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Ladendiebisches vom 7. März 2024

Ines und ich hatten heute Vormittag eine interne Onlineschulung der Edeka zum Thema Ladendiebstahl bearbeitet. In dem Kurs gab es nicht viel zu lernen für uns, interessant war er dennoch. "Was ist verboten?", lautete eine Frage in den Übungen. Natürlich dürfen wir die Personalien nicht erzwingen und man darf den Ladendieben auch nicht drohen und durchsuchen darf man sie auch nicht. Klar, wusste ich auch vorher schon alles. Ich finde, dass in dem Kurs der ausdrückliche Hinweis darauf fehlte, dass man Ladendiebe nicht in die Papppresse werfen darf. :-P

Eine Sache in dem Lehrgang ließ mich aber staunen. Der Teil wurde in der Theorie behandelt und war sogar Bestandteil des Abschlusstests: Ladendiebe tragen Handschuhe, um das Hinterlassen von Fingerabdrücken zu vermeiden. Ernsthaft? Wenn die Schulung nach belegbaren Erfahrungen in der Praxis entstanden war, dann ticken die Ladendiebe hier in Bremen definitiv anders. Noch nie hat hier ein Ladendieb Handschuhe getragen, um Fingerabdrücke zu vermeiden. Zumindest wurden Handschuhe, wenn sie denn mal jemand getragen haben sollte, nicht mit Fingerabdrücken in Verbindung gebracht. Überhaupt sind Fingerabdrücke noch nie hier ein Thema bei einem Ladendiebstahl gewesen. Bei Einbrüchen und Einbruchsversuchen sah das da schon anders aus.


Während wir beide gerade dabei waren, den Abschlusstest durchzuarbeiten, stutzte Ines plötzlich mit dem Blick zum Bildschirm mit der Ansicht unserer Überwachungskameras. "Dem gucken wir mal hinterher", sagte sie. Mit "dem" war ein Mann gemeint, der hinsichtlich Statur, Bekleidung und Gesamterscheinung schon auffällig war. Er nahm sich einen Kuchen, dann eine Müllermilch, dann einen Bio-Joghurt und dann noch zwei Tafeln Schokolade aus fairem Handel.
Wir beobachteten fasziniert, denn er hatte keine Taschen dabei und machte auch keine Anstalten, die Sachen irgendwo in seiner Jacke zu verstauen, sah aber dabei so ganz und gar nicht nach einem Kunden aus, der sich diese Produkte leisten kann. Aber manchmal haut man mit Vorurteilen ja auch mal daneben. Der Mann ging in die Getränkeabteilung und fing plötzlich an, irgendwas umzusortieren. Leider in dem Moment mit dem Rücken zur Kamera, aber wir wussten ja, was er genommen hatte und was sich nach dieser Aktion noch in seinen Händen befinden sollte. Zu unserer Überraschung hatte er einen leeren Getränkedosenkarton genommen und dort die Artikel deponiert. Es folgten noch eine Dose Cola, Nüsse, Mandeln, Kekse – alles Markenprodukte im Gesamtwert von über 20 Euro:



Augenscheinlich kaufte er wohl doch ein. Aber unsere Alarmglöckchen schrillten, denn das Gesamtbild wollte nicht so recht passen, und so postierte Ines sich vorsorglich in der Nähe des Ausgangs, während ich über die Videoanlage weiter beobachtete.
In der Gemüseabteilung prüfte der Typ scheinbar unsere Obstauswahl, in Wirklichkeit wartete er nur auf den Moment, in dem ein anderer Kunde den Laden betritt. Blitzschnell war er mit dem Karton auf dem Arm in Richtung Tür gerannt, Ines geistesgegenwärtig hinterher, ein weiterer Kollege tat es ihr nach und beförderte den Mann schließlich im Schwitzkasten ins Lager.

Thema erledigt. Da er keine gültigen Papiere dabei hatte, mussten wir die Polizei rufen, die unserem Erstaunen nach nicht einmal einer Minuten durch die Tür trat. "Wir waren gerade in der Nähe." Sehr gut. Die Überprüfung des Mannes war etwas schwieriger und letztendlich wurde er in Handschellen abgeführt und zur weiteren Untersuchung mit zur Wache genommen.

