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Erhoffte straffreiheit durch T-Shirt-Aufdruck

Gerade in der neuesten Linksammlung in Udo Vetters Lawblog den Hinweis auf einen verurteilten Schwarzfahrer gefunden, der die Auffassung vertrat, sich nicht strafbar gemacht zu haben, weil er jeweils ein T-Shirt mit dem für jedermann gut sichtbaren Aufdruck "Ich fahre schwarz" getragen habe.

Was kommt als nächstes? "Ich bin ein Ladendieb?", "Ich bin ein Drogenverchecker." oder "I did it: Bankraub des Jahrhunders" – wohl kaum, dass einer der Träger ernsthaft das von ausgehen würde, deswegen nicht angemessen verknackt zu werden.

Apropos T-Shirt: Es gab vor Jahren mal ein Blog auf der Domain "flachsauger.de". Zu dem Blog gab es auch einen Spreadshirt-Shop und da konnte man unter anderem das unten abgebildete Shirt bestellen. Wollte ich ursprünglich mal verbloggen, bin dann davon abgekommen und habe vor ein paar Tagen den Screenshot auf meiner Festplatte wiedergefunden. Naja: R.I.P.


Sprüche

Wenn ein Ladendieb zunächst herumjammert, dass es doch "das erste Mal" gewesen sei und dass er "noch nie mit der Polizei zu tun" hatte und dass wir doch bitte Mitleid haben sollen...

...und er dann im Verlauf des Gesprächs und während der Wartezeit auf die Polizei allerlei Wissen und Halbwissen über seine Rechte als Ladendieb heraushängen lässt...

...dann denkt man sich einfach nur seinen Teil.

Drei schräge Vögel

Drei Heranwachsende kamen herein. Mitten im Laden begonnen sie plötzlich, auf eine komische Art und Weise herumzubalgen. Plötzlich wurde einer der drei von einem seiner Begleiter recht rüde festgehalten und mit auf dem Rücken fixierten Armen nach hinten Richtung Leergutautomat gezerrt. Dort klopften sie wie irre gegen die geschlossene Lagertür.

Ich hatte die ganze Szene schon aus einiger Entfernung beobachtet und kam in dem Moment dazu. "Alles okay?", erkundigte ich mich. "Hier!", sprach derjenige, der sich am Ringelpietz nicht beteiligt hatte. "Der hat geklaut. Das ist ein Ladendieb. Den müssen Sie anzeigen."

[Häh?!? Die sind doch gerade erst reingekommen...]

Noch bevor ich etwas sagen konnte, fingen alle drei an zu lachen, gingen in den Laden und suchten sich einige Waren zusammen, die sie schließlich auch bezahlten. Nicht, ohne sich währenddessen nochmal mit Drohgebärden und einer erneuten Rangelei gegenseitig einzuschüchtern. Was davon nun Ernst oder Spaß war oder welche lustigen bunten Pillchen sich das Trio zuvor eingeworfen hatte, kann ich leider nicht sagen.

Aber: Würden wir das überhaupt wissen wollen? :-O

Käse, Wodka, Rum

Eine Zeitlang haben wir ja immer und immer wieder leere Käsepackungen an einer bestimmten Stelle im Laden gefunden.

Anfang November erwischte ich den Typen, der dafür (oder zumindest einen großen Teil davon) verantwortlich war als "den ersten Ladendieb der Woche".

Zwei Wochen später präsentierte mir die Nachtschicht die Kopie eines erwischten Ladendiebes. Er hatte versucht, eine Flasche Wodka zu stehlen. Der Name des Täters weckte sofort Erinnerungen: Der Typ mit dem Käse.

Und nun haben wir ihn schon wieder bei einem Ladendiebstahl erwischt. Es folgten die beiden Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und Ladendiebstahl und vielleicht hat er jetzt ja die Bedeutung des Begriffs "Hausverbot" verstanden. Ich befürchte allerdings, dass wir mit dem Kerl noch häufiger zu tun haben werden. :-(

Ladendieb (nicht) auf der Flucht

Fundstück in den Weiten des WehWehWeh: Ein Dieb versucht nicht nur, zwei Weihnachtsbäume zu stehlen – er ist sogar so optimistisch, anzunehmen, dass er mit den beiden Tannen einfach zu Fuß flüchten kann.

Wollen wir wirklich wissen, was ab Minute 1:07 hinter der verschlossenen Tür des Wohnwagens passiert ist? :-)


Was macht ihr beruflich?

Peter (branchenfremd) hat eine Frage an mich, bzw. eine Idee für das Blog hier:
Hallo Björn,

habe gerade Deinen Artikel vom 03.03.2006 im Blog gelesen, Thema "Autoaufkleber" oder: "Wie kamt ihr zum Shopblogger?"

Beim lesen des Threads kam mir eine Idee: Wäre es nicht interessant Deiner Gemeinde mal die Frage zu stellen:

"Was macht ihr beruflich?"

Interessant daran wäre:

Wer und wieviele kommen

- aus dem Einzelhandel?
- ist Großhändler?
- Lieferant?
- Kunde?
- "nur" Blogleser?
- Lebensmittelproduzent?
- Konkurrent? *lol*
- Ladendieb? *hehe*
- etc.....

Nur mal so ein Gedanke von mir.
Keine Ahnung. Ich weiß, dass zumindest ein paar Lieferanten und Einzelhändlerkollegen mitlesen, ebenso viele Kunden.

Ansonsten möchte ich die Beantwortung der Fragen einfach denen überlassen, die es am besten wissen müssten.

Dreist, ängstlich oder einfach nur doof?

Ein Teenager hat sich zwei Dinge aus dem Süßwarenregal in die Jacke, bzw. Hose gesteckt und wurde von uns dabei erwischt.

Und dieser junge Ladendieb stand eben bei uns im Lager und behauptete, nichts in der Tasche zu haben.

Dann haben wir ihm, um die Wartezeit auf die Polizei zu verkürzen, das Video gezeigt, auf dem die Tat eindeutig zu erkennen ist – und er blieb bei der Aussage, nichts zu haben.

Dann kam die Polizei und stellte ihn zur Rede. Er habe nichts eingesteckt, behauptete er weiterhin.

Ich zeigte einem der Polizisten die Videoaufzeichnung, dieser forderte den Dieb daraufhin erneut auf, die Gegenstände, die er vollkommen ohne jeden Zweifel eingesteckt hat, auszupacken. Der junge Mann blieb bei seiner Aussage, nichts eingesteckt zu haben.

Dann ließ die Polizei ihn sich ausziehen. Bis auf die Unterhose durfte er hier im Lager einen Striptease machen. Tzja – Überraschung: Nach und nach kam alles, was er sich eingesteckt hatte, wieder ans Tages-, bzw. Neonlicht.

Die Polizisten fanden das übrigens so toll, dass sie gleich mit ihm einen Ausflug zur Wache gemacht haben.

Der erste Ladendieb der Woche

Vor einer dreiviertel Stunde fiel mir wieder einmal ein angefressener Käse in einem meiner Regale auf. An einer ganz bestimmten Stelle, an der ich nicht zufällig keine halbe Stunde zuvor stand und daher mit hundertprozentiger Sicherheit sagen konnte, dass das ganz frisch war. Ach.

Ich sah mir die Videoaufzeichnung an und wurde nach nur zehn Minuten fündig. Ein Mann hat den Käse aus dem Kühlregal genommen und geöffnet. Und nicht nur das: Er hatte sich zuvor eine Flasche Bier genommen, diese im Laden getrunken und die Flasche am Automaten gleich wieder eingelöst. Ich ließ die Aufzeichnung noch weiter rückwärts laufen und sah, dass er vorher schon eine andere Flasche ausgetrunken und ebenfalls in den Leergutautomaten gesteckt hat. Das ist dreist.

Der Mann bezahlte eine Flasche Bier und ging. Leider war er nicht mehr erreichbar und so zog ich nur einzelne Bilder aus der Videoaufzeichnung, um meinen Mitarbeitern zu zeigen, auf wen sie achten sollen. Parallel dazu blockierte ich den Leergutautomaten, um ihm, falls er die leere Flasche wieder abgeben möchte, auf jeden Fall zu begegnen. Irgendwie hatte ich nämlich die Ahnung, dass er mit seiner leeren Flasche wiederkommen würde.
Damit sollte ich Recht behalten. Ich wollte gerade mit dem Ausdruck zur Kasse gehen, als mir der biertrinkende Käsefresser im Laden entgegenkam und wie gewünscht vor dem Automaten stand und brav wartete, während ich schon mit der Polizei telefonierte.

Davon abgesehen, dass er einer der wenigen Ladendiebe war, die von der Polizei mit zur Wache genommen wurden, war der Rest recht unspektakulär.

Realitätsverlust

Ein Mann wollte mehrere Dosen Red Bull stehlen. Er kam aber nur bis zum Ausgang und durfte uns dann ins Lager folgen. Dort füllte ich zunächst den Vordruck für den Strafantrag aus und dann warteten wir auf die Polizei. Ob es am Freimarkt oder an der allgemeinen "Auftragslage" lag, kann ich nicht sagen – aber die Warterei dauerte etwas länger.

Nach rund zwanzig Minuten meldete sich der Ladendieb zu Wort: "Wie wär's mal mit einer Entschuldigung?"

Ich: ???

"Dafür, dass ich hier jetzt so lange warten muss."

Das war dann einer der Momente, in denen einem absolut gar nichts mehr einfällt, was man sagen könnte...

Fragen zur Warensicherung

Eine Blogleserin hat mir ein paar Fragen zu Warensicherungsanlagen gestellt. Ich versuche mal, auf die Fragen anhand meiner Anlage einzugehen. Aber es gibt viele verschiedene Ausführungen von vielen verschiedenen Herstellern, so dass sich das sicherlich nicht generell verallgemeinern lässt.

