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Anrufer um 22:25 Uhr

Gestern Abend klingelte mein Telefon. Normalerweise gehe ich bei mir unbekannten Nummern um die Zeit gar nicht mehr ran, aber ich brauchte wohl mal wieder eine Bestätigung dafür, warum ich mir einst diese Regel überhaupt auferlegt habe.

Vor unserem Laden stand ein Mann, der noch etwas einkaufen wollte. Er bestand darauf, dass der Laden bis 24 Uhr geöffnet haben müsste, weil es ja so auf dem Schild neben der Eingangstür steht. Meinen Hinweis darauf, dass wir aufgrund der Ausgangssperre derzeit nur bis 22 Uhr öffnen und dass er aus dem selben Grund eigentlich auch gar nicht mehr vor dem Laden stehen sollte, beachtete er nicht weiter und nervte stattdessen mit der Frage, warum der Laden nicht bis 24 Uhr geöffnet ist. Immerhin steht das so auf dem Schild. Stimmt, steht da so. Aber da ja ohnehin niemand mehr draußen herumlaufen darf, dürfte das theoretisch nicht weiter von Belang sein und deshalb hatten wir das nicht verändert bzw. ergänzt.

Nach mehreren umständlichen Erklärungsversuchen hatte er es dann auch verstanden.

Nachtrag: Offenbar haben Geimpfte nun doch entgegen ursprünglicher Aussagen Privilegien, die nicht geimpfte Personen nicht genießen dürfen. Hatte ich nicht mitbekommen. :-) Könnte also tatsächlich sein, dass der gute Mann geimpft war und völlig legal vor der Tür stand.

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Kommentare

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Madner Kami am :

"Warum hat ihr Laden nicht geöffnet?" - "Weil wir keine Kunden haben dürften und weil sie garnicht vor unserer Tür stehen dürften."

Was ist daran so schwer zu verstehen? Solche Gespräche mit der Kundschaft lassen mich immer wieder daran zweifeln, dass Demokratie funktionieren kann...

Prometheus am :

Mal davon abgesehen, dass Björn als Ladeninhaber natürlich auf- und zuschließen kann wann er möchte:

Es wurde doch mittlerweile beschlossen, dass die Ausgangssperre für vollständig Geimpfte und genese nicht gilt. Sollte der Anrufer zu dieser Gruppe gehört haben, durfte er auch vor dem Laden stehen.
Und gibt es jetzt noch ein Gesetz, dass Björn (oder einem anderen Ladeninhaber) verbietet ihm was zu verkaufen?

Pepe am :

Ich finde da tust Du dem Mann nun aber etwas unrecht... anfangs hattest du doch noch selbst überlegt, bis 24h zu öffnen, da es ja zahlreiche Ausnahmen gibt, inzwischen dürfen doch sogar die Geimpften ab 22h draußen bleiben. Deshalb hleich anzurufen ist sicher übertrieben und etwas irre, aber die Öffnungszeiten einfach nicht anzupassen finde ich andererseits auch nicht sehr professionell...

Nicht der Andere am :

Vielleicht war er ja auf dem Weg vom oder zum Arbeitsplatz oder sogar gerade im Dienst. Du hattest ja ursprünglich für Taxifahrer, Polizisten, Feuerwehrleute und Krankenwagenfahrer geöffnet bleiben wollen. Aber eigentlich könnte man die angeschlagenen Zeiten einstweilen einfach auf 22 Uhr korrigieren. Dann probieren es weder die obigen Personengruppen, noch die Doofen und Engstirnigen. Wird sicher schon der ein oder andere vor der Tür gestanden haben, nur eben ohne anzurufen.

Nicht der Andere am :

Haha! Du zitierst ernsthaft eine Meldung vom sage und schreibe 28.12.20, also lang, lang her und zudem vom gerade mal allerzweitesten Tag der Impfung?! Danke für die Erheiterung. (:

Naya am :

Eine Ergänzung auf dem Schild fänd ich auch sinnvoll - kostet doch nicht viel Aufwand und sorgt für Klarheit.
Die Supermärkte bei mir in der Nähe machen derzeit meist statt wie sonst um 22:00 jetzt bereits um 21:00 zu und haben das groß draußen stehen (neben den Hinweisen auf Maskenpflicht, keine Gruppeneinkäufe und was sonst halt noch grad so zu beachten ist dort). Klar kann man das sich auch irgendwie denken, daß die nicht mehr bis 22:00 grad aufhaben, wenn viele potentielle Kunden um genau diese Uhrzeit bei sich zu Hause sein müssen, aber es schadet denen doch nicht, das hinzuschreiben, hilft aber manchem (wie es dem Kunden ja auch geholfen hätte)

Arne am :

Das ist der Punkt an dem unsere Bundesregierung komplett unglaubwürdig geworden ist. Wer muss denn die Dienstleistungen für die geimpften erbringen? Tendenziell die ungeimpften. Daher sind diese Privilegien für geimpfte ein Schlag ins Gesicht der Solidarität. Genauso wie genesene Urlaub machen dürfen, Leute die sich nicht angesteckt haben (oder so wenige Symptome hatten dass kein positiver Test vorliegt) es nicht dürfen.

hilti am :

Wobei das Problem bleibt, dass Björn und seine Leute selbst rechtzeitig vor Beginn der Ausgangssperre zu Hause sein müssen so lange sie ungeimpft sind.

Irene am :

Was spricht dagegen, die aktuellen Öffnungszeiten zu laminieren und über die sonst üblichen zu kleben?
Und als Begründung für die geimpfte Kundschaft: "Unser Personal ist an die Ausgangssperre gebunden, daher können wir nicht länger offen haben"

Björn Harste am :

Das ist nicht korrekt. Der Weg zur Arbeit (bzw. wieder zurück nach Hause) ist dennoch möglich.

Micha am :

Keine Privilegien.
Grundrechte, die nun Gott sei Dank langsam wieder Einzug halten.

Auch wenn ich aufgrund fehlender Erkrankungen, nicht systemrelevanten Jobs und nicht zur Risikogruppe zählend da noch warten muss.

Nicht der Andere am :

Gerade aus dem Koma erwacht? Wie Berufsausübung uneingeschränkt möglich ist, so natürlich auch der Weg zur und von der Arbeitsstelle. Beides ist ja auch genau der Hintergrund, warum der Laden - wie jede andere Arbeitsstelle - rein rechtlich auch bis 24 Uhr in Betrieb und wohl auch geöffnet sein dürfte. Käme halt niemand von der Normalbevölkerung, aber erlaubt wär's.

hilti am :

Interessant. Ist wohl wieder ein Punkt wo die Bundesländer unterschiedliche Regelungen haben. Hier in Hannover schließen die Läden 30 Minuten vor Beginn der Ausgangssperre.

Pepe am :

...es sind ja keine Privillegien sondern die Rückgabe der Grundrechte! Hahahahahahahahahahahahaha...!!!! Danke fürs Raussuchen des Artikels von Dezember; das Geschwätz von Gestern kümmert eh keinen, in dieser Pandemie kann man sich immer darauf verlassen, dass exakt das kommt was zunächst vehement abgestritten wird.

Dohn Joe am :

Gibt es für schmalen Taler nicht einen 24 Stunden Telefondienstleister, dessen Nummer man da ranschreiben kann? In so einem Fall "ich brauch noch dringend xyz" wird er vom Dienstleister abgewiesen, in dringenden Fällen (da läuft Wasser aus der Tür) kann es immer noch weitergeleitet werden

Stefan G. am :

"Ich finde da tust Du dem Mann nun aber etwas unrecht... "

Bis zu der Stelle, wo der vor dem Laden steht und sich wundert, ja. Aber an dem Punkt, wo er vor dem geschlossenen Laden steht, die Rufnummer raussucht und da anruft, nicht mehr.

Man möchte ihm zurufen: "Mensch, der Laden ist zu. Du stehst davor. Kaum jemand weiss sicherer als Du, dass der Laden gerade zu ist: Was soll ein Telefonat daran ändern?"

Was macht der, wenn er aus dem Fenster schaut und es schneit? Alexa/Google/Siri fragen, wie bei ihm gerade das Wetter ist?

Stefan G. am :

Für einen "schmalen" Taler vielleicht, aber lang dürfte der dann doch etwas länger sein. Die paar hundert Euro im Jahr waren bisher in der Regel woanders besser investiert.

Aber ja, das wird sich wohl in den nächsten Jahren ändern...

Mal sehen, wie das Gefühl der Kunden dann ist, wenn nach Betriebsschluss jemand mit kaum verständlichem Hotline-Deutsch an die Nummer rangeht und/oder man sich durch ein Sprachmenü wühlen darf...

Wäre doch einmal eine coole Nummer: "Herzlich willkommen bei unserer Hotline. Unser Laden ist im Moment geschlossen. Wenn Sie zuhause sitzen und wissen wollen, ob der Laden auf ist, wählen Sie die *1*. Wenn Sie vor dem Laden stehen und Sie wissen wollen, ob der Laden auf ist, wählen Sie die *2*." ...

Bei *1* gibt's dann Gelächter vom Band, bei *2* macht die Kamera im Aussenbereich ein Foto für die Internetseite und so weiter... ;-)

Panther am :

An sich sind verkürzte Öffnungszeiten wegen geringerer Umsätze (pardon, die Solidarität als Hauptgrund nehme ich dir hier nicht ab) in Ordnung. Aber wo ich dem Herrn zustimme: Das hat dann als Mindestmaß auch rechtzeitig wenigstens gut sichtbar auszuhängen (habe ich auch noch nirgends anders erlebt). Und heutzutage eigentlich auch zeitgleich wenigstens über die Edeka-Website abrufbar zu sein (ja, ich weiß, die ist alles andere als aktuell). Guter Service wäre, auch Google Maps-Angaben als vielgenutzte Quelle zu aktualisieren (deren Bewertungen scheinen Björn ja auch kein unwichtiger Kundenfänger zu sein).

Den Kommentar mit der Entgegennahme von Anrufen kann ich noch nicht nachvollziehen ... wenn es sich um die aushängende "Notfallnummer" handelt, wäre es doch genauso wichtig, gerade außerhalb der Geschäftszeiten Anrufer ohne zu angezeigte Rufnummer zu bedienen? Oder sind Hinweise auf drohende Schäden für den Inhaber und/oder Dritte ohne Rufnummer weniger wert? :-O

Nicht der Andere am :

Für'n schmalen Taler wohl kaum, aber davon unabhängig: Wenn's ihm auf den Sack ginge oder einen nennenswerten Teil seiner Zeit wegfressen würde, dann würde er einfach garkeine Nummer verkünden. Ist ja nicht so, daß Geschäfte sowas angeben müssten.

Panther am :

Richtig. Auch ich als Nicht-Impfgegner sehe ich darin schlicht eine Verkaufskampagne für viiiele Impfdosen, gern mit mehreren Nachimpfungen.

Nicht der Andere am :

Letzteres wäre ja schlicht und einfach falsch. Das Personal ist nicht an die Ausgangssperre gebunden. Der Arbeitsweg ist jederzeit erlaubt.

Panther am :

Weshalb sollte er die (verhinderte) Kundschaft belügen?

Panther am :

Der Weg zur bzw. von der Arbeit als Legitimation, einzukaufen? :-|

Panther am :

Wesentlich an Grundrechten ist, dass nicht große Teile der Bevölkerung von ihnen ausgeschlossen werden. Großflächige Ungleichbehandlung fördert den Konsum, aber auch allerhand Konflikte innerhalb der Gesellschaft.

wupme am :

Höre ich da ein mimimi?

wupme am :

Das ist eigentlich auch die Regelung in Hannover.
Wofür es dann vorlagen gibt für Arbeitgeber welche sie ausfüllen können, und dem Mitarbeiter mitgeben.

Vor allem wird nicht jeder es schaffen in 30 minuten zuhause anzukommen.

wupme am :

Immer das selbe leere Gesülze "Mimimi meine Grundrechte" :-)

Panther am :

Wen um 22:xx die Beschilderung "6:00 - 24:00 Uhr" anlächelt, der sollte schon einmal nachfragen dürfen, wo nun der Fehler liegt.

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