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Wir als Schlossknacker

Nach dem das Fahrrad nun auch die zweite Nacht hier bei uns im Laden geschlafen hat, haben wir jetzt in Absprache mit der Polizei Eigeninitiative ergriffen.

Das Schloss ist (Stichwort Besitzstörung) durchgesägt, das Rad steht erst mal sicher im Keller. Wer es haben will, muss den Schlüssel für das Schloss vorweisen können. Sollte sich bis Ende nächster Woche niemand gemeldet haben, werden wir das Fahrrad zur nächsten Polizeiwache bringen.

Neuer Kassentisch (2)

Wir hatten es schon geahnt: Heute Morgen standen gleich drei Fahrzeuge auf dem Parkstreifen zwischen "unseren" Haltverbot-Schildern. Da das amtliche Schilder sind, folgte ein unumgängliches Prozedere. Auf dem Foto nicht zu sehen ist nämlich der LKW, der mit unserem neuen Kassentisch im Bauch schon wartete:


Die Hose und der Leistenbruch

Beinahe schon ein alltägliches Erlebnis bei uns im Laden: Ein Mann hatte sich mehrere Teile eingesteckt, unter anderem eine Packung Pralinen in seinen Hosenbund.

Dass wir das in einer 1A-Frontalansicht auf Video hatten, glaubte oder verstand er möglicherweise einfach nicht. Der herbeigerufenen Polizei erklärte er jedenfalls aus voller Überzeugung, überhaupt nichts eingesteckt zu haben und dass das "lockern" der Hose ausschließlich dazu diente, die frische Wunde seiner Leistenbruch-OP etwas zu entspannen.

Nachdem die nette Frau Polizeiobermeisterin das Video gemeinsam mit uns gesichtet hatte, war die angebliche Leistenbruch-Geschichte dann auch ganz schnell erledigt. :-)

Die mit dem Käse in den Brötchentüten

Die Frau, die im Sommer letzten Jahres Käse geklaut hatte, war wieder bei uns im Laden.

Ein Hausverbot zu missachten oder vielleicht zu vergessen – okay …

Den Hinweis eines Kollegen, dass man hier nicht mehr rein darf, nicht nur zu ignorieren, sondern auch noch so lange siegessicher mit großer Klappe im Laden zu bleiben, bis die angerufene Polizei kommt und einen hinaus begleitet – dämlich, dämlich, dämlich! :-)

Anzeige in der GdP-Festschrift

Wie schon in den letzten Jahren auch, waren wir auch in diesem Jahr wieder mit der kleinen Anzeige in dem Magazin zum jährlichen Polizeiball vertreten. Das ist damit tatsächlich die einzige Werbung, die ich regelmäßig schalte. :-D



Hier gibt es nun also zum letzten mal unsere Anzeige mit Tanne und rotem Balken. Mal gucken, wie der kleine Schnipsel wohl im nächsten Jahr aussehen wird …


Die drei "Häh?!"

Das dritte "Häh?!" des Tages hatte ich vor ein paar Minuten, als ich eine leere (aber bepfandete) Einwegflasche einer Marke eines Mitbewerbers bei uns im Regal gefunden habe. Aber das eigentlich nur am Rand erwähnt.

Die erste Merkwürdigkeit hatte ich heute Morgen. Da rief mich der Edeka-Kundendienst an und berichtete von einer etwas kuriosen E-Mail, die dort eingegangen ist. Ein Mann, lt. Adresse (der echten?) hier aus dem Stadtteil, schrieb auf Englisch, dass er hier bei seinen Kreditkartenzahlungen abgezockt werden würde und dass es notwendig wäre, noch mehr derart abgezockte Kunden zu finden, die dann gemeinsam zur Polizei gehen und das anzeigen sollen. Andererseits beschrieb er uns nicht mit konkreter Adresse, sondern einzig mit dem Merkmal "The all-night-and-day shop in Bremen (except Sundays: 00.00h to 24.00 Hours!)". Aufgrund unserer 24h-Vergangenheit (und der räumlichen Nähe zu seiner Anschrift) fühle ich mich zwar prinzipiell schon irgendwie angesprochen, aber andererseits haben wir nun auch schon seit über sieben Jahren eben nicht mehr rund um die Uhr geöffnet.

