In unseren ersten Jahren hatten wir mir einer
offenen Kühltruhe voller veganer Alternativen zu Fleischprodukten hier mit so einem Sortiment angefangen. Die Auswahl war für damalige Verhältnisse echt riesig und wir waren
die Anlaufstelle für die entsprechende Kundschaft und hatten auch den entsprechenden Bekanntheitsgrad.
Der Markt für derartige Produkte hat sich in den letzten 20 Jahren aber sehr verändert. Es gibt inzwischen sehr viel mehr Produkte von sehr viel mehr Herstellern. Die Zutatenmischungen lesen sich teilweise wie die Rezepturen aus einem Chemielabor, dafür sind die Sachen sowohl geschmacklich als auch hinsichtlich der Konsistenz deutlich näher an Fleisch dran, als es die Produkte vor zwei Jahrzehnten waren. So kann man auch Fleischesser mal dazu bekommen, diese Lebensmittel zu probieren und dabei sogar für lecker zu empfinden.
Wir haben natürlich nie aufgehört, diese Alternativen anzubieten und auch die beiden Hersteller aus unseren Anfängen und der eingangs erwähnten Stolpertruhe (
Wheaty und
Taifun) führen wir noch – neben vielen anderen Produkten, doch der geringe Platz hat uns immer einen Strich durch die Rechnung gemacht. Inzwischen war es so, dass wir im Vergleich mit anderen Märkten schon lange nicht mehr diese Vorreiterposition hatten. Selbst die großen Discounter haben diese Sortimente für ihre Verhältnisse massiv aufgestockt. Kurz: Unser Sortiment fühlte sich nur noch sehr bescheiden an.
Das konnte ich nicht länger ertragen und wir haben nun in einer etwas umfangreicheren Umräumaktion einen kompletten Regalmeter in unserem großen Kühlregal freigeräumt und nun mehr als volle zwei Meter für diese Produkte. Alternativen für Käse und Wurst, diverse vegane Ausführungen der unterschiedlichsten Molkereiprodukte, Feinkostsalate, Gehacktes und Bratenstücke in allen erdenklichen Ausführungen haben wir nun schön übersichtlich hier stehen. Dabei natürlich Wheaty und Taifun, Rügenwalder, Valess, The Vegetarian Butcher, Eigenmarken und noch viele andere Marken. Ich denke, mit der Auswahl und Präsentation brauchen wir uns definitiv nicht mehr zu verstecken:
Wir haben derzeit (und mal wieder) einen Aufsteller mit unterschiedlichen Alternativen zu Fleisch im Laden stehen. Die Produkte sind aus Getreide und fertige Mischungen für z. B. Frikadellen, "Nuggets", Köttbullar, Hackfleisch (Bolognese) und noch andere Artikel.
Da wir auch Privat gegenüber solchen Sachen immer aufgeschlossen sind, haben wir mal einige der Produkte mitgenommen und zum Abendessen zubereitet. Für das, was es ist, sind die Produkte mehr als nur okay. Ganz ohne eine Sauce (Ketchup, Senf, Tsatsiki, was auch immer …) sind sie etwas dröge, aber definitiv eine gute Alternative, falls es mal herzhaft aber fleischlos sein soll.
Es gibt hinsichtlich Geschmack und Haptik "fleischähnlichere" Produkte fertig aus dem Kühlregal, aber da sind dann oft auch wesentlich weniger einfache Zutaten drin.
Das hier war auf jeden Fall gut:
Seit einer Weile haben wir "veganen Bacon" im Sortiment. Dünne Streifen aus Gluten, die sich wie Speck braten lassen (sollen). Inzwischen haben wir das Produkt mal selber getestet. Das Ergebnis erinnerte mich eher an Finncrisp-Knäckebrot als an etwas, das ich mir freiwillig noch einmal zum Rührei auf den Teller lege.
Oft belächelt wird, warum vegane/vegetarische Produkte immer Fleisch nachahmen müssen. Nun, damit lassen sich Fleischesser eher mal dazu bewegen, die Alternativen zu kaufen. Bratwurst, Cordon Bleu oder auch Gyros lässt sich eben auf bekannte Art und Weise anrichten. Da hat man mal die Alternative auf dem Teller, ohne sich ansonsten groß umstellen zu müssen. Finde ich absolut verständlich und akzeptabel.
Aber ob man nun aber wirklich alles in vegetarisch nachbauen muss..? Ausgerechnet Frühstücksspeck ist ja nun Fleisch des Fleisches wegen.
Fundstück auf dem veganen Pudding von Müller: Ein Strichcode mit Blättern.
Eine Kundin suchte veganes Hack einer bestimmten Marke.
Ines zeigte ihr das Produkt im Regal, die Kundin begann herumzudrucksen: "Ja, das ist schon richtig, aber das, was ich letztes Mal gekauft hatte, war viel günstiger. Das lag da hinten …" Bei diesen Worten zeigte sie zum anderen Ende des Kühlregals, wo die Kiste mit den reduzierten Sachen steht.
"Lag das da in der grünen Kiste?", wollte Ines wissen und die Kundin bejahte. Ines erklärte es ihr: "Dann war das vermutlich wegen eines knappen Mindesthaltbarkeitsdatums reduziert. Dieses hier hält länger, daher auch der normale Preis."
"Dann warte ich, bis das auch wieder in der Kiste ist!"
Ja, das kann sie natürlich tun. Aber das ist natürlich dann immer ein Zufallsfund. Nicht jeder Artikel läuft so schlecht, dass wir mit den Daten in Konflikt kommen und wenn dann mal etwas reduziert ist und in der Kiste landet, sind die Artikel bei uns auch immer sehr schnell abverkauft. Da müsste sie schon das Glück haben, dass der Artikel abläuft und dann noch im richtigen Moment (nämlich im oft sehr engen Zeitfenster zwischen Reduzierung und Verkauf) am richtigen Ort sein, nämlich hier im Laden.
Fundstück von Falk auf einem Becher "Vemondo", einer veganen Joghurtalternative von Lidl: Ein Strichcode mit ein paar Blättern, wie man sie bei veganen / vegetarischen Produkten nun häufiger findet.
Vielen Dank für die Zusendung.
Auf einem Becher Müller "Vegan Reis" hatte Ines diesen Strichcode mit irgendeiner (?) Pflanze mit ein paar Blättern entdeckt:
Seit gestern Nachmittag haben wir einen Aufsteller mit den unterschiedlichen Nuss-, Frucht- und Proteinriegeln von
Zonama-Food hier im Laden stehen. Vor allem ging es um die "normalen" (nicht speziell proteinhaltigen) "Zebra Bar"-Riegel.
Mal gucken, wie sie laufen werden. Die beiden integrierten Behälter mit den kleinen Probepackungen sind jedenfalls jetzt schon leer, erfreulicherweise haben wir aber auch schon einige der Riegel verkaufen können.
Wenn es nach mir alleine gegangen wäre, hätten wir sie nun vermutlich nicht. Ausnahmsweise stand ich mal mit meiner Meinung ("Buargs, schmecken mir gar nicht …") ziemlich einsam hier herum. Alle anderen Kollegen*innen waren relativ angetan von dem Produkt und so haben sie nun doch den Weg in unseren Laden gefunden.
Kennt ihr die "Zebra Bars" und habt eine Meinung dazu?
Eine Kundin suchte vegane Kekse. Wir haben sogar welche im Sortiment, die angebotene Sorte wollte sie jedoch nicht, weil dort das böse Palmöl verarbeitet ist.
Letztendlich entschied sie sich für einen anderen Artikel. Diese Kekse waren zwar nicht vegan, dafür ausdrücklich "mit frischer Butter" zubereitet. Meine Kollegin wies die Kundin natürlich darauf hin.
Ihr Kommentar, während sie die Kekse in den Korb fallen ließ: "Ist mir jetzt völlig egal, die muss meine Schwiegertochter ja essen."
Kennt ihr die Produkte von
Lycka? Vor einer Weile war eine Vertreterin bei uns und hat das Sortiment vorgestellt. Platz für viel Neues haben wir bekanntlich selten, aber die Kollegin aus den Tiefkühltruhen war gar nicht frostig und gleich Feuer und Flamme für die vegane Pizza: "
Jaa, bestellen!" Wir hatten nämlich ein paar vegane Pizzas im Sortiment, aber die von einem Hersteller wurde nur sporadisch geliefert und die anderen beiden Sorten konnten die Kunden wohl irgendwann nicht mehr sehen, weshalb der Absatz zusehends weniger wurde.
… und so haben wir die vom Lycka jetzt hier in der Tiefkühltruhe liegen. Zwar vorerst nur
zwei drei Sorten, aber falls sie gut schmecken sollte (eigene Verkostung steht noch aus) und auch bei den Kunden gut ankommt, könnten es noch mehr werden.
Aktuell haben wir einen Aufsteller mit veganen Mayonnaisen von Heinz hier im Laden stehen. Außer der "normalen" Mayo gibt es auch jeweils eine Sorte mit Chili und mit Knoblauch.
