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Anzahl Wischmoppeinsätze?

In diesem Kommentar wollte Chris_aus_B wissen: "Wie viele spontan notwendige Einsätze von Wischmopp und/oder Kehrschaufel und anderen Hilfsmitteln gibt es denn so durchschnittlich in der Woche (oder im Monat)?"

Uff … Das ist wirklich schwer zu sagen, darüber wird schließlich kein Protokoll geschrieben. Aber es ist sehr unterschiedlich. Manchmal braucht man wochenlang nichts aufzuwischen und dann fallen an einem Tag mehrmals hintereinander irgendwelche Flaschen herunter. Das ist also eigentlich nichts, über das man sich Gedanken machen muss.

Begründung für die Videoüberwachung

In diesem Kommentar kam folgende Frage auf:

Wie dokumentierst und begründest du eigentlich deine Videoüberwachung?

„zur Gefahrenabwehr“ und „zur Strafverfolgung“ reichen ja nicht aus.
So ähnlich ist es aber tatsächlich. Die genaue Begründung ist auf den Hinweisschildern zu sehen, die hier an jedem Eingang hängen:

Zwecke der Datenverarbeitung:
· Wahrung des Hausrechts
· Berechtigte Interessen, insbesondere:
- Überfall- & Personenschutz
- Aufklärung von Warendiebstahl
- Aufklärung von Sachbeschädigungen (Vandalismus)
So lautet die offizielle Begründung. Ich habe einen Datenschutzbeauftragten, der einmal im Jahr alles hier auf Richtigkeit überprüft, und so gehe ich davon aus, dass diese Formulierung und Begründung vollkommen korrekt ist.

Alle weiteren Fragen bitte an die auf dem Schild genannte Stelle.


Was sind "Stammkunden"?

In diesem Kommentar wollte Marvin wissen: "Ich frage mich ja immer, wenn von "Stammkunden" gesprochen wird - wann wird man als solcher wahrgenommen?"

Ganz objektiv betrachtet sind Stammkunden Kunden, die einen Teil ihres Bedarfs regelmäßig beim selben Anbieter decken. Wobei "regelmäßig" relativ zu bewerten ist. Wenn jemand seit Jahrzehnten schon nur einmal pro Jahr in einer Geflügelschlachterei seinen Weihnachtsbraten kauft, sich ansonsten dort aber nicht blicken lässt, kauft er dort ganz sicher regelmäßig ein. Wie weit er dabei als Stammkunde wahrgenommen wird, steht dabei auf einem anderen Blatt.

Wenn ich hier im Blog von "Stammkunden" rede, bezieht sich das ausschließlich auf meine ganz subjektive Wahrnehmung. Wann das passiert, kann ich nicht dabei leider nicht sagen. Die Kundin oder der Kunde muss mir hier zumindest schon über einen Zeitraum von wenigstens mehreren Wochen häufiger aufgefallen sein. Das reicht dann wohl schon, um von mir als "Stammkunde" tituliert zu werden. Dabei ist eine Regelmäßigkeit eher gar nicht zwingend notwendig. Die Einkäufe können auch unregelmäßig stattfinden, wenn sie aber kontinuierlich und dann jeweils mit nicht allzu großen Abständen erfolgen.

Dann gibt es natürlich noch die Stammkunden, die hier teilweise seit Mai 2000 schon einkaufen kommen und uns mit aller Regelmäßigkeit für mindestens den Wocheneinkauf am Samstag hier besuchen. Diese Leute kennt man dann oft auch namentlich und plaudert auch mal zwischendurch mit ihnen. Und, wenn sie älter sind, leidet man auch durchaus mit ihnen mit, wenn sich die Wehwehchen melden oder sich die Lebensumstände ändern.

Und wie sieht man sich selber? Ich würde mich zum Beispiel als Stammkunde beim Hornbach-Baumarkt hier im Stadtteil bezeichnen. Da ich nur dann zum Baumarkt fahre, wenn ich bestimmte Waren benötige, bin ich da zwar unregelmäßig, teilweise nur alle paar Monate mal, aber wenn ich zum Baumarkt fahre, dann eben fast nur zum Hornbach hier in der Gegend.
Wobei "ich brauche Werkzeug oder Baumaterial" ja auch eine gewisse Regelmäßigkeit generiert, wenn auch ohne festgeschriebene zeitliche Bezüge. Insofern bin ich da auch nach der eingangs erwähnten Definition ein Stammkunde.

Meine Meinung zum Ex-SPAR in Berlin

Dieser kleine Ex-SPAR, den Ines und ich Anfang Juni in Berlin entdeckt hatten, sucht nach wie vor einen Nachfolger.

In den Kommentaren zum ursprünglichen Blogeintrag hatte Nobody nach meiner Meinung zu dem Objekt gefragt.

Fassen wir noch mal die relevanten Daten aus der Anzeige zusammen:

Ablöse : 59.000,- EUR VB (Inventar und Kundenstamm)
Miete (Netto): 2850,- EUR + MwSt.
Geräte Inventar ca. 15.000,- € und Pauschal Ware ca. 50.000,- €
Umsatz pro Monat ca. 30.000,- €
DPD, Hermes und GLS ca. 900,- € Monat
Da bin ich ja jetzt schon überfragt. Soll man da jetzt 59.000 Euro für das Inventar bezahlen, ober 59.000 Euro plus 15.000 Euro plus 50.000 Euro, also 124.000 Euro? (Wobei zumindest die Ware ja nach einer Inventur artikelgenau berechnet werden wird. Sollte sie zumindest.)

