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Mianju

Eine Kundin hatte einen 50er-Karton unserer OP-Masken gekauft und kam einige Minuten später mit der ungeöffneten Schachtel zurück in den Laden. Draußen erst hatte sie die chinesische Beschriftung entdeckt und da sie China nicht unterstützen möchte, verweigert sie den Kauf der Masken.

Wir haben sie natürlich zurückgenommen.

Nicht darüber diskutiert habe ich mit der Kundin, dass ihr Kauf oder Nicht-Kauf absolut keinen Einfluss auf den Handel mit China hat. Der Posten ist längst bezahlt und selbst wenn mein Bestand zuneige gehen sollte, werde ich bei jemandem Nachschub ordern, der seine Ware ebenfalls schon bezahlt hat und ein ganzes Lager damit voll hat. Dass der noch einmal Masken im fernen Osten bestellen wird, bezweifle ich, nachdem ihm der Handel mehr Arbeit als Gewinn gebracht hat.

2500 Masken

Seit Bremen offiziell Risikogebiet ist, ist auch die Nachfrage nach Masken, Mundschutzen, Gesichtsmasken oder wie auch immer ihr es nennen wollt, gestiegen. So habe ich gestern einen Karton mit 2500 Stück bestellt. Zertifizierte Ware, die von jemandem hier im Umland mal in etwas zu großem Optimismus zu Beginn der Corona-Krise in "etwas" größeren Mengen angeschafft wurde und die er nun Kartonweise anbietet. Mal gucken, ob die sich hier zum Ladenhüter entwickeln oder ob ich bald schon die nächste Kiste nachbestellen muss. Der Preis (4,50 Euro / 10 Stück, bzw. 15 Euro für einen 50er-Karton) ist auf jeden Fall fair.


Maskenpflicht, Attest und die Beschwerde

Eine Frau, Kundin oder vielleicht jetzt auch Ex-Kundin, rief an und wollte sich bei mir über meinen Mitarbeiter an der Kasse beschweren.

Konkret ging es darum, dass sie ohne Maske den Laden betreten und auch unbemerkt ihren Einkauf zusammengesucht hatte. Mein Kassierer sprach sie an, worauf hin sie erwiderte, dass sie ein Attest hätte und deshalb von der Maskenpflicht befreit sei. So weit, so unkompliziert. Eigentlich.

"Ja, haben Sie ihm das Attest denn gezeigt?"

"Natürlich nicht!"

"Das hätte aber helfen können, die Situation aufzuklären."

"Ich zeige doch nicht irgendwelchen Leuten mein ärztliches Attest. Dem Ordnungsamt oder der Polizei, aber sonst geht das niemanden etwas an."

Im Laufe der folgenden Minuten erklärte ich ihr, dass sie mit Attest durchaus hier einkaufen dürfe, aber wir das natürlich schon irgendwie überprüfen müssen. Wenn sie sich weiterhin weigert, bleibt ihr leider nur die Alternative, zukünftig woanders ihren Einkauf zu erledigen. Meine Güte, genau dafür ist das Attest doch schließlich da. Und wir sind ja auch nicht "irgendjemand", sondern die, die dafür verantwortlich sind, dass hier in den Räumen die Maskenpflicht umgesetzt wird. Ohne Maske kommt man nicht rein, außer man hat eben eine ärztliche Bescheinigung darüber, dass es ausnahmsweise mit der Maskentragerei eben nicht geht. Leute halten uns ja auch ihren Personalausweis vor die Nase, wenn sie Alkohol oder Tabak kaufen wollen. "Geht sie nichts an", haben wir da noch nie zu hören bekommen.

Sie will sich jetzt beim Landesbehindertenbeauftragten darüber beschweren, dass sie als Behinderte hier im Laden diskriminiert wird.

Zu dem Thema gab es vor ein paar Tagen erst einen Artikel im Weser Kurier. Dort wird vom Beauftragten moniert, dass Bürgern der Zutritt zu Geschäften verwehrt worden sei, selbst wenn ein Attest vorgelegt wurde. Aber genau das hat die Kundin eben ausdrücklich mutwillig nicht getan.

Wenn hier einer irgendjemanden diskriminiert hat, dann sie sich selber.

Zutritt nur mit Maske

Aufgrund der Gefahr einer zweiten Welle und der gefühlt wieder größer werdenden Zahl an Maskenverweigerern haben wir heute die Beschilderung aktualisiert und werden nun deutlich härter als in der Vergangenheit durchgreifen. Bislang haben wir Kunden ohne Maske zwar gewähren lassen, aber ab heute bleibt denen der Zutritt zu diesem Geschäft verwehrt.

Eine ältere Frau hatte ein Attest dabei, da habe ich dann ein Auge zugedrückt und direkt die eigene neue Anweisung missachtet – aber ansonsten werden wir das rigoros umsetzen.


Kindermasken

Wieder einmal haben wir wiederverwendbare Masken von "van Laack" bekommen, diesmal eine Kiste voll mit kleinen, bunten Masken für Kinder. Da ist leider die Zuteilung seitens der Großhandlung etwas über die Stränge geschlagen und den Löwenanteil der Masken können wir zurückgeben. Ob Corona oder nicht, bei uns fragt kaum mal jemand nach sowas.

