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Abgebaute Spuckschutzvorhänge

Nach knapp 3,5 Jahren sind die Spuckschutzvorhänge wieder verschwunden. Vor ein paar Wochen hatte ich intern in unserer WhatsApp-Gruppe eine Umfrage gestartet, um ganz demokratisch über diese Entscheidung abstimmen zu lassen: Sollen die Vorhänge bleiben oder verschwinden. Ein paar Kollegen wollten die Vorhänge behalten, aber die meisten waren dafür, sie wieder zu demontieren.

So geschah es nun. Nach so langer Zeit ist das gerade ein ungewohnt leerer Anblick:


FFP2 unter der Nase

In den letzten drei Jahren hat man immer wieder Leute gesehen, die ihre Maske / Mund-Nasen-Schutz zwar getragen haben, aber die Nase oben herausguckte.

Inzwischen sieht man weniger Kunden mit Maske, ich denke, dass maximal 5% überhaupt noch eine tragen. Aber eine FFP2-Maske freiwillig zu tragen, dann aber die Nase oben rausgucken zu lassen, finde ich verwunderlich. Falls die Kunden mit Maske "keine Luft bekommt", könnte sie sie ja auch gleich ganz weglassen.

Ich fand das Thema zu sensibel, um bei der Frau nachzufragen. Aber neugierig war ich ja schon irgendwie, das muss ich ja ehrlich zugeben …

Ab Montag ohne Maske

Falls sich nicht Bremen mit irgendwelchen Begründungen spontan zum Hotspot erklärt, gilt ab Montag für uns und unsere Kunden keine Pflicht mehr zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung.

Ein paar Kollegen haben schon vorsichtig gefragt, ob sie dennoch eine tragen dürfen. Natürlich dürfen sie. Ob nun aus Gewohnheit, Angst vor Sars-CoV2, allgemeiner Sorge vor Infektionen mit allen anderen Viren, immerhin haben wir unser Immunsystem nun zwei Jahre lang insgesamt weniger gefordert, oder einfach aus modischen Gründen. Ja, ernsthaft. Als noch die Stoffmasken erlaubt waren, hatte ich mir ein paar mit Elefantenmotiven besorgt. Und natürlich ist auch meine Star-Trek-Maske zu schade zum wegwerfen.

Ich glaube jedoch, dass ich genau wie ein paar andere Kollegen ganz konsequent auf jedwede Form von Masken verzichten werde. Ist doch schön, auch mal wieder jemanden lächeln sehen zu können, ohne sich irgendwie aus der Form der Krähenfüße im Augenwinkel ein Lächeln einbilden zu müssen.

Eingepfercht im Heide Park

Da in den Wartebereichen vor den Attraktionen im Heidepark die Abstände nicht eingehalten werden können, wurden eben hohe Trennwände auf den Geländern installiert. Sind die Wände durchsichtig, kann man sich ja zumindest noch sehen. Wenn aber wie hier eingepfercht in einer undurchsichtigen und vor allem engen Schlucht steht, fühlt sich das schon wirklich komisch an …


Wir starten negativ in den Tag

Man soll ja eigentlich den Tag positiv beginnen. Seit 2020 hat sich das Blatt gewendet und alle sind froh, wenn der Tag negativ startet. Bei Ines und mir natürlich auch. :-)

Wir haben hier in Bremen nach wie vor eine Testpflicht für sämtliche Arbeitnehmer. Selbsttest zweimal pro Woche, egal wie viele Gehs man hat und was für eine Inzidenz hier herrscht.


Corona-Beschluss und Ostern

Bund und Länder haben sich nach stundenlangen Beratungen bis in die Nacht hinein auf eine Verlängerung des Corona-Shutdowns bis zum 18. April geeinigt. Zudem wurde über die Oster-Tage vom 1. April (Gründonnerstag) bis 5. April (Ostermontag) ein als "erweiterte Ruhezeit zu Ostern" bezeichneter harter Shutdown beschlossen, bei dem selbst die zwei regulären Werktage Gründonnerstag und Ostersamstag als "Ruhetage" definiert werden, an denen unter anderem folgendes gilt: "Supermärkte dürfen nur an Karsamstag teilweise öffnen."

Gibt es dazu auch konkrete Infos, mit denen man arbeiten kann?

Gründonnerstag geschlossen gilt für alle Läden? Also auch Supermärkte und andere Lebensmittelhändler? Ein Tag weniger vor den Feiertagen, damit sich noch mehr Kunden am Mittwoch in den Läden tummeln? Klasse Idee, aber mit Logik hat hier vieles schon lange nicht mehr zu tun.

