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Hölle der Löwen

Immer wieder werden uns Produkte vorgestellt, die mit dem einen unschlagbaren, super-duper Non-Plus-Ultra-Mega-Argument verkauft oder zumindest angeboten werden: "Wir sind bekannt aus der Höhle der Löwen!"

Für mich ist das ja immer ein ausdrücklicher Warnhinweis (rot blinkend und mit kleiner Warnglocke), von dem Produkt bloß die Finger zu lassen. :-P

B2B-Werbung für Packstation

Post von der Post: In einem Umschlag lagen ein Anschreiben und ein Flyer für die Packstation. Der Inhalt richtet sich an Unternehmen, angepriesen wird die Aufstellung einer Packstation.

Man muss zwar nichts leisten (außer die Fläche dauerhaft zur Verfügung zu stellen), bekommt aber auch nichts dafür, dass man sich diese Station aufs Grundstück stellt. Aber auch DHL benutzt das Totschlagargument, das immer fällt, wenn Firmen etwas von einem wollen, aber dafür nichts bezahlen möchten: "Mehr Besucher auf Ihrem Unternehmensgrundstück bedeuten neue potentielle Kunden und damit mehr Umsatz."

Aus Platzgründen stellt sich die Frage bei uns nun gar nicht erst.

Sind sehr beliebt!

Eine Kundin suchte "Blätterteig-Minis", gefrorene Blätterteig-Häppchen mit einer herzhaften Füllung. Die Dinger gibt es wohl hin und wieder bei ALDI. Ich hatte bis dato noch nie davon gehört und wir haben und hatten sowas auch noch nie im Sortiment.

Die Frau extrapolierte mal wieder von sich auf den Rest der Welt, ein häufig anzutreffendes Phänomen: "Die sollten sie unbedingt mit ins Sortiment aufnehmen, die sind sehr beliebt!"

So beliebt, dass in gut 21 Jahren jetzt immerhin eine Kundin danach gefragt hat. :-)

Argument für Job

Eine Bewerberin konstatierte, dass sie beim Mitbewerber 50 Cent mehr pro Stunden für den Aushilfsjob bekommen würde.

"Das mag sein", sagte ich. "Aber die Stimmung bei uns hier im Team wiegt die Differenz bestimmt locker wieder auf. Hier macht es meistens Spaß und der Chef steht nicht mit der Peitsche hinter einem."

Hat schon seinen Grund, dass im Laufe der Jahre dutzende Mitarbeiter, die uns aus welchen Gründen auch immer verlassen haben, erneut nach einem Job hier fragten. :-)

Proteinriegel

Eine Vertreterin kam in den Laden und wollte mir unterschiedliche Proteinriegel (ohne Insekten, auf die warte ich immer noch) ins Regal schwatzen. Ich zögerte, aber sie versicherte mir, dass die Riegel hammermäßig laufen würden, zumal die Firma auch in Social Media total aktiv sei. Die jungen Leute würden immer mehr darauf abfahren.

Wenn wir hier im Markt zu wenig Platz hätten, könnten wir ihrer Meinung nach wohl auch sorgenfrei die Produkte von Ferrero oder Mars kleiner platzieren. Das Argument, von anderen Vertretern auch schon gehört, überzeugte mich schon aus Prinzip gar nicht und so fragte ich nach ein paar Mustern. Wenn ich die Riegel mal probieren würde und sie sich dann als so richtig hammermäßig lecker offenbaren, könnte ich mir das mit dem Verbannen von ein paar Rennern der Marktführer ja vielleicht doch mal überlegen.

Sie ging und kam nicht wieder.

Falsches Argument

Ein (vermutlich) älterer Herr rief an und wollte sich Ware liefern lassen. Nachdem ich ihm erklärt hatte, dass wir den Lieferdienst eingestellt haben und auch keine Mitarbeiter vor Ort sind, die das übernehmen könnten, versuchte er es erneut mit einem sehr gewichtigen Argument: "Das ist aber sehr viel, was ich brauche."

Ich habe den Tonfall schon verstanden, glaube ich jedenfalls. Zumindest war meine Interpretation dieser Aussage, dass wir uns so viel Umsatz doch nicht entgehen lassen dürfen. Aber genau das Gegenteil war der Fall: Ein paar wenige Teile hätte ja zur Not vielleicht gerade noch ein Kollege schnell um zwei Straßenecken bringen können – aber die Zeit, da jetzt noch vielleicht eine Stunde lang die Sachen aufzuschreiben und zusammenzusuchen, war einfach nicht da.

Es hat schon seinen Grund, dass wir den Lieferdienst eingestellt haben.

Argumente

Wir hatten einen Ladendieb gestellt, der zwar friedlich war, sich jedoch nicht ausweisen konnte, weswegen wir die Polizei zu Hilfe riefen. Es kamen zwei Polizistinnen rein und ein Kollege fragte die beiden, ob er sie wohl mit dem Typen alleine lassen könne.

Mit der Antwort hat hier niemand gerechnet: "Schaffen wir, notfalls haben wir zusammen noch 60 durchschlagende Argumente dabei."

So kann man es wohl auch bezeichnen. :-)

Arbeiten nach Lust und Laune

Ich habe keine Lust, morgens um 6 Uhr anzufangen.

Es geht hier nicht nach Lust.

Ich hab' aber wirklich keine Lust dazu.

Ich möchte mal Dein Gesicht sehen, wenn ich keine Lust habe, die Gehälter zu überweisen.


Es folgte ein kurzes Nörgeln und ein gequältes "Ich mach's ja." - aber nun will ich nicht mehr. Jetzt bin ich beleidigt... wird sie ja sehen, was sie davon hat. :-)