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Wer geht da mit wem ins Bett?

Als wir vor etlichen Jahren anfingen, Bio-Produkte mit Demeter-Siegel ins Sortiment aufzunehmen, war der Aufschrei groß. Es folgte ein gewaltiges Mimimi, da diese Produkte schließlich dem Fachhandel vorbehalten seien und man gefälligst eine Schulung mitzumachen habe, um die Kunden entsprechend beraten zu können. Demeter ist schließlich nicht nur "Bio", sondern es geht dabei (auch) darum, ganzheitlich im ökologischen Sinne zu wirtschaften.

Wir (und auch unsere vertrautesten Bio-Großhändler) haben uns da immer etwas drüber hinweggesetzt. Seit einer Weile sind sogar viele Artikel (Tendenz steigend) mit Demeter-Siegel bei der Edeka fest gelistet. Das war für mich ein klares Signal, dass dieser elitäre Status endgültig aufgebrochen sein soll und die Bio-Branche sich im Gegenteil sogar darüber freuen soll, dass diese (hochwertigeren) Produkte der breiten Masse angeboten werden können.
Die Edeka ist zwar groß, existiert aber letztendlich nur durch die vielen selbstständigen Einzelhändler mit ihren unzähligen eigenen Philosophien und Denkweisen, so dass sich Demeter letztendlich nicht einem großen Konzern verkauft hat.

Vor ein paar Tagen habe ich diese Schlagzeile in der aktuellen Lebensmittel-Zeitung entdeckt. Sollte es zu einer Zusammenarbeit mit Demeter und der Schwarz-Gruppe kommen, ist es vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Artikel zu schmerzhaften Erzeugerpreisen eingekauft und bei Lidl verramscht werden.

Ich bin ja selber kein Freund von dieser selbsternannten Bio-"Elite" und man kann auch von Demeter halten, was man will – aber diesen Deal betrachte ich ausnahmsweise auch mal kritisch.


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Kommentare

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Martin am :

Bei real habe ich letztens auch Demeter-Produkte im Regal gesehen und mir verwundert die Augen gerieben.

Hörst am :

Ich vermute der Hintergrund ist ein anderer. Bio boomt. Die Produktionsmenge steigt, auch bei Demeter.
Somit ist auch ein höherer Absatz nötig. Und dazu brauchts eben auch die "Großen".

Josef am :

Solange sie sich bei den Verhandlungen nicht drücken lassen, macht das nichts. Aber wehe wenn doch.
Problematisch sind Kapazitätserweiterungen basierend auf hohen Abnahmeversprechen eines einzelnen abnehmers. Sind die Kapazitäten (oft teuer und mit schulden) geschaffen worden, ist die Abhängigkeit da und der Abnehmer kann munter die preise drücken.

Josef am :

Gerade demeter wäre gut beraten, es mit der Produktionserhöhung nicht zu übertreiben.die können ihr versprechen nur mit relativ hohen erzeugerpreisen halten.

Andi am :

Haben die denn überhaupt genügend biodynamische Hornmistpräparate? (Wer's nicht kennt: Begriff googeln und wundern...)

Amsel am :

Das Problem kenne ich aus dem Baufachhandel, wo ich seit 2002 aktiv bin. Früher war z.B. Bosch grün dem Baumarkt vorbehalten, Bosch blau gab es nur im Fachhandel. Der Kampf in der Werkzeugbranche ist aber so eng geworden, das Bosch seine grüne Linie eingestampft hat und nur noch Bosch blau verkauft, auch im Baumarkt. Somit werden die treuen Fachhändler vom Hersteller in den Allerwertesten getreten. Bei Makita und Dolmar lief es nicht anders. Wärmebildkameras eines Herstellers durfte ich nur verkaufen, nachdem ich eine 2-tägige Schulung zum Selbstkostenpreis von knapp 500€ besucht habe. Heute, 2 Jahre später ist es völlig egal. Und so könnte ich noch mehrere Beispiele nennen. Mal sehen, wo das hin geht. Aber momentan verkauft ja jeder alles. Rüttelplatten bei Norma, Trennscheiben bei Lidl, Gartengeräte beim Bürofachhandel, Drogerieartikel beim Tierfutterlieferanten usw.

Erica am :

Ich habs gegoogelt und gelacht :-)

SPages am :

Habe einen Akkuschrauber aus der grünen Linie als ambitionierter Heimwerker. Kann nach ca. 10 Jahren wo er einiges mitmachen musste eigentlich nur positives Berichten. Selbst den zwei Akkus (der zweite ware damals eine Aktion und umsonst) haben die 10 Jahre nicht geschadet.

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