Gegen Mittag hatte ich das nächste große Fragezeichen über dem Gehirn schweben: Da trudelte mit der Tagespost eine Bewerbung rein. Eine komplette Mappe mit Anschreiben und allem was dazu gehört. Wäre jetzt nicht weiter erwähnenswert, wenn der junge Mann nicht vor exakt vier Wochen auch schon eine solche Mappe geschickte oder ich gar nicht erst darauf reagiert hätte. Statt eine neue Bewerbung (verpeilt oder hoffnungsvoll?) zu schicken, hätte er besser mal auf mein Schreiben reagiert.

Das sind die Tage, an denen einem vom Kopfschütteln schwindlig wird.

Aus einer Zeit vor dem Blog: Eingeweide

Vor ein paar Tagen hatte ich mich wieder an eine Sache erinnert, die hier in den ersten zwei, maximal drei Jahren meiner Selbstständigkeit passiert war:

Es war ein heißer Sommertag. Unser großer Restmüllbehälter stank fürchterlich (nicht, dass er sonst nach Rosen duften würde, aber das war eben damals noch deutlich krasser…) und war voller Fliegen. Mir fiel eine dicke Plastiktüte auf, die nicht von uns stammte. Ich stieß mit irgendwas Langem dagegen, sie wobbelte hin und her, war offenbar mit irgendwas mehr oder weniger weichem prall gefüllt. Ich bohrte mit der Stange ein Loch in die Tüte – und schon quollen mir eindeutig Gedärme (!) entgegen.

Heute hätte ich wohl nicht weiter reagiert, aber damals, gerade Ende zwanzig, löste das schon eine gewisse Unsicherheit bei mir aus. Waren das wirklich Gedärme? Menschlich? Tierisch? Ich rief die Polizei an und fragte, was ich machen soll. "Wir gucken uns das mal an", bekam ich als Antwort.

Die Polizei kam, wusste aber auch nicht weiter und so tauchte hier nach einer Weile ein Gerichtsmediziner auf, der dann mitten auf dem Hof auf einer ausgebreiteten Folie den schon schwer nach Verwesung riechenden Inhalt der Tüte sortiert und untersucht hat. Die umherstehenden Schaulustigen wurden reihenweise grün im Gesicht, ich stand genau daneben und habe mir die Arbeit des Fachmanns aus der Nähe angesehen. Zum Glück kann ich Gerüche jeder Art relativ gut ertragen, mich bringt übler Gestank nicht so schnell aus der Fassung.

Es stellte sich heraus, dass das Schafsinnereien waren, ein paar Hühnerknochen lagen auch noch mit dabei. "Da hat wohl jemand ein Lamm geschlachtet und nebenbei noch ein halbes Hähnchen gegessen", witzelte der Gerichtsmediziner damals noch. Also alles wieder ordentlich in Folie verschnüren und zurück in die Tonne…

War schon aufregend, das Blog hätte ich damals schon haben müssen. :-)

Parken, Hof und Polizei

Ein paar junge Männer stellten ihr Auto bei mir auf den Hof und stiegen aus. Ich hatte das mitbekommen und rief dem Fahrer zu, bitte sein Auto umzuparken, da er hier auf einem Privatgelände stehen würde.

Keine Reaktion.

Ich rief erneut und statt Einsicht folgte eine zähe und durch den Autofahrer auch sehr laute Diskussion. Es gesellte sich noch einer meiner Mitarbeiter dazu und der junge Mann pöbelte diesen auch an. Da reichte es mir und ich drohte, die Polizei zu rufen.

"Machen Sie das mal", sprach er und verschwand in der Moschee.

Da hat er aber doof geguckt, als die Polizei tatsächlich kam. :-D

(Sehr amüsant war, dass er ständig versucht hat, den Kelch an mich weiterzureichen und mich als den Bösen darzustellen. Nicht er wäre unhöflich, sondern ich, weil ich ihn dort nicht parken ließ. Die Polizisten hatten netterweise auch eine Allergie gegen Leute mit großer Klappe.)

Unfair

Ein Ladendieb löste mit einigen Teilen der von ihm eingesteckten Ware den Alarm der Warensicherungsanlage aus, was letztendlich der Grund dafür war, das wir uns zusammen mit ihm und der Polizei im Lager versammelt hatten. Das war eigentlich nicht weiter spektakulär, aber ein Gesprächsfetzen war bemerkenswert:

"Warum hat das jetzt eigentlich Alarm ausgelöst?", wollte der Ladendieb von einem der Polizisten im Laufe der Vernehmung wissen.

"Weil die Ware gesichert ist!", erklärte dieser.

Enttäuschter Ladendieb: "Das ist unfair."


Finde ich übrigens gar nicht. :-)

Platzverweis für den Bettler

Dauereinrichtung neben unserer Eingangstür: Ein Typ, der dort konsequent herumsteht und bettelt. Das ist allerdings öffentlicher Grund und darum kann ihm pauschal erst mal keiner verbieten, dort herumzustehen.

Heute hat sich eine ältere Stammkundin bei uns bitterböse beschwert, dass sie von ihm aktiv nach Kleingeld gefragt worden wäre. Damit gab zumindest für heute eine Handhabe, ihn dort weg zu bekommen: Die hinzugerufene Polizei hat ihm nämlich kurzerhand einen Platzverweis ausgesprochen.

Garnelenklau um 6:01 Uhr

Samstag Morgen, 6:01 Uhr, der zweite Kunde im Laden steckt sich eine Packung Garnelen ein. Das hab ich am frühen Morgen unbedingt gebraucht…

Der Typ fühlte sich ziemlich sicher, auch während wir auf die Polizei warteten. Mit den beiden Tatsachen, dass a) unsere Videoanlage funktioniert und b) "nicht bezahlte Ware in der geschlossenen Jackentasche" in Deutschland schon ein vollzogener Diebstahl ist, hatte er wohl nicht gerechnet. Da er keine Papiere bei sich führte, gab es noch eine kostenlose Fahrt mit drei Begleitpersonen in einem schnittigen, blau-silbernen Auto.

Auf so eine Frühschicht war ich gestern Abend auch nicht eingestellt. :-(


Alienhochzeit

Kam gerade via E-Mail von einem Kollegen im Laden:
Wenn du glaubst, du hättest schon alles erlebt!

Ich war eben mit Brötchenlegen beschäftigt, da verstärkte sich in mir
der Eindruck, vorm Laden fänden soziale Unruhen statt. Lautstarke,
furchteinflössend aggressive Gesänge, ich hatte Angst um das Leben der
Kollegen und mein eigenes. Telefon in der Hand trat ich vor den Laden.
Mehrere Polizeiautos waren vorgefahren. Zwei bildhübsche Polizistinnen
standen auf der Strasse und sprachen mit zwei Vertretern einer
Hochzeitsgesellschaft, die aus dem Haus herausquoll. Der Rädelsführer
dieser Mutanten signalisierte der Polizistin, dass er verstanden habe,
man werde gleich leiser sein.

Aber bis sie leise wurden, wurden sie erst noch mal RICHTIG LAUT!!! Irre.
Wie gut, dass ich gerade nicht da bin und erst morgen früh um kurz vor sechs Uhr wieder in der Firma sein muss… :-P

DREIstigkeit

EINS: Gegen 17:30 Uhr meldete meine Mitarbeiterin an der Kasse, dass ein Mann den Laden verlassen hätte, ohne etwas zu kaufen. Das passiert zwar öfter, aber dieser kam ihr dabei irgendwie auffällig vor.

Wir guckten uns kurz die Videoaufzeichnung an und mussten dort leider sehen, dass er sich zwei Dosen Bier in die Jacke gesteckt hatte. Auf der Straße war der Mann nicht mehr zu sehen. Mist. Aber da er eine ausgesprochen auffällige Jacke trug, hielten wir alle die Augen offen.

ZWEI: Knapp zwei Stunden später meldete die Mitarbeiterin, dass der Typ wieder da wäre. Da er etwas bezahlte und auch diese Jacke nicht mehr bei sich hatte, machte sich bei mir Unsicherheit breit und ich beschloss, ihn nicht festzuhalten.
Er war es dann zwar doch und auf der Videoaufzeichnung war zu sehen, wie er zwei Packungen Käse einsteckte und zumindest einen davon an der Kasse, vermutlich verunsichert durch die Präsenz eines Kollegen in der Nähe der Eingangstür, wieder aus der Tasche holte, auf das Förderband legte und mit bezahlte.

Ich ärgerte mich über mich selber und hegte die Hoffnung, dass der Dieb auch ein drittes Mal wieder auftauchen würde.

DREI: 21:50 Uhr. Der Man stand an der Kasse und wollte einfach nur eine Flasche Bier bezahlen. Eine andere Mitarbeiterin erkannte ihn und wir zogen ihn mit ins Lager, wo er gemeinsam mit uns auf die Polizei warten durfte, da er nämlich keine Papiere mit sich führte. Zunächst grinste er noch blöde, weil er davon ausging, dass wir ihm nichts nachweisen könnten. Nachdem wir zusammen mit den netten Herrn der Polizei die Videoaufzeichnung angesehen hatten, hatte er eine nicht mehr ganz so große Klappe.

Früher oder später kriegen wir sie alle. :-)