Während die Polizei mit dem Ladendieb bei uns im Lager zugange war, rief Ines mich an. "VP! Der packt wahllos Kekse in seine Umhängetasche!" Danach packte er noch augenscheinlich genauso wahllos andere Dinge in seine Tasche. Wenn der nicht klaut, was dann? Praktischerweise hatten wir die Polizei gerade im Haus und auch der Beamte, der den Mann auf dem Monitor beobachtete, stimmte uns zu: Das ist definitiv kein normales Einkaufsverhalten. Da sie sich um unseren ersten Ladendieb kümmern mussten, rief er über Funk Verstärkung an. Augenblicke später stand ein zweiter Polizeiwagen vor der Tür:



Zeitweise waren vorhin, wenn ich richtig gezählt habe, sieben Beamte gleichzeitig hier im Markt. Es kam dann nämlich noch jemand mit einem Zivilfahrzeug, da niemand diesen aggressiven und stinkenden Dieb in seinem Fahrzeug mitfahren lassen konnte, wollte oder sogar durfte.

Der mit den Keksen in der Tasche stand irgendwann an der Kasse, packte alles aus und bezahlte seinen Einkauf wie jeder andere Kunde auch. Merktipp für Kunden: Wenn sogar die Polizei schon dein Einkaufsverhalten so auffällig findet, dass sie eine weitere Streifenwagenbesatzung anfordert, dann machst du definitiv etwas falsch.

Der Rest des Tages darf gerne etwas geruhsamer vonstatten gehen …

Schuster, bleib bei deinem Leisten!

… und dann war da noch der Ladendieb, der keinen Ausweis oder ein ähnliches Dokument dabei hatte, jedoch mit einem Brief dienen konnte, auf dem ebenfalls seine Daten standen. Um die Sache zu beschleunigen, nahm ich ihm einfach mal ab, dass das wirklich seine Anschrift war.

Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie, dass es ein Brief der Kriminalpolizei Bremen war, in dem es um ein Ermittlungsverfahren wegen Ladendiebstahls in einem Discounter in einem anderen Stadtteil ging.

Wenn die Droge die Gewalt über einen genommen hat und der Entzug zu drücken droht, haben die Leute eben nur noch Ziel vor Augen: Nachschub, egal wie.

Servicezeiten

Die Polizei hier in Bremen ist auf telefonischem Wege auf zwei Arten zu erreichen, nämlich selbstverständlich über die Notrufnummer 110 und für die weniger dringenden Fälle über den "Zentralruf".

Wir hatten einen Ladendieb, der zwar friedlich war, sich jedoch nicht ausweisen konnte. Also rief ich die Telefonzentrale der Polizei Bremen und nachdem ich fünf Minuten lang in der Warteschleife hing, kam folgende Ansage: "Sie rufen außerhalb unserer Servicezeiten an, in dringenden Fällen wählen Sie bitte den Notruf …"

Warum haben die "Servicezeiten"?! Das ist die Polizei!!!

Die erste Anzeige für einen Autofahrer

Ines und ich versuchen, das Auto so oft wie möglich stehen zu lassen. Dass wir die knapp 15 Kilometer von zu Hause bis zur Firma mit dem Fahrrad zurücklegen, ist eigentlich inzwischen bei uns gewohnte Routine. Unsere täglichen Nahtoderfahrungen dabei sind inzwischen leider zur Normalität geworden. Wir machen uns schon fast einen Spaß daraus, abends mit der Anzahl der jeweils von uns auf unserem Weg erlebten Nahtoderfahrungen zu flexen. Leute, die einem wie auch immer die Vorfahrt nehmen, haben wir ständig. Das ist nicht schön, aber eben Alltag. Vorausschauende Fahrweise und natürlich auch, weil wir selber erfahrene Autofahrer sind, ich seit inzwischen 30 Jahren, verhindert Unfälle. Wenngleich auch immer etwas zähneknirschend, da wir ja eigentlich im Recht wären.

Wie gesagt, Alltag.

Heute Morgen hatten wir ein Erlebnis, das wir nicht mehr einfach so hinnehmen wollten. Durch einem Anruf bei der telefonischen Anzeigenaufnahme der Polizei klärte ich zunächst, ob eine Anzeige überhaupt sinnvoll ist. "Klar", bekam ich zur Antwort, "Ihre Frau ist Geschädigte und Sie sind Zeuge. Ich sende Ihnen einen Strafantrag zu, den Sie bitte unterschrieben zurücksenden müssen. Die Schilderung des Vorfalls können Sie mir per E-Mail senden."

Taten wir, sie lautete folgendermaßen:

Sehr geehrter Herr […],

wie eben telefonisch besprochen, hier die Schilderung des Vorfalls von heute Morgen:

Meine Frau Ines und ich befuhren hier in Bremen die […] Straße von […] kommend in Richtung […].

