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Heizleistung im Laden

Vor ein paar Tagen hatte Josef in diesem Kommentar folgende Fragen gestellt:

Björn, hattest Du nicht irgendwann einmal geschrieben, dass nach Inbetriebnahme der vielen Kühlmöbel die Heizung nicht mehr ausreichend sein könnte?
Hat sich diese Vermutung in den kalten Tagen erhärtet?
Das hat sich leider bestätigt.

Die beiden Luft-Wärmetauscher an der Decke hatten eine ausreichende Leistung, die große Klimaanlage konnte den Laden sogar im Wärmepumpenbetrieb alleine heizen.

Seit dem Umbau arbeiten drei Faktoren dagegen, Details dazu hatte ich hier vor ein paar Wochen allerdings schon mal geschrieben.

Seit Anfang Januar laufen sämtliche Heizungen hier (inkl. der Klimaanlage) auf Volllast, was sich auch in ca. 1000 Euro mehr Stromkosten im Januar bemerkbar gemacht hat. Damit müssen wir jetzt aber einfach erst mal leben.

Wie im verlinkten Beitrag geschrieben: Die Option, eine Wärmerückgewinnung zu installieren, hatte ich nicht ganz grundlos gewählt, als ich die Pumpenstation beauftragt hatte.

Fragen zur Warensicherung

"SB" hatte hier ein paar Fragen zur Warensicherungsanlage:

Welchen Sinn macht die, wenn sie doch nur kurz vor dem Ausgang einen möglichen* Diebstahl anzeigt?

1) Ist der Kunde generell gehalten (und tut er es idR auch?), beim Anschlagen der Anlage einzuhalten und sich kontrollieren zu lassen?
2) Was tut Ihr bei nicht anhaltenden Kunden?
3) Was tut Ihr bei 'Kunden', die (mit gefülltem Beutel) einen Sprint aus dem Laden machen?
4) Was tut Ihr bei Kunden, die Euch bedrohen?
Das ist insgesamt tatsächlich ein sehr heikles und sehr sensibles Thema und ständigen Gratwanderungen zwischen Recht und Unrecht, sich beklauen lassen und gute Kunden verärgern. Ich kann da natürlich nur für uns und wie wir mit dem Thema umgehen sprechen. Die Vorgehensweisen in anderen Geschäften können davon durchaus abweichen und entweder deutlich laxer oder auch wesentlich strenger sein.

Zur ersten Frage: Meistens sind die Kunden bei uns ganz friedlich, wenn der Alarm auslöst. Entweder findet sich das dann direkt an der Kasse ("ich hab hier noch dies und das aus dem einen und dem anderen Laden") oder wir finden den Grund für den Alarm mit dem Handchecker in kürzester Zeit. Es gibt auch Leute, die direkt beim ersten Alarm, aus welchen Gründen dieser auch immer auslösen mag, demonstrativ an die Decke gehen, aber die sind netterweise (bei uns zumindest) die Ausnahme.

Wenn jemand einfach durch die Kasse geht, Alarm auslöst und weitergeht, rufen wir meistens hinterher. Die meisten Leute, vor allem die ehrlichen, bleiben dann stehen und man kann meistens ungestört den Grund für den Alarm suchen. Wenn ich denke, dass jemand auf keinen Fall irgendwas eingesteckt hat, weise ich z.B. in solchen Fällen darauf hin, einfach mal in Ruhe zu Hause nach beispielsweise eingenähten Sicherungsetiketten zu suchen. Diese befinden sich bei Textilien häufig in der Nähe der Waschanleitung und sind meistens mit dem Hinweis versehen, sie vor dem Tragen / Waschen herauszutrennen. Auch Ladendiebe, vor allem die weniger "professionellen" und Gelegenheitsdiebe, bleiben häufig stehen, wenn sie sich ertappt fühlen, und man kann sich in Ruhe um den Diebstahl und die Folgen kümmern.

Wer einfach so den Laden verlässt und beim Auslösen der Warensicherunsanlage direkt losrennt, war zumindest bei uns bislang immer ein Dieb, denn in solchen Fällen überprüfen wir das Elebte natürlich immer mit Hilfe der Videoaufzeichnung. Die Ware ist dann zwar weg, aber wir haben ein Bild von dem Täter und können im Wiederholungsfall, sofern wir ihn erkennen, rechtzeitig reagieren. Das ist gar nicht so abwegig und in der Vergangenheit schon häufiger passiert. (Es wäre natürlich auch denkbar, dass jemandem einfällt, dass er gerade einen wichtigen Termin oder seinen Bus verpasst und deshalb losrennt und der Alarm durch ein eingeschlepptes Etikett ausgelöst wird, aber den Fall hatten wir noch nicht in all den Jahren.)

Zur vierten Frage: Wir lassen es erst gar nicht so weit eskalieren, schon gar nicht bei ehrlichen Kunden, dass es einen Grund gäbe, irgendwelche Drohungen (Gewalt oder Rechtsfolgen) auszusprechen. Bei Ladendieben dagegen mussten wir uns schon allerhand anhören und körperliche Gewalt androhen lassen, aber das meistens nur während der Wartezeit auf die Polizei.

Fragen zu Umbaubeweggründen

"Jemand" wollte wissen:

Björn: Mich würde mal interessieren, was du dir von dem Umbau erhoffst? Also dass er sehr schick aussieht, dürfte außer Frage sein aber meinst du, dass du den Umbau auch an deinen Umsätzen erkennen kannst? Oder ist das eine reine Erhaltung und Verbesserung des Zustandes, der einfach regelmäßig notwendig ist?

und SB direkt hinterher:

...und: Hast Du den Umbau selbst designed (wenn ja: Aus dem Gefühl heraus?) oder hat Dir dabei ein Verkaufspsychologe (Warenplatzierung, Verkehrslenkung, ...) geholfen/beraten?
Das kann ich euch beantworten: Die Beweggründe waren ganz pragmatischer Natur – aufgrund der langen Verzögerung, vor allem auch durch diese Mietvertragsgeschichte, sind wir über das "kontinuierlich auf einem Stand halten" hinweggekommen, so dass wir jetzt einfach einmal alles neu machen (müssen). Das war notwendig, da viele Einrichtungsgegenstände schlichtweg abgängig waren. Vor allem die Kühlanlagen waren nicht mehr zeitgemäß, denn das Kältemittel in unseren großen Systemen (R404a) ist ein ganz böses Zeugs (3.900x stärkere Wirkung beim Treibhauseffekt als CO2) und ab 2020 verboten. Alte Anlagen dürfen zwar in Betrieb bleiben, aber sie dürfte nicht mehr (z.B. nach einem Leck) wiederbefüllt werden. Unsere neue Anlage arbeitet mit Propan innerhalb der Geräte und mit einem Wasserkreislauf, um die Wärme aus dem Laden zum Rückkühler nach draußen zu bewegen.

In dem Zusammenhang haben wir natürlich auch optimiert: Die Warengruppen, bei denen es bei uns immer zu eng war, sind größer geworden: Getränke, Tiefkühlung und Convenience. Dagegen haben wir die Sortimente Drogerie, Non Food und Teile des Trockensortiments (also der "normalen" Lebensmittelregale) schrumpfen lassen. Wäre natürlich schön, wenn sich das im Umsatz bemerkbar machen würde, aber das war, vor allem nicht in konkreten Zahlen, nie Teil der Planung.

Bei den Planungen war übrigens überhaupt kein Verkaufspsychologe, Ladenplaner oder ein ähnlich veranlagter Fachmann hauptverantwortlich dabei. Weder beim Sortiment, noch bei der Ladengestaltung. Natürlich habe ich im Laufe der Zeit zwangsläufig mit vielen Leuten geredet, von denen auch die unterschiedlichsten (guten und teilweise umgesetzten) Ideen kamen, aber ohne zu lügen kann ich sagen, dass der Laden, so wie er jetzt ist (bzw. in den nächsten Wochen noch werden soll) im Grunde vollständig auf meinem Mist gewachsen ist.