Da ich nur die Glaskugel nutzen kann, hier ein paar grundsätzliche Annahmen für meine Berechnungen:

1. Gehen wir einfach mal als Berechnungsgrundlage davon aus, dass 124.000 Euro zu bezahlen sind, man dafür aber auch einen vollständigen Laden erhält und zunächst nichts weiter investieren muss.

2. Gehen wir weiterhin davon aus, dass die Kosten in der Anzeige netto angegeben sind, der Umsatz aber brutto. Mein Gefühl sagt mir, dass das so ist.

3. Nehmen wir weiterhin den Paketshopumsatz einfach mit in den Monatsumsatz rein, auch wenn die Provision für die Pakete vermutlich unter der durchschnittlichen Spanne des restlichen Sortiments liegen dürfte.

4. Die 124.000 Euro müssen finanziert werden. Der Einfachheit halber nehme ich hier einen runden Zinssatz (5%) und eine Laufzeit von zehn Jahren. Das ergibt inkl. Zinsen eine monatliche Rückzahlungsrate von etwa 1315 Euro.

5. Nicht in der Anzeige angegeben sind die laufenden Kosten für Strom und Heizung. Der Laden hat insgesamt etwa ein Drittel von meiner Fläche, also nehme ich einfach mal glatte 1500 Euro, das sollte im Jahresmittel etwa hinkommen, inkl. Wasser, Telefon, Müllgebühren und was da sonst noch anfällt.

Wir haben also monatlich 30.900 Euro Brutto-Umsatz
Dem gegenüber stehen Kosten für Miete und Einrichtung in Höhe von 5666 Euro.

30.900 Euro brutto = 27.964 netto (10,5 % ist bei uns der Durchschnitt aus den Abverkäufen mit 7 % und 19 %)

Bei einer Handelsspanne von 30%, was für einen Laden in dieser Größe, bei dem man wohl keine Kiosk-Preise erwarten wird, angemessen ist, bleibt ein Rohgewinn von 9.270 € übrig.

9.270 € - 5.666 € = 3.604 € Betriebsergebnis. Bis jetzt!

Für das Geld ist noch kein Mitarbeiter im Laden, es gibt keine Versicherungen, es wurden keine Steuern bezahlt, keine Werbung geschaltet und kaputtgehen darf auch nichts.

Aktuell hat der Laden laut Google Maps täglich ab 8 Uhr geöffnet, Mo-Fr bis 20, Sa bis 18 und So bis 11 Uhr. Das macht 73 Stunden pro Woche, also 316 Stunden im Monat. Das kann man auch ohne Mitarbeiter schaffen, aber stellen wir doch einfach mal eine Teilzeitkraft ein, die täglich für drei Stunden zum Mindestlohn (Sonntagszuschläge außer Acht gelassen) kommt, um den Betreiber zu entlasten. Das verursacht durchschnittlich weitere 1.364 € Kosten pro Monat.

3.604 € - 1.364 € = 2.240 € Betriebsergebnis. Bis jetzt!

Ich übernehme einfach wieder meine Zahlen und setzte für sonstige Kosten und betriebliche (!) Steuern pauschal 4,0 % vom Rohgewinn an, das macht in diesem Fall 1.120 Euro. Monatlich. Irgendwelche Rücklagen für Reparaturen oder notwendige Neuanschaffungen sind da noch nicht eingeplant.

Es bleiben also 1.120 Euro brutto als Unternehmerlohn. Für dieses Geld muss man jedoch mindestens die restlichen 225 Stunden der monatlichen Öffnungszeit im Laden stehen, was für den Betreiber zu einem Stundenlohn von sage und Schreibe 5 Euro führt. Selbst wenn man sich den Mitarbeiter spart und die komplette Zeit alleine oder mit der Familie arbeitet, bleiben keine 8 Euro übrig.

Sagen wir's mal so: Ich würde die Finger davon lassen.

Frage zur Auszahlung von Pfandbons

Blogleser Markus hat mir eine lange Mail zum Thema Auszahlung von alten Pfandbons geschrieben:

Hallo Björn,

vielen Dank für viele lange Jahre Unterhaltung mit Deinem Blog. Ich habe keine Ahnung wie lange ich schon mitlese, 15 Jahre sind es aber sicher schon. Für mich bist Du ein alter Bekannter, auch wenn wir uns noch nie gesehen haben. :-)

Das Thema Pfandbons war ja schon mehrfach Thema im Blog und ich meine mich auch an Texte zur gesetzlichen Verjährungsfrist zu erinnern. Finde aber nichts mehr.
Was mich dabei interessiert: Gibt es seitens der EDEKA (bzw. der Regionalgesellschaften) Vorgaben zum Umgang damit?

Aufgrund eines Umzuges von Hessen nach Sachsen-Anhalt musste ich meinen bevorzugten EDEKA-Dealer wechseln. Und war noch etwas über einem halben Jahr erstaunt, dass meine älteren Pfandbons nicht mehr eingelöst werden. Die Unternehmerin schreibt dazu "da aus Sicherheitsgründen in unserem System eine Sperre zur Einlösung der Pfandbons nach sechs Monaten hinterlegt ist.
Aus abrechnungstechnischen Gründen ist es für jeden Markt immer besser , wenn die Pfandbons am selben Tag oder in der gleichen Woche im Markt ausgezahlt werden.
Natürlich können Sie Ihre Pfandbons bei uns noch einlösen, wir müssen dies jedoch manuell im Kassensystem vollziehen."

