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Das nicht verkaufte Öl für 6,99 €

Ein Mann sprach mich im Laden an. Er hätte vorgestern lediglich eine Flasche Ölivenöl für 6,99 € gekauft. Jedoch seien ihm an der Kasse auf seinen Zehn-Euro-Schein nur 2,01 Euro Wechselgeld ausgehändigt worden sein. Es hätten ja 3,01 Euro sein müssen, aber das wäre ihm erst zu Hause aufgefallen. (Ihr wisst schon, warum an so vielen Kassen ein Aushang zu finden ist, dass erhaltenes Wechselgeld sofort zu prüfen ist und spätere Reklamationen ausgeschlossen sind?)

Ich hätte ihm natürlich auf dem kurzen Dienstweg den einen Euro geben können. Aber irgendwie weigerte sich meine innere Stimme dagegen. "Ich überprüfe das nachher mal", sagte ich ihm, "dann sprechen Sie mich beim nächsten Einkauf einfach an und dann klären wir das. Wann genau war jetzt das denn?"

Er nannte die Uhrzeit gegen Mittag ("plusminus etwa eine halbe Stunde") und den Wochentag und welches Produkt er gekauft hatte. So verblieben wir.

Warum ich ihm den Euro nicht gegeben hatte, wusste ich etwas später, nachdem ich in unserem Kassensystem recherchiert hatte. An dem Tag hatten wir sage und schreibe drei Kassenbons in Höhe von genau 6,99 € gehabt. Alle drei am Abend, alle drei Einkäufe beinhalteten kein Olivenöl.
Als Gegenprobe suchte ich noch einmal nach verkauftem Olivenöl für 7,99 €, damit hätten sich dann die 2,01 € Wechselgeld erklären lassen. Aber wir haben nicht mal ein Öl, das 7,99 € kostet und folglich gab es auch nicht einen einzigen derartigen Verkauf.

Hat sich dann wohl erledigt …

Nüsse für über 40 Euro

Gestern Abend wollte jemand mal wieder Nüsse klauen. Nach Pistazien ist das Portfolio der Ladendiebe inzwischen auf das komplette Nusssortiment angewachsen. Zumindest bei uns ist es so, dass mindestens drei von vier Ladendieben Nüsse eingesteckt haben. Früher waren vor allem Alkohol und Kaffee die begehrtesten Waren*, aber inzwischen werden Butter & Käse, Schokolade und eben auch Nüsse hier am häufigsten gestohlen.

Das mit den Nüssen verursacht einen dermaßen hohen Schaden, dass wir einige Artikel konsequent aus dem Sortiment verbannen werden. Unter anderem viele Produkte von Seeberger, die gestern im Wert von weit über 40 Euro den Weg in die Tasche einer Frau gefunden haben.

*) Unangefochten auf Platz eins stehen Tabakwaren, aber die sind bei uns so konsequent unter Verschluss, dass der Diebstahl im Grunde gegen Null geht.


Dauer-LD in der Seitenstraße

"Der B. lungert gerade mit einem anderen Typen vorm Laden herum", informierte mich eine Kollegin. "B." ist ein Ladendieb, der hier schon viel Schaden verursacht hat und der uns schon so oft besucht und von uns schon so oft angezeigt wurde, dass Ines seine persönlichen Daten inzwischen sogar schon auswendig kennt. Kein Witz.

Vor dem Laden herumzulungern ist leider nicht verboten und daher haben wir auch keine Handhabe, aber gucken wollte ich trotzdem mal. Ich ging nach vorne, trat durch die Tür – kein B. zu sehen. Ich spazierte die 20 Meter bis zur nächsten Seitenstraße, da hockten die beiden Männer nebeneinander auf einem Stromkasten, der dort steht.

Als B. mich erblickte kam gewohnte Attitüde in seinem üblichen schmalzigen Tonfall: "Guten Tag, der Herr, wie geht es Ihnen, der Herr?" Ich ertrage diesen Spruch nicht. Da hat man einen dabei erwischt, für fast hundert Euro Ware zu klauen und der redet einen direkt oder auch in der dritten Person mit "der Herr" an. Wahh! Ein dunkelviolettes Hämatom am Kinn wäre eine Zierde in seinem zarten Antlitz gewesen, aber das dachte ich nur.

Ich verdrehte erst die Augen und mich dann um und ging zurück.

Osterbestellung 2025

Bei spätsommerlichen Temperaturen und einem Laden voller herbstlicher und (teilweise auch schon) weihnachtlicher Süßwaren schlug mal wieder das Unvermeidliche durch: Komplett ohne jeden Anflug von reeller Frühlings- oder Osterstimmung mussten wir uns um die Bestellung der Produkte für Ostern 2025 kümmern. Schokoladeneier, Osterhasen und all die anderen Kalorienbomben müssten bei uns in diesem Jahr bis Ende September bestellt worden sein. Ist hiermit offiziell erledigt. :-)

Wir waren übrigens mutig und haben sogar einen Aufsteller mehr als im vergangenen Jahr geordert. Die Frühlings-Dominosteine gibt es bei uns jedoch nicht wieder, wenngleich sie weiterhin bestellbar sind.


Maximalverdächtigmachung

Vorweg: Der Mann bezahlte schließlich seinen Einkauf wie es sich gehört.

Aber wer bei 25 Grad Außentemperatur mit einer dicken Steppjacke herumläuft und sich dazu noch so durch den Laden bewegt, als würde man irgendwas abchecken, wobei es natürlich Zufall sein kann, dass er dabei die typischen Klau-Warengruppen Schokolade, Körperpflege, Alkohol und Kaffee auf seiner Route hatte, macht sich halt schon irgendwie verdächtig.

Unser Puls ging schon hoch, als wir ihm hinterhersahen. Aber wie schon eingangs geschrieben, ging dann alles gut aus.

Tragt eure Kleidung antizyklisch, dann könnt ihr eure Mitmenschen schön verwirren. Dicke Jacke im Sommer, Shorts und T-Shirt im Schneetreiben. :-P

Nordkasse

WhatsApp benutze ich sehr viel und ich liebe es, die Funktion "Spracheingabe mit Assistant" zu nutzen. Dann muss ich die Nachrichten nicht tippen und kann sie einfach sprechen, aber sie werden als geschriebene Nachricht übermittelt. (Sprachnachrichten gibt es von mir nur in Ausnahmefällen, ich hasse die Dinger …)

Die Spracherkennung ist wirklich gut, aber wenn man zu schnell spricht oder zu sehr nuschelt, fallen die Ergebnisse nicht mehr unbedingt wie gewünscht aus. Ich hatte meiner Mutter eine Nachricht gesendet, in der es um unsere Notkasse ging. Google hat daraus "Nordkasse" gemacht, ich hab's nicht gemerkt und abgesendet.

Da fiel es mir dann auch auf. Aber cool, Nordkasse. Wenn ich irgendwann mal auf eine Marktfläche expandiere, wo wir die Kassen nur noch durch die Bezeichnung mit den Himmelsrichtungen unterscheiden können, wird sich das Konzept durchsetzen.

Oh, ein neuer Textbaustein

Post von der Staatsanwaltschaft Bremen:

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Tatverdächtige ist zur Tatzeit noch keine 14 Jahre alt gewesen und somit strafunmündig. Eine Strafverfolgung ist deshalb nicht möglich. Ich habe daher das Verfahren gemäß § 170 Abs. 2 Strafprozessordnung eingestellt.

Durch diese Einstellung werden mögliche zivilrechtliche Ansprüche nicht berührt. Sie müssen sie jedoch selbst gesondert geltend machen.
Dass Kinder, die vielleicht einfach nur mal aus Unerfahrenheit oder für eine Mutprobe etwas geklaut (oder eine andere Tat begangen) haben, nicht gleich für den Rest ihres Lebens im Knast versauern, ist ja prinzipiell eine richtige Regelung. Ich habe selber ein Kind und würde mir, wenn da mal aus welchen Gründen auch immer so etwas passiert, natürlich ebenfalls einen entsprechenden Umgang wünschen.

Ich bin zugegebenermaßen dennoch ein Befürworter davon, diese Altersgrenze zumindest mal grundlegend zu überdenken, Vielleicht wäre ein Modell ähnlich dem Three-Strikes-Law nicht so verkehrt. Keiner kann mir erzählen, dass zwei Dreizehnjährige, die eine alte Frau mit einem Messer bedrohen und ausrauben, noch nicht die geistige Reife haben, um die Konsequenzen dieser Tat zu überblicken.

So auch ein dreizehnjähriger Ladendieb, der mit seiner Tante hier war und geklaut hat. Als er die Ware in der Hand hielt, unterhielten die beiden sich offenbar darüber, die Tante wusste definitiv von dem geplanten Diebstahl. Aber letztendlich eingesteckt und in der Tasche aus dem Laden gebracht hatte der Junge die Beute. Dieses Verfahren wurde nun eingestellt.
Dabei würde ich jede Wette eingehen, und auch die anwesenden Polizisten sahen das so, dass das nicht die erste Erfahrung des jungen Mannes mit der Polizei war. Er wusste genau, wie er sich für die Durchsuchung hinstellen musste, was ihn erwarten würde und wie er sich gegenüber den Polizisten verhalten musste. Abgesehen davon, dass auch das vorhergehende Einstecken der Ware mitsamt Blick zur Kamera sehr routiniert aussah, wirkte der Junge auch in der Gegenwart der Polizei nicht so, als würde er diese Erfahrung gerade zum ersten Mal machen.

Ich würde mich nicht wundern, wenn das nun so für den Rest seines vierzehnten Lebensjahres noch genau so weitergehen würde, weil ihm ja nach unserem Gesetz definitiv nichts passieren kann.

10.000 € für die Elis!

Vor ein paar Tagen hatte ich übrigens mal wieder eine runde Summe an den Verein Rettet die Elefanten Afrikas überwiesen, damit die Arbeit des David Sheldrick Wildlife Trust weiterhin unterstützt werden kann. Damit haben sie in den letzten Jahren insgesamt schon von uns und vor allem unseren Kunden genau 10.000 Euro bekommen. Das ist eine wirklich stolze Summe und dafür, dass es "nur" unsere kleine Spendenbox hier ist, unglaublich viel Geld.

Ganz lieben Dank an alle, also vor allem unsere Kunden, die sich daran beteiligt haben und auch weiterhin beteiligen werden.


"Feastables"

Unser Schokoladenregal ist derzeit etwas leer. Viele Artikel sind aufgrund mal wieder anstehender Preisverhandlungen nicht lieferbar und so war ich eigentlich ganz dankbar, als ich im Vorbestellordersatz vier neue Schokoladen entdeckte. "Festables" in hübsch blauer Verpackung. Erst hinterher wurde mir klar, dass das mal wieder so ein Influenzer-Zeugs ist: Schoko-Marke des weltweit größten YouTubers kommt nach Deutschland / Kooperation mit MrBeast: „Feastables“-Schokolade exklusiv im EDEKA-Verbund

Ich vermeide diese Produkte meistens, da ich oftmals die Leute dahinter nicht ausstehen kann oder sie sogar einen zweifelhaften Ruf haben und dennoch Geld ohne Ende scheffeln. Warum bringen denn nicht mal sympathische YouTuber oder andere bekannte Persönlichkeiten aus der Social-Media-Welt Produkte raus? Wie wäre es mit einem Energydrink von den Slomo-Guys oder The-Kiffness-Kartoffelchips "african style"? Die würde ich sofort bestellen, wirklich.

Wie auch immer, jetzt haben wir die Schokolade hier im Regal stehen und vielleicht verkaufen wir sie ja sogar auch. Bei einem extrem sportlichen Preis von 3,49 € für eine 60-Gramm-Tafel würde es mich sehr wundern. Gut, bei Zotter bekommt man 70 Gramm für 3,99 € – aber die spielt auch qualitativ in einer vollkommen anderen Liga. Das Zeug von Mr. Beast ist geschmacklich maximal so gut wie unsere Eigenmarken-Schokolade, die für deutlich unter einem Euro pro 100-Gramm-Tafel zu bekommen ist.


Neu bei uns: Vielanker Fassbrause

Am Dienstag schon hatten wir die Ware von Vielanker bekommen. Sollte eigentlich ein eigenständiger Blogeintrag hier werden, aber man kommt ja zu nichts. Nicht zuletzt, weil wir uns wirklich ständig mit Ladendieben herumärgern müssen – alleine heute schon wieder, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.



Seit gestern sind die Flaschen nun auch endlich hier im Regal in der Getränkeabteilung zu finden. Mein absoluter Favorit ist die Sorte Blaubeere, aber Waldmeister, die ich bis vorletzte Woche noch nicht kannte, ist schwer beeindruckend. Ich bin seit meiner Kindheit ein Waldmeister-Fan und gerade bei dem Aroma kann man viel falsch machen. Die Vielanker ist quasi auf den Punkt gebracht. Nicht zu süß (!) und schön intensiv. Eine Kollegin, die eben beide Sorten probieren musste, war jedenfalls schwer begeistert. Ich wünsche mir, dass die Fassbrause so gut laufen wird, dass wir sie dauerhaft im Sortiment belassen können. Würde mich jedenfalls persönlich sehr freuen. Mit 1,59 € pro Flasche (+ 15 Cent Pfand) sind sie nicht ganz günstig, aber die Qualität überzeugt definitiv!


Die Schwerhörige und der ohne Stimme

Ich hatte eine abklingende Erkältung und keine Stimme mehr. Während der Pausenzeit musste ich selber zur zweiten Kasse nach vorne, wo es zu einer sehr skurrilen Situation mit einer älteren Kundin kam:

"Dreizehn zweiundsechzig, bitte", quiekste ich.

"Wie bitte?", wollte die alte Kundin wissen.

"Dreizehn zweiundsechzig", quiekste ich erneut. Angestrengter aber kaum lauter.

"Sie müssen lauter reden, ich bin schwerhörig!"

"Ich kann nicht lauter."

"Junger Mann, bitte, ich verstehe Sie nicht. Reden Sie bitte lauter mit mir.

"Ich. Kann. Wirklich. Nicht. Lauter. Ich. Bin. Heiser."

Zum Glück dolmetschte eine andere Kundin schließlich, die Mitleid mit mir und der alten Dame hatte, und half uns beiden aus der Bredouille. :-)