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Verkauftes Snyce

Das Snyce-Toilettenpapier lag nun eine ganze Weile hier mehr oder weniger unbeachtet im Toilettenpapierregal. Als ich am Morgen dabei war, die neuen Regaletiketten im Markt zu verteilen, fiel mir auf, dass der Karton nicht mehr dort lag, wo ich ihn in den letzten Tagen noch gesehen hatte.

Ein kurzer Blick quer über das Regal – kein "Snyce" zu sehen. Ich guckte in meinem MDE-Gerät nach, ob und wann der Artikel wohl verkauft worden war, aber da stand eine Null. Dafür ein Bestand von einem Stück. Eine leichte Nervosität machte sich breit: Wo ist das Klopapier? Von allen Artikeln hier im Sortiment wird doch ausgerechnet ein Karton mit vier Rollen Toilettenpapier darin nicht zum beliebten Diebesgut gehören? Ich suchte auch im Umkreis von mehreren Metern alle angrenzenden Regale ab – nichts!

Ich war mir ziemlich sicher, dass das Papier sogar am Vortag noch da war, und so suchte ich in der Videoaufzeichnung nach einem Hinweis, wo es abgeblieben sein könnte. Da das Toilettenpapierregal relativ gut einzusehen ist, ging die Suche sehr schnell.

Es ist kaum zu glauben, aber als mir das Fehlen des Snyce-Papiers aufgefallen war, hatten wir es ungelogen erst drei Minuten (!) zuvor an eine Kundin verkauft. Das erklärte dann auch, warum die Bestandsänderung noch nicht bei uns im Gerät aktualisiert worden war.

Bolo mit Alk

Die fertige Bolognese-Sauce im Glas unserer Eigenmarke kann man auch bei Amazon kaufen. Darauf war ich eher zufällig über die Google-Bildersuche gestoßen. Interessant ist das Ergebnis schlecht gepflegter Stammdaten, resp. des Überbleibsel der Daten eines zum Anlegen der Soße verwendeten anderen Artikels.

Ich wusste gar nicht, dass diese profane Bolognese-Sauce Alkohol enthält. Das müsste ich dringend mal an die entsprechenden Abteilungen bei uns weiterleiten, damit im Kassensystem die Altersabfrage aktiviert wird. :-P


Kreuzfahrten buchen?

Wenn unser Packtisch immer von Dritten zum Auslegen von Werbematerial für vor allem Veranstaltungen genutzt wird, kann auch mal ein befreundetes Reisebüro dort seine Prospekte auslegen.

Die Vasco da Gama von Nicko Cruises ist aber auch echt ein niedliches Schiff (auf dem Prospekt in der Mitte zu sehen), da würde ich ja am liebsten selber mal mitfahren. :-)


Lustige Strichcodes – 577

Diesen Strichcode mit zwei Ziegen und der Kirche im Hintergrund hatte Ines auf der "Altenburger Ziegenrolle", einem Weichkäse aus Ziegenmilch, hier bei uns im Laden entdeckt.

Kommt natürlich direkt hier ins Blog. :-)


Mulino Bianco

Es ist lange her, dass wir ein Testmarkt für Mulino Bianco waren. Barilla wollte diese Marke in Deutschland einführen und hat dazu mehrere Standorte mit Ware beliefert, unter anderem uns.

War eigentlich ganz cool: Wir hatten die Ware gratis bekommen, durften den damit erzielten Umsatz behalten und die nicht verkauften Produkte durften wir ebenfalls behalten und selber essen, resp. unser den Mitarbeitern verteilen. Unsere einzige Verpflichtung war, wöchentlich brav die erzielten Absätze der einzelnen Artikel zu melden.

Mulino Bianco gibt es bis heute nicht in Deutschland, ist aber im Ausland eine etablierte Marke. In Frankreich haben wir in einem kleinen Laden in der Größenordnung zwischen Quickshop und Supermarkt vor einer Weile im Keksregal dieses Packung Baiocchi entdeckt. Ich hab sie nicht gekauft und Barilla ist ein riesiges Unternehmen mit über vier Milliarden Euro Jahresumsatz, das man nicht lieb haben und auch nicht sympathisch finden muss – aber irgendwie habe ich mich doch gefreut, als ich die Packung gesehen habe. Hatte mich irgendwie an die alten Zeiten bei uns erinnert. :-)


Vegane Hackbratenwürzmischung

Etwas sonderbar wirkte der dicke "vegan"-Hinweis auf den Hackbraten-Fix-Tüten von Knorr schon. "Gut, dass das vegan ist. Dann bekommt der Hackbraten gleich einen viel nachhaltigeren Touch!", lachten wir.

Aber klar, es gibt ja auch die tierlosen Alternativprodukte und es steht auch ausdrücklich auf der Packung, dass das Fix ebenfalls für vegetarische und vegane Gerichte wie z.B. Linsen-Gemüsefrikadellen geeignet ist. Das sei an dieser Stelle fairerweise mal angemerkt.