Ich mache das hier inzwischen seit über 18 Jahren und vielleicht könnte man bestimmte Dinge aus monetärer Sicht noch besser machen. Aber ich möchte meinen Laden so haben, dass ich mich darin wohl fühle – ansonsten hätte ich auch irgendwo als Angestellter mein Dasein fristen können.

Frage zur Türentscheidung

Antje wollte gestern wissen:

Warum hast du dich eigentlich für Kühlmöbel ohne Türen (also für die nicht-TK-Geräte) entschieden? Sind die mit Türen nicht eine ganze Ecke energiesparender?
Doch, die Türen sparen einiges an Strom, zumal die Regale nicht mehr durch Luftverwirbelungen (offene Ladentüren, Durchzug) gestört werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass es im Bereich vor den Kühlregalen nicht mehr so kalt ist, was einige Kunden angenehmer empfinden und die Sortimente dort länger begutachten.

Dem gegenüber stehen aber gleich mehrere Nachteile:

1. Die Türen kosten relativ viel Geld.

2. Der Blick auf die Ware wird teilweise erschwert. (Spiegelungen)

3. Impulskäufe können weniger werden, weil Kunden aufgrund der Türen nicht "mal eben" an anderen Kunden vorbei ins Regal greifen können.

4. Die Türen sind eine riesige Glasfläche, die saubergehalten werden muss.

5. Bei engen Läden (wie bei uns) sind die Türen unpraktisch, weil es in den Gängen bei geöffneten Türen zu eng werden kann.

6. Werden Anlagen mit Türen in Altbauten nachgerüstet (oder nur die Türen an bestehende Anlagen in Altbauten), kann sich das negativ auf das Raumklima auswirken, da die Geräte die Luft trocknen – und mit Türen eben nicht mehr.

7. Die Arbeit im Regal (packen, reinigen, Etiketten stecken) wird mühsamer, da man alles durch die Türöffnungen hindurch machen muss.

In der Summe fiel daher bei mir die Entscheidung gegen die Türen.

Kommentare

Ihr habt sicherlich schon mitbekommen, dass die Kommentarfunktion hier im Blog seit etwa Mitte 2017 konsequent offen ist. Mir ist zwar nicht egal, was da geschrieben wird, konstruktive Kritik nehme ich also durchaus zur Kenntnis, aber inzwischen bin ich sehr gut in der Lage, schwachsinnige oder "beleidigende" Kommentare einfach zu ignorieren.

Das, was im Netz in letzter Zeit gerne als "Hasskommentare" bezeichnet wird und worüber sich so viele Leute aufregen (und sogar rechtliche Konsequenzen fordern), ist in meinen Augen einfach nur stumpfsinniges Getrolle irgendwelcher Leute, die entweder Aufmerksamkeit suchen oder keine Ahnung haben. Nehme ich das persönlich? Nein! Nicht mehr. Inzwischen denke ich mir nämlich: Was juckt es die deutsche Eiche, wenn sich die Wildsau an ihr reibt? Nix. Eben. In meinem Universum gibt es keine "Hasskommentare", was nicht an dem Geschreibsel sondern an meiner Einstellung dazu liegt.

Nun ist es aber so, dass nicht jeder damit so locker umgehen kann wie ich. Was da gerade am Wochenende im Zusammenhang mit einem meiner Schützlinge hier abgegangen ist, ist aber weit unter der Gürtellinie und so habe ich nun zum ersten Mal nach über einem halben Jahr mal wieder Kommentare gelöscht, nämlich bis auf einen einzigen Kommentar sämtliche anderen bei den betroffenen Beiträgen.

Ich stelle mich hier der öffentlichen Diskussion, mir unbekannte Personen können über mich und meine Arbeit alles schreiben, was ihnen in den Sinn kommt. Kritisiert mich, lobt mich, beleidigt mich – alles in Ordnung, solange der Autor des jeweiligen Kommentars damit glücklich ist. Sobald hier aber unbeteiligte Personen involviert werden, werde ich weiterhin eingreifen und kommentarlos löschen.

