Zum "Ladenhüter des Jahres" sind sie nicht verkommen, aber verkauft haben wir den gesamten Bestand des Aufstellers nun auch nicht gerade zügig.
Die letzten Packungen laufen im September ab und liegen nun zum Sonderpreis auf dem Restetisch. War ein Versuch, muss ich aber auch nicht wieder haben.
Anfang 2022 hatten wir von Maisel & Friends einen ganzen Aufsteller mit den "Tasting-Sets" hier im Laden stehen. Ines und ich hatten auch so ein Sixpack mit nach Hause genommen, bei uns im Keller in den Vorratskühlschrank gelegt – und vergessen. Letzteres vor allem deshalb, weil wir nie Lust und Gelegenheit hatten, uns quasi am Stück durch sechs Flaschen Bier, davon fünf mit Alkohol, durchzuprobieren.
Sch… auf das geführte Tasting, dachte ich mir in den letzten Tagen und habe die Flaschen über mehrere Abende verteilt getrunken. Die aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdaten waren längst überschritten, aber das hat dem Bier, sehr kühl und in absoluter Dunkelheit gelagert, überhaupt nicht geschadet. Auf dem Weizen-IPA ergab die gesamte Zahlenkombination rund um das MHD eine schöne Staffelung aus nur drei verschiedenen Ziffern. (Nicht wirklich eine Schnapszahl, aber schmunzeln musste ich dennoch.)
Ist das Produkt eigentlich gestern oder schon vorgestern abgelaufen?
Natürlich gibt es auch Februare (seltsam, dieses Wort im Plural zu sehen …) mit einem 29. Tag, nächstes Jahr zum Beispiel wieder. Aber hier gibt es diesmal nur ein großes Fragezeichen – und selbstredend auch die dazugehörige Notiz in diesem Blog.
Die letzte der sechs Dosen dieses Thunfischs nähert sich in den nächsten Tagen ihrem Mindesthaltbarkeitsdatum. Zwei Jahre stand sie nun als eine von ursprünglich sechs Dosen bei uns herum. Eine hatte ich zwischendurch mal mit nach Hause genommen, die anderen vier Dosen hatten wir im Laufe der Zeit tatsächlich verkauft.
Diese eine Dose nehme ich nun auch mit nach Hause. Das ist dann einer der Artikel, denen ich keine weitere Chance hier im Regal geben würde – selbst wenn wir den Thunfisch noch nachbestellen könnten. Offenbar lief der nicht nur bei uns nicht so ganz gut …
Ich finde die Aktion "Oft länger gut" super. Ob man damit die Verbraucher dazu bekommt, Dinge nicht gleich wegzuwerfen, die sich einem aufgedruckten Datum nähern? Einige vielleicht schon, aber sicherlich nicht alle. Ich kenne Leute, die werfen sogar schon Lebensmittel weg, die sich noch ein paar Tage vor dem MHD befinden. Könnten ja jetzt schon tödlich sein …
Aber vielleicht bringt es den einen oder anderen ja damit zum Nachdenken.
Über die Zentrale wurden wir über einen Rückruf informiert. Mango Chutney eines bestimmten Herstellers sollte aus dem Sortiment genommen werden. Die betroffenen Haltbarkeitsdaten waren der 26. und der 29. Dezember.
Bei uns im Regal stand nur Ware mit MHD 27.12. Glück gehabt.
Es ist jetzt über ein Jahr her, dass mir der letzte volle, abgelaufene Netto-Kartoffelsalat hier im Müllsack aufgefallen war, aber ich wühle da ja nun auch nicht dauernd drin herum. Der Pott muss noch oben drauf liegen und ich muss zufällig gerade in die Richtung gucken, um einen Treffer zu laden.
Heute war es mal wieder so weit, aber so richtig zählt der fast nicht. Der Kartoffelsalat-Becher ist nämlich noch halb voll und das Haltbarkeitsdatum (04.08.2021) ist auch noch nicht überschritten. Dafür lag diesmal ein halbvoller Becher Fürstenkrone Brotaufstrich mit Ei daneben. Es bleibt spannend.
Wir haben einen Rückruf für ein Produkt bekommen. Der Grund:
"Es wurde z. T. das MHD 32.07.2021 auf die Einzelpackungen aufgedruckt."
Eigentlich ein ganz putziges Malheur, das einen zum Schmunzeln bringen kann. Schade ist nur, dass die Ware vernichtet werden soll / muss. Ich hätte sie ja noch zumindest selber verwertet, wenn wir einen Bestand gehabt hätten. Qualitativ gab es keinen Mangel, aber ich könnte mir vorstellen, dass nun dutzende oder gar hunderte Packungen eines aus mikrobiologischer Sicht einwandfreien Lebensmittels vernichtet werden.