Nun habe ich für die wirtschaftliche Situation des Einzelhandels durchaus Verständnis. Allerdings kann ich die "Sicherheitsgründe" nicht nachvollziehen. Eine Prüfung der Auszahlungsgrundlage kann ja nicht stattfinden. Entweder hat jemand einen Bon oder nicht. Erwartungsgemäß wurde ich zwei mal an der Kasse aufgeklärt, mein Pfandbon sei zu alt. Vermutlich werden die meisten Kunden nicht den Weg über die Geschäftsführung gehen wollen.
Persönlich stößt mich dieses Geschäftsgebahren stark ab. Und wäre ich von Dir nicht über die weitgehenden Freiheiten der einzelnen Kaufleute informiert, würde ich alle EDEKA an dieser Stelle vermutlich über einen Kamm scheren.

Nach furchtbar viel Text: Gibt es für den Umgang mit gesetzlichen Anforderungen wie der Rückzahlungspflicht von Pfandbons keine einheitliche Vorgabe der EDEKA zu einer entsprechenden Berücksichtigung im Kassensystem?
So viel Frage und nur so wenige Antworten. Ich kann da aus meiner Sicht nicht viel zu sagen und fasse an dieser Stelle einfach mal ein paar Fakten zusammen:

1. Für Pfandbons gilt die sogenannte allgemeine zivilrechtliche Verjährungsfrist von drei Jahren. Grundlage für diese ist das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB). Die Frist beginnt dabei mit dem Ende des laufenden Kalenderjahres. Bekommt ihr heute aus einem Leergutautomaten einen Bon ausgedruckt, ist der also auf jeden Fall bis zum 31.12.2025 gültig.

2. Ob es in (bestimmten) Kassensystemen tatsächlich eine Beschränkung gibt, die anhand des Datums ermittelt wird, kann ich nicht sagen. Dazu müsste entweder direkt auf den Bons aus den Leergutautomaten das Datum ausgewertet werden, bei meinem Sielaff-Gerät wird beispielsweise das Datum gar nicht im Strichcode codiert, oder die Bonnummern müssten von dem Kassensystem mit einer Tabelle abgeglichen werden, in der sie mit Datum hinterlegt sind.

3. Selbst wenn die Bons nach sechs Monaten manuell erfasst werden müssen und nicht mehr über den Strichcode erfasst werden könnten – na, und? Der Arbeitsaufwand dafür beschränkt sich auf das Drücken von ein paar Tasten. Wenn das zu viel Aufwand für einen Kunden ist, dann weiß ich auch nicht weiter … Warum man das den Kunden überhaupt langwierig als mühsam darlegen muss, erschließt sich mir jedenfalls nicht.

4. Es ist doch eigentlich sogar schön, wenn ein Kunde mit einem alten Bon ankommt, den er irgendwo vergessen hat. Ganz ehrlich – den Gegenwert in Form von Leergut haben wir doch längst bekommen und mit dem Geld gearbeitet. Wollen wir jetzt einen Kunden unglücklich machen, der gerade beweist, dass er sogar schon vor Jahren Kunde bei uns war? Ist das Risiko, diesen Kunden zu verlieren und dass dieser wegen einer solchen Lappalie vielleicht sogar schlecht über einen redet, so unbedeutend, dass man ihm nicht einen Betrag auszahlen kann, der ihm eigentlich sowieso zusteht und der selten einen Wert von wenigen Euro übersteigen dürfte? Ich sehe es jedenfalls so und daher lösen wir hier jeden alten Bon ein, sofern dieser natürlich noch lesbar ist.

5. Ich gebe zu, dass ich nicht weiß, ob es überhaupt eine Empfehlung der EDEKA gibt, wie wir Kaufleute mit alten Bons umgehen sollen. Wir lösen das hier immer maximal kulant und daher ist eine wie auch immer geartete Empfehlung für mich nicht weiter interessant / relevant.

6. Eine Sache, die nicht mit dem Datum zu tun hat, aber hierher gehört: Das mit einer filialübergreifenden Einlösung ist so eine Sache. Ich finde, dass man einen Penny-Bon in jeder Penny-Filiale abgeben können sollte, gleiches gilt natürlich für Lidl, Kaufland, Aldi Süd, Aldi Nord, Netto ohne Hund, Netto mit Hund, Globus und wie sie alle heißen – aber auf jeden Fall für jeden Filialbetrieb. Klar verschiebt sich dann die Inventur der einzelnen Filiale um ein paar Euro (Von was für exorbitanten Summen reden wir hier? Eben …), aber letztendlich ist der Gegenwert ja längst im Gesamtunternehmen gelandet und hat den Weg auf die Konten der Herren Schwarz, Albrecht und ihren Kollegen längst gefunden.
Bei den selbstständigen Unternehmer ist das natürlich eine andere Sache. Auch wenn bei uns überall EDEKA über der Tür steht, sind wir EDEKA-Kaufleute (genau wie die der REWE auch) rechtlich unabhängige Einzelunternehmen. Da gab es keinen Gegenwert, den man schon erhalten hat. Daher nehme ich diese Bons tatsächlich nicht an. Gilt natürlich auch für Gutscheine und alle anderen ähnlichen Belege.

Aber diese Sache mit dem Datum … ganz großes Mimimi.

Wieder einen zweiten Markt?

