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Beinahe auf die Fresse!

Ein Kollege war gerade privat hier im Laden und folglich auch in Zivilbekleidung. Plötzlich fiel uns ein Typ auf, der mit einer mit unbekanntem Inhalt prall gefüllten Tasche den Laden durch den Eingang verlassen hatte.

Reflexartig sprangen wir auf und rannten durch den Laden, hechteten über die Schranke und wurden vor der Tür mit einer völlig neuen Überraschung konfrontiert. Es war nunmal so, dass mein Mitarbeiter in Zivilbekleidung war und vor mir herrannte. Ein Kunde dachte nun wohl, dass ich hinter einem Ladendieb her bin und hätte ihn beinahe mit ein paar handfesten Argumenten in Form einer ausgestreckten Faust aufgehalten.

Ist aber zum Glück gut ausgegangen. :-)

Umgucken

"Guck dir mal den Mann mit dem Rucksack an, der gerade da in der Nähe vom Kühlregal steht", sprach mich einer meiner Mitarbeiter etwas besorgt an.

Also ab ins Büro und mal ein bisschen über die Videoanlage zusehen. Tatsächlich verhielt sich die "verdächtige Person" (bei uns mit VP abgekürzt) durchaus auffällig und passte gut in das Raster hinein, dass auch der durchschnittliche Ladendieb an den Tag legt: Scheinbar unschlüssig hin und her gehen, immer wieder umsehen und allgemein recht ziel- und planlos wirken.

Aber irgendwie wollte er nichts einstecken. Er hatte keine dicke Jacke an, keine weiteren Taschen bei sich und den Rucksack behielt er auch auf dem Rücken. Was macht der da?!?
Ich beschloss, dass der Mann doch keine "VP" ist und ging einfach mal an ihm vorbei. Er tipperte irgendetwas in seinen PDA. Vermutlich Artikeldaten und/oder Preise, denn mit der Spitze seines Zeigestiftes wechselte er immer wieder zwischen dem Display un den Regaletiketten hin und her.

Ich ließ ihn gewähren ohne etwas zu sagen. In den meisten Läden sind solche Aktionen nicht gerne gesehen – aber mal ehrlich: Wenn jemand unbedingt die Preise von der Konkurrenz wissen möchte, kann er sie notfalls auch unauffällig aufschreiben. Dann würde ihn auch niemand daran hindern. Und vielleicht hatten die Notizen ja auch vollkommen andere Gründe...

Taschenmessersäbel

Ich sah zufällig auf dem Monitor der Videoüberwachungsanlage, wie ein Mann den Laden durch den Eingang verließ, nachdem eine Zeitlang in der Nähe des Eingangs stand und immer wieder zur Tür schielte.

Irgendwie kam mir die Situation merkwürdig vor und ich spulte die Aufzeichnung zurück. Und tatsächlich: Nur knapp zwei Minuten zuvor hatte er sich eine Flasche hochwertigen Korn in den Rucksack gesteckt.
Sofort sprintete ich mit einem meiner Mitarbeiter los. Auf dem Gehweg in unmittelbarer Nähe des Ladens stellten wir den Dieb und komplimentierten ihn hier ins Lager.

Dort stellte sich dann auch heraus, warum die Augenblicke zuvor die Warensicherungsanlage am Eingang keinen Alarm ausgelöst hat. Der angetrunkene Mann hatte den "Zippel", das Warensicherungsetikett mit Edelstahlsband, mit brachialer Gewalt mit seinem kleinen Taschenmesser durchtrennt. Das geht nicht einfach, ehrlich nicht. Der Typ muss einen unglaublichen Willen gehabt haben, die Flasche zu entwenden.

Trotzdem ärgerlich: Während wir auf die Polizei warteten, hat der Ladendieb plötzlich einfach die Flasche genommen, geöffnet und einige Schlucke daraus getrunken. Nun war's doch ein Totalverlust. :-(


Memo: Beim nächsten Ladendieb ungeöffnete Flaschen unbedingt in sichere Entfernung stellen.

