Skip to content

D-Mark

Auch wenn der Euro inzwischen längst volljährig geworden ist, nehmen wir immer noch D-Mark hier an. Allerdings inzwischen nach anderen Spielregeln: 1.: Keine Münzen, 2.: Kein Umtausch, der Betrag (2:1 in Euro) muss vollständig beim Einkauf verwendet werden.

Das sagten wir auch dem Anrufer, der sich bei der grundsätzlichen Aussage, dass wir noch DM annehmen, zunächst sehr gefreut hatte. Sie hatten wohl im Haus seiner Oma noch mehrere große DM-Banknoten gefunden und wollten diese nun loswerden, ohne nach Oldenburg zur nächstgelegenen Filiale der Bundesbank fahren zu müssen.

Zunächst wollte er am liebsten sofort herkommen, aber als sich die Erkenntnis einstellte, dass er dann hier für durchaus mehrere hundert Euro einkaufen müsse, war die Euphorie wieder dahin.

Damit kann ich aber leben. Überhaupt noch ein Zahlungsmittel anzunehmen, dass seit inzwischen über 21 Jahren kein offizielles mehr ist, sollte Kundenservice genug sein.

Mus und Mark

Schon vor zig Jahren war mir aufgefallen, dass wir bei den Bio-Großhändlern immer nur das Produkt "Apfelmark" bekommen können, während die konventionellen Produkte immer "Apfelmus" heißen. Wirklich darüber nachgedacht habe ich zugegebenermaßen nie, hatte die etwas ungewöhnliche Bezeichnung "Mark" als eine Marotte der Bio-Produzenten angesehen.

Aber inzwischen weiß ich ja, dass das als Apfelmus deklarierte Produkt einen Mindestzuckeranteil beinhalten muss, der gewöhnlich durch die Zugabe von Kristallzucker erreicht wird. Da die Bio-Hersteller auf ungesunden Zucker verzichten, sie somit ihre Produkte aber nicht "Apfelmus" nennen dürfen, wurde eben der Weg über das "Apfelmark" gewählt. Witzigerweise gibt es Apfelmark aber auch im Grunde nur als Bio-Produkt.

Das Problem mit einem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestzuckeranteil kennen ja auch andere

Geschenkte D-Mark

Eine Kundin aus der Schweiz kaufte hier ein und kam dann noch mit einer Handvoll loser und gerollter Münzen unserer Ex-Währung hier an die Lagertür. Noch während ich überlegte, dass wir die Rollen am besten mal eben auspacken sollten, um alles zählen und sortieren zu können, entschied sie sich, mir die Sammlung einfach zu schenken. Diskussion zwecklos. Da sie um eine oder zwei Ecken herum eine Bekannte meines einzigen Bekannten in der Schweiz ist, protestierte ich auch nicht weiter. Dafür drückte ich ihr aber noch eine Flasche unseres besten (und teuersten) Rotweins in die Hand. So waren dann alle glücklich. :-)


Vorletzte D-Mark-Tauschaktion

Vor rund drei Jahren hatte ich zuletzt die angenommen D-Mark-Bestände in Euro getauscht. Da wir am Anfang der Woche einen privaten Termin in Oldenburg hatten, habe ich die Chance genutzt und gleich die seit dem hier angefallenen Banknoten, Markstücke und Pfennige bei der Bundesbankfiliale abgegeben.

Knapp 700 Euro habe ich mitgenommen.

Den Löwenanteil machten Banknoten aus:



Dicht gefolgt vom Kleingeld:



Sonderfall: Silbermünzen, also die 10-DM-Münzen und einige Fünfmarkstücke:



Langsam läuft die Zeit auch ab: Noch vier Monate werden wir hier DM annehmen. Danach ist der Euro volljährig und dann muss es einfach mal gut sein. :-)

Neue Probleme mit alter Währung

Um das Kapitel D-Markt irgendwann mal zu einem Ende bringen zu können, habe ich mir vorgenommen, noch bis zum ersten Januar 2020 die alten Scheine und Münzen hier als Zahlungsmittel zu akzeptieren. (Dann ist das Euro-Bargeld volljährig und soll gefälligst auf eigenen Beinen stehen können.)

