Skip to content

Keine gelben Säcke ohne Ausweis?!

Anruf vom RMG, das ist die Firma, von der wir seit Anfang des Jahres die gelben Säcke bekommen.

Eine Kundin hätte sich beschwert, weil sie keine Säcke bei uns bekommen hätte, weil sie sich angeblich nicht hatte ausweisen können.

Ja, ich habe genauso blöde geguckt.

Nach einigem anfänglichen Hin und Her mit Coupons und irgendwelchen Codes verteilen wir die Rollen mit Wertstoffsäcken nämlich seit etlichen Wochen schon einfach so ohne jegliche Legitimation – und das wissen auch sämtliche meiner Mitarbeiter/innen an der Kasse.

Wer da jetzt evtl. was falsch verstanden hat, werden wir wohl nie herausfinden …

Studi-VI

Ein Kunde echauffierte sich bewusst laut und und unfreundlich über unsere neue Kasse. Ob nun der Tisch, unser Kassensystem oder auch beides gemeinsam gemeint war, ließ sich nicht herausfinden. Warum er diese Meinung vertrat, wollte er auch nicht näher erläutern.

Aber seiner Meinung nach hätte unsere neue Kasse ein studierter Vollidiot geplant.

Klumpige Tiefkühlware

Ein Kunde beschwerte sich unfreundlich und unter Verwendung von Kraftausdrücken darüber, dass mit unseren Tiefkühltruhen etwas nicht stimmen würde. Er verwies auf einen Beutel mit gefrorenem Gemüse, dessen Inhalt sich zu zu einem dicken Klumpen geformt hatte: "Hier, das war schon mal aufgetaut!"

Eine Mitarbeiterin erklärte ihm, dass unsere Kühltruhen täglich auf die korrekten Temperaturen überprüft würden und dass das Klumpen-Phänomen einfach dadurch entsteht, das wir die Beutel übereinander stapeln. Durch den Druck auf den Inhalt der unteren Tüten klebt im Laufe der Zeit alles fest zusammen. (*)

Die Kollegin verwies auf Eiswürfel, wo das ebenfalls passiert. Der Kunde wiegelte ab: "Ach, sie wollen mir doch nur Scheiße erzählen."

"Nun", versuchte es meine Kollegin weiter, "wenn die Eiswürfel schon mal aufgetaut gewesen wären, würden sie wohl nicht mehr wie Eiswürfel aussehen, oder?"

Interessierte den Man nicht weiter und er verließ mit seiner Meinung den Laden.

(*) Natürlich kann das durchaus auch ein Hinweis darauf sein, dass die Ware irgendwann schon mal zu warm geworden ist!

Die drei "Häh?!"

Das dritte "Häh?!" des Tages hatte ich vor ein paar Minuten, als ich eine leere (aber bepfandete) Einwegflasche einer Marke eines Mitbewerbers bei uns im Regal gefunden habe. Aber das eigentlich nur am Rand erwähnt.

Die erste Merkwürdigkeit hatte ich heute Morgen. Da rief mich der Edeka-Kundendienst an und berichtete von einer etwas kuriosen E-Mail, die dort eingegangen ist. Ein Mann, lt. Adresse (der echten?) hier aus dem Stadtteil, schrieb auf Englisch, dass er hier bei seinen Kreditkartenzahlungen abgezockt werden würde und dass es notwendig wäre, noch mehr derart abgezockte Kunden zu finden, die dann gemeinsam zur Polizei gehen und das anzeigen sollen. Andererseits beschrieb er uns nicht mit konkreter Adresse, sondern einzig mit dem Merkmal "The all-night-and-day shop in Bremen (except Sundays: 00.00h to 24.00 Hours!)". Aufgrund unserer 24h-Vergangenheit (und der räumlichen Nähe zu seiner Anschrift) fühle ich mich zwar prinzipiell schon irgendwie angesprochen, aber andererseits haben wir nun auch schon seit über sieben Jahren eben nicht mehr rund um die Uhr geöffnet.

Gegen Mittag hatte ich das nächste große Fragezeichen über dem Gehirn schweben: Da trudelte mit der Tagespost eine Bewerbung rein. Eine komplette Mappe mit Anschreiben und allem was dazu gehört. Wäre jetzt nicht weiter erwähnenswert, wenn der junge Mann nicht vor exakt vier Wochen auch schon eine solche Mappe geschickte oder ich gar nicht erst darauf reagiert hätte. Statt eine neue Bewerbung (verpeilt oder hoffnungsvoll?) zu schicken, hätte er besser mal auf mein Schreiben reagiert.

Das sind die Tage, an denen einem vom Kopfschütteln schwindlig wird.

Tomatenabzocke!

Eine Kundin war im Abstand von mehreren Minuten zweimal im Laden und kaufte jeweils die selbe Anzahl Strauchtomaten.

Bei ihrem zweiten Einkauf ließ sie sich an der Kasse lauthals darüber aus, dass es eine Unverschämtheit von uns wäre, dass sie für die gleiche Menge an Tomaten plötzlich mehr bezahlen müsse. Beim ersten Mal wären es nämlich 20 Gramm weniger gewesen.

In einem Onlineforum hätte ich das jetzt ignoriert und die Frau als "Troll" bezeichnet. Im wahren Leben steht man nur noch kopfschüttelnd daneben… :-O

Teurer? Billiger?

Ein Kunde beschwerte sich bei mir. Er wollte wissen, wie es sein kann, dass ein bestimmter Bio-Saft bei uns 40 Cent teurer als im Bio-Supermarkt ist. Bei mir kostet die Flasche 2,39€ und im anderen Laden hätte er nur 1,99€ dafür bezahlt.

Ich wunderte mich ernsthaft. Normalerweise kalkuliere ich etwas knapper und liege damit meistens unter den Preisen des angesprochenen Mitbewerbers, was mir sogar der Kunde bestätigte.

Während ich mir noch den Satz zurechtlegte, dass ich das mal überprüfen werde, zog der Kunde den Kassenbon aus der Tasche und – wurde ganz still. Er hatte nämlich 2,99€ dafür bezahlt. Bei mir ist das Produkt also nicht 40 Cent teurer, sondern 60 Cent günstiger.

Siehstewohl. :-)

Keine Feuerlöscher...

...zumindest nicht für den Verkauf.

Der etwas ältere Mann beharrte darauf, dass wir diese Woche Feuerlöscher "für 25 Mark" im Angebot hätten und wollte zwei Stück kaufen.

"Oh, das tut mir Leid.", sagte ich zu ihm. "Ich habe keine Feuerlöscher im Angebot, das wüsste ich ganz sicher."

Er fluchte noch etwas von "Angebot vorrätig halten" und erzählte mir, dass er zum "Gewerbeamt" gehen wird, aber ich glaube, selbst da dürfte er seine Brandschutzausrüstung nicht bekommen können.

Über einen Monat

Eine Stammkundin sprach mich gerade sehr ernst an. In der Hand hielt sie etwas sehr Flaches, das mit Alufolie umwickelt war.

Ich nahm das geschlossene Paket entgegen und sie sagte:

Diesen Schinken habe ich vor ein paar Tagen gekauft!!!

Was ist denn damit?, wollte ich wissen.

Der ist übelst abgelaufen!

Oops, sowas kann natürlich bei hunderten verschiedenen Artikeln passieren. Was mit "übelst" gemeint war, kam beim Auspacken des Schinkens ans Tageslicht: Das aufgedruckte MHD vom 2.6.2006 war inzwischen seit mehr als einem Monat überschritten. Sofort fing ich an, darüber nachzudenken, woher der Schinken stammen könnte. Immerhin machen wir hier tägliche Kontrolle mit wöchentlicher Komplettaufnahme der Kühlregale. Klar kann da mal etwas übersehen werden - aber vier Wochen hintereinander? Ich hatte schon oft das Gefühl, das Leute alte Ware aus ihrem Kühlschrank mit frisch gekaufter Ware verwechseln. Aber das würde ich dieser Kundin nicht zutrauen.

Ich war jedenfalls sehr beruhigt, als ich die aufgedruckte Marke sah: Es handelte sich bei dem Produkt nämlich um die Eigenmarke von Penny, meinem Wettbewerber an der Ecke. :-)

Nachtarbeit

Gestern Abend haben wir wesentliche Elemente des neuen Lagerraumes gebaut. Eine Seitenwand entstand flach auf dem Boden und wurde nur noch aufgestellt und befestigt, der Rest wurde dann Stück für Stück an Ort und Stelle montiert.

Wir waren fast fertig mit dem Ständerwerk, als es plötzlich, es muß so gegen 1:30 Uhr gewesen sein, an unserer Tür klopfte. Nachbarn aus der Seitenstraße fühlten sich durch unseren Lärm belästigt. Normalerweise versuche ich immer, Rücksicht zu nehmen. Die Nachbarhäuser, die an unseren Innenhof grenzen, sind ein gutes Stück weit weg, wir haben bei geschlossener Tür gearbeitet und an lautstarken Arbeiten nur gebohrt und gehämmert. Neugierig fragte ich, wo sie denn genau wohnen würden und die Antwort war überraschend. Sie kamen nämlich aus der anderen Seitenstraße und scheinbar ist deren Haus direkt an unser Gebäude angebaut, so daß genau die Arbeiten, die direkt am Mauerwerk stattfanden (z.B. bohren und hämmern), ihnen direkt ins Schlafzimmer geleitet wurden. Damit hat hier aber nun auch wirklich niemand gerechnet. :-(

Etwas gefrustet brachen wir dann die Arbeit ab.

Fotos folgen.