Neben der Straße befindet sich ein ausdrücklich als Gehweg gekennzeichneter Weg. (Verkehrszeichen 239 ohne den Zusatz "Radfahrer frei")

Wir fuhren folglich auf der Fahrbahn, und zwar nebeneinander. Da die […] Straße zweispurig ausgelegt ist (ohne Fahrbahnmarkierungen, jedoch können sich Fahrzeuge problemlos begegnen), blieb für PKW ausreichend Platz zum Überholen.

Als wir auf Höhe der […] Straße waren, machte ein PKW hinter uns durch mehrmaliges Hupen auf sich aufmerksam. Der Wagen fuhr schließlich auf die Gegenspur und wurde neben uns mit geöffnetem rechten Seitenfenster langsamer. Ob der Fahrer uns etwas zurief, können wir nur vermuten. Sekunden später gab er Gas und scherte so dicht vor uns wieder ein, dass er meine Frau, die links fuhr, kurz vor der Unterführung […] Straße zu einer Notbremsung zwang. Anschließend bog er zügig nach links auf die Straße […] ab, wo wir ihn aus den Augen verloren.
Es folgten noch eine möglichst detaillierte Beschreibung von Fahrer und Fahrzeug inkl. Kennzeichen.

Was daraus wird, werden wir ja sehen. Unsere Schmerzgrenze im Straßen ist wirklich hoch, aber so ein Verhalten muss einfach mal Konsequenzen für den Täter haben.

Die Datensätze der Polizei

Eine schriftliche Mitteilung über den Stand eines Ermittlungsverfahrens gegen einen unserer Ladendiebe konnte nicht an mich zugestellt werden. Die Polizei hatte das Schreiben mit der Info, dass der Empfänger unter der angegebenen Anschrift nicht zu ermitteln sei, zurückbekommen. Dieses Schreiben haben sie dann aber mit in den Briefumschlag gesteckt, der schließlich doch hier an die Firma adressiert und erfolgreich zugestellt wurde.

Der erste Brief war an eine Wohnadresse geschickt worden, an der ich seit 1985 (!) schon nicht mehr wohne. Ich war, wenn ich mich richtig erinnere, in dem Jahr des Umzugs 12 Jahre alt geworden. Ich glaube, man will gar nicht wissen, was da noch alles von einem irgendwo bei den Behörden gespeichert ist …

Anfrage der Polizei nach Videoaufzeichnung

Per E-Mail kam eine Anfrage der Kriminalpolizei Bremen. Man ermittelt im Rahmen eines Betrugs mit gestohlenen Kreditkartendaten. Mit diesen gestohlenen Daten sei bei uns eingekauft und gleichzeitig via Cashback auch 200 Euro Bargeld vom betroffenen Konto abgehoben worden.

Uns trifft keine Schuld und wir haben auch keinen Schaden erlitten. Aber ob ich zur Identifizierung des Täters oder der Täterin mit Bildern aus der Videoaufzeichnung, sofern wir denn eine haben, helfen könnte, wollte die Absenderin der Mail wissen.

Unsere Anlage speichert ganz DSGVO-konform maximal 72 Stunden und überschreibt die Aufzeichnungen dann automatisch wieder. Nach fünf Monaten war da nun beim besten Willen nichts mehr zu machen.

Komasaufen im EDEKA

Ein Typ kam in den Laden und steuerte direkt auf das Spirituosenregal zu. Dort nahm er sich eine Flasche Wodka, öffnete diese und trank in den folgenden Minuten drei Viertel des Inhalts direkt aus der Flasche. Zwischendurch öffnete er noch eine Dose Cola und machte sich direkt im Mund eine Mischung.

Einer aufmerksamen Kundin war der Typ jedoch aufgefallen und so sagte sie bei einem meiner Mitarbeiter Bescheid. Wenige Augenblicke später saß der Mann im Lager auf einer Getränkekiste. Da konnte er noch sitzen. In den folgenden fünf Minuten wirkte der Alkohol und er sank auf der Kiste immer weiter zusammen, bis er schließlich von seiner Sitzgelegenheit rutschte und regungslos auf dem Lagerfußboden liegen blieb.

Es dauerte weit über eine Stunde, bis die Polizei schließlich auftauchte. Der Wodkatrinker rührte sich in der Zeit kein Stück. Auch die Polizisten konnten ihm über ein paar träge Bewegungen und einige lallende Laute keine weiteren Lebenszeichen entlocken.

Zehn Minuten später wurde er dann von einem Team des Rettungsdienstes eingesammelt und zur Ausnüchterung weggebracht.

Am Samstag nur mit der Polizei telefoniert …

Das ist auch mal kurios: Abgesehen von einem Testanruf auf mein Handy sind am Samstag sämtliche ausgehenden Anrufe zur Polizei gegangen. Entweder über Amt oder direkt auf den Notruf 110.

Sowieso haben wir in letzter Zeit viele Ladendiebe. Fällt auf.


Rehbock am Straßenrand

Auf dem Weg zur Arbeit fiel mir ein Reh auf, das unmittelbar neben dem Radweg an einer Landstraße im hochgewachsenen Verkehrsbegleitgrün lag und sich umsah. Ich fuhr zwar zunächst vorbei, hielt dann jedoch an, stieg ab und ging zurück, um nachzusehen, was los war oder ob mich meine Augen getäuscht hätten. Nein, ich habe mich nicht getäuscht, da lag ein Rehbock im Gras.

Das Tier blieb im Grunde regungslos liegen, auch als ich in seine unmittelbare Nähe kam. Der Bock hielt den Kopf hoch und sah sich um und mich an. Da er vermutlich kein Streicheltier mit Menschenerfahrung war, tippte ich auf eine Schockreaktion. Angefasst habe ich ihn es natürlich nicht. Einerseits wollte ich das Tier nicht noch weiter verängstigen, andererseits weiß man ja auch nie, wie es reagiert. Wäre der nun aufgesprungen und hätte mich mit seinem Geweih erwischt, wäre das mindestens schmerzhaft gewesen.

Es gibt nur einen allgemeinen Ansprechpartner für solche Fragen hier im Großraum, nämlich die örtliche Polizei. Denen habe ich genau beschrieben, wo das Tier liegt und mit diesen Informationen haben sie dann den zuständigen Jadpächter informiert. Wie es weiterging, habe ich nicht mehr erfahren. Aber ich denke mir meinen Teil. :-(


Komplett dun im Lager

Vorgeschichte: Einen Tag zuvor kam ein Mann durch den Ausgang in den Markt und ging direkt zu den Taschenflaschen Spirituosen, die in Kassennähe stehen. Dort leerte eine kleine Flasche Wodka Gorbatschow auf ex und zwei weitere dieser Fläschchen steckte er ein und verließ den Laden wieder unbemerkt. Die Bilder des Typens zeigten wir im Kollegenkreis herum und alle waren instruiert, die Augen aufzuhalten.

Nun kam er wieder in den Laden. Nachdem er die Verkaufsfläche durchquert hatte, stellte er sich wieder ans Regal mit den Flaschen, exte erneut einen kleinen Gorbi und packte sich wieder zwei Flaschen in die Tasche und wollte gerade gehen, als er von einem Kollegen aufgehalten wurde, der ihn nicht nur erkannt, sondern auch beim Trinken beobachtet hatte.

Der Mann hatte sicherlich mehr als nur die 100 Milliliter Wodka intus. Er war ansprechbar und folgte uns auch brav auf seinen eigenen Beinen und ohne Unterstützung ins Lager. Das klappte noch ganz gut.
Hinten angekommen setzte er sich zunächst auf den Fußboden, aber wurde immer stiller. Schließlich schlug der nur Minuten zuvor geschluckte Alkohol wohl vollends durch und er streckte sich auf dem Boden aus. Ein Kollege gab ihm noch ein Kissen für den Kopf, dann schloss er die Augen.

Auf dem Weg nach hinten hatte uns mitten im Markt noch eine Stammkundin angesprochen. "Den kenne ich!", sagte sie. "Der ist komplett verrückt. Rufen Sie bloß einen Rettungswagen. Und die sollen den nicht hier ins Krankenhaus, sondern direkt nach Ost bringen." Mit "Ost" ist das Klinikum Bremen Ost gemeint, das vor allem für seine geschlossene Abteilung berühmt ist.

Da lag also dieser Typ bei uns im Lager, sein kleines Geschäft hatte er inzwischen direkt im Liegen in seine Hose erledigt, und war kaum ansprechbar. Glückwunsch. Wen sollte ich denn jetzt anrufen? Polizei? Rettungsdienst? Polizei? Rettungsdienst? Letztendlich ist er ein Ladendieb und irgendwie war er ja auch noch halbwegs bei Sinnen. Ich entschied mich für die Polizei.
Die nette Dame im Zentralruf war nach meiner Schilderung auch etwas unentschlossen, entschied sich dann aber dafür, zunächst ihre Kollegen zu uns zu schicken.

Auf diese Kollegen warteten wir dann etwa eine Stunde. Da der Mann seinen Rausch ausschlief und überhaupt keine Anstalten machte, wegzulaufen, musste nicht ständig einer neben ihm stehen und die Tür bewachen. Ich arbeitete im Büro weiter und warf ab und zu mal einen Blick auf den Monitor der Videoüberwachung.

Als die beiden Polizisten kamen, schilderte ich zunächst meine Sicht der Dinge und auch, dass wir vor der Überlegung standen, einen Rettungswagen zu rufen. Da der Typ aber zunächst noch ansprechbar war, hielten wir die Polizei für den besseren Ansprechpartner.
Die Polizistin versuchte recht rüde, den Betrunkenen wachzurütteln, aber da rührte sich fast gar nichts mehr. Schließlich entschieden die Beamten, doch einen RTW anzufordern.

Als die Sanitäter ins Lager kamen, staunte ich nicht schlecht. "Ach, Herr Meiermüllerschulz, wir kennen uns doch schon", sprach die eine Sanitäterin mit kräftiger Stimme, als sie den Mann hier auf dem Boden entdeckten. Der Angesprochene tat so, als bekäme er nichts oder nicht viel mit, was vermutlich auch der Realität entsprach, aber die beiden Sanitäter waren nicht zimperlich mit ihm. Ihr Kollege zog den Mann recht ruppig nach oben, setzte ihn auf und lehnte ihn hier an eine Wand. Nach kurzer Diskussion zogen sie ihn ganz hoch, so dass er, mit etwas Unterstützung durch die Rettungsdienstleute und die beiden Polizisten, auf eigenen Beinen aus dem Laden wackeln konnte.

Wie es weiterging und ob sie ihn wirklich zur Psychiatrie gefahren haben, kann ich nicht sagen. Aber das ist ja auch nicht mehr unsere Baustelle …

Erfahrung

Mit einem Ladendieb, der nicht nur nicht kooperativ war, sondern dabei auch noch eine große Klappe hatte, warteten wir auf die Polizei. Meistens regeln wir sowas ja ohne die Cops, aber manchmal geht es nicht anders.

Der Typ war so von sich überzeugt, dass selbst die Androhung der Polizei ihn nicht zur Mitarbeit bewegte. Er packte das Diebesgut nicht aus seiner Jacke aus. Ebenso großkotzig war, als die Beamten dann schließlich da waren – aber die ließen sich davon nicht irritieren und zogen ihr Programm durch. Es folgten eine Anzeige und das obligatorische Hausverbot, das Übliche eben.

Lachen mussten wir, als einer der Polizisten zu uns über den Ladendieb sagte: "Der hat schon mehr polizeiliche Erfahrung als ich selber."

DAS will was heißen, immerhin waren die beiden geschätzt etwa gleich alt …

Der Wiederholungsfall

Die Anzeige zu diesem Fall habe ich inzwischen geschrieben und zur Polizei geschickt. Eine Kopie des Schreibens der Staatsanwaltschaft habe ich einmal mal dazu gelegt – inklusive einer kleinen persönlichen Anmerkung. Konnte ich mir einfach nicht verkneifen … :-P


Mühsame Videoaufbereitung

Wenn die Polizei die Videoaufzeichnung von einem Ladendieb haben möchte, bereite ich die Daten normalerweise so vor, dass man den Weg durch den Laden verfolgen kann. Das geht immer relativ schnell, ich brauche ja nur die Videodateien der einzelnen Kameras in der richtigen Reihenfolge im Schnittprogramm einzufügen und dann die Spuren entsprechend zu kürzen, wenn der Täter den Sichtbereich verlässt.

Nun hatten wir einen Ladendieb, der sich eine dreiviertel Stunde hier im Markt aufgehalten hat. Eine dreiviertel Stunde, in der er ständig in Bewegung war und hier von Gang zu Gang hin und her ging. Wenn ich das so aufbereiten möchte, dass man den Weg vollständig verfolgen kann, verbringe ich mehrere Stunden damit.

Da bekommt die Polizei von mir also mal nicht eine besonders ausführliche, sondern eine sehr abgespeckte Version aus der Videoaufzeichnung. Die beiden Stellen, an denen sich der Täter die Ware in die Jacke, bzw. Hose stopft, und wie er am Schluss die Kasse passiert, ohne die Sachen zu bezahlen und dann von uns gestellt wird.

Muss mal reichen …