Vor ein paar Tagen hatten Silvan Theiss in diesem Kommentar gefragt:

Mal eine Frage: Würdest du wieder einen zweiten Markt übernehmen/bauen und wenn ja in welche Richtung würde das gehen (Edeka/Ecenter/anderes Ladenformat) Größe, Sortiment etc.?
Ich hatte daraufhin spontan wie knapp mit "Ganz klar nein" geantwortet.

An der Meinung hat sich in den letzten Tagen auch nichts geändert, aber ich würde das noch gerne etwas weiter ausführen.

Erstens brauche ich keinen weiteren Laden für mein Ego und zweitens brauche ich keinen weiteren Laden (oder weitere Läden) um mir einen Fuhrpark an Supersportwagen und diverse Anwesen rund um den Globus leisten zu können. Das nur mal aus der materiellen Betrachtungsweise. Wir haben unser Einkommen, leben ein gutes aber kein luxuriöses oder gar protziges Leben. Ich fahre ein 18 Jahre altes Auto, aber wenn wir essen gehen möchten, gehen wir essen und wenn ich mir ein neues Fahrrad kaufen möchte, mache ich das einfach. Das reicht mir aber auch an Luxus, irgendwelche Statussymbole lassen mich ziemlich kalt. Ich falle nicht ehrfürchtig auf die Knie, wenn an der Ampel neben mir jemand in seinem 250k€-Auto am Gaspedal spielt. Aber das sollte an dieser Stelle nur Nebensache sein.

Vor allem macht mir nämlich vieles keinen Spaß mehr. Damit meine ich nicht die Arbeit im Laden, die Ware, die Kunden, auch mal Ladendiebe und Idioten. Das ist toll, das ist der Grund, warum ich damals kein Studium sondern eine profane Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel gemacht habe. Okay, die Diebe weniger, aber ich wusste ja, dass auch die dazu gehören. Der Job bei uns im Laden hat mir einfach Spaß gemacht. Ich liebe es, mich mit der Ware zu beschäftigen. Neuplatzierungen eines Sortimentes auf einem leeren Regalplatz gehen mir richtig leicht von der Hand – und eben auch alles, was sonst so "auf der Fläche" anfällt.

Der Spaßfaktor ist an ganz anderer Stelle kaputtgegangen, damit umso gewichtiger. Da könnte ich jetzt einen kleinen Blogeintrag einschieben, den ich schon lange schreiben wollte:

Anfangs fand ich "Corona" noch spannend. Als die Welt einer unbekannten Bedrohung gegenüber stand. Als die Leute zwischen einer lethargischen Mir-doch-egal-Einstellung und panischen Hamsterkäufen schwankten, als die Politik sich besondere Auflagen für uns in den Läden und das sonstige Leben ausdachte, sei es privat oder geschäftlich. "Es ist komisch und befremdlich", sagte ich. "Es ist sehr anstrengend", sagte ich auch. "Aber es ist mal faszinierend und spannend, so eine Situation mitzuerleben", habe ich auch gesagt.

Ernsthaft? Schon lange nervt es nur noch. Es gibt bis heute keine bundeseinheitlichen Regelungen. Jeder kann ständig zusehen, wie er die für sich gerade aktuell geltenden Gängeleien unter dem Damoklesschwert irgendwelcher Strafen gesetzeskonform umsetzt.

Inzwischen fiebere ich nur noch dem Augenblick entgegen, an dem hier wieder Normalität einkehrt.

Das sollte ein eigener Beitrag werden, die Notiz ist damit erledigt.

Und Corona mit all seinen Komplikationen für alle aber vor allem auch mich als Arbeitgeber ist nur ein Aspekt von vielen. Es sind inzwischen so viele Dinge hinzugekommen, um die man sich kümmern muss. Nicht kümmern "sollte", sondern unter Androhung von teilweise abartig hohen Strafen kümmern muss. Corona ist natürlich momentan omnipräsent. Aber es gibt noch die vielen anderen Dinge, bei denen man reinfallen kann: DSGVO, Berufsgenossenschaft, Bio-Zertifizierung, QS, Umweltschutz, Preisauszeichnung, technische Dinge, Lebensmittelüberwachung, Steuern, Personal. Das klingt alles harmlos, aber es reichen oft schon Kleinigkeiten, die einem Ärger bereiten können. In der Summe ist es sehr viel und nicht nur gefühlt hocke ich mehr im Büro als mich mich um meinen eigentlichen Job zu kümmern. Fast täglich taucht irgendetwas am Horizont auf, bei dem ich mich frage, wie ich das schon wieder umsetzen soll.

Ich finde das alles so unglaublich lästig und stimmungsvernebelnd, dass ich inzwischen ohne mit der Wimper zu zucken für immer Feierabend hier machen könnte. Wenn es finanziell geklärt wäre (Die Darlehen laufen noch und die Rentenversicherung möchte auch noch ein paar Jahre Geld von mir sehen) und auch sonst niemand (also vor allem meine Mitarbeiter) davon abhängen würde, könnte ich ohne Tränen in den Augen das Gewerbe hier abmelden. Keine Trauer, keine Familientradition, nichts. Gar nichts. So weit bin ich inzwischen.
Natürlich mache ich hier weiter und es ist ja auch immer noch schön. Aber so geil, dass ich jetzt unbedingt wieder einen zweiten Laden haben müsste, ist es nicht. Da spielen nicht einmal mehr die Dimensionen eine Rolle. Noch einmal so einen kleinen wie in Findorff (350qm) oder ein 4000qm-Center am Stadtrand – nichts davon würde mich locken.

