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Wie isst man Kratzeis?

Wenn Wassereis nicht in den bekannten Stangen, sondern in Plastikbechern verkauft wird, wird es normalerweise als "Kratzeis" bezeichnet. Die Kinder lieben Kratzeis, ich habe nach meinem ersten Versuch kapituliert. Während man die Stangen nach und nach wegschlecken kann, schabt man sich bei dem Kratzeis im Becher mit dem Metalllöffel nur die Finger wund.

Vor ein paar Tagen hatte mich ein Kunde angesprochen und wollte von mir einen Tipp haben, wie man das Kratzeis am besten essen kann, ohne sich dabei umzubringen. Ich musste lachen, habe ihm von meinen eigenen Problemen berichtet und dann mussten wir beide lachen. Nogger bleibt Nogger. :-P


Keinen „DirTea“

Zwei Mädels fragten nach „DirTea“ von Shirin David.

Kommentar einer Kollegin: "Hier im Laden haben wir Boomer das Sagen. Hier gibt es keinen Eistee von Influenzern."

Genau, hihi. :-)

Aber Shirin David ist als Person zumindest um Längen erträglicher als dieser unglaublich strunzige Capital Bra, nach dessen Eistee inzwischen hier übrigens niemand mehr fragt.

Genau hinter Ihnen!

An der Tiefkühltruhe mit Kuchen und Torten stehend verräumte ich eine Lieferung scharfer Würzsaucen. Ein Kunde stellte sich neben mich und wollte wissen, wo wir Salami am Stück hätten. Von allen möglichen Fragen, die man mir an der Stelle hätte stellen können, war das wohl eine der am leichtesten zu beantwortenden:

"Drehen Sie sich einfach nach hinten um, dann gucken Sie genau drauf."

Taco-Schalen

Ein Kunde suchte "Taco-Schalen". Klar, kein Problem. Haben wir nämlich im Sortiment, zwar noch nicht sehr lange, aber wir haben sie. Unter der Prämisse zumindest, dass die harten, zu U-förmig gebogenen Tortillas damit gemeint sind, die allgemein als "Taco-Schalen" bezeichnet werden. Insgesamt ist die Welt der Tacos und Tortillas mit ihren Variationen und Begriffen recht unübersichtlich, da gibt es wohl nie die eine richtige Antwort.

Die gezeigten Taco-Schalen waren dann aber nicht richtig. Gemeint waren in diesem Fall diese Kunststoffbehälter mit zwei Fächern, in denen man beispielsweise auch im Kino seine Nachos mit Käsesauce serviert bekommt. Die haben wir jedoch nicht.

Komplizierte Weinberatung mit einfachem Ende

Ein Kunde, der nach einer Weinberatung verlangt hatte, hielt in der Hand eine Flasche Rotwein mittlerer Preisklasse und beschrieb mir schließlich, was er suchen würde. Ich kenne inzwischen schon viele Weine aus unserem Sortiment (ALLE zu KENNEN ist ein ambitioniertes Ziel, wenn man aus einer Flasche nicht nur kosten und den Rest wegschütten möchte … :-) ), aber den, den er in der Hand hielt, kannte ich nicht.

Nach dem ich eine Weile den Geschmack hinterfragt und die eine und andere Empfehlung ausgesprochen hatte, nahm er den, den er sowieso schon in der Hand hielt. Warum fragen die Leute eigentlich nach einer Beratung? Was erwarten sie aus so einem Gespräch?

Das ist übrigens eine Situation, wie ich sie schon relativ häufig erlebt habe.

Selbstbeherrschung am Donnerstag

Eine Kundin suchte einen, ich zitiere, "hochwertigen Vollrohrzucker".

Die Kollegin zeigt ihr die beiden Produkte in unserem Fairtrade-Regal, nach dem die Kundin den "Roh-Rohrzucker" aus dem normalen Nährmittelregal bereits ausgeschlossen hatte. Die beiden Fairtrade-Variationen (4,99 € und 6,29 € pro Packung) ließen die Kundin schlucken: "SOO teuer?!"

"Ja, nun, sie fragten nach einem sehr hochwertigen Produkt, hier ist es. Vollrohrzucker aus fairem Handel und beide aus ökologischer Erzeugung."

"Dass Sie hier überhaupt so ein Klientel haben …"

"Naja, haben wir, sonst hätten wir nicht so eine große Auswahl an Fairtrade-Produkten. Die Nachfrage ist bei uns definitiv da", erklärte die Kollegin ehrlich.

"Schon klar, Angebot und Nachfrage. Aber ich komme aus dem #etepeteteviertel und ich dachte, die Leute, die hier leben und hier arbeiten haben nicht so viel Geld."

Gekauft hat sie den ach so teuren Zucker dann übrigens nicht.

Ich schreibe jetzt nicht, was die Kollegin in dem Moment gedacht hat. Hier lesen nämlich auch Minderjährige mit.

Möbeltresor im Angebot?

Ich bin mir nicht ganz sicher und schwanke zwischen Telefonstreich und einem tatsächlich ernst gemeinten Anruf. Aufgrund des geschätzten Alters der Anruferin und dem durchaus seriös klingenden Tonfall, tendiere ich jedoch zu einer erst gemeinten Anfrage.

Die Frau am anderen Ende der Leitung wollte jedenfalls wissen, ob wir Möbeltresore hätten.

Ist ja schön, dass uns so viel Auswahl zugetraut wird, aber das übertrifft dann selbst bei uns das gewohnte "Ihr habt doch auch sonst immer alles …" :-)

Arbeiten Sie hier?

Da hockt man mit dem Bestellgerät in der Hand vor einem Regal, bewegt sich dabei langsam von rechts nach links, sortiert immer mal wieder was um und hält zwischendurch das Gerät piepsend vor ein Preisschild – und dann kommt eine Kundin an und fragt einen doch ernsthaft, um man hier arbeiten würde.

Natürlich habe ich diese Frage ehrlich mit "Ja, wie kann ich Ihnen helfen?!" beantwortet, ist doch klar. Aber ich wette, das jedem einzelnen von euch da draußen noch viel mehr Antwortmöglichkeiten einfallen, als mir in dem Moment schon auf der Zunge lagen. :-P

Bestellt für … Wegzug

Eine Kundin war ganz geknickt, weil sich ein bestimmtes Produkt seit ein paar Tagen nicht mehr in unserem Sortiment befindet. Nicht nur, dass keine Ware mehr da ist, auch das Schild ist verschwunden, berichtete sie. Bei uns gibt es den nicht mehr und beim Mitbewerber und im Bio-Supermarkt würde sie die gewünschte Reismilch auch schon nicht mehr finden. Spontan vermutete ich, dass das Produkt vielleicht vom Hersteller gar nicht mehr produziert würde, aber auf deren Website ist die Milch noch drauf.

Also habe ich zunächst den Bio-Lieferanten angerufen, der uns für gewöhnlich mit dieser Ware beliefert. Klare Ansage: Haben sie aus dem Sortiment geworfen, da die Nachfrage allgemein zu gering war.

Aber wir haben ja noch weitere Bezugsquellen. Ein anderer Bio-Lieferant, mit dem wir nun auch schon seit ein paar Jahren zusammenarbeiten, hat den Artikel noch im Sortiment und auch vorrätig. Super! Ich freute ich mich und bestellte direkt am Telefon schon für unsere nächste Lieferung schon mal zwei Kartons vor.

Stolz auf mein kleines Erfolgserlebnis strahlte ich die Kundin an: "Können wir bekommen und sollte planmäßig ab nächster Woche Donnerstag wieder da sein. Früher klappt es leider nicht, da wir da feste Liefertage haben. "

Bei der jungen Dame kam jedoch gar keine große Freude auf. Sie wollte sich nämlich noch spontan mit etwas Vorrat eindecken, da sie nächste Woche Freitag wegzieht.

Auskennen

Eine Frau, die ich nicht als Kundin kannte, fragte mich nach mehreren Produkten. Nach dem ich sie quer durch den Laden zu den unterschiedlichsten Artikeln geführt hatte, meinte sie zu mir, dass ich mich ja hier richtig gut auskennen würde.

"Naja, das ist mein täglicher Arbeitsplatz. Da sollte man schon gewissen Ortskenntnisse verlangen können", antwortete ich mit einem Lachen.

Sie bedankte sich und ging mit ihren paar Teilen direkt zur Kasse. Da bleibt ja schon irgendwie die Frage im Kopf hängen, was sie woanders schon alles erlebt hat. :-)

Stichwort "ekelig"

Ines und ich unterhielten uns mitten im Laden über ein Produkt, das wir gerade als Aufsteller hier stehen haben: Ferrero Küsschen in der Stracciatella-Sommerversion. Allgemeiner Konsens hier im Team: Übelst süß und dadurch nur wenig lecker. Wir konstatierten, dass es auch für ekelige Produkte Kunden geben muss, sonst würden sie ja nicht in den Handel gebracht werden.

Nur Augenblicke später hat uns ein Kunde nach Sülzkotelett gefragt.

Quod erat demonstrandum. :-)

Sind sehr beliebt!

Eine Kundin suchte "Blätterteig-Minis", gefrorene Blätterteig-Häppchen mit einer herzhaften Füllung. Die Dinger gibt es wohl hin und wieder bei ALDI. Ich hatte bis dato noch nie davon gehört und wir haben und hatten sowas auch noch nie im Sortiment.

Die Frau extrapolierte mal wieder von sich auf den Rest der Welt, ein häufig anzutreffendes Phänomen: "Die sollten sie unbedingt mit ins Sortiment aufnehmen, die sind sehr beliebt!"

So beliebt, dass in gut 21 Jahren jetzt immerhin eine Kundin danach gefragt hat. :-)

Erleichterter Papa

Von PAW-Patrol gibt (oder gab zumindest) es im Kühlregal Pudding mit einer Figur als Überraschung, das alles etwa eiförmig eingepackt. Wir haben und hatten dieses Eier nicht bei uns im Laden, aber Paw-Patrol ist bei den Kleinen im Kindergartenalter gerade echt angesagt.

Ein kleines Mädchen, ich schätzte sie ein bis zwei Jahre jünger als meine Tochter ein, kam mit ihrem Vater im Schlepptau zu mir und fragte mich, ob wir die Paw-Patrol-Eier hätten. Wahrheitsgemäß verneinte ich. Die Tochter wirkte etwas enttäuscht, aber ich bilde mir ein, den Gesichtsausdruck des Vaters als "sehr erleichtert" richtig gedeutet zu haben. :-)

Frage nach Trinkmahlzeit

Das "Y Food"-Zeugs läuft bei uns wirklich bombastisch, inzwischen nähert sich der dritte Aufsteller dem Ende.

Nun kam eine etwas ältere Frau, ich schätzte sie so auf ca. 60+ Jahre, in den Laden und fragte, ob wir Energydrinks hätten. Gemeint waren aber nicht Red Bull, Effect und Schwarze Dose 28 Black, sondern eben genau solche Flüssigmahlzeiten wie eben "Y Food" oder auch "Runtime" (das wir aber nicht verkaufen). Als ich ihr den Aufsteller zeigte, war sie total happy und kaufte sich eine Flasche zum Mittag.

Faszinierend. Die (Haupt-)Zielgruppe solcher Produkte dürfte deutlich jünger sein.

Andererseits, hihi, wenn's mit den Zähnen im Alter nicht mehr so klappt. :-P

Noch mal eben was fragen!

Eine Kundin sprach mich mitten im Laden von hinten an, als ich vor einem Regal hockte und meine Bestellung erledigte: "Ich muss Sie noch mal eben was fragen, wo haben Sie denn diesesjenesundwelches?"

Ich hatte mich erst überhaupt gar nicht angesprochen gefühlt. "Noch mal eben" klang danach, als hätte sie zuvor mit einem anderen Kollegen gesprochen. Rückblickend war ich etwas verwundert, denn es war überhaupt kein Kollege da, mit dem sie mich hätte verwechseln können. Ein vorherige Begrüßungsfloskel wäre zumindest zweckmäßig gewesen, um meine Aufmerksamkeit gleich zu bekommen.

Naja, Leute sind, wie sie sind … :-D