Es war mal wieder Zeit, Oettinger-Leergut wegzubringen. Es hatten sich insgesamt 22 Kisten angesammelt (Knapp eine pro Monat, das geht eigentlich…) und wie immer bin ich kurzerhand zu einem "Hol-Ab"-Markt damit gefahren. Da gab es aber die große Überraschung: Die haben mittlerweile Oettinger aus dem Sortiment genommen und nehmen folglich das Leergut auch nicht mehr an, da Oettinger eine eigene Logistik betreibt. Das selbe Problem wie bei mir…
Und nun? Haben wir eben kurzerhand bei einem Real-Komma-Strich-Markt den Leergutautomaten mit den blauen Kisten vollgedrückt.
Eine Kundin und ein Kunde, sie unterhielten sich untereinander auf Plattdeutsch Englisch, fütterten den Leergutautomaten mit unterschiedlichen Flaschen und Kisten, darunter unter anderem zwei leere Rahmen ohne Flaschen. Ab und zu meldete das Gerät den einen oder anderen Fehler.
Gregor erläuterte, dass der Automat durcheinander käme, wenn man gleichzeitig Kisten und Flaschen eingeben würde, und "Traudl" dann entweder die Kiste oder die Flasche falsch oder gar nicht erst berechnen würde.
Der Mann verstand die (auf Deutsch gesprochene) Info wohl nicht und wandte sich an seine Partnerin: "What was he saying?". Sie antwortete: "Motherfuckin' machine don't like double penetration."
Eine weitere geschlossene Bildungslücke beim Kollegen.
Was ihr hier seht, ist der sogenannte "Aufrichter". Eine mechanische Vorrichtung, in der die Mehrwegflaschen (im Bild von rechts kommend) einzeln auf den Flaschentisch gestellt werden. Dies geschieht über eine Rutsche, die in einem Drehkreuz endet, das sich nach jeder Flasche um eine Viertelumdrehung weiterdreht. Warum da in diesem Fall gleich drei Flaschen drinsteckten, wodurch sich überhaupt nichts mehr drehte, kann ich leider auch nicht erklären…
Der neue Cruncher wurde heute geliefert. Dann ist in den den nächsten Tagen zwangsläufig natürlich wieder eine (mehrstündige) Einbau-Aktion notwendig.
In diesen Stunden werden wir das Leergut wieder manuell annehmen, Mehrweg wie Einweg. Und danach darf sich wieder mal ein Mitarbeiter (oder mehrere, den Job übernimmt ja immer derjenige, der gerade nichts Wichtiges zu tun hat) stun-den-lang vor den Automaten stellen und den Inhalt dieser (wirklich großen) Säcke mit Dosen und Einwegflaschen durch den Automaten schieben.
Erst im Januar wurde der Cruncher unseres b500 getauscht. Damals auf meine Kosten, da das Teil nicht im Wartungsvertrag beinhaltet ist. Nun ist der Cruncher wieder stumpf. Warum, weiß niemand, auch der Techniker nicht. Auf jeden Fall könnte das für den erhöhten Verschleiß der Kupplung verantwortlich sein
In den nächsten Tagen wird hier ein neuer Cruncher eingebaut, aber diesmal nicht auf meine Rechnung.
Irgendein Depp hatte gestern im Laufe des Abends einen Aufkleber auf die Front unseres b500 gepappt. Natürlich so ein Papierteil, das man nur in Fetzen herunterbekommt. Da das eine Kunststoffoberfläche ist, mussten wir etwas behutsam vorgehen – aber nun ist alles wieder hübsch.
Die Kupplung des b500 ist getauscht, wir können wieder Vollgas geben. Ist auch notwendig, denn was sich in wenigen Tagen durch (teilweise) händische Annahme hier ansammelt, ist schon beachtlich.
Da darf sich später oder morgen oder so wie es die Zeit zulässt irgendwann noch in den nächsten Tagen einer meiner Mitarbeiter wieder stundenlang vor die Maschine stellen und "schreddern", wie wir den Prozess des Einweggebinde-säckeweise-durch-den-Automaten-schiebens hier nennen…
Bei der "OP" hatte der Techniker unseren Automaten zwar so gut es geht repariert, aber ohne passende Ersatzteile blieb es ein Provisorium.
