Aus Krankheitsgründen ist der Kindergarten, in den der Fünfjährige einer Kollegin heute eigentlich wie üblich gehen sollte, geschlossen. Also hatte sie ihn vorhin kurzerhand mit zur Arbeit gebracht.
Unsere Tochter ist in der Schule, sonst hätten die beiden miteinander spielen können, aber auch so langweilt sich der Kleine nicht.
Die Kollegen werden nun von unserem Haussheriff (inkl. originalem Stern aus irgendeiner Zeitschrift) der Reihe nach mit Handschellen gefesselt oder alternativ mit dem Laserschwert zerteilt. Läuft.
Es sieht aber so aus, als wenn wir unser Tagwerk dennoch erreichen würden.
Zum Glück (bei uns) noch keine Ausgangssperre, aber durch Quarantänemaßnahmen, Kontaktverbot, viele geschlossene Läden und das Fehlen von Schulen, Kindergärten, Spielplätzen und sämtlichen Veranstaltungen dürfte einigen Leuten jetzt schon die Decke auf den Kopf fallen.
Um euch da draußen ein wenig mehr Unterhaltung zu bieten (und von den dauernden Toilettenpapier-Blogeinträgen hier auf der Seite mal abzulenken), gibt es jetzt einen kleinen Aufruf von mir: Wir haben hier einen Supermarkt, der unabhängig vom Tagesgeschäft uneingeschränkt für irgendwelche Projekte nutzbar ist, ohne dass es irgendwelcher Genehmigungen bedarf.
Kurz: Wenn ihr Ideen für Videos / Bilder / Firlefanz habt, der hier im Markt mit den vorhandenen Mitteln umsetzbar ist – immer her damit. Wir können uns zwar gerade nicht über Arbeit beklagen, aber Zerstreuung tut auch uns ganz gut.
Eine langjährige Kundin, vielleicht ein paar Jahre jünger als ich, stand auf der anderen Straßenseite und unterhielt sich sehr angeregt und lange mit zwei Männern. Der eine hat hier mal Bierdosen geklaut und deswegen Hausverbot (erstaunlicherweise ist dazu kein passender Eintrag zu finden, obwohl der Typ als damaliger Stammkunde eigentlich eine Erwähnung hier im Blog verdient haben müsste), der andere war der Kerl, der meinen Laden im Dezember 2009 mit gezogener Waffe
um mehrere hundert Euro erleichtert hatte.
Ich weiß nicht, ob
sie hier klauen würde. Täte mir persönlich Leid, da ich diese Frau schon fast so lange kenne, wie mein Laden existiert und wir uns zwar nie privat oder freundschaftlich, aber im Laden immer sympathisch und freundlich begegnet sind.
Andererseits kann man Menschen nun mal immer nur bis vor die Stirn gucken und die Tatsache, dass sie derartige Subjekte zu ihrem Bekannten- oder Freundeskreis zählt, gibt mir ganz gehörig zu denken.
Ein Mann ging durch den Laden, schließlich zum Leergutautomaten und stromerte danach noch eine Weile durch den Markt, eher er ohne etwas zu Kaufen den Pfandbon einlöste und mein Geschäft verließ.
Er trug kein sichtbares Headset oder irgendwelche "In Ear"-Stöpsel, unterhielt sich aber die ganze Zeit angeregt und relativ laut (weswegen wir überhaupt darauf aufmerksam wurden) mit… Joah, mit wem eigentlich? Offenbar mit sich selber oder zumindest einem imaginären Gesprächspartner.
War aber offenbar unterhaltsam.