Ware einfach aus dem Laden nehmen?

Diesen Beitrag mit einem Foto von einem Sonntag-Nachmittag hatte "John P" folgenden Kommentar geschrieben:

Mal ne blöde Frage:
Wie ist das wenn Mitarbeiter oder wie hier der Chef sich Waren aus dem Supermarkt nehmen? Müssen die das bezahlen?

Sehe beim Einkaufen ganz unterschiedliche Dinge: Getränke-Flaschen der Mitarbeiter haben immer einen Kassenzettel mit Gekrakel (Kürzel des Mitarbeiters?). Backwaren hingegen werden einfach so aus dem Brötchenknast geholt und so gegessen.
Lasst mich bei den Mitarbeitern beginnen: Wie das mit dem Eigenverzehr geregelt ist, dürfte von Markt zu Markt unterschiedlich geregelt sein. Die einen werden es strenger sehen, die anderen etwas laxer. In den Filialbetrieben ist es, zumindest meiner Erfahrung nach, strenger geregelt, bei den Selbstständigen mit sinkender Marktgröße immer lockerer.
Bei Plus habe ich mal eine Abmahnung bekommen, weil der Bon am Eigenverzehr (Die Ware war also bezahlt!) nicht von der Kollegin abgezeichnet war.

In den Filialbetrieben sind auch die Marktleiter "nur" Mitarbeiter, für die natürlich (in welchem Umfang auch immer) die selben Vorgaben gelten. Die Ware, die man vor Ort verzehrt oder mit nach Hause nimmt, muss bezahlt und (normalerweise) gegengezeichnet sein.

Bei kleineren (selbstständigen) Läden ist es teilweise so, dass bestimmte Sachen pauschal freigegeben sind. "Nehmt euch Brötchen" (wie auch von John P beobachtet) oder "nehmt euch Obst" kommt durchaus mal vor. Da ist natürlich immer das Risiko gegeben, dass sowas ausgenutzt wird.

Für uns Betreiber gibt es zwei Möglichkeiten: Pauschale oder artikelgenaue Besteuerung. Die Pauschale ist zwar finanziell meistens nicht so vorteilhaft, dafür spart sie viel, viel Arbeit. Ich möchte etwas haben, gehe in den Laden und nehme es mir. Punkt. Ich muss die Flasche Cola oder die Brötchen zum Frühstück nicht irgendwo aufführen und den Großeinkauf für zu Hause ebenfalls nicht.

Polizei bei verdächtiger Bewegung?

Diesen Beitrag mit einem Foto von einem Sonntag-Nachmittag hatte "Supporthotline" folgenden Kommentar geschrieben

Wurde - und falls ja, wie oft - die Polizei gerufen, weil jemand sonntags verdächtige Bewegungen im Laden wahrgenommen hat?

Oder reagieren Leute erst, wenn der Alarm losgeht?
Knappe Antwort: In den vergangenen 21,5 Jahren ist mir das noch nie passiert. Auch nicht in Findorff oder damals in Achim, wenn ich mal außerhalb der Öffnungszeiten dort war. Auch wenn mich Leute durchs Schaufenster im Laden gesehen haben wurde ich offenbar noch nie für einen Einbrecher gehalten. ;-)

Ich kann nicht mal sagen, ob auf die Alarmanlage reagiert würde. Die meldet sich im Notfall ja selber bei der Leitstelle, von wo aus die Polizei und ich (oder alle anderen in der Liste stehenden Personen) benachrichtigt werden.

Sixpacks und Kisten

Peter oder so hatte mich vor einer Weile mal angeschrieben:

[…] Eine Frage treibt mich um, die mir nur ein Supermarktbetreiber beantworten kann. Ich hoffe, du hast 2 Minuten für eine kurze Antwort an mich. :-)

Also: Es gibt 0,33l Bier ja häufig sowohl im Sixpack als auch im Kasten. Und dann gibt es Kästen mit 4 Sixpacks (also 4x6x0,33). Der Kastenpreis ist aber i.d.R. geringer als der Einzelpreis von 4 Sixpacks.

Wie reagiert denn das Kassensystem, wenn ich nun 4 Sixpacks (ohne Kasten) kaufe? Bekomme ich dann den niedrigeren Kastenpreis oder zahle ich einfach 4x den Einzelpreis des Sixpacks?
Das war meine Antwort dazu:

Normalerweise zahlst du dann den 4xSixpack-Preis, da die Dinger teurer sind. (Jaaa, das Papier kostet die Brauereien anscheinend ein Vermögen …) Offenbar ist die Preisgestaltung aber von Händler zu Händler unterschiedlich.

Wir machen es z.B. so: Wenn jemand ausdrücklich 6er haben will (aber die lose Alternative da ist), lassen wir ihn diese bezahlen. Also den Preis für vier Träger plus das Pfand für die Kiste drumherum. Möchte jemand eine ganze Kiste kaufen, aber es gibt nur Sixpacks (u.a., weil wir manche Sorten gar nicht anders vorrätig haben), berechnen wir für gewöhnlich den normalen Kistenpreis. Ich denke, das ist eine faire Lösung für alle.

Maskenfrage

Micha hat mir geschrieben:
[…]

Im Prinzip gilt seit letztem Jahr durchweg Maskenpflicht im Einzelhandel, sowohl für Kunden als auch für das Personal.
Leider halten sich an solche Regeln nicht alle und zumindest in meinen Stammläden war von Anfang an eine Art Toleranz gegen Maskenverweigerer da. Maske am Kinn? Egal. Maske nicht auf? Auch nicht schlimm. Selbst Verkäufer tragen sie unter der Nase beim Verräumen oder an der Kasse. Konsequenzen? Nö.

Wir hatten zu Weihnachten harten Lockdown und horrende Zahlen an Infektionen, aber dort wo sich Menschen noch "treffen" konnten, beim Einkaufen, wurde über alle Gruppen hinweg das Maske Tragen locker genommen.

Angst vor Kundenverlust? Angst, sich anzulegen? Oder schlicht "not my f***ing job"?

Vielleicht kannst du das ja mal in einem Blogeintrag schildern, wie du das erlebt, umgesetzt hast.
Vorab noch mal eben zur Situation bei uns:

Wie wir das hier umgesetzt haben, ist ganz einfach: An der Kasse Trennscheiben, hinter denen keine Maskenpflicht besteht. Das ist auch sinnvoll, sonst könnte man irgendwann zu Zeichensprache übergehen, weil man sich nur noch annuschelt. (Aber selbst da tragen viele meiner Mitarbeiter/innen freiwillig eine Maske.)

Im Markt tragen wir alle eine Maske und inzwischen haben auch fast alle Kunden das mit den FFP2/OP-Masken verstanden. Diskussionen haben wir äußerst selten.

Jetzt zur Frage von Micha:

Ich denke es ist vor allem "not my f***ing job!".

Man ist als Mitarbeiter irgendwann müde ob der ständigen Diskussionen mit Kunden. Irgendwann hat man einfach keine Lust mehr, darauf einzugehen und wenn man dann noch bedenkt, dass viele die Maske ohnehin nur deshalb tragen, weil sie Angst vor einem Bußgeld und nicht vor einem Virus haben, dürfte sich der eher laxe Umgang mit (anderen) Maskenverweigerern erklären.

Frage zu neuen Artikeln

In diesem Kommentar hatte "Mitleser" folgende Frage:

Wie lange dauert es, bis neue Produkte in einem Markt an kommen bzw. oder wie wird entschieden, ob sie überhaupt gelistet werden?

Es geht mir dabei nicht um Eigenmarken oder um regionale Produkte, mir ist schon klar, dass ich Erzeugnisse von Lünebest eher nicht in Bayern finde.

Aber der Hintergrund der Frage ist: ich schaue den YT-Kanal Junkfoodguru, der nicht ganz so gesunde Produkte vorstellt und bei machen Dingen denke ich mir so, die könnte ich ja mal probieren.

Ich gehe in mein Kaufland: nichts, ich gehe ins Rewe: nichts, ich gehe ins Edeka: nichts und meistens kommen die Produkte dann überhaupt nicht bei uns in die Regale.
Das ist ein unglaublich komplexes Thema, bei dem es unter anderem um viel Geld geht. Bei einem solchen Gespräch habe ich noch nie mitgewirkt, aber ich kann mir vorstellen, dass die großen Handelsketten mit den großen Lebensmittel- (und anderen) Konzernen bis aufs Blut verhandeln – sowohl beim Preis für die Produkte als auch bei einmaligen Kosten für die Einlistung.

Andererseits habe ich schon häufiger mitbekommen, dass kleinere Lieferanten ganz stolz berichten, dass sie jetzt irgendwo über Lager (Gemeint sind damit die Großläger der Handelsketten) gelistet sind und wir die Artikel einfach mit unseren gewöhnlichen Trockensortiment-Lieferungen mitbestellen können. Die werden dafür dann sicherlich keine horrenden Summen abgedrückt haben. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Vorgehensweise eher bei EDEKA (oder vielleicht auch REWE) üblich ist, aber eher nicht bei den großen Hardlinern Aldi, Lidl etc.

Um zur eigentlichen Frage zurückzukommen: Was irgendwelche Trendprodukte betrifft habe ich schon alles erlebt. Entweder keine Listung über Lager, da können dann selbstständige Einzelhändler zum Beispiel über irgendwelche Agenturen diese Artikel beziehen. Darüber haben wir schon die verrücktesten Produkte ins Sortiment bekommen. Meistens sind das aber keine langfristigen Geschichten, eine Weile werden die Sachen gekauft und dann ebbt der Hype wieder ab.

Manche Produkte werden einfach in den Großhandlungen eingelistet und dann steht man als Einzelhändler da und staunt, was alles bestellbar ist. Dem geht oft eine einmalige Bestellbarkeit (z.B. mein viel zitierter Aktionsordersatz) voraus, anhand derer Abverkäufe dann entschieden wird, ob eine dauerhafte Einlistung eines Produkts sinnvoll ist oder eben nicht.

Abgesehen von all dem: Es kommen so unglaublich viele Produkte auf den Markt, ich habe das Gefühl, dass gerade auch in den letzten zwei Jahren unzählige kleine Hersteller sich mit irgendwelchen mehr oder weniger spannenden Ideen versucht haben. Ständig bekomme ich Anfragen, aber man kann sie einfach nicht alle ins Sortiment aufnehmen. Das können übrigens auch die großen nicht, denn auch ein gigantisches Großlager mit zehntausenden Palettenplätzen ist irgendwann schlicht und einfach voll.