Bis die richtigen Teile in ein paar Tagen hier ankommen, sollen wir die Kupplung vom Cruncher schonen. Die Kunden sollen natürlich ihr Leergut abgeben, so lange es eben geht – aber um den Verschleiß der Ersatzlösung so gering wie möglich zu halten, sollen wir sämtliche Flaschen und Dosen, die wir parallel noch manuell annehmen, erst mal im Lager deponieren und erst nach der Reparatur des Rücknahmeautomaten dort entwerten.
Bei allem Lob vor ein paar Tagen: Aktuell fummelt dennoch ein Techniker an unserem Leergutautomaten herum, da nämlich schon wieder (und das nach nicht mal drei Monaten) die Kupplungsscheibe vom Cruncher den Dienst quittiert hat.
Aber nett, dass der gute Mann so schnell hier aufgekreuzt ist.
Von unserem Leergutautomaten bekommt ihr ja zugegebenermaßen nur wenig zu lesen – aber was soll ich sagen? Das Ding läuft und läuft. Hat zwar leider auch seine Macken, vor allem dass er ein paar Kistentypen kamaerabedingt nicht annehmen kann, aber generell ist der Automat wirklich super.
Nun war mal wieder für die allgemeine Wartung ein Techniker hier, der, da das ein auszufüllendes Feld auf dem Montagebericht ist, auch den Gebindezähler des Rücknahmeautomaten ausgelesen hat. Der Zähler steht aktuell (und steigt im Minutentakt) bei 1.614.205!
Das ist 'ne Ansage.
Vor allem, da das Teil ja gerade mal gut zwei Jahre alt ist. Das sind 800.000 Flaschen und Dosen pro Jahr. Selbst die Top-Automaten, die unser Techniker so wartet, haben maximal ein Drittel davon, viele eher nur maximal zehn Prozent von unseren Werten.
Das Leergutaufkommen ist hier im Markt also seit etlichen Jahren unverändert hoch und dafür, dass der b500 hier 18 Stunden am Tag geradezu Schwerstarbeit leisten muss, macht er das verdammt gut.
Fundstück von Blogleser Sven in einem Edeka-Markt: Ein b500-Leergutautomat, den ich ja bei mir auch habe, aber mit einer blauen Front und ohne Kompaktierer für Einweg-Leergut. Er hätte mal testen sollen, ob die Maschine auch so problemlos läuft wie meiner. Warum da wohl ein kleiner Aufkleber mit der Handynummer vom Techniker oben draufklebte, wissen wohl nur die Betreiber.
Auch wir mussten einkaufen und natürlich habe ich mir die Geschäfte besonders aufmerksam angesehen. Schön fand ich den Mülleimer im selben Design wie den Tomra T-710, der direkt daneben stand. Trautwein-Geräte habe ich übrigens nirgends gesehen.
Interessant fand ich diesen Hinweis, der mir auch noch nie auf einem Leergutrücknahmeautomaten in Deutschland aufgefallen ist:
"Forsigtig – Indsæt ikke brandbare eller giftige materaler da disse kan forårsage ild eller personskade!"
Sinngemäß: "Achtung: Keine brennbaren oder giftigen Stoffe einführen, da diese einen Brand auslösen oder zu Verletzungen führen können!"
Ein alkoholisierter oder möglicherweise auch anderweitig irgendwie berauschter Mann stand vor dem Leergutautomaten und gab mehrere Flaschen aus einer Kiste einzeln ab. Da sie teilweise wohl noch gefüllt waren, goss er sich zwischendurch den stinkenden Inhalt über die Jacke. Das wiederum motivierte ihn dazu, lauthals herumzustänkern, woraufhin ich erst überhaupt auf ihn aufmerksam wurde.
Aus irgendeinem Grund richtete sich plötzlich seine Aggression gegen die Kamera über dem Automaten, durch die er sich plötzlich immens beobachtet fühlte. War nicht schwer zu erraten, so wie er sich dort aufführte.
Ich überlegte schon die ganze Zeit, ob ich eingreifen soll oder nicht, aber als er "mir" dann auch noch den Stinkefinger zeigte, war das Maß voll. Seinen Bon mit der bis dahin aufgelaufenen Summe durfte er vorne einlösen, das restliche Leergut musste er irgendwo anders hinschleppen.
Ich hatte ein bisschen auf eure Kreativität gehofft und habe auch die unlustigeren Antworten veröffentlicht, weil ich ja provozieren wollte, ein paar wirklich interessante Einsendungen zu bekommen. Aber, nee, dann eben nicht.
Falls da wirklich noch mal lustige Reaktionen irgendwo auftauchen, werde ich sie hier aber veröffentlichen. So viel sei angedroht.