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Radieschen im Beutel

Auszug aus dem letzten Testkaufbericht. An zwei Stellen gab es diesmal Punktabzug. Einerseits war außer an der Kasse kein Mitarbeiter im Laden anzutreffen, was jedoch am Schichtwechsel gelegen haben könnte. Der Uhrzeit nach zu urteilen hat nämlich gerade jemand aus der Spätschicht eine Kasse bekommen.

Weitere Punkte wurden abgezogen, weil ein Artikel in der Gemüseabteilung nicht mit einer Preisauszeichnung versehen war: Radieschen im Beutel. Was für Radieschen im Beutel denn nur? Wir haben Radieschen-Bunde als lose Ware in der Abteilung, aber doch nicht abgepackt. Sehr sonderbar und eine Erklärung haben wir dazu auch nicht. Vielleicht hatte ein Kunde sich die in einen Knotenbeutel gepackt und dann einfach woanders wieder abgelegt? Ehrlich? Wir wissen es nicht. Aber für 2018 können wir den Traum vom Pokal wohl vergessen.

Auszug Testkaufbericht

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Kommentare

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Bernd am :

Ach was, jeder bekommt einen Pokal.
Die Beauftragung und Zahlung der Rechnung muss doch irgendwie gerechtfertigt werden.

Radieschen im Beutel... lach

GOrden am :

Und wieder zeigt sich die Sinnhaftigkeit von Testkäufen, die teils mit extrem schwachsinnigen Begründungen daherkommen, wo sich Ottonormalverbraucher wie auch Mitarbeiter und Chefs nur an den Kopf fassen können

Leerer am :

"zuordenbar"... so was kann es gar nicht geben.
Was stört am korrekten Wort "zuzuordnen"?

Marco am :

Jedenfalls der Duden kennt das Wort - und benutzt es sogar bei der Erklärung anderer Wörter.

Was stört also am korrekten Wort "zuordenbar"?

SB am :

Die Zeiten, als der Duden eine Institution war, sind leider* vorbei. Spätestens seit/mit der unsäglichen Rechtschreibreform wird das Niveau stetig nach unten ("dem allgemeinen Sprachgebrauch") angepasst ("dumbing down") :-(



* und Gott sei Dank: Wenigstens ist der Schwachfug auch nicht (mehr) bindend

SB am :

Ich stosse mich regelmässig an nicht ausgepreister Ware, kaufe es dann halt idR nicht (statt dem Händler nachzulaufen und den Preis zu erfragen).
Sachlich sollte man einen Abmahnanwalt an der Hand haben, der dann sein Werk tut (Einhaltung der PAngVO, z.B. §4 (1)) - der Händler lernt nur durch Schmerz (sorry Björn, ich weiss: Eine unzulässige Verallgemeinerung...).

Marco am :

Natürlich wird sich "dem allgemeinen Sprachgebrauch" angepasst. Das ist schon immer so und auch gut so, denn Sprache lebt. Anderenfalls hätte - zugegebenermaßen zugespitzt - wahrscheinlich der Kommentar gelautet

"Beutel"... so was kann es gar nicht geben.
Was stört am korrekten Wort "Biutl"?

denn warum soll es auf einmal so ein seltsames Wort geben, das noch im Mittelhochdeutschen ganz anders geheißen hat?

Richtig ist natürlich, dass der Duden an Bedeutung verloren hat. Aber ein (starkes) Indiz ist er m.E. immer noch. Wonach richtet man sich denn bei der Frage, ob es ein Wort überhaupt gibt, wie es geschrieben, dekliniert oder was auch immer wird?

Google wohl auch eher nicht, oder? Falls doch: zuordenbar findet 749.000 Treffer - auch ein Indiz dafür, dass es das Wort gibt.

Oder richtet sich jeder nach seinem Sprachgefühl? Dann kann natürlich einerseits keiner mehr Fehler machen, weil das Wort und dessen Verwendung nach seinem Sprachgefühl ja korrekt ist, andererseits ist wahrscheinlich alles was man sagt und schreibt gleichzeitig auch falsch, weil es immer jemanden gibt, dessen Sprachgefühl es nicht entspricht.

GOrden am :

Ach, ich könnte dir Geschichten aus unserem Dorf-Rewe erzählen......

SB am :

Worin, genau, besteht den der Fortschritt, Vorteil, Gewinn, der 'Umbenennung' von "Biutl" in Beutel?

Mitleser am :

Also ich würde die Testfirma ja mal anschreiben und denen ordentlich die Prügel rausschmeißen...

SB am :

Warum?
Unterstellst Du einen unredlichen Test?

Mitleser am :

Vielleicht weil mich als betroffener Händler interessieren würde, was die sich dabei gedacht haben bzw. um überhaupt aufzuhellen, was der Tester da gesehen hat?

Marco am :

Ich sagte nicht, dass es gut ist, dass Sprache sich ändert, und dass einzelne Wörter sich ändern. Das ist einfach so, das kann man gut, schlecht oder neutral finden, aber im Zweifel muss man es hinnehmen, denn wenn du heute von "Biutl" sprichst, wenn du einen Beutel meinst, wird dich kaum jemand verstehen.

Was ich ausdrücklich gut finde, ist, dass der Duden sich - wie jedes andere Wörterbuch - dem Sprachgebrauch anpasst. Denn wenn, um bei dem Beispiel zu bleiben, der Duden "Biutl" anstatt "Beutel" enthalten würde (und zwar, obwohl kein Mensch mehr "Biutl" sagt), fände ich das Wörterbuch schlicht unbrauchbar.

SB am :

Zu diesem Zweck ist eine freundliche(!) Rückfrage deutlich besser geeignrt, als "denen ordentlich die Prügel rausschmeißen".

Thomas am :

Der Testkäufer wird eben nicht das richtige Wort für das entsprechende Obst/Gemüse/sonstige Gut zur Hand gehabt haben. Leider erlebt man auch seitens vieler Kassierer/Verkäufer/Einräumer häufig solche Unkenntnis bezüglich grundlegender Artikel. Da ist der Testkäufer als gewollter Amateur das geringste Übel.

Festzuhalten bleibt, dass irgendein Produkt nicht korrekt ausgezeichnet war. Mitarbeiter sollten dieses auch ohne genaueste Artikelbezeichnung in der Abteilung ersehen können.

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