Losnummer in Klopapierrolle

Blogleser G. aus H. bei F. wollte von mir wissen, ob ich eine Ahnung habe, was man mit dieser Nummer in einer Toilettenpapierrolle anfangen kann. Als Privatmensch vermutlich überhaupt nichts. Spannend dürfte es werden, wenn es z.B. irgendwelche qualitativen oder hygienischen Probleme mit dem Papier gibt. Ich tippe mal darauf, dass es sich bei der Nummer um eine Los-Nummer des Herstellers handelt, die bei Klopapier jedoch eine freiwillige Angabe ist.



Bei uns zu Hause haben wir aktuell noch Reste von drei verschiedenen Toilettenpapiersorten im Regal stehen, davon sind zwei ohne jegliche Kennzeichnung, bei einem Papier prangt der Aufdruck dagegen sogar direkt auf der Stirnseite der Rollen:



Apropos Los-Nummer: Momentan hat man wohl den Hauptpreis gezogen, wenn man so eine Nummer überhaupt lesen kann. Schließlich bedeutet dies, dass man das weiße Gold (aka Klopapier) hat. :-D

Vorbestrafte Kassiererin?

Mein Ex-Azubi hat mich vor ein paar Tagen angeschrieben, denn er wollte mal meine Meinung zu folgendem Fall wissen:

Der Marktleiter eines Supermarktes stellt eine Kassiererin ein.
Nach geraumer Zeit erfährt dieser von einem Bekannten, dass die Kassiererin mehrfach wegen Unterschlagung vorbestraft ist.
Obwohl die Kasse immer stimmte und sonst nichts fehlte, will der Marktleiter kein weiteres Risiko eingehen.
Er möchte die Kassiererin schnellstmöglich entlassen und sucht nach einer Möglichkeit.

Wie würdest du die Lage (rechtlich und mit deiner eigenen Meinung) bewerten?
Erstmal: Ich bin kein Anwalt. Ich versuche aber dennoch mal, die Situation zu bewerten und meinen dilettantischen Senf hinzuzugeben:

Eine Kündigung aufgrund der erst nach der Einstellung und sogar "geraumer Zeit" bekanntgewordenen Vorstrafe kommt meiner Meinung nach nicht in Betracht. Wäre die Frage nach einer Vorstrafe beim Einstellungsgespräch gefallen und hätte die Kassiererin die Vorstrafe verschwiegen, wäre es vermutlich zulässig, das Arbeitsverhältnis aufzulösen, anzufechten oder ggf. ordentlich zu kündigen. Ob die Frage überhaupt in diesem Fall zulässig gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen. Aber bei jemanden, der vertrauensvoll mit fremdem Geld umgehen soll, könnte die Frage nach einer Vorstrafe wegen Unterschlagung oder ähnlicher Delikte durchaus relevant und damit zulässig gewesen sein. Es wurde aber, so weit aus der Frage erkenntlich, nicht nach Vorstrafen gefragt, also ist das Thema einer mit der Vorstrafe begründeten Kündigung vom Tisch.

Bleiben noch ein paar andere Möglichkeiten: Ist die Mitarbeiterin noch in der Probezeit? Dann ist sie leicht zu kündigen, außer sie ist schwanger. Hat sie einen befristeten Vertrag bekommen? Dann wird dieser am einfachsten mit Ablauf der vereinbarten Laufzeit automatisch enden. Ist sie in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis, könnte man sie kündigen. Vermutlich würde es dann aber vor dem Arbeitsgericht enden und dort ist davon auszugehen, dass sie eine Abfindung bekommt oder sogar weiter in dem Unternehmen beschäftigt muss.

Wenn diese Frau aber seit "geraumer Zeit" ordentliche Arbeit abliefert und sie auch offenbar keine Unehrlichkeiten begeht – warum sollte man sie nicht behalten, wenn es mit der Zusammenarbeit bisher geklappt hat und sie sich über eine sicherlich vereinbarte Probezeit hinaus als brauchbarer Bestandteil des Teams bewiesen hat?

Vielleicht hat der Marktleiter jetzt Bauchschmerzen beim Gedanken, diese potentiell für das Wohl der Firma bedrohliche Person weiterhin an der Kasse sitzen zu lassen. Vielleicht sind auch schon sonderbare Dinge / Ungereimtheiten ohne direkte arbeitsrechtliche Relevanz vorgefallen, die sich mit dem Wissen um die Vorstrafe noch sonderbarer anfühlen. Dann würde ich bestimmt auch versuchen, mich von dieser Person wieder zu trennen.

Aber sowas ist natürlich immer unglaublich schwer zu beurteilen. In den eigenen Kreisen ist das schon schwer, über Dritte natürlich erst recht.

VP-Frage

Ex-Kollege und Noch-Blogleser Stephan hat mir geschrieben:

Hallo Björn,
in Anlehnung an deinen Blogeintrag der "extrem verdächtigen Person", die dann ganz normal bezahlt hat, ist mir eine Geschichte eingefallen, die mir letzten Winter passiert ist.

Ich war in der Hamburger Innenstadt unterwegs und wollte am Samstag kurz vor Ladenschluss noch schnell aus dem Edeka eine Flasche Mineralwasser holen. Im Laden war nicht mehr viel los und der Besitzer / Filialleiter/ Schichtleiter stand bei einer Kollegin an der Kasse.

