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Schüler auf Fahrrädern

Aus privaten Gründen bin ich heute etwas später als gewöhnlich zur Firma gefahren. Gegen 7:30 Uhr war ich von zu Hause losgeradelt – und ich SCHWÖRE, ich fahre nie wieder in diesem Zeitfenster zwischen 7:30 Uhr und 8 Uhr freiwillig mit dem Fahrrad.

Zu der Zeit sind die ganzen Schüler unterwegs. Und was ich da eben erlebt habe, spottet jeder Beschreibung. Ines und ich fahren viel mit dem Fahrrad, zusammen kommen wir im Monat auf mehrere hundert Kilometer, und wir haben schon vieles erlebt. Aber wenn ich irgendwann mal wieder "Schüler auf Fahrrad von Auto überfahren" lese, werde ich nur Mitleid mit dem Autofahrer haben.

Dass rote Ampeln ohnehin nur noch eine Empfehlung zu sein scheinen, geschenkt. Dazu wird mit Fahrrädern und E-Scootern auf der falsche Seite gefahren. Das kommt zwar immer wieder mal vor, nur eben nicht so gehäuft wie eben gerade erlebt. Mitunter hatte ich das Gefühl, ich wäre derjenige, der falsch fährt. Handy in der Hand ist ohnehin normal, geltende Vorfahrtsregeln werden konsequent ignoriert. Rechts vor was? Okay, Grundschüler müssen das noch nicht kennen, aber dann sollte man ihnen beibringen, generell vorsichtig zu fahren und nicht einfach blind durchzufahren.
Das alles lässt sich übrigens auch noch für die Vielfalt beliebig miteinander kombinieren: Zu dritt nebeneinander im Gegenverkehr über eine rote Ampel, die zwei Schüler wegen des Blicks auf die Handys vermutlich gar nicht wahrgenommen haben?

Ja, das ist offenbar normaler Alltag auf der Straße.

Sympathische Verkehrsteilnehmerin

Notgedrungen war ich mit dem Auto unterwegs. Innerhalb einer Tempo-30-Zone kam ich an Kreuzung; eine der vier Straßen war als Spielstraße ausgewiesen. Diese hatte ich von rechts und aus der Spielstraße kam eine Radfahrerin in den Zwanzigern.

Sie hatte zwar keine Vorfahrt gehabt, fuhr aber dennoch einfach in die Kreuzung ein und nötigte mich zu einer Vollbremsung. Ignoriert hat sie auch das Auto, das mir gegenüber in die Kreuzung fuhr und von uns dreien zuerst hätte fahren dürfen. Ich hupte die Frau also kurz an.

Es folgte vier Sekunden lang ein Stinkefinger am nach hinten ausgestreckten Arm.