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Rollator und Einkaufswagen

Ein alter Stammkunde fragt schon seit wir mit dem Umbauprojekt angefangen haben, ob wir denn auch dann endliche neue Einkaufswagen bekommen würden. Klar bekommen wir die und das habe ich ihm auch von Anfang gesagt.

Seit fast einem halben Jahr schon kommt der Mann nun mit seinem Rollator zu uns, in dem er auch seine Waren deponiert. Er fragt aber immer noch regelmäßig nach den Einkaufswagen, wenngleich er die schon, seit dem er mit dem Gehwagen kommt, überhaupt nicht mehr benutzt.

Vielleicht steigt er ja wieder um, wenn er die coolen neuen Wagen sieht. :-D

Sixpack und Kiste

Ein Kunde kauft mehrmals täglich einen 6er-Träger Bier.
Als ich ihm gerade mal wieder einen Träger aus dem Kühlhaus holte, meinte ich zu ihm: "Ich würde das Beck's ja einfach mal kistenweise kaufen. Ist auf Dauer billiger."

Er lachte.

Ich ergänzte: "Naja, so verdienen wir mehr dran."

Er lachte wieder, ging mit dem Sixpack zur Kasse.

Chaos mit Charme

Eine Kollegin war im Gespräch mit einem Stammkunden und entschuldigte sich währenddessen auch regelrecht für das momentane Chaos hier im Laden.

Seine Antwort: "Alles gut, das ist ja hier Chaos mit Charme!"

Na, denn. :-)

(Und außerdem ist es ja auch bald geschafft!)

Erscheinungen

Ich war im Lager zugange, während irgendjemand den Leergutautomaten mit leeren Flaschen fütterte. Dann wurde es still. Dreißig Sekunden später hörte ich das pfeifende Geräusch des Schrittmotors vom Bondrucker des Rücknahmeautomaten. Mir war sofort klar, dass da jemand seinen oder ihren Bon vergessen hat.

Unverzüglich ging ich zum Automaten, nahm den Bon und sah mich im Laden um. Einzig ein älterer Stammkunde stand in der Getränkeabteilung und stellte gerade mehrere Wasserflaschen in den mitgeführten Einkaufswagen.

"Das ist wohl Ihr Bon", sprach ich ihn an.

Er lachte: "Das sind wohl schon die Alterssenilitätserscheinungen."

Getränkereste in den Müllsack

… und dann war da noch der gute und langjährige Stammkunde, der dann den Inhalt einer noch fast halb vollen Flasche schlichtweg in den Müllsack vor dem Leergutautomaten gekippt hat.

Da fehlen einem dann ja auch mal die Worte.

Wo habt ihr denn … ?

Es gibt Momente, in denen man kopfkratzend im Laden steht. Zum Beispiel, wenn man von einem Stammkunden, der eigentlich schon seit Ewigkeiten mehrmals pro Woche hier einkaufen kommt, plötzlich nach dem Standort ganzer Sortimente gefragt wird, z.B. "Wo sind denn bei euch die Chips?"

Klar kann es sein, dass derjenige noch nie Chips oder Nüsse oder Cracker hier gekauft hat und auch zufällig noch nie durch den Hauptgang zwischen Tiernahrung und der Weinabteilung gegangen ist. Aber so extrem groß und unübersichtlich ist der Laden hier ja nun auch nicht. Wenn man sich etwas reckt kann man von der Mitte aus ja nun fast jede Warengruppe ausfindig machen und ausgerechnet die Chips kann man von der Kasse aus fast gar nicht mehr übersehen …

Rauswurf durch Stammkunde

Ein Typ, der uns allen nicht bekannt vorkam, benahm sich an der Kasse nicht so, wie ich es von einem anständigen Kunden erwarten würde. Erst forderte er mehrere Schachteln Zigaretten aus dem Automaten an, die in seinen Händen hin und her gingen (aber letztendlich vollständig von meiner Mitarbeiterin wieder eingesammelt wurden) und dann fing er an, hinter dem Rücken meiner Kassiererin an der Geldschublade und der Tastatur unserer zweiten Kassen herumzufummeln.

Einem langjährigen Stammkunden missfiel dieses Verhalten dermaßen, dass er eigenmächtig den Typen verbal und mit eindeutigen Gesten aus dem Laden geworden hat.

Coole Aktion! :-)

Bei SPAR?

Ein älter Stammkunde kam rein, betrachtete die neue Gemüseabteilung und sprach mich an: "Bin ich hier bei SPAR?"

Ich war irritiert. War das scherzhaft gemeint oder tatsächlich ernst? Ich wusste den Tonfall nicht so ganz zuzuordnen. Sollte er so verwirrt sein? Er nahm mir die Qual der Wahl ab, in dem er seine Frage um die Aussage ergänzte, dass sich ja einiges verändert hätte. Positiv, wohlgemerkt. :-)

Die mit der Ahnung

Ein Stammkunde löste den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Ziemlich sicher hatte er nichts geklaut und er offenbarte uns auch direkt den Inhalt seines Rucksacks. Der Verdacht fiel auf ein noch in Folie eingeschweißtes, hochwertiges Buch, das ich auf der Suche nach einem eventuell aufgeklebten Sicherungsetikett von allen Seiten betrachtete.

Eine Kundin am Ende der Schlange hatte aber den vollen Durchblick: "Das kann nicht das Buch sein, da ist kein Metalldings dran!"

Was täte ich nur ohne solch qualifizierte Hilfe? :-D

Verstorbener Zeitungskunde

Seit fast siebzehn Jahren kam ein älterer Kunde (u.a.) jeden Morgen und hat seine Zeitung gekauft. Man konnte fast die Uhr nach ihm stellen. Jeden Morgen war er hier und hat, wenn wir zum Beispiel gerade am Gemüse packen waren, das Geld oft genug auch nur passend an die Kasse gelegt.

Und dann hört man plötzlich, dass er verstorben ist. Wir bekommen sowas ja leider oft gar nicht oder manchmal nur durch großen Zufall mit.

Schade. Ruhe er in Frieden.

Links und Rechts

Ich bin irritiert: Ein Kunde, den ich bislang politisch eher ziemlich weit links eingenordet hätte, hat mir eine Seite aus dem Compact-Magazin mitgebracht, in dem er einen Artikel mit Bezug zu Lebensmitteln entdeckt hatte und den ich unbedingt lesen sollte.

Jeder soll denken und lesen, was er will – aber in diesem Fall hätte ich doch deutlich eher auf einen Artikel aus der taz getippt. :-D

Vau Peh?

Ein Typ mit schlunzigem Hoody stand mit zwei Plastiktüten voller Bierflaschen an der Leergutannahme. Alle inneren Alarmglöckchen schrillten mit aller Kraft, wir positionierten uns vor den Monitoren der Videoanlage und waren bereit, jederzeit zugreifen zu können.

Eine junge Kollegin kam ins Büro: "Lasst mal gut sein, das ist ein ehemaliger Lehrer von mir. Der tut bestimmt nichts."

Na, denn… :-)