Und am Samstag? "Teilweise"? Was heißt denn "teilweise"? Welcher Teil ist denn gemeint? Eine bestimmte Region, bestimmte Uhrzeiten oder nur ein bestimmter Teil der jeweiligen Ladenfläche?

Sollen sie doch Corona-Maßnahmen beschließen, alles okay. Aber das doch dann bitte auch auf normal Neuhochdeutsch kommunizieren ohne dass man raten muss, wie es gemeint sein soll. :-(

Update:
Mein letzter Kenntnisstand: Der Gründonnerstag wird in diesem Jahr wie ein Feiertag behandelt. Dies bedeutet, die Supermärkte bleiben geschlossen. Karfreitag sowieso, der war ja schon immer ein Feiertag.

Am Ostersamstag darf der Lebensmitteleinzelhandel hingegen öffnen.
Ob die regelmäßigen Öffnungszeiten am Samstag gelten, ist bislang noch unklar – alles andere wäre aber Unsinn, weil man dann die Kunden in noch weniger Stunden pressen würde.

Neue Corona-Regeln

Gestern hatte ich den ganzen Tag mitgefiebert, was denn nun an neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen werden würde. Am spannendsten war natürlich der im Raum stehende Vorschlag, "höchstens eine Person auf 25 qm Verkaufsfläche" in die Läden zu lassen. Die Umsetzung wäre im Grunde nur mit einer persönlichen Kontrolle am Eingang machbar gewesen, idealerweise wohl in Form eines Mitarbeiters, durch den die herein- und herausgehenden Kunden gezählt werden.

Beschlossen wurde es schließlich etwas moderater, nämlich dass sich "in einer Einrichtung mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 qm insgesamt höchstens eine Person pro 10 qm Verkaufsfläche" befinden darf, um mal bei dem für uns relevanten Teil zu bleiben. Ob mit diesen "Personen" nun nur Kunden oder sämtliche Personen, also auch Mitarbeiter und Lieferanten, gemeint sind, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Im offiziellen Beschluss ist von "Personen" die Rede, es wird aber in den Medien und anderen Dokumenten, z.B. auch von den Handelsverbänden, oft genug auch von "Kunden" geredet.

Spielt für uns aber quasi keine Rolle. Wir haben 550 Quadratmeter Verkaufsfläche. Umgerechnet dürfen bei uns also 55 Personen rein, selbst zu Spitzenzeiten in den letzten Wochen sind wir bei Zählungen nicht annähernd auf 50 Kunden gleichzeitig gekommen. Rechnet man alle Mitarbeiter an einem Samstag Abend mit, sind wir insgesamt noch unter 55 Personen hier auf der Fläche. Das passt locker, aber wir werden natürlich auch weiterhin die Personenanzahl hier im Markt im Auge behalten.

Alkfreies Bier nach 23 Uhr?

Ès stand die Frage im Raum, ob wir denn derzeit alkoholfreies Bier nach 23 Uhr noch verkaufen dürfen. Natürlich dürfen wir das, auch wenn ein Teil dieser Produkte sogar kleine, nicht deklarierungspflichtige Alkoholmengen beinhaltet.

Genauso, wie wir alkoholfreies Bier (Wie auch Wein und Sekt) an Kinder verkaufen dürfen, wenngleich einem diese Vorstellung irgendwie widerstreben mag. Rechtlich ist daran nichts auszusetzen.

Flatterband am Alkohol-Gang

Da sich das Corona-Virus weniger schnell verbreitet, wenn der Alkohol für den Abend vor 23 Uhr gekauft wird, wird der Bereich mit Wein, Sekt und Spirituosen hier nun in der letzten Stunde des Tages mit Flatterband abgesperrt.

Beim Bier ist das leider nicht möglich, da in den Gängen auch immer andere Produkte stehen, aber so hat man schonmal einen Teil der Diskussion an der Kasse ausgeklammert.


Kein Alkoholverkauf ab 23 Uhr

Seit gestern und zumindest für die nächsten Wochen gilt hier in Bremen im Zeitraum von 23 bis 6 Uhr ein generelles Verkaufsverbot für Alkohol, von welchem wir hier folglich auch betroffen sind. Den Vorschlag, so lange generell eine Stunde früher zu schließen, da spät abends ohnehin jeder zweite Kunde alkoholhaltige Getränke hier einkauft, fand ich nicht gut und so müssen wir es irgendwie hinbekommen, ab 23 Uhr darauf zu achten, dass diese Vorgehensweise strikt eingehalten wird.