Auf vielen Produkten, hier zum Beispiel auf einer Packung "Nordlicht"-Käse von Milram, findet man seit einer Weile den Hinweis "Oft länger gut":
Die Aktion von "Too good to go" soll die Verbraucher dafür sensibilisieren, eben nicht alles direkt wegzuwerfen, nur weil das aktuelle Tagesdatum zufällig irgendwo vor dem auf der Packung aufgedruckten Datum liegt. Die meisten Produkte haben keinen eingebauten Kalender und werden am Tag x schlagartig zur tödlichen Bio-Waffe.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist der Zeitpunkt, bis zu dem die Hersteller für die einwandfreie Qualität ihrer Produkte garantieren. Diese Zeiträume sind entsprechend bemessen. Ist dieses Datum erreicht, passiert erst mal – exakt gar nichts. Bis man etwas merkt, dauert es meistens eine Weile. Dabei funktioniert meine selbstgemachte Faustregel ganz gut: Ist ein Produkt laut Aufdruck "mehrere Wochen" haltbar, kann man das Datum problemlos ein paar Wochen überschreiben. Sind es mehrere Monate, fallen ein paar Monate über dem MHD nicht auf und bei allem, bei dem nur noch eine Jahreszahl steht, merkt man auch nach einem oder zwei weiteren Jahren keinen Unterschied.
Aber selbst dann werden die Sachen nicht gleich schlecht, zumindest stellen sie meistens aus mikrobiologischer Sicht keine Gefahr für den Verbraucher dar. Wenn eine solch gravierende Veränderung aufgetreten ist, merkt man es normalerweise, wenn man sich die Ware ansieht, an ihr riecht oder tatsächlich probiert. Dann bitte sofort in die Tonne. Das ist dann übrigens meistens keine Folge eines überschrittenen Haltbarkeitsdatums, sondern entsteht durch irgendwie geöffnete Behältnissen. Das betrifft dann sowohl angebrochene Verpackungen als auch solche, die beispielsweise eine Beschädigung (Luftzieher) haben.
Da man wirklich nicht für alle Produkte pauschal ein Schema-F liefern kann, bleibt nur der Verweis auf "schauen, riechen, probieren". Auch ohne giftig oder stark gesundheitsgefährlich zu werden, verändern sich viele Produkte einfach im Laufe der Zeit. Was noch "gut" ist, mag da sicherlich auch eine sehr subjektive Empfindung sein. Daher einfach mal ein paar Beispiele quer aus dem Sortiment:
Butter: Kann ranzig werden. (Wirklich ekelig, aber das schmeckt man auch rechtzeitig!)
Schokolade: Kann durch austretendes Fett oder Zucker unansehnlich werden, auch die sensorische Wahrnehmung kann dadurch beeinflusst werden. Solange sie nicht ranzig wird (Nussschokolade), passiert meistens nichts.
Alkoholpralinen: Können austrocknen. Pech gehabt.
Limonade in PET-Flaschen: Die Kohlensäure kann entweichen. Sprudelt dann einfach nicht mehr.
Schokoküsse: Werden im Laufe der Zeit immer zäher.
Speisezutaten, Nüsse: Alles mit Fett kann und wird ranzig werden.
Kekse: Werden härter / pappiger.
Chips: Werden pappiger.
Übrigens: Das Verbrauchsdatum ist gesetzlich sehr viel strenger regelt, diese Produkte dürften nach dem Datum nicht mehr veräußert werden! Aber auch da kann man mit Augenmaß viel sparen. Alle Produkte, die durchgegart (!) werden, sind meistens problemlos verzehrbar. Im schlimmsten Fall versaut einem ein verdorbenes Stück Fleisch das ganze Essen, wenn man plötzlich auf Stücken mit unerwünschtem "Hautgout" herumkaut, aber mehr passiert nicht. Bei zum Direktverzehr vorgesehenen Lebensmittel mit Verbrauchsdatum (z.B. geschnittene Salate, Hackepeter etc.) ist falsche Sparsamkeit übrigens nicht angebracht. Das kann auch immer gutgehen, denn auch diese Dinge haben keine eingebaute Uhr, sicherheitshalber entsorgt man diese Produkte aber spätestens am übernächsten Tag einfach pauschal.
Die Flasche "MUST", die ich vor über zehn Jahren mal geschenkt bekommen hatte, war leider etwas in Vergessenheit geraten. Trotz des lange abgelaufenen Haltbarkeitsdatums habe ich des Getränk zumindest mal probieren wollen. Mit mäßigem Erfolg, wenngleich ich inzwischen denke, dass die lange Lagerdauer (kühl und dunkel) wenig dazu beigetragen hat, den Genuss zu schmälern.
Wir hatten hier im Tiefkühlhaus einen Karton mit herzhaften "Pizza"-Donuts in Zweierpacks zum Verkauf hier in der Tiefkühltruhe stehen. Dort standen sie seit Anfang 2020, bekommen hatten wir sie damals mit dem Haltbarkeitsdatum "Februar 2020". Das war verkehrt, die Ware war frisch und noch lange haltbar.
