Warum bezeichnen wohl so viele Kunden unseren Automaten neben der Lagertür als "Getränkeautomat"?
Pfandrücknahmeautomat, Rücknahmeautomat, Leergutautomat, was auch immer. Aber das einzige, was der noch mit Getränken zu tun hat, sind die (meist) gammeligen Reste in irgendwelchen Dosen und Flaschen.
Die meisten Kunden stopfen einfach wahllos alles in den Leergutautomaten: Mehrweg- und Einweggebinde, beschädigt oder heile, mit Etikett oder auch ohne, Flaschen aus Übersee oder auch ganz anderen Planeten in diesem Quadranten, Konservengläser, alles eben.
Eine Kundin war nun ausnahmsweise mal richtig übervorsichtig: Sie hatte zwei (Mehrweg-)Bierflaschen dabei, die sie in der Spülmaschine gewaschen hatte. Dabei waren die Etiketten abgefallen, was dem Automaten allerdings, da er die Mehrweggebinde anhand der Kontur erkennt, vollkommen egal gewesen wäre. Stattdessen stellte sie die Flaschen zunächst ab und suchte einen Mitarbeiter, der ihr die Flaschen dann händisch abnehmen sollte. Sie entschuldigte sich mehrfach für die Unannehmlichkeit und war doch sichtlich erstaunt, dass der Automat die beiden Flaschen dann diskussionsfrei schluckte.
Treffen sich zwei Kunden im Supermarkt vor dem Leergutautomaten, an dem mal wieder ein "Defekt!"-Schild hängt.
Sagt der eine zum anderen:
Kunde 1, mit einer Taschenlampe fuchtelnd: "Das kann doch wohl nicht wahr sein. Dem Markt hier hätte ich mehr zugetraut.
Kunde 2, ebenfalls eine Taschenlampe schwenkend: "Wieso? Hier im ganzen Viertel ist Stromausfall, der Markt ist dunkel und wir fanden hier nur dank Taschenlampe unfallfrei hin."
Darauf erwidert Kunde 1: "Ich hätte doch zumindest für das Gerät hier eine Notstromversorgung erwartet…"
(Einsendungen sind willkommen. Weitere Infos dazu an dieser Stelle.)
Treffen sich zwei Kunden im Supermarkt vor dem Leergutautomaten, an dem mal wieder ein "Defekt!"-Schild hängt.
Sagt der eine zum anderen:
"Diese jungen Automaten sollten sich mal ein Beispiel an uns Älteren nehmen! Ich bin jetzt über 100 Jahre alt und funktioniere problemloser als dieser neumodische Kram. Zumal der doch überhaupt nicht gefordert wird. Läppische 8 Cent für eine Flasche. Als fünfjähriger habe ich 1923 für meine Eltern Flaschen per funktionierender Handannahme abgegeben und erst 100 Reichsmark und später noch viel mehr erhalten. Das waren doch noch Summe, da war noch Kopfrechnen gefragt."
Sagt der andere Kunde: "Findest du nicht, dass du heute ein bisschen zu viel redest?"
(Einsendungen sind willkommen. Weitere Infos dazu an dieser Stelle.)
Inzwischen ist der Automatentechniker hier aufgetaucht und hat auch schon die Ursache für das Problem mit meinem b500 gefunden. Im Antrieb für den Cruncher ist eine Rutschkupplung montiert. Auf dem Bild zu sehen auf der Achse des großen Zahnrads. Das kleine runde Gebilde, in dem der Inbusschlüssel steckt.
So eine Kupplung hat auch Kupplungsscheiben, aber wenn die so aussehen (und nebenbei bemerkt auch unten drunter auf dem Gehäuse lagen) ist damit natürlich nicht mehr viel anzufangen. Ich hoffe, dass der Techniker das mit seinen gerade vorrätigen Ersatzteilen wieder irgendwie hinbekommt.
Tzja, selbst unser schöner b500 ist vor Ausfällen nicht sicher. Irgendein Bauteil hat sich im Cruncher verabschiedet, so dass Einwegflaschen und -Dosen nur noch mühsam bis gar nicht mehr verarbeitet werden können.
Treffen sich zwei Kunden im Supermarkt vor dem Leergutautomaten, an dem mal wieder ein "Defekt!"-Schild hängt.
Sagt der eine zum anderen:
"Immer noch nicht repariert. Dabei habe ich mir gestern solche Mühe gegeben. Kleines Loch in die Seitenwand, versteckten USB-Anschluss gesucht und neue modifizierte Software aufgespielt. Konnte doch nicht ahnen, dass die Hardware hier nicht kompatibel ist und abraucht. Was nun Kollege?"
"Komm wir gehen zum nächsten Supermarkt und hacken dort weiter."
(Einsendungen sind willkommen. Weitere Infos dazu an dieser Stelle.)
Seit einer Weile zeigt unser Leergutautomat ein neues und ausgesprochen seltsames Phänomen: Mittelgroße Einwegflaschen bleiben im Cruncher eingeklemmt aufrecht stehen.
Auf dem Bild seht ihr das, was bei uns "Annahmekanal 2" heißt. Das Blech, auf dem die Flasche steht, ist die Rutsche, auf der die Gebinde vom Annahmewerk in Richtung Cruncher rutschen. Diese gekanteten Bleche unmittelbar hinter der Flasche sind die rotierenden Paddel, die für eine Vorverdichtung sorgen und die Dosen und Flaschen dem eigentlichen Cruncher zuführen. Das Blech oben, hinter dem der Flaschenkopf versteckt ist, gehört zum Cruncher-Gehäuse.
Ich glaube, ich muss das Kamera-Projekt aus den Anfängen des alten Automaten doch noch mal aufleben lassen, diesmal aber mit Aufzeichnung. Ich wüsste nämlich zu gerne, was in dem Gerät passiert, damit Flaschen so stehenbleiben können: