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Kostenlose Besichtigung des LgAtm

Den Text "Shoplifters Will Get a Free Ride in a Police Car" findet man überall im Internet. Als Sharepic, auf Fun-Seiten, als Fotos von echten Schildern an Läden oder als zu kaufende Aufkleber.

Da wir mit "unseren" Ladendieben immer im vorderen Bereich des Lagers verweilen, also dort, wo auch unser Leergutautomat steht, kommt es immer wieder zu sich gleichenden Situationen: Die Leute begutachten den Teil des Leergutautomaten, den man normalerweise als Kunde nicht zu sehen bekommt. Das ist im Laufe der Zeit wirklich schon oft passiert. Aber bietet sich ja auch an: Statt doof herumzustehen und auf die Polizei zu warten, kann man sich auch die unbekannte Technik angucken.

Da könnte man den eingangs erwähnten Hinweis eigentlich mal modifizieren … In der Art von "Ladendiebe bekommen spannende Einblicke hinter die Kulissen eines Leergutautomaten". :-P


Erwischt und rausgeworfen: Der Zwei-Ei-Dieb

Ach, wie schön: Da der "Zwei-Ei-Dieb" im Grunde allen meinen Mitarbeitern persönlich bekannt war, konnte er nicht unerkannt hier in den Laden kommen. Meine Kollegen informierten mich und ich nahm die Sache persönlich in die Hand.

Er wollte gerade mit einer Flasche Alkohol zur Kasse gehen, als ich mich ihm in den Weg stellte. Er guckte irritiert und noch irritierter, als ich zum ihm sagte: "Dass du dich hier überhaupt noch rein traust!"

"Wieso?!", wollte er wissen.

"Wegen den beiden Eiern gestern."

"Oh. Scheiße!"

Ja, erwischt. Damit hatte er wohl nicht gerechnet …

Erfahrung

Mit einem Ladendieb, der nicht nur nicht kooperativ war, sondern dabei auch noch eine große Klappe hatte, warteten wir auf die Polizei. Meistens regeln wir sowas ja ohne die Cops, aber manchmal geht es nicht anders.

Der Typ war so von sich überzeugt, dass selbst die Androhung der Polizei ihn nicht zur Mitarbeit bewegte. Er packte das Diebesgut nicht aus seiner Jacke aus. Ebenso großkotzig war, als die Beamten dann schließlich da waren – aber die ließen sich davon nicht irritieren und zogen ihr Programm durch. Es folgten eine Anzeige und das obligatorische Hausverbot, das Übliche eben.

Lachen mussten wir, als einer der Polizisten zu uns über den Ladendieb sagte: "Der hat schon mehr polizeiliche Erfahrung als ich selber."

DAS will was heißen, immerhin waren die beiden geschätzt etwa gleich alt …

Zwei-Ei-Dieb

Ein kleiner Junge wollte eine Packung Bio-Eier kaufen. Bei der Kontrolle an der Kasse stellte sich heraus, das zwei Eier aus der Packung fehlten. Schon wieder! Immer wieder finden wir in jüngster Zeit Packungen, die nicht vollständig sind. Dem Jungen hat eine Kollegin natürlich eine vollständige Packung mitgegeben, ist ja klar.

Die jüngere Vergangenheit der unvollständigen Schachtel konnten wir netterweise wie auf dem Präsentierteller und in Full-HD auf der Videoanlage nachvollziehen. Es stellte sich heraus, das vor gerade mal zwei Stunden ein Mann die Schachtel geöffnet, die Eier entnommen und diese auf dem Weg zur Kasse in seinen Jackentaschen hat verschwinden lassen.

Ich konnte ihn nicht zuordnen, aber sämtliche anwesenden Kollegen riefen quasi unisono, dass der Typ dauernd kommen würde und sie ihn natürlich sofort erkennen würden.

Dann wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis er von uns die Info erhält, dass er sich eine neue Quelle für kostenlose Bio-Eier suchen darf.

2. Milka-Dieb des Donnerstags

Gestern Abend hatten die Kollegen hier übrigens noch einen weiteren Ladendieb. Auch dieser hatte sich wieder Milka-Schokolade eingesteckt. Da wir letztere aber nicht nur neuerdings mit Warensicherungsetiketten bekleben, hat er mit dem Inhalt seiner Jackentaschen den Alarm der Warensicherungsanlage ausgelöst. Es folgte unspektakulär das übliche Prozedere.

Milka? Warum klauen die Leute neuerdings immer wieder ausgerechnet Milka? Ist diese fürchterliche Zuckerpampe das neue Kokain am Hehler-Himmel?

Alles Nazis hier!

Ein dunkelhäutiger Mann ("I'm from Nigeria!") hatte eben versucht, da bin ich mit meiner Erfahrung zu 100% sicher, Milka-Schokolade im Wert von fast 100 Euro zu stehlen. Durch unsere Präsenz am Ausgang war er wohl misstrauisch geworden und hat die Ware dann in dem Einkaufskorb im Laden stehen gelassen und wollte so rausgehen.

Dass der Rucksack leer war, erfuhren wir natürlich erst in dem Moment, als wir ihn ansprachen. Er hat direkt die Rassismus-Keule ausgepackt, warf mit Beleidigungen um sich (allen voran Asshole), spukte auf den Boden und titulierte mich und vor allem auch meinen Mitarbeiter vor allen anwesenden Kunden lautstark Nazis.

Diese Sprüche in unsere Richtung wären nicht halb so lächerlich gewesen, wenn mein Mitarbeiter nicht gebürtiger Iraner wäre und man ihm seine Herkunft auch deutlich ansehen würde. Immerhin hat es zur Belustigung der umstehenden Personen gereicht. :-)

Irrrrahner!

Erwischt: Der "Knipser"

Das ging ja schneller als gedacht: Der "Knipser", wie wir den Typen mit der Kneifzange inzwischen intern getauft hatten, war erneut hier. Eine unmittelbare Folge seiner Vorgehensweise war ihm zum Verhängnis geworden – nämlich das Durchknips-Geräusch, das seine Zange hier in der Getränkeabteilung verursachte. Mein Azubi hatte dies nämlich mitbekommen und hatte daraufhin die anderen Kollegen informiert.

Das Ende vom Lied war, dass der Dieb im Streifenwagen mitfahren durfte und seine Zange war er auch los. Die hatten die Polizisten nämlich bereits ganz am Anfang eingesackt.
Insgesamt wird er drei Anzeigen von mir bekommen – zwischen einer größeren Strafe wegen gewerbsmäßigen Diebstahls und einem ermahnendem "Du, du, du!" ist als Reaktion darauf hier in Bremen natürlich alles möglich. Wie es ausgehen wird, werden wir wohl nie erfahren, aber zumindest haben wir uns hier vorerst wieder mit einem Dieb weniger herumzuschlagen …


Erwischt: Der Milka-Schokodieb

Vor etwa zwei Wochen hatte ein Typ bei uns ein knappes Dutzend großer Tafeln Milka-Schokolade geklaut. Das war den Kollegen an dem Abend eher zufällig aufgefallen, da das vorher volle Regal an einer Stelle eine klaffende Lücke aufwies.

Viel Gesicht gab es nicht zu merken, da der Dieb die übliche legale Vermummung trug: Schirmmütze und Corona-Maske. Aber wir sicherten das Videomaterial und von dem Moment auch die Schokolade mit Warensicherungsetiketten.

Letztere führten nun zum Erfolg: Der selbe Mann war wieder hier und hat sage und schreibe 25 dieser großen Tafeln in seine Umhängetasche gestopft. Das sind mal eben gute 8 kg Schokolade – mit denen er nicht den Laden verlassen durfte. Dafür hat er jetzt sogar zwei Anzeigen von uns am Hals, die ihm als BTM-Intensivkonsumenten aber wahrscheinlich vollkommen egal sein dürften. Die Droge kontrolliert das Leben. Sie ist gierig, sie braucht Nachschub. Wer den Qualen eines aufkommenden Turkeys entgegensieht, hat nur noch ein Ziel. Wie man an den Stoff kommt oder das Geld dafür beschafft, ist der Droge vollkommen gleichgültig. Da werden Fremde, Freunde und sogar die eigene Familie bestohlen. Wir, irgendein "Konzern" (aus Konsumentensicht) sind ihm sowas von egal …

Zwei zerschnittene Bottle Tags

Schon wieder war dieser Typ hier und hat zwei von unseren Warensicherungsetiketten mit zerstört und die ursprünglich damit gesicherte Ware, wieder zwei Flaschen Whisky, ohne zu bezahlen mitgenommen. Blödes Arschloch!

Aber aus Erfahrung kann ich zwei Dinge sagen: Er fühlt sich sicher und wird wiederkommen und daraus resultiert, dass wir ihn früher oder später erwischen werden. Und jeder einzelne Diebstahl wird von mir zur Anzeige gebracht werden.

Fast ärgerlicher als der Verlust der Ware sind die zerstörten Flaschensicherungen. Diesen Typ in dieser speziellen Bauform gibt es nicht mehr und jedes zerstörte Etikett ist für immer verloren. :-(


Vier zerschnittene Bottle Tags

In der Getränkeabteilung hat eine Kollegin die Reste von vier Flaschensicherungen gefunden. Der Blick in die Videoanlage offenbarte dann, dass ein Mann, der durch das Tragen von FFP2-Maske und Schirmmütze im Grunde nicht annähernd identifizierbar war, diese von vier Flaschen Jim Beam mittels einer mitgebrachten Kneifzange entfernt hat.

Gegen Ladendiebe, die derart vorgehen, hat man mit normalen Mitteln keine Chance mehr. Aber sowas ist zum Glück die Ausnahme. Die üblichen Gelegenheitsdiebe erwischt man mit unserem System dagegen immer ziemlich sicher.


Alkoholdieb erwischt!

Immer wieder werden wir von "professionellen" Ladendieben heimgesucht, die dann auch mehr oder weniger regelmäßig kommen und dann jeweils maximal viel Ware herausschleppen. Diese Leute verkaufen die Sachen dann meistens, um zu Geld für die Drogenbeschaffung zu kommen. Viel bleibt da nicht übrig: Für eine Flasche Duschgel gibt es einen Euro, für ein Paket Kaffee zahlen die Hehler je nach Sorte 2-3 Euro.
Diese "Profis" verursachen nicht nur einen relativ hohen Einzelfall-Sachschaden, sondern durch diese regelmäßigen Auftritte dadurch auch noch einen immens hohen Gesamtschaden. Dummerweise sind diese Leute auch noch relativ erfahren, so dass man sie oft nur mühsam erwischen kann.

Vor knapp zwei Wochen hatte sich abends ein Mann den Rucksack mit Spirituosen im Wert von über 100 Euro vollgestopft. Er war dann durch die Eingangsschranke herausgegangen und auf der Straße gleich losgerannt; wie schnell auch immer man mit zehn vollen Glasflaschen im Gepäck noch rennen kann. Er löste zwar den Alarm der Warensicherungsanlage aus und ein Kollege stürmte auch direkt hinterher, aber der Vorsprung des Ladendiebs war zu groß und so verschwand er irgendwo in der Dunkelheit in den Seitenstraßen. Aber wir hatten ja die Bilder aus der Überwachungskamera und die Attribute "groß" und "Bart" sind in den LD-Kreisen eher ungewöhnlich. Der Typ würde uns definitiv auffallen, wenn er wieder hier in den Laden kommen sollte.

Die Tage vergingen, ohne dass irgendetwas Auffälliges passierte. Dann saß ich hinten in meinem Büro am Rechner und habe gearbeitet und nebenbei immer wieder auf den Monitor mit den Bildern aus der Videoanlage geguckt. Da fiel mir plötzlich ein Mann auf, der mit einem Rucksack in der Hand vor dem Spirituosenregal stand eine Flasche nach der anderen in die Tasche stopfte.
Ich sprang auf und forderte die gesamte Mannschaft auf, mir zum Ausgang zu folgen. In dem Moment kam der Mann schon zur Kasse, drehte sich aber um, als er uns entdeckte und wollte wieder zurück in den Laden gehen. Ich forderte ihn auf, stehenzubleiben. Er antwortete nur, dass wir ihm gar nichts könnten, da er noch nicht den Laden verlassen hätte und man ihm deshalb keinen Diebstahl vorwerfen könne. Tzja, hätte er vorher mal nach dem Begriff "Gewahrsamsenklave" gegoogelt. Befindet sich die Ware im geschlossenen Rucksack auf dem Rücken ist definitiv der fremde Gewahrsam gebrochen. Pech gehabt, Diebstahl vollzogen. Anzeige folgt.

Und nicht nur eine Anzeige, sondern für den zurückliegenden Diebstahl auch. Denn es handelte sich um den selben Mann im wie eingangs erwähnten Fall von vor zwei Wochen.

Schriftliches Hausverbot

Ein Mann, der bei uns vor einer Weile mal geklaut und sich dadurch ein Hausverbot eingefangen hat, stand an der Tür und hatte einen meiner Mitarbeiter zu fassen bekommen. Er wollte, angeblich hat seine Drogenberatungsstelle das verlangt, eine schriftliche Bestätigung für das Hausverbot bei uns bekommen. Darauf hatte mein Kollege aber keine Lust und so kürzte er die Sache etwas ab: "Ich habe Ihnen das nun mündlich erteilt, das wird wohl reichen!"

Voröffnungszeitlicher Ladendieb

Es war 5:50 am Morgen. Offiziell hatten wir noch nicht geöffnet, der Laden war noch dunkel. Nur die Eingangstür stand offen, da bereits ein Lieferant auf der Gastfeldstraße stand und abladen wollte. Meistens klappt das auch ganz gut, denn weil es drinnen dunkel ist, verirren sich normalerweise noch keine Kunden in den Laden.

Dann kam dieser eine Typ rein, der ein paar Tüten Leergut in den Händen hielt. Nach ein paar Metern stand er vor dem Holzregal mit den spanischen Produkten. Ob er die Entscheidung ganz schnell und wortwörtlich im Vorbeigehen getroffen hat oder ob er von vornherein vor hatte, etwas zu stehlen, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall griff er sich eine Flasche, hielt sie vor den Bauch und ging direkt wieder raus.

Einem Kollegen war dennoch aufgefallen, aber als dieser nach draußen kam, hatte der Dieb die Weinflasche bereits geöffnet und war dabei, den Inhalt direkt aus der Flasche zu trinken. Wie der in so kurzer Zeit die Flasche geöffnet haben könnte, ist mir immer noch ein Rätsel.

Aber wenigstens war die Sachlage klar und da der Typ bei uns aufgrund eines früheren Diebstahls bereits bekannt war, brauchten wir uns nicht einmal zu bemühen, seine Daten von ihm zu bekommen. Auffrischung des Hausverbots in seine Richtung und eine Anzeige in die der zuständigen Polizeiwache. Erledigt.

Der Wiederholungsfall

Die Anzeige zu diesem Fall habe ich inzwischen geschrieben und zur Polizei geschickt. Eine Kopie des Schreibens der Staatsanwaltschaft habe ich einmal mal dazu gelegt – inklusive einer kleinen persönlichen Anmerkung. Konnte ich mir einfach nicht verkneifen … :-P


Mühsame Videoaufbereitung

Wenn die Polizei die Videoaufzeichnung von einem Ladendieb haben möchte, bereite ich die Daten normalerweise so vor, dass man den Weg durch den Laden verfolgen kann. Das geht immer relativ schnell, ich brauche ja nur die Videodateien der einzelnen Kameras in der richtigen Reihenfolge im Schnittprogramm einzufügen und dann die Spuren entsprechend zu kürzen, wenn der Täter den Sichtbereich verlässt.

Nun hatten wir einen Ladendieb, der sich eine dreiviertel Stunde hier im Markt aufgehalten hat. Eine dreiviertel Stunde, in der er ständig in Bewegung war und hier von Gang zu Gang hin und her ging. Wenn ich das so aufbereiten möchte, dass man den Weg vollständig verfolgen kann, verbringe ich mehrere Stunden damit.

Da bekommt die Polizei von mir also mal nicht eine besonders ausführliche, sondern eine sehr abgespeckte Version aus der Videoaufzeichnung. Die beiden Stellen, an denen sich der Täter die Ware in die Jacke, bzw. Hose stopft, und wie er am Schluss die Kasse passiert, ohne die Sachen zu bezahlen und dann von uns gestellt wird.

Muss mal reichen …