Die genauen Umstände weiß ich zugegebenermaßen nicht. Ich hatte, als das ganze Corona-Drama anfing, wirklich ganz andere Sorgen als einen Karton falsch deklarierter Fertiggerichte. Haben wir sie jemals reklamiert? Gab es einen Rückruf dazu? Ich weiß es nicht mehr. Ist auch egal. Wir haben in den letzten Tagen das Tiefkühlhaus ausgeräumt, um endlich dieses Problem durch die Fachfirma lösen zu lassen und dabei entschied ich, dass wir die Donuts mit nach Hause nehmen und nach und nach privat verbrauchen.
Als Ines den Karton ausgeräumt und den Inhalt in unseren heimischen Tiefkühlschrank umgeräumt hat, fiel ihr unter den Schachteln am Boden des Kartons ein Streifen mit kleinen Aufklebern auf, welche den Vordruck "Mindestens haltbar bis:" tragen. Ich denke, das Problem mit den Daten wird also bekannt gewesen sein – ist jetzt aber auch wumpe.
Von einem Aufsteller mit mehreren unterschiedlichen japanischen Produkten sind noch ein paar Saucen im Tetrapak übrig, die wir in unser normales Spezialitäten-Regal gestellt haben. Da fielen mir nun die aufgedruckten Haltbarkeitsdaten ins Auge. Zuerst hatte ich die Packung rechts im Bild in der Hand und war etwas irritiert. Nein, das kann nicht sein, die Ware hatten wir vor ein paar Monaten erst bekommen, die kann nicht seit sieben Jahren abgelaufen sein. (Erstaunlich, dass sich darüber noch kein Kunde beschwert hat. )
Der Weg zur Lösung des Rätsels erschließt sich, wenn man die Packung links betrachtet. Alles gut, wir haben noch acht, bzw. neun Monate Zeit.
Drei(einhalb) Tage am Stück frei zu haben, ist ein großartiger Luxus. Also "richtig" frei, ohne immer mit einem Gedanken in der Firma zu hängen oder dass irgendwelche Fragen oder Probleme auftauchen, die ich dann trotz Abwesenheit klären muss oder über die ich mir auf jeden Fall irgendwie ein paar Gedanken mache. Drei(einhalb) Tage den Laden zu lassen, ohne dass die Kunden zu einem der Mitbewerber laufen können, weil dort ebenfalls die Türen geschlossen sind. Traumhaft.
Der Preis dafür liegt nun im Müllcontainer, denn die Zeit läuft hier auch an Feiertagen weiter. Produkte mit aufgedruckten Haltbarkeitsdaten sind dabei gar nicht das größte Problem. Gemeiner ist es bei Fleisch und anderen Frischeprodukten, die ein Verbrauchsdatum tragen. Diese Produkte dürfen nach Ablauf dieser Frist gar nicht mehr veräußert werden, vieles möchte man aber auch gar nicht mehr verwenden. Obst und Gemüse (vor allem Beeren, Salate und Pilze) ist nach ein paar Tagen des Herumstehens auch nicht mehr in optimalem Zustand oder sogar verdorben, so dass auch hier vieles heute Morgen in die Tonne gekommen ist.
Schade, aber das ist zum Glück (bei uns!) nicht der Normalzustand. (Und letztendlich reden wir hier nicht von tausenden Euro, sondern einem ziemlich kleinen dreistelligen Betrag, das kann einem die halbe freie Woche mal wert sein.)
Im Regal mit den Wurstkonserven entdeckte die Kollegin etliche Gläser "Bauernsülze", die komplett abgelaufen waren. Da die Gläser sogar verschiedene Haltbarkeitsdaten trugen, beide in der Vergangenheit, beschlossen wir, diesem Produkt keine weitere Chance zu geben und den Regalplatz für sinnvollere Artikel freizugeben.
Mag sein, dass das in anderen Einzugsgebieten oder vielleicht ländlicheren Gebieten ein stärkerer Artikel ist, aber diese ganzen Wurstkonserven (Nicht Würstchen), also Sülzen und andere Wurstsorten, laufen bei uns extrem schleppend. Ich mag sie nicht ganz aus dem Sortiment verbannen, aber eine super breite Auswahl werde ich da auch weiterhin nicht anbieten …
Konsumiert ihr solche Produkte oder ist das eher was für die "ältere" Generation?
MHD Ende Oktober, daher stehen die restlichen Flaschen Joghurtdressing nun für 2 Euro auf dem Restetisch. Wir haben in der ganzen Zeit nicht eine Flaschen davon verkauft. Die auf dem Bild fehlende sechste steht bei uns zu Hause im Kühlschrank.