Klimaanlagenstromzuleitung

In diesem Kommentar stellte Josef folgende Frage:

Nachtrag: Man sieht auf dem bild gar nicht die stromzuleitung von der Steckdose. Verwirrend. :-)
Die Steckdose war ursprünglich tatsächlich für die Klimaanlage geplant. Allerdings ist diese Anlage gar nicht "steckerfertig", sondern muss / kann mit einer Zuleitung direkt ans Stromnetz angeschlossen werden. Dieser Anschluss erfolgt über das Außengerät, das nun genau dort sitzt, wo ich meine Steckdose installiert hatte. Um unnötige Kabelage zu vermeiden, hat der Monteur nun die Zuleitung direkt an die Klemmen der Steckdose gesteckt und einfach durch die Dose nach draußen gebohrt.

Jetzt habe ich eine Steckdose unter der Zimmerdecke, von der mich wohl noch einige Leute fragen werden, welchen Sinn die haben soll. :-)

Edespar

Diese kleine Morphing-Animation hatte Kommentator AvN gebastelt und hier verlinkt.

Ich wollte gerade schreiben, dass diese Animation unser 2018 ganz gut beschreibt. Aber andererseits, wenn man den Schnipsel in Endlosschleife betrachtet, ja irgendwie auch nicht, schließlich wechselt das Bild ja (auch) von Edeka zu SPAR. Gefällt mir. :-D


Containervideoprojekt 2017

Da ist doch schon der fertige Film. Habe ich gestern Abend nach dem Genuss mehrerer hopfenhaltiger Getränke noch schnell für euch zusammengeschnippelt. :-)


Fotos für's Fotoprojekt

Heute wurde mal wieder unser großer Einwegcontainer geleert. Damit sind alle Bilder für das Container-Fotoprojekt zusammen und ich werde mich in den nächsten Tagen mal an meine Schnittsoftware setzen und was zusammenbasteln. :-)


Hausverbote und Umfirmierung

Markus hatte hier im Kommentar folgende Frage gestellt:

"Wenn auf Edeka umfirmiert wird, müssen dann die Hausverbote eigentlich neu ausgesprochen werden? Weil zumindest augenscheinlich anderer Laden?"
Nun, thoeretisch nicht, da wir schon seit Ewigkeiten den Leuten die Info mit auf den Weg geben, dass das Hausverbot für diesen Laden gilt, auch wenn da mal nicht mehr SPAR üeer der Tür stehen sollte.

Praktisch wissen wir doch alle, dass das anders laufen wird. Die Leute werden mit Sicherheit wiederkommen, viele Gesichter haben wir uns auch gar nicht merken können und entweder sind sie ehrlich geworden oder wir werden sie früher oder später erneut bei einem Diebstahl erwischen …

Fotoprojekt vom Container

"Wie wäre es mit einem kleinen Fotoprojekt? Täglich ein Foto vom Container(inhalt) von ganz leer bis zur Abholung? Und dann ein GIF daraus machen. ;-)"
Diesen Kommentar hatte ich übrigens durchaus gesehen (wie eigentlich fast alle Kommentare) und auch auf Wiedervorlage als "zu verbloggen" gelegt. Wollte eigentlich schon direkt mit dem aktuellen Container loslegen, da wir aber am Anfang schon so viel von dem in der Zwischenzeit gesammelten Material hineingekippt hatten, verschiebe ich das einfach mal bis zur nächsten Leerung.

Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben.

Programm zur Projektplanung

Gregor hatte mich auf diesen Kommentar aufmerksam gemacht:
Was für ein Programm verwendest du denn im Moment dafür?
Irgendwas mit "graue Zellen" oder so. ;-)

Ernsthaft: Ich habe dieses komplette Projekt im Kopf und damit bin ich auch schon häufiger auf erstaunte Gesichter gestoßen. Für mich ist das aber so einfach und normal, dass ich überhaupt nicht das Gefühl habe, dass das irgendetwas Besonderes wäre. Scheint aber doch immer wieder einige Leute zu überraschen.