Probiert habe ich sie selber noch nicht, aber sie laufen erstaunlich gut. War aber auch irgendwie zu erwarten, der Anteil an Veganern und Vegetariern ist hier bei uns relativ hoch. Selbst herangezogen: Immerhin haben gerade wir seit 20 Jahren eine große Auswahl an entsprechenden Produkten.
Seit ein paar Tagen haben wir von Garden Gourmet das Produkt "Thun-Visch" im Sortiment. Eine vegane Alternative zu Thunfisch aus Erbsen- und Weizeneiweiß.
Es hatte sich bislang noch keine Gelegenheit ergeben, den "Visch" mal zu probieren. Darauf, das Glas aufzumachen und einfach auszulöffen hatte ich nun auch keine Lust. Pizza, Pasta oder Thunfischsalat stehen bei uns in den nächsten Tagen nicht auf dem Speiseplan, also werde ich meine Neugierde noch zügeln müssen.
Hat jemand von euch da draußen schon Erfahrungen damit gemacht?
Ein Vertreter wollte uns sein Produkt aus der Kategorie Alternative zu tierischen Produkten vorstellen. Wir haben die Artikel zwar nicht im Regal stehen, aber ich hatte gerade erst ein paar Stunden vorher aus unserem Aktionsordersatz der EDEKA einen ganzen Aufsteller mit einer Auswahl aus deren Portfolio in unser Bestellgerät eingegeben. Das wusste der Mann natürlich noch nicht, als er in den Laden kam.
Er plapperte direkt drauf los und sprach uns darauf an, dass seine Ware noch gar nicht im Regal steht und bot an, einiges an Gratisware aus dem Auto zu holen und dann könnte man direkt ein paar davon ins Regal stellen.
Kurze Erklärung unsererseits, dass unser Regal (wie alles hier) sehr knapp bemessen ist und "mal eben reinstellen" schwierig ist. Aber, sagte ich, wir haben gerade einen ganzen Aufsteller bestellt und wenn die Ware von den Kunden angenommen wird und es sich nicht zum Ladenhüter entwickelt, werden wir ganz sicher darüber nachdenken. Bis dahin könnten wir die Getränke aber auch selber schon mal testen und wenn uns persönlich etwas überzeugt, schaffen wir schon irgendwie den Platz. Wir mussten leider dringend los und konnten nicht weiter mit ihm reden. Als wir nach einer halben Stunde zurück waren, kam die Ernüchterung: Er hat keine Ware dagelassen, nicht zum testen und auch nicht als kleine Motivation, den Artikel vielleicht doch mal irgendwie ins Regal zu fiedeln und dann mal zu gucken, was passiert. Wenn die Kunden erst mal angefixt sind, wollen sie ja vielleicht mehr …
Aber gut, dann eben nicht. Und so haben wir den Aufsteller auch wieder aus der bis eben noch nicht gesendeten Bestellung gelöscht. Wenn mal Kunden proaktiv danach fragen, können wir ja auf diese Produkte wieder zurückgreifen.
Die Zutatenlisten vieler Fleischersatzprodukte werden von Wasser angeführt. Kritiker nutzen diesen Umstand gerne dazu, diese Produkte als "bratfähiges Wasser" zu diffamieren. Das ist so aber nicht ganz korrekt!
Wenn ihr ein Schnitzel (oder anderes Fleisch) in die Pfanne haut, ist da ebenfalls viel Wasser drin, es ist nur eben fester Bestandteil des Schnitzels und somit gar nicht ausgewiesen. Niemand würde auf einem Stück Fleisch so eine Liste erwarten: "Zutaten: Trinkwasser, tierisches Eiweiß, Fett, Vitamine (B1, B2, B12), Mineralstoffe". Ja, Wasser an erster Stelle, ein Stück frisches Fleisch besteht zu etwa drei Vierteln (!) daraus.
Nun sind die Alternativprodukte aber eben nicht am Stück gewachsen, sondern aus einzelnen Zutaten konstruiert. Füllstoff ist häufig Sojaprotein, das in der Industrie in Form von Schnitzeln / Flocken / Granulat verwendet wird und dazu erst einmal angefeuchtet werden muss. Da das Wasser in diesem Fall zur Zutat wird, muss es deklariert werden.
Also bitte wie immer erst denken, dann lästern.
Fundstück von Ines auf einer Packung mit veganen Burger-Patties unserer EDEKA-Eigenmarke "
No Meat. Just …": Ein Strichcode, aus dem ein paar Zweige mit Blättern herauswuchern: