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Kartoffelreklamation

Ein mir nicht weiter bekannter Mann kam in den Laden und erklärte einem meiner Mitarbeiter, dass er zwar nur ein Netz Kartoffeln gekauft hatte, ihm aber hier an der Kasse zwei Netze berechnet wurden. Zudem auch zu einem teureren Preis, als auf dem Schild stand.

Ja … Sowohl das eine als auch das andere kann mal passieren, auch wir sind nicht unfehlbar. Dass beides gleichzeitig bei einem Kassiervorgang auftaucht, mag auch nicht ein Ding der völligen Unmöglichkeit sein.

Auf dem Kassenbon steht unsere Telefonnummer. Wenn man den Fehler erst außerhalb des Ladens oder sogar erst zu Hause merkt und keine Chance mehr hat, gleich wiederzukommen, könnte man zumindest anrufen und den Sachverhalt kurzfristig klären und sich schon mal im Gedächtnis der Ladenmitarbeiter verankern

Das aber erst gut zwei Wochen später zu reklamieren, war nicht so geschickt. Wir konnten beim besten Willen wirklich nichts mehr nachvollziehen. Kein Kollege erinnerte sich an den Vorfall, die Videoaufzeichnung war längst überschrieben und die Preise in der Gemüseabteilung inzwischen mehrfach geändert. Der Mann trug es mit Fassung und verstand wohl, dass wir nichts mehr für ihn tun konnten. In vielen Läden steht nicht ohne Grund auf einem Schild bei der Kasse, dass man alles gleich kontrollieren soll, da "spätere Reklamationen" nicht bearbeitet werden können …

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Kommentare

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Jemand am :

Hatte neulich sowas auch im Netto. Dort wurde etwas doppelt berechnet und ich habe es dann einen Tag später reklamiert. Hatte auch Kulanz gehofft aber war dann auch verständlich, dass man sowas zumindest am selben Tage reklamieren sollte. Shit happens.

Björn Harste am :

Einen Tag später ist ja auch okay. Aber zwei Wochen sind natürlich überhaupt nicht mehr nachvollziehbar.

Egal am :

Netto eh ein Fall für sich. Ich verstehe ja das man Samstag pünktlich Feierabend machen will aber um 16 Uhr den Laden schon komplett umgezeichnet auf die Angebote der nächsten Woche wenn noch bis 20 Uhr auf ist? Preis aber natürlich noch nicht aktiv in der Kasse.

Anonym am :

Es gibt durchaus Märkte (gerade Filialmärkte), da hast du nach Feierabend nur eine sehr begrenzte Zeit. Da müssen die Angestellten um halb neun raus sein, sonst bekommen die zum einen die Zeit nicht mehr bezahlt und zum anderen gibt es eine Nachfrage der Regionalleitung, was denn los gewesen wäre.
Wenn man manchmal noch um 20:15 Kunden im Laden hat, die noch eben schnell dieses und jenes holen wollen, bevor sie zur Kasse gehen, dann noch die Kassenabrechnung ansteht und etliche andere Aufräumarbeiten erledigt werden müssen, die definitiv nicht vor Ladenschluss funktionieren (z.B. Obst/Gemüse ins Kühlhaus), dann kann man nicht erst nach Ladenschluss die Werbepreise stecken. Denn Montags morgens mit Ladenöffnung müssen die Schilder dran sein - Vorgabe von oben.
Bei einem früheren Arbeitgeber von mir hate ich auch Filialmärke betreut, da konnte man im Laden die Angebotspreise der kommenden Woche ab 16 Uhr frei geben. Da war das mit dem Stecken kein Problem. Wir hatten höchstens mal den ein oder anderen Kunden, der im Vorfeld sein Geld passend raus gesucht hat und sich wunderte, warum er Wechselgeld bekam ;-)

Ashildr am :

Rein aufgrund der Reaktion des Kunden tendiere ich ja zu der Annahme, dass die Reklamation berechtigt war...

Habakuk am :

Hatte ich auch spontan gedacht. Allerdings hätte ich an Stelle von Björn auch abgelehnt. Und an Stelle des Kunden auch Verständnis dafür gehabt.

Ronald am :

Das hat noch reschtlische Konsigwensen! Oder auch nicht.

Herbert am :

Bei diversen Regiemärkten hätte man dem Kunden wenigstens irgendeinen Einkaufsgutschein in die Hand gedrückt, damit er nicht allzu negativ über den "Betrug" berichtet. Dass sich bei überhöhten Abrechnungen immer niemand erinnern kann, ist ladenübergreifend keine Neuheit.

Anonym am :

Weißt Du eigentlich, wie viele Kunden sich über angeblich falsche Kassenbons, falsche Preise oder irgendetwas anderes beschweren und man nach nicht mal 3 Minuten raus bekommt, dass von Seiten des Geschäfts alles korrekt ablief? Ich arbeite seit 20 Jahren im Lebensmitteleinzelhandel, davon 10 als Filialverantwortlicher und nun schon ein paar Jahre als Regionalverantwortlicher. Wir waren und sind immer kulant und entscheiden im Zweifel für den Kunden.
Aber Reklamationen nach 2 Wochen müssen schon sehr besonders sein, dass wir diese annehmen. Da brauchen wir eine gewisse Nachvollziehbarkeit und die ist meist eben nicht mehr gegeben.
Im Nachbarmarkt hatten wir einmal einen Marktleiter, der sich (nicht nur deswegen) als Fehlbesetzung erwies: der hat viele Dinge kulant gehandhabt, wodurch ihm irgendwann die Kunden auf der Nase herum tanzten. Einige wussten recht bald, dass man da auch für einen angeblich schimmeligen Käse, den man vor 3 Wochen gekauft un daheim weggeschmissen hat, noch Ersatz bekam. Erstaunlicherweise war die Reklamationsquote an Tagen, an denen er nicht gearbeitet hat, um ein vielfaches niedriger. Und laut seiner Vertretung läge das in erster Linie an mangelnden Anfragen auf Reklamation, nicht daran, dass sie so viel ablehnen würde.
Von daher muss man irgendwo eben eine Grenze setzen.

Heino am :

Es passt bestens in die heutige hiesige Lebensmitteleinzelhandelswelt, einen Filialleiter wegen zu guter Kundenbindung rauszuschmeißen/umzusetzen. Manche meinen gar, für direkt reklamierte Kassierfehler nicht einmal formal um Entschuldigung bitten zu müssen (sind meist die Läden, in denen das "zufälligerweise" häufiger vorgenommen wird). Aber wehe, der Kunde hat noch eine beim letzten Besuch des Ladens nicht entsicherte Warensicherung dabei...

Sinkende Umsätze und hohe Discountanteile könnten eine Ursache haben, liebe Leute.

Anonym am :

Nicht nur lesen sondern auch verstehen. Der Marktleiter ist nicht wegen der zu guten Kundenbindung geflogen sondern neben einigen weiteren Punkten deshalb, weil er die Inventurdifferenz auf einen Spitzenwert getrieben hat. Und zwar nachweislich auch durch seine Art, einfach alle Reklamationen abzunicken, selbst wenn diese jeglicher Grundlage entbehrten! Wie gesagt, irgendwelche nicht mehr vorhandenen Packungen, die vor Wochen gekauft wurden, waren angeblich schlecht. Und das bei einigen Kunden über einen langen Zeitraum fast schon wöchentlich und eben nur bei ihm. Das hatte nichts mehr mit Kundenbindung zu tun, der wurde schlicht und einfach von einigen Kunden nach Strich und Faden verarscht.
Und wie gesagt: das Problem waren nicht nur die Reklamationen. Einige Mitarbeiter hatten auch schnell gemerkt, dass er nicht nein sagen kann und oft genug war der Markt personell unterbesetzt, was zu lasten der engagierten MA ging, die nach kurzer Zeit etliche Überstunden angehäuft hatten. Und im Lager standen nach kurzer Zeit etliche Displays und Aufsteller und mehr Ware, als der Markt eigentlich brauchte, weil windige Vertreter beinahe alles durch bekamen.
Aber schön, dass Du Dir die Sache so zurecht drehst, wie es Dir gerade in den Kram passt und daraus eine Generalkritik bastelst. Hast dir damit ein Fleiß-Sternchen verdient.

Hihomann am :

"Und im Lager standen nach kurzer Zeit etliche Displays und Aufsteller und mehr Ware, als der Markt eigentlich brauchte, weil windige Vertreter beinahe alles durch bekamen."

Ach, das war der junge Björn? Im Alter stellt er all die unsinnigen Aufsteller in die Ladengänge.

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