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Klippklappschnippschnapp

… und dann war da noch der Kollege, den ich zufällig dabei beobachtet hatte, wie er beim Verräumen der Ware den Karton mit einem Survival-Klappmesser aufgeschlitzt hat.

"WTF?!" – dachte und sagte ich.

"Ich mach das nur, wenn kein Kunde guckt. Sonst habe ich das in der Tasche."

Ich verwies auf die von mir kostenlos zur Verfügung gestellten Sicherheits-Kartonmesser und bat ihn, sich eines davon bei mir im Büro abzuholen. Und ebenfalls darum, seinen Säbel zukünftig in der Tasche zu lassen.

Jungejungejunge … :-O

Transport mittels Rollbehälter

Ich bin nach wie vor dabei, mich durch die Gefährungsbeurteilung (erledigt) und die daraus entstehenden Betriebsanweisungen zu arbeiten. In den letzten Tagen und Wochen wurde ich häufiger gefragt, auch von Mitarbeitern, was denn bei uns in der Firma so super gefährlich sein soll – nun … ALLES. Man ist eigentlich schon so gut wie tot, wenn man vorne durch die Tür tritt. Bis dahin hat noch jeder gelacht.

Aber dann habe ich angefangen, mal aufzuzählen, wo hier überall gefahren lauern und bin im Geiste von meinem Büro bis nach vorne durch den Laden gelaufen und habe mal aufgezählt. Danach hat keiner mehr gelacht: "Das fängt hier hinten bei den Putzutensilien an, alles gefährliche Chemikalien. Im Lager kann man stolpern und Waren können um- oder herabstürzen, die Papppresse ist per gefährlich. Von der Rampe kann man herunterfallen, der Backofen ist heiß und die Kühlräume kalt. Im Laden kann man ausrutschen, von Leitern und Tritthockern kann man herunterfallen, an Kartons und mit Messern kann man sich schneiden. In der Leergutannahme gibt es Scherben und ekelige bis gefährliche Rückstände in den Flaschen, auf heruntergefallenem Obst oder ausgelaufenen Flüssigkeiten kann man ausrutschen, an der Kasse hat man es mit Raubüberfällen und anderen Übergriffen zu tun und dann noch Corona mit seiner Omnipräsenz."

Da ratterte es schon bei dem einen oder anderen. Sind natürlich alles nur mögliche Gefahrenquellen. Im Kühlhaus ist hier noch niemand erfroren und mit Schimmelpilzen aus alten Bierflaschen hat sich auch noch niemand vergiftet. Die Raubüberfälle hatten die Betroffenen auch immer ganz gut weggesteckt (eine saß direkt am nächsten Tag freiwillig wieder an der Kasse) und mit einer Leiter ist auch noch niemand zusammengebrochen.

Aber eine Gefahrenquelle hat tatsächlich eine gewisse Relevanz: Rollcontainer. Leicht unterschätzt, weil sie so alltäglich sind, aber damit haben wir schon einige Dinge erlebt. "Handverletzungen beim Durchfahren von Engstellen" gab es zum Glück erst einmal und seitdem achte ich strikt darauf, dass die Leute aufpassen. Eine ältere Kollegin hatte ihre Hände dazwischen, als mit drei Leuten ein schwerer Rollcontainer reingezogen wurde. Die scharfe Kante unserer Eingangstür hatte zunächst nur eine dünne rote Linie auf dem Handrücken hinterlassen. "Geht schon", hatte sie damals gesagt – aber nach einer halben Stunde war ihre Hand bereits doppelt so dick. Konsequenz: Drei Wochen krankgeschrieben.

Absturz von Laderampen hatten wir auch schon. Noch vor dem Blog, ich glaube 2001 war es, ist ein großer TK-Behälter (Leergewicht 120 kg) von der Rampe gefallen und war auf der Motorhaube eines 7er BMW gelandet. Der Sachschaden war beachtlich: Motorhaube, Kotflügel und Dachen waren eingeknickt. War zwar kein Personenschaden und ist daher für die BG uninteressant, aber da hätte ja nun auch jemand stehen können.

Ausschnitt aus einer Betriebsanweisung

Kein Rollerfahren? Ooooh!

Aus der Arbeitsschutzunterweisung der BGHW für Hubwagen:


Rollerfahren mit einem Hubwagen ist aber cool. Man kann mit so einem Hubwagen richtig schnell werden, gerade wenn man lange, breite Gänge zur Verfügung hat. Dumm ist es nur, wenn man dann auf eine frisch gewischte und noch feuchte Fläche kommt und eigentlich bremsen oder um eine Kurve fahren müsste, es aber wegen der Glätte nicht kann. Das war mir während der drei Monate bei extra nämlich nach Feierabend selber passiert, ist aber glimpflich ausgegangen. Und jetzt wollen wir auch nicht mehr darüber reden. :-)

Gefährlich: Getränkekisten als Tritthocker

Ein Vertreter hatte sich eine leere Getränkekiste aus dem Lager genommen, um diese als Ersatz für einen Tritthocker zu verwenden. Dass es im (Lebensmittel-) Einzelhandel gang und gäbe ist, diese leeren Rahmen umgedreht als Steighilfe zu benutzen, macht es nicht sicherer. Die Kisten sind nicht für diese Belastung gemacht und so geschah das, was meistens nicht passiert: Er brach mit dem Schuh durch die Gitterstruktur des Rahmens, blieb stecken (Wasserflasche für das Foto symbolisch dort in das Loch gesteckt), fiel nach hinten auf den Boden (zum Glück stand dort nichts) und schlug sich dabei "nur" den Ellbogen auf.

Das hätte auch schlimmer ausgehen können.


Schreck im Laden

Da bläut man allen Mitarbeitern immer wieder ein, auf Arbeitsschutz zu achten – und dann stellte sich eine Kollegin doch tatsächlich in einen ungesicherten Einkaufswagen, um an die oberen Regale ankommen zu können!

Dachte ich jedenfalls zunächst aus der Entfernung.

Tatsächlich stand sie, wie man bei genauerer Betrachtung des Fotos auch erkennen kann, auf dem Hocker hinter dem Wagen. Aber im ersten Moment stieg der Adrenalinpegel doch etwas … :-)