· Ist es tatsächlich möglich, dass die Anlagen unterschiedlich scharf gestellt werden können und Ladendiebe tatsächlich Glück haben könnten und die Anlage nicht piepst?
Ja, das ist möglich. So kann man die Empfindlichkeit an die verschiedenen Aufstellorte anpassen, damit die Anlage nicht z.B. schon durch Sicherungsetiketten an in der Nähe platzierter Ware auslöst. Andererseits soll die Anlage natürlich so empfindlich wie möglich sein.

Demzufolge kann es durchaus vorkommen, dass Etiketten vereinzelt gar nicht auslösen. Als Ladendieb würde ich mich aber lieber nicht darauf verlassen, denn das ist doch eher die Ausnahme.
· Was passiert, wenn man eine solche Warensicherungsanlage mit einem starken Magneten passiert? Wird die Anlage dadurch beschädigt? Wird der Alarm ausgelöst?
Die Anlage wird weder beschädigt, noch wird der Alarm ausgelöst. Dies geschieht nämlich nicht durch ein Magnetfeld, sondern durch eine bestimmte Frequenz, in der die Sicherunsgetiketten schwingen.
· Ist es für Menschen mit Herzschrittmacher tatsächlich gefährlich, eine Warensicherungsanlage zu passieren?
Die Anlage strahlt nur sehr schwach und baut demzufolge auch kein starkes Magnetfeld um sich herum auf. Daher sollte sie eigentlich keine Gefahr für Herzschrittmacher oder auch alle anderen technischen Geräte darstellen.

Klar, Polizisten...

Wir haben einen Ladendieb im jungen Erwachsenenalter gestellt und hatten mit ihm eine rege Auseinandersetzung in der Nähe der Lagertür.
Plötzlich kamen zwei Typen dazu, die nicht viel älter waren als der Dieb, ezählten irgendwas davon, dass sie "Polizisten und gerade zufällig in zivil unterwegs" wären und dass sie ihn doch am besten gleich mitnehmen würden.

Leider konnte ich mich um die beiden Spinner nicht auch noch kümmern und habe sie komplett ignoriert, bis sie sich schließlich von selber vom Hof machten. Hätte mich mal interessiert, was die (echte) Polizei, die sich schließlich um den eigentlichen Dieb kümmerte, mit denen noch angestellt hätte.

Ist das per Definition eigentlich schon Amtsanmaßung?

Andere klauen mehr

Wir haben einen Ladendieb erwischt. Er hatte eine Flasche Bier geklaut und war eigentlich ganz friedlich. Hat zwar zwischendurch versucht, eine Kollegin, mit der er kurzzeitig alleine im Lager stand, mit Drohgebärden einzuschüchtern, aber das wirkte im Großen und Ganzen eher lächerlich.

Er sah gar nicht ein, dass er etwas Unrechts getan haben würde und seine Argumentation dafür war einfach unschlagbar: "Andere klauen viel mehr als ich. Um die sollten wir uns lieber kümmern und nicht um einen armen Mann, der sich nur ein Bier für den Durst gemopst hat."

Kleinvieh macht leider auch Mist.

"Scheiße gelaufen..."

Als wir mit ein paar Kollegen und einem frisch ertappten Ladendieb im Lager standen, kommentierte dieser seinen missglückten Diebstahlsversuch mit "Ist halt scheiße gelaufen..."

Ich frage mich ernsthaft, was denn da nun tatsächlich "scheiße gelaufen" sein soll. Dass wir ihn erwischt haben und er eine Anzeige bekommt – oder dass er das Diebesgut wieder losgeworden ist.

Ganz ehrlich? Ich glaube, letzteres...

Klarer

Nicht gerade ein Grund zur Freude, aber doch beinahe schon eine Abwechslung zu den aggressiven Banden, mit denen man es sonst so zu tun hat: Ein ziemlich heruntergekommender Typ hat sich eben eine Flasche Alkohol ("Klarer" – Kurz: Auf ein trinkbares Maß verdünnter Industriealkohol) unter die Jacke gesteckt und dachte, er könnte damit so aus dem Laden marschieren.

Falsch gedacht. Aber es war beinahe schon angenehm, mal wieder einen ganz "pflegeleichten" Ladendieb gehabt zu haben, der einfach nur brav darauf wartete, dass wir hier die Personalien aufnahmen und sich dann mit einer Entschuldigung trollte.

Angebot für Ladendetektiv

Vorhin hat mal wieder ein Unternehmen angerufen, das mir seine Dienstleistungen anbieten wollte. Konkret: Ladendetektive. "Top geschulte" Leute, die einen "Großteil der Diebe erwischen" würden.

Komisch, dass diese Firmen immer konsequent und ohne lange nachzurechnen ablehnen, wenn man statt des Stundensatzes eine erfolgsbasierte Bezahlung anbietet. 50 Euro nette pro Ladendieb würde ich bezahlen und bei den von den Unternehmen beworbenen Fangraten würden die sich damit glatt eine goldene Nase verdienen können. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.