Es war ziemlich kalt, ich trug Handschuhe und Mütze, dazu war ich vollbepackt: Mit zwei großen Einkaufstüten um jeweils eine Schulter und einem überdimensionierten Rucksack, an dem bereits der Reißverschluss kaputt war. Kurzum scheine ich einen verdächtigen Eindruck gemacht zu haben - denn der besagte Leiter bekam sofort große Augen, stellte das Gespräch mit der Kassiererin ein und starrte mich unumwunden an. Ich ging direkt in die Getränkeabteilung, welche nun mal zwangsläufig in Nähe von "verdächtigen" Produkten wie Bier und Schnaps liegt. Während ich gerade das passende Getränk raussuchte, sah ich bereits im Augenwinkel, wie sich der Mitarbeiter am Kopfende postierte und genau beobachtete, was ich da wohl tat. Er tat nicht mal so, als würde er Ware verräumen oder dergleichen - es war schon sehr eindeutig, dass er mich für den "letzten Ladendieb vorm Wochenende" hielt. Nun wollte ich nichts böses, war durchaus in der Lage und auch willens mein Getränk zu bezahlen und ging wie üblich zur Kasse, grüßte freundlich, bezahlte mit Schein, nahm mein Wechselgeld entgegen und wünschte im Abschluss ein schönes Wochenende.

Ende der Geschichte. Zwar ist überhaupt nichts passiert, doch hat sich dieses Ereignis durchaus bei mir eingebrannt. Ich kaufe dort immer noch regelmäßig ein, jedoch stets mit dem unangenehmen Gefühl, "hier eigentlich nicht willkommen" zu sein. Natürlich verstehe ich den Mitarbeiter, der einen Diebstahl vermeiden will, frage mich jedoch auch: Hätte er es besser machen müssen? Ist es denn mein Problem, dass er mir nicht traut und mich als ehrlichen Kunden verdächtigt? Hätte er sich entschuldigen sollen/können?

Hattest Du schon solche Situationen? Wie hast Du da agiert oder reagiert? Würde mich freuen, mal deine Meinung zu hören - gerne auch via Blog, wenn Du es für berichtenswert hältst :-)
Jeder Ladenbetreiber muss ja selber wissen, wie er mit Kunden und eben auch "verdächtigen Personen" umgeht. Wenn ich weiß (oder für mich entscheide), dass mir eine Person als Kunde ziemlich egal ist, würde ich mich ggf. auch möglichst auffällig unauffällig positionieren. Das passiert ausgesprochen selten, denn prinzipiell geben wir jedem erst mal die Chance, sich als ehrlicher Kunde herauszustellen. Ich bin zugegebenermaßen immer sehr zufrieden, wenn sich eine vermeintlich verdächtige Person dann doch als ehrlicher Kunde herausstellt. Solche Vorkommnisse entkräften einfach immer mehr das Gefühl, hinter Andersartigem etwas Negatives zu vermuten.

Ich würde im Normalfall derartige Beobachtungen immer über die Videoanlage vornehmen, was natürlich nur geht, wenn überhaupt eine solche vorhanden ist, oder zumindest versuchen, tatsächlich irgendwie unauffällig zu tun. Wenn ich aus einem Gespräch heraus hinter einem Kunden herlaufe, um zufällig in irgendeinem Regal in der Nähe dieses Kunden irgendwas aufzuräumen, ist das jedoch alles außer unauffällig.

Es ist schwierig, im Zweifel vielleicht einfach mal direkt den entsprechenden Mitarbeiter ansprechen und fragen, ob derjenige ein Problem mit einem hätte und darauf hinweisen, dass aus dem Besuch im Laden ohne dieses Gefühl, beobachtet zu werden, ein schöneres Einkaufserlebnis geworden wäre.

Was stand denn in den Jahrbüchern?

Nach dem wir unseren Aufenthaltsraum frisch renoviert hatten, berichtete ich von ein paar SPAR-Jahrbüchern, die wir dort neben einigen anderen Werken ins Bücherregal gestellt hatten. In den Kommentaren zum soeben verlinkten Beitrag wurde mehrfach gefragt, was denn da alles an Informationen in so einem Buch zu finden war …



Und was stand da jetzt drin? Im Grunde immer alle Themen quer durch das Jahr und quer durch die gesamte Welt der SPAR, zum Beispiel:

· Werbemaßnahmen, z.B. Warenproben etc.
· Marketing
· Haushaltsjournal, Rezept der Woche
· Unsere Eigenmarke(n)
· Umsatzentwicklungen
· Neueröffnungen
· Besondere Märkte / Experimente
· internationale Absatzgebiete
· Jubiläen
· Vertriebslinien und Firmen der SPAR
· Neue Produkte / Lieferanten
· Schwerpunktthemen Lebensmittel
Auch interessant: Die "Netto"-Märkte (sowohl mit als auch ohne Hund) gehörten einst beide zur SPAR, inzwischen sind sie ja komplett unabhängig voneinander.

Als ich die Bücher dafür noch mal eben schnell durchgeblättert hatte, waren mir ein paar Dinge aus längst vergangenen Tagen aufgefallen. Auf einer Doppelseite wurde auf die große 2001-Werbeaktion "Sommer, Sonne, Samba" hingewiesen, an der wir uns damals auch so gut wir konnten beteiligt hatten. Mit dabei ein Entwurf für den damaligen Handzettel mit Gewinncoupon. In Bremen wurden die, wenn ich mich richtig erinnere, überhaupt nicht verteilt:



Und noch eine Erinnerung an unsere Sparsamen. Ich mochte unsere alte Eigenmarke, besonders cool war eben, dass dort nicht nur "produziert für SPAR" stand, sondern eben auch, von welchem Hersteller sie jeweils stammten.