzten Kiste, die ich aus der Halle geholt habe, befinden sich zum Beispiel etliche Futternäpfe in den verschiedenen Größen, Hundemäntel und -Schuhe und einige Nylon-Halsbänder mit Verpackung. Also alles Gegenstände, die ein Kunde selber erkennen und schließlich einen Wert ausmachen kann.
Schwieriger wird es, wenn irgendwann nur noch "lose" Ware übrig ist. Vor allem etliche Halsbänder und Leinen, zu denen es oftmals nicht einmal mehr irgendwelche Etiketten gibt. Da kann man nur grob die Länge ausmessen und auf einen potentiellen Käufer hier im Laden hoffen. Aber bis dahin wird es noch eine Weile dauern. Vorher haben wir noch bestimmt zehn solcher Kisten mit weniger komplizierten Dingen:
Nach langer Zeit gab es mal wieder eine Meldung von Concardis, bei denen ich über unser drittes ec-Terminal immer noch Kunde bin (Kreditkartenabrechnung) und über die wir auch die Kreditkarten vom Onlineshop abgerechnet hatten. Dass es den Shop nicht mehr gibt, hatte ich zwar schon etliche Male mitgeteilt, aber entweder entweder waren E-Mails der falsche Kommunikationsweg für eine solch wichtige Info oder es hat einfach niemanden interessiert. Dauernd kamen diese
Self-Assessment-Questionaires, die ich irgendwann ignoriert habe. Letztendlich war es egal, es gab keinen Shop mehr und damit keine Online-Kartenzahlungen und damit auch kein Sicherheitsrisiko.
Nun war fast zwei Jahre Ruhe und jetzt kam diese Mail von der ich nicht mal die etwas krude Anrede so richtig verstanden habe.
Sehr geehrte Herr/Frau Haste,
die starke Kundenauthentifizierung (SCA) ist ab dem 01. Januar 2021 für alle e-commerce Händler im europäischen Währungsraum verpflichtend.
Ab heute können Sie Ihre Ecommerce Transaktionen problemlos mit dem neuen Sicherheitsstandard der starken Kundenauthentifizierung (SCA = Strong Customer Authentication) authentifizieren lassen.
Ihr Payment Service Provider (PSP*) stellt Ihnen neben der Transaktionsabwicklung auch die gesetzlich vorgeschriebenen Möglichkeiten zur 2-Faktor Authentifizierung zur Verfügung. Damit Ihr PSP auch die auf Ihr Concardis Konto individualisierten Parameter korrekt einsetzen kann, müssen Sie Ihrem PSP lediglich die nachfolgend gezeigten Parameter mitteilen. Sobald diese Werte bei Ihrem PSP registriert sind, stehen Ihnen die Möglichkeiten der 2 Faktor Authentifizierung zur Verfügung. […]
Mal gucken, wie lange mich das Thema (alter) Onlineshop noch verfolgt.
Heute vor einem Jahr endete der Mietvertrag für die Geschäftsräume in der Münchener Straße. Der letzte Verkaufstag war zwar bereits
einige Wochen vorher, aber wir brauchten ja auch noch etwas Zeit, um alles aufzuräumen und gemäß des Mietvertrags zu renovieren.
Da mich der kleine Laden im letzten Jahr seines Bestehens vor allem Geld gekostet hat, betrachte ich die Schließung nicht ganz so melancholisch wie vielleicht der eine oder andere Mitarbeiter. Es war ein niedliches Zweitprojekt, das immerhin
14 Jahre bestand (langjährige Blogleser haben die Geschichte von Anfang bis Ende begleiten dürfen) und die Zeit mit all ihren Erlebnissen und Emotionen kippt man nicht mal eben so in die Tonne.
Diesbezüglich hat das ganze Corona-Drama vielleicht für etwas Zerstreuung gesorgt. Wir hatten während des vergangenen Jahres definitiv ganz andere Sorgen, als dem Laden in Findorff hinterherzutrauern.
Wenn die
Bürokratie erst mal angelaufen ist, gibt es kein Halten …
Post von Lichtblick mit der Strom-Jahresabrechnung für 2020 vom Markt in Findorff. Eigentlich ja in der Münchener Straße, aber da es ein Eckhaus ist, haben manche Firmen, mit denen wir zu tun hatten, auch gerne mal die Starnberger Straße auserwählt.
Ich hoffe, ich kann die Nachzahlung irgendwie stemmen.
Ich bekomme unregelmäßig von "Wir finden deinen Job" irgendwelche Mails mit angeblichen potentiellen Interessenten. Ich habe keine Ahnung, wie ich da reingekommen bin und auch nicht, wie ich mich da wieder austragen kann. Da die Anzahl der Mails noch nicht im wirklich lästigen Bereich ist, habe ich bislang noch keine Zeit investiert, da mal genauer nachzuhaken.
Wär jetzt nicht so nett, den Bewerber oder die Bewerberin da antanzen zu lassen, oder?
Die
Markise aus unserem Markt in Findorff hatte unser Schrotti mitsamt der Einrichtung verwerten dürfen. Er fand damals auch einen dankbaren Abnehmer, nämlich den Dönermann an der Ecke, dem er die gestreifte Markise für einen akzeptablen Betrag verkauft und dabei auch noch großspurig die Montage mit angeboten hat.
Aktuelles Foto, nicht nur wir wurden also von ihm hängengelassen …
(Dank an Pierre für das Bild.)
Nicolas hat mir dieses aktuelle Bild unseres ehemaligen Ladens in der Münchener Straße geschickt. Man wundert sich über gar nichts mehr in der heutigen Zeit …
Es kann mir ja persönlich egal sein, aber die Hausverwaltung sollte sich schnell darum kümmern. Für den Start des in der
Broken-Windows-Theorie beschriebenen Phänomens reichen bestimmt auch schon ein paar "sprayed windows" aus.