Damit die Vorgänge an der Kasse einfacher sind, tauschen wir hier nicht zum offiziellen Kurs (1,95583:1) sondern ganz pragmatisch 2:1. Für mich und uns alle war die Bedeutung dessen eigentlich immer klar: Zwei Mark entsprechen einem Euro. Punkt.

Nun tauchte vor ein paar Tagen dazu ein ganz neues Problem auf: Viele unserer jüngeren Mitarbeiter (Meistens Aushilfen, vor allem Schüler und angehende Studenten) haben mit der D-Mark im Grunde nie zu tun gehabt, waren maximal noch kleine Kinder, als wir diese Währung noch als Zahlungsmittel hatten. Für sie ist das ein abstraktes Gebilde aus dem Museum. Und dann ruft man an die Kasse, dass die Markstücke einfach im Verhältnis 2:1 in Euro getauscht werden sollen und bekommt dann als Gegenfrage ein vorsichtiges: "Eine Mark sind dann zwei Euro?"

Den Kunden hätte es sicherlich gefreut. Aber gut, dass diese Problematik mal im Raum stand und man hier intern darüber reden konnte. :-)

1- und 2-DM-Münzen

Wir nehmen ja nun nach wie vor D-Mark (in Münzen und Scheinen) an, ab und zu bezahlt mal jemand damit, aber es wird von Jahr zu Jahr weniger. Vor ein paar Tagen hat ein Kunde rund 100 DM in Form von Ein- und Zwei-DM-Münzen hier abgeliefert. Ein ordentlicher Haufen, den man so inzwischen doch nur noch selten zu sehen bekommt:


Ich liebe den Euro dafür …

Letzten Samstag war im Weser Kurier übrigens ein Artikel über den Euro und die D-Mark zu finden. Eine Weile davor hatte ich ein längeres Telefongespräch mit einem Redakteur zu dem Thema, unter anderem ging es darum, dass wir hier ja immer noch D-Mark annehmen. Ob ich die Mark vermissen würde, war eine der Fragen. Nein, eigentlich nicht – und eine Aussage von mir, was ich am Euro so toll finde, hat es fett als Zitat zwischen die Zeilen des Artikels geschafft. :-)


20 Mark

Wir nehmen ja nun nach wie vor noch D-Mark an. Hier hat bei einer Kollegin, die gebürtig aus der DDR stammt, wohl die Macht der Erinnerung zugeschlagen. :-)

(Die Kundin wird sich bestimmt gefreut haben, knapp 30 Jahre nach dem Mauerfall dafür noch Ware im Wert von zehn Euro bekommen zu haben …)


Einkaufen mit D-Mark

Ist nicht neu, aber mit einem neuen Foto jetzt auch auf der Ladenwebsite zu finden:
Sie besitzen noch D-Mark in Scheinen oder Münzen?

Bezahlen Sie doch einfach bei uns damit! Im Wechselkurs 2:1 (DM:Euro) akzeptieren wir Ihre alten Münzen und Banknoten als Zahlungsmittel bei Ihrem Einkauf hier im Markt.
Und, nein, das Foto ist nicht perfekt und ich muss es auch nicht vom professionellen Fotografen machen lassen, da ich diesen Anspruch für diesen Zweck überhaupt nicht habe. Für das, was es sein soll, ist es vollkommen ausreichend. :-)


Geschätze 3kg Pfennige

Zwei Männer im mittleren Alter wollten unsere Serviceleistung nutzen und eine größere Menge D-Mark beim Bezahlen loswerden. "Größere" Menge bezieht sich in diesem Fall vor allem auf die Masse, denn es waren geschätzt mindestens 3-4kg altes "Kupfergeld", also nur 1- und 2-Pfennig-Münzen.

Damit durften sie sich allerdings zur Bank ihres Vertrauens begeben. Die gesamte Sammlung war vollkommen unsortiert und es war leider niemand von meinen Leuten motiviert, da jetzt eine Stunde lang alte Münzen so sortieren.

Wenn die beiden ihr Geld wenigstens irgendwie vorsortiert hätten, wäre das ja gar keine Frage gewesen. Aber so..? Nö.