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D-Mark

Auch wenn der Euro inzwischen längst volljährig geworden ist, nehmen wir immer noch D-Mark hier an. Allerdings inzwischen nach anderen Spielregeln: 1.: Keine Münzen, 2.: Kein Umtausch, der Betrag (2:1 in Euro) muss vollständig beim Einkauf verwendet werden.

Das sagten wir auch dem Anrufer, der sich bei der grundsätzlichen Aussage, dass wir noch DM annehmen, zunächst sehr gefreut hatte. Sie hatten wohl im Haus seiner Oma noch mehrere große DM-Banknoten gefunden und wollten diese nun loswerden, ohne nach Oldenburg zur nächstgelegenen Filiale der Bundesbank fahren zu müssen.

Zunächst wollte er am liebsten sofort herkommen, aber als sich die Erkenntnis einstellte, dass er dann hier für durchaus mehrere hundert Euro einkaufen müsse, war die Euphorie wieder dahin.

Damit kann ich aber leben. Überhaupt noch ein Zahlungsmittel anzunehmen, dass seit inzwischen über 21 Jahren kein offizielles mehr ist, sollte Kundenservice genug sein.

Sinn und Unsinn von Regionalwährungen

Seit knapp 15 Jahren sind wir Mitglied bei der Regionalwährung ROLAND-Regional.

Unsere Umsätze mit dem Regionalgeld waren schon immer recht überschaubar. Seit etwa zwei Jahren oder auch länger schon haben wir sage und schreibe eine Kundin, die dieses Angebot überhaupt noch nutzt. Das allerdings auch nur sehr selten, insgesamt vielleicht sechs bis acht mal pro Jahr. Da kommt man schon auf den Gedanken, ob man diese Leistung überhaupt noch weiter anbieten möchte. Andererseits tut es ja auch keinem weh, diese Option bereitzuhalten. Es kostet kein Geld, die Umsätze werden beim Steuerbüro auf ein eigenes Konto gebucht – was soll's also?

Aber warum muss man überhaupt eine eigene regionale Währung alternativ zum Euro betreiben? Das große Pro-Argument zitiere ich mal aus der Wikipedia: "Das Ziel von Regiogeldsystemen ist es, die regionale Wirtschaft zu fördern und zu stabilisieren. Durch den kleinen Raum, in dem das Regiogeld verwendet wird, bleibt die Kaufkraft für damit getätigte Geschäfte in der Region, statt ins Ausland oder in Finanzmärkte abzuwandern."

Ja, aber … Das geht mit dem Euro genauso gut. Sogar noch viel besser, da viel mehr Geschäfte / Unternehmen da nicht ausgeschlossen sind, die eben nicht ausdrücklich Teilnehmer beim jeweiligen regionalen System sind. Natürlich wird man über die Teilnehmerliste genötigt, die regionale Währung nur bei entsprechend registrierten regionalen Unternehmen auszugeben – aber wer sich als Konsument bewusst für die Teilnahme an einer regionalen Währung entscheiden kann, der sollte wohl auch in der Lage sein, das gesetzliche Zahlungsmittel ohne den Umweg über eine Zweitwährung in regionalen oder auch allgemein ökologisch korrekten Geschäften zu lassen.

Wie seht ihr das?

Neue Probleme mit alter Währung

Um das Kapitel D-Markt irgendwann mal zu einem Ende bringen zu können, habe ich mir vorgenommen, noch bis zum ersten Januar 2020 die alten Scheine und Münzen hier als Zahlungsmittel zu akzeptieren. (Dann ist das Euro-Bargeld volljährig und soll gefälligst auf eigenen Beinen stehen können.)

Damit die Vorgänge an der Kasse einfacher sind, tauschen wir hier nicht zum offiziellen Kurs (1,95583:1) sondern ganz pragmatisch 2:1. Für mich und uns alle war die Bedeutung dessen eigentlich immer klar: Zwei Mark entsprechen einem Euro. Punkt.

Nun tauchte vor ein paar Tagen dazu ein ganz neues Problem auf: Viele unserer jüngeren Mitarbeiter (Meistens Aushilfen, vor allem Schüler und angehende Studenten) haben mit der D-Mark im Grunde nie zu tun gehabt, waren maximal noch kleine Kinder, als wir diese Währung noch als Zahlungsmittel hatten. Für sie ist das ein abstraktes Gebilde aus dem Museum. Und dann ruft man an die Kasse, dass die Markstücke einfach im Verhältnis 2:1 in Euro getauscht werden sollen und bekommt dann als Gegenfrage ein vorsichtiges: "Eine Mark sind dann zwei Euro?"

Den Kunden hätte es sicherlich gefreut. Aber gut, dass diese Problematik mal im Raum stand und man hier intern darüber reden konnte. :-)

Kunde wollte mit Karte zahlen …

Stornierte Bons einer Kollegin. Die Begründung war jeweils die selbe: "Kunde wollte mit Karte zahlen."

Ja, aber … Dafür gibt es doch eine Funktion "Zahlungsmitteltausch" bei uns an der Kasse. Da muss man doch nicht gleich einen Bon nach dem anderen stornieren, wenn man versehentlich zu schnell auf die "BAR"-Taste Schaltfläche gedrückt hat. Das war früher, also als wir noch die von der Kasse unabhängigen Kartenterminals hatten, natürlich einfacher zu lösen, da wir intern ohnehin alle Umsätze auf "bar" gebucht hatten. Entweder gab es dann in der Kassenabrechnung das passende Bargeld oder eben einen ec-Beleg.

Diese Tausch-Funktion kennt die Kollegin jetzt aber auch! :-P


Einkaufen mit D-Mark

Ist nicht neu, aber mit einem neuen Foto jetzt auch auf der Ladenwebsite zu finden:
Sie besitzen noch D-Mark in Scheinen oder Münzen?

Bezahlen Sie doch einfach bei uns damit! Im Wechselkurs 2:1 (DM:Euro) akzeptieren wir Ihre alten Münzen und Banknoten als Zahlungsmittel bei Ihrem Einkauf hier im Markt.
Und, nein, das Foto ist nicht perfekt und ich muss es auch nicht vom professionellen Fotografen machen lassen, da ich diesen Anspruch für diesen Zweck überhaupt nicht habe. Für das, was es sein soll, ist es vollkommen ausreichend. :-)