Ein paar werden wir aber behalten, ich will ja nicht ausschließen, dass nicht doch noch der eine oder andere Kunde danach fragt. :-)


An die Wäsche

Ein Stammkunde, der die Corona-Reglementierungen sehr ernst nimmt und ein Mann, den ich nicht als regelmäßigen Kunden identifizieren konnte, gerieten an der Kasse aneinander. Letztgenannter trug nämlich keine Maske vor Mund und Nase. Nach kurzer verbaler Auseinandersetzung täuschte der eine bei dem anderen einen Schlag auf die Hutkrempe an, woraufhin dieser gleich in die Offensive ging und mit ausgestreckten Armen in Abwehrstellung ging. Die Situation eskalierte glücklicherweise nicht komplett und während der Unmaskierte schnell das Weite suchte, unterhielt ich mich noch eine Weile mit unserem Stammkunden.

Es ist nicht unsere Pflicht, die Tragepflicht hier im Laden durchzusetzen. Natürlich haben wir das Hausrecht und könnten Kunden ohne Gesichtsmaske den Zutritt verweigern. Da diese Leute aber ohnehin nur eine sehr kleine Minderheit sind und von diesen ein Teil möglicherweise auch noch berechtigte Gründe hat, keine Maske zu tragen, sparen wir uns den Stress der ständigen Auseinandersetzungen und lassen sie ohne weiteren Kommentar hier herein. Da ja ohnehin keiner mehr wirklich auf Kuschelkurs geht und die Abstände eingehalten werden, sollte das Schlimmste, das durch solche Leute hervorgerufen wird, der Ärger bei denjenigen sein, die sich an die Verpflichtung halten.

Aber sich deswegen hier im Laden fast an die Wäsche zu gehen, ist schon krass. Da steht man dann da, möchte eigentlich schlichten, möchte aber keinen der beiden Kunden vor den Kopf stoßen …

Kaffeefiltermaske

Dass man Gesichtsmasken als Corona-Schutzmaßnahme provisorisch aus Kaffeefiltern basteln kann, war vor Wochen schon im Gespräch. Wir hatten uns darauf schon früh eingestellt und vorsichtshalber die Bestände hier im Markt hoch gehalten. Dabei habe ich zwar keine großen Vorräte angelegt, aber gerade auch bei den Eigenmarkenprodukten habe ich bei jeder Bestellung immer dafür gesorgt, dass das Regal so voll wurde, wie es ging. Letztendlich blieb der Ansturm auf Filtertüten jedoch aus.

Nun ist mir aber tatsächlich mal ein Kunde hier im Laden aufgefallen, der sich aus einer Filtertüte und einem Gummiband einen Mundschutz gebastelt hat. Immerhin. :-)

Gelieferte Mehrwegmasken

Über die Großhandlung haben wir neben den Einwegmasken auch etliche Pakete mit 5er-Packs "Mund-Nasen-Masken" bekommen, die für die Mitarbeiter bestimmt sind. Bestimmt besser als viele andere inoffizielle Alternativen, denn sind das die guten (3-lagigen!) von von Laack, die online schon im Doppelpack für 15 Euro verkauft werden. Vornehm gegen das Corona-Virus. :-)

Ich bleib aber trotzdem (außer sie ist gerade in der Wäsche) bei meiner mit Liebe genähten Maske mit dem blauen WDR-Elefanten.


Definitiv kein Mangel an (einfachen) Masken

Wenn es mal einen Markt für einfache Gesichtsmasken gab, dann ist er vermutlich inzwischen gesättigt wie ein Topfschwamm im Baggersee.

Aktuell kommen hier täglich wenigstens 1-2 Angebote von Firmen rein, die mir Masken aller Art anbieten wollen. FFPx, ohne Kennzeichen, Stoff, Papier, Einweg, Mehrweg – einfach alles. Dazu teilweise in sechsstelligen Mengen verfügbar. Von einem Mangel kann, zumindest bei den einfachen Ausführungen, definitiv keine Rede sein.

Masken verkaufen?

Die gelieferten Masken sind ausdrücklich nicht für die Abgabe an Kunden vorgesehen. Ein Kollege wollte von mir wissen, ob er nicht einzeln welche abgeben könne, auch gegen Bezahlung, wenn Leute gezielt danach fragen.

Klare Antwort: Nein. Die Masken sind für die Mitarbeiter gedacht und wenn wir eine herausgeben, steht vielleicht schon kurz danach der nächste vor der Tür und möchte eine haben und so weiter. An welcher Stelle soll man dann aufhören oder über die Dringlichkeit urteilen? Also gibt es konsequent gar keine für Leute, die nicht bei uns arbeiten. Zumal wir auch gar nicht wissen, was noch an Veränderungen kommt. Vielleicht sind demnächst ja doch die Mitarbeiter in den Läden verpflichtet, Masken zu tragen. Wer kann das jetzt schon sagen?

Erster Tag Maskenpflicht: Zwei Fazite

1. Fast jeder Kunde bei uns hier im Laden bedeckt Mund und Nase. Ob nun mit einem Schal, Halstuch, selbstgenähter Maske oder einem Fertigprodukt. Aber sie werden getragen, mir sind im Laufe des Tages tatsächlich nur zwei Leute ohne Mundschutz aufgefallen.

2. Ich gehe mit gutem Vorbild voran und trage die Maske im Laden freiwillig. Wenn ich sie eine Weile getragen habe und wieder abnehme, stellt sich zumindest bei mir eine Art "Phantomdruck" von der dauerhaften leichten Berührung im Gesicht durch den Stoff und die Gummibänder ein. Ein sehr unangenehmer Nebeneffekt, der noch einige Minuten nachwirkt.

Das erste Masken-Fazit

Auch wenn wir als Mitarbeiter hier im Laden keine Maske tragen müssen, für die Moral versuchen wir es trotzdem zumindest. Ich natürlich mit meiner Elefanten-Alltagsmaske. Persönliches Fazit nach einer halben Stunden anstrengender Tätigkeit im Laden: "&%*@x!#$"