Schmunzeln mussten wir dennoch alle. :-)


Enttäuschte Nachbarin

Eine Kollegin wurde im Laden von einer Frau angesprochen. Wie sie einen Schlüssel für unseren Fahrradständer bekommen könne, wollte sie wissen.

Verstörter Blick meiner Mitarbeiterin, das Fragezeichen wuchs über ihrem Kopf. "Dafür können Sie keinen Schlüssel bekommen. Zum einen ist der Hof ein Privatgelände, zum anderen ist der Fahrradständer nur für die Mitarbeiter von uns hier gedacht". erklärte sie der Frau.

"Ich hatte aber bei der Moschee nachgefragt und die sagten mir, dass der Fahrradständer für alle sei und dass ich hier einen Schlüssel dafür bekommen könnte. Ich brauche den auch, da ich mein schweres E-Bike nicht immer die Treppe runter und wieder rauf schieben kann."

Da wird sie wohl weiter rauf und runter schieben müssen.

Alte Zeitung in der Decke

Nachdem es rund um das Thema etwas ruhiger geworden war, wollen wir nun mal renovierungstechnisch weiterkommen. Immer noch möchte die Ladendecke neu gestrichen werden, wozu nach wie vor einige der alten Lichtbänder abgebaut werden müssen.

Unter einer dieser alten Leuchten tauchte ein Loch in der Strohputzdecke auf, das einst mit einer zusammengeknüllten Zeitung ausgestopft wurde:



Ich hatte die spontane Hoffnung, das Papierknäuel herauspulen und auf das Erscheinungsdatum der Zeitung hin untersuchen zu können. Das funktionierte leider nicht so richtig, denn das Papier war im Laufe mehrere Jahrzehnte sehr mürbe geworden und ausgerechnet der Teil mit der Kopfzeile verblieb in Fragmenten in der Decke oder rieselte mir in solchen entgegen. Auf jeden Fall zerlegte sich die Zeitung in ein Puzzle für lange Winterabende.

Nicht gut für Friseurmeister Karl Kraus, aber in diesem Fall für mich war die abgedruckte Todesanzeige. Dort ist nämlich zu lesen, dass sie am 2. März 1979 aufgegeben oder zumindest abgedruckt wurde. Diese Zeitung ist also fast auf den Tag genau 45 Jahre alt. Das Gebäude hier ist älter, aber vielleicht ist die Zeitung bei der Montage der alten Lichtbänder von einem der Handwerker dort in das Loch gestopft worden.



Neben den Todesanzeigen waren auch noch ein paar Kleinanzeigen zu erkennen, über die ich wirklich schmunzeln muss. Während die jüngere Generation Locherinnen vermutlich nur für die politisch korrekte Bezeichnung eines Lochers halten würde, falls sie Locher im Rahmen der Digitalisierung überhaupt noch kennen, so habe selbst ich in den 80ern mit Disketten (das "Speichern"-Icon in haptisch) als Speichermedium am ersten Heimcomputer angefangen. Lochkarten oder Lochstreifen, die halt gelocht werden mussten, habe ich in der Praxis auch schon nicht mehr kennengelernt.



Gleich nebenan waren diese drei Anzeigen zu sehen. Hat man damals eben so noch ganz unverblümt in der Tageszeitung gesucht. Kombiniert wäre es aber bestimmt lustig: Unterhaltungsdamen (am Tag der Neueröffnung natürlich oben ohne) für den EDEKA-Markt. :-)


DAFÜR eine Pressemeldung?

"Kunden stoppen Ladendieb mit zehn Gläsern Nuss-Nougat-Creme" lautet der Titel einer Nachricht vom NDR.

Das ist eine Meldung wert? Ernsthaft? Vielleicht nicht unbedingt mit der körperlichen Auseinandersetzung, auch die haben wir oft genug, aber die Diebstähle, oft noch mit viel größeren Warenwerten als nur zehn Gläser Nutella, gehören hier buchstäblich zur Tagesordnung. Rucksäcke und Taschen voll mit Kaffee, Alkohol und Süßwaren, pro Fuhre oft jenseits der 50 Euro, das haben wir hier schon sehr, sehr häufig erlebt. Darüber hat noch nie jemand berichtet.

NDR, was soll das? Winterloch? Gut, die Meldung kam aus dem Studio Oldenburg. Vielleicht sollte der Redakteur sein beschauliches Städtchen einfach mal verlassen und ein paar Tage Urlaub in Bremen, Hamburg, Berlin oder Köln machen. Da wird sein Verhältnis zwischen "Alltag" und "Darüber schreibe ich" mal grundlegend neu justiert. :-P

Gut aufgelegt in Pinneberg

Seit Tagen versucht immer wieder eine Nummer aus Pinneberg, hier durchzukommen. Am ersten Tag waren wir mehrmals rangegangen, im Hintergrund waren Callcentergeräusche zu hören, niemand sagte was und dann wurde die Verbindung wieder unterbrochen. Seitdem ist die Nummer in der Sperrliste meiner Fritzbox.

Nach wie vor haben wir fast jeden Tag einen oder zwei dieser Anrufversuche. Es könnte der pinneberger Quälgeist sein, wenn wir uns denn gequält fühlen würden. :-P