Habe schon in unserer IT-Abteilung angerufen und mal nachgefragt, ob unser Kassensystem die Möglichkeit bietet, bestimmte Artikel oder idealerweise komplette Warengruppen mit einer Uhrzeit zu kombinieren, so dass eine entsprechende Meldung auf dem Display erscheint. Leider ist das bei unserem System technisch nicht möglich und "mal eben" wird sowas auch nicht implementiert. Also müssen wir da irgendwie händisch und mit viel Aufmerksamkeit durch.

(Wie dieses Verkaufsverbot ab 23 Uhr dabei helfen soll, die Zahl der Infektionen zu begrenzen, erschließt sich mir nicht. Aber ich kann das auch nicht verstehen, bin ja schließlich kein Politiker.)


2500 Masken

Seit Bremen offiziell Risikogebiet ist, ist auch die Nachfrage nach Masken, Mundschutzen, Gesichtsmasken oder wie auch immer ihr es nennen wollt, gestiegen. So habe ich gestern einen Karton mit 2500 Stück bestellt. Zertifizierte Ware, die von jemandem hier im Umland mal in etwas zu großem Optimismus zu Beginn der Corona-Krise in "etwas" größeren Mengen angeschafft wurde und die er nun Kartonweise anbietet. Mal gucken, ob die sich hier zum Ladenhüter entwickeln oder ob ich bald schon die nächste Kiste nachbestellen muss. Der Preis (4,50 Euro / 10 Stück, bzw. 15 Euro für einen 50er-Karton) ist auf jeden Fall fair.


Safer Kiss

Ein Pärchen, vermute ich, kaufte ein. Sie waren sehr vertraut miteinander, unter den Masken hat man ihre Mimik aber natürlich nicht genau erkennen können.

Irgendwann drückte sie ihm einen "Kuss" auf die Wange. Ja, Maske auf Maske.

Seltsame Blüten treibt dieses Jahr …

Maskenpflicht, Attest und die Beschwerde

Eine Frau, Kundin oder vielleicht jetzt auch Ex-Kundin, rief an und wollte sich bei mir über meinen Mitarbeiter an der Kasse beschweren.

Konkret ging es darum, dass sie ohne Maske den Laden betreten und auch unbemerkt ihren Einkauf zusammengesucht hatte. Mein Kassierer sprach sie an, worauf hin sie erwiderte, dass sie ein Attest hätte und deshalb von der Maskenpflicht befreit sei. So weit, so unkompliziert. Eigentlich.

"Ja, haben Sie ihm das Attest denn gezeigt?"

"Natürlich nicht!"

"Das hätte aber helfen können, die Situation aufzuklären."

"Ich zeige doch nicht irgendwelchen Leuten mein ärztliches Attest. Dem Ordnungsamt oder der Polizei, aber sonst geht das niemanden etwas an."

Im Laufe der folgenden Minuten erklärte ich ihr, dass sie mit Attest durchaus hier einkaufen dürfe, aber wir das natürlich schon irgendwie überprüfen müssen. Wenn sie sich weiterhin weigert, bleibt ihr leider nur die Alternative, zukünftig woanders ihren Einkauf zu erledigen. Meine Güte, genau dafür ist das Attest doch schließlich da. Und wir sind ja auch nicht "irgendjemand", sondern die, die dafür verantwortlich sind, dass hier in den Räumen die Maskenpflicht umgesetzt wird. Ohne Maske kommt man nicht rein, außer man hat eben eine ärztliche Bescheinigung darüber, dass es ausnahmsweise mit der Maskentragerei eben nicht geht. Leute halten uns ja auch ihren Personalausweis vor die Nase, wenn sie Alkohol oder Tabak kaufen wollen. "Geht sie nichts an", haben wir da noch nie zu hören bekommen.

Sie will sich jetzt beim Landesbehindertenbeauftragten darüber beschweren, dass sie als Behinderte hier im Laden diskriminiert wird.

Zu dem Thema gab es vor ein paar Tagen erst einen Artikel im Weser Kurier. Dort wird vom Beauftragten moniert, dass Bürgern der Zutritt zu Geschäften verwehrt worden sei, selbst wenn ein Attest vorgelegt wurde. Aber genau das hat die Kundin eben ausdrücklich mutwillig nicht getan.

Wenn hier einer irgendjemanden diskriminiert hat, dann sie sich selber.