Wie Björn zu seinem SPAR-Markt kam – Die Antworten 6-10 zu den Fragen

Mich würde interessieren ob du was dazu erzählen kannst wieso die Vorgänger nicht durchgehalten haben. War es nur wegen der Schrecklichen Obstabteilung, Fleischtheke und den Endlosregalen, und daraus resultierender Kundenmangel? Weißt du da überhaupt was drüber?
Nein, leider fast gar nichts. Kundenmeinungen aus der Anfangszeit gingen von "schlechte Ware in der Bedienungsabteilung" bis "Unsauberkeit". Konkreter weiß ich es leider nicht.
Was habt ihr relativ schnell ganz anders gemacht als ihr euch das noch vor Eröffnung vorgestellt hattet? (Beispiel Käse und Wurst Tresen.)
Schwer zu beantworten. Wir hatten uns viel vorgenommen, was dann auf der Strecke geblieben ist. Regelmäßige Handzettelwerbung zum Beispiel habe ich nie gemacht. Die Wurst- und Käsetheke ist nach einem halben Jahr verschwunden. Nach einem dreiviertel Jahr habe ich zum ersten Mal aufgerüstet und hier das Warenwirtschaftssystem mit den Scannerkassen installiert. Das war ein sehr wichtiger Schritt, denn die Auszeichnerei mit all ihren Nachteilen wollte ich nicht länger hinnehmen.
An mehr Punkte kann ich mich gerade nicht erinnern.
Mich würde ja mal interessieren, ob du von Anfang deiner Gedanken an die Selbstständigkeit an einen Spar-Markt gedacht hast oder ob du auch die andere(n) Alternative(n) im Kopf hattest, wie z. B. einen "E"-Markt?
Ob SPAR oder REWE oder komplett neutral war mir damals relativ egal. Fakt war, dass ich micht selbstständig machen wollte und dass die SPAR damals von sich aus auf mich zugegangen war und wir auf diese Weise zueinandergefunden haben.
Wann hast du deinen ersten Ladendieb erwischt und was wollte dieser klauen?
Wann und was weiß ich nicht mehr. Die Chance, dass es eine Flasche mit Alkohol war, ist aber nicht klein.
Interessant wäre es doch mal zu erfahren, was aus der Bäckerei geworden ist bzw. wieso sie nur so kurze Zeit existierte, genau wie die Fleischtheke.
Die Bäckerei lief einfach nicht gut. Die Umsätze haben sich nicht so entwickelt, wie sie sollten und darum ist die Bäckerei nach rund zwei Jahren ausgezogen. Ob es an der Qualität der Ware, dem Personal im Shop oder einfach nur daran lag, dass es noch nie an der Stelle eine Bäckerei gab, wissen wir nicht.
Heutzutage, mit täglich deutlich mehr Kunden, müsste man das eigentlich noch einmal probieren, aber mittlerweile brauche ich den Platz für meine eigene Verkaufsfläche.
Zur Wurst- und Käsetheke sagte ich ja schon mehrfach, dass es vermutlich daran lag, dass wir den selben Tresen an der selben Stelle wie bei unserem Vorgänger benutzt haben. Unsere Ware war topp, aber das den Kunden zu vermitteln, die in Gedanken vor der selben Abteilung standen, war unglaublich schwierig.

Hausverbot nur sechs Wochen?

Mitte Februar hatten wir einen Kunden Ladendieb erwischt. Eine Anzeige bekam er nicht, aber um das (bei mir immer erstmal lebenslange) Hausverbot kam er nicht drumherum.

Nun war er eben wieder im Laden. Sein Argument: "Ich dachte, die Zeit wäre schon um und das Hausverbot wäre längst wieder aufgehoben."

Öh, nö.

Instant-Kaffee

Ein Typ, gerade mal zehn Tage älter als ich, betrat den Laden. Erster Gedanke: Verdächtige Person, irgendwie wirkte er so. Aber er ging mit seiner Tasche in der Hand zunächst zielstrebig nach hinten. "Der will nur Leergut abgeben", dachte ich noch. Da drehte er um und ging in den Kaffeegang.

Sofort eilte ich ins Büro, aber da war der Mann tatsächlich schon auf dem Weg zur Leergutannahme. Aber warum hat er den Umweg genommen? Ich sah mir schnell die Videoaufzeichnung an: Bingo. Ein Glas Instantkaffee (sind ja nicht alle Sorten in der Vitrine) hat er im Vorbeigehen aus dem Regal genommen und sich in die Innentasche seiner Jacke gesteckt.
Nachdem er seine Flaschen in den Automaten gesteckt hatte, ging er zur Kasse, legte den Leergutbon auf den Tisch und ließ sich sein Geld auszahlen.
In dem Moment kam ich dazu, und gaaaaanz zufällig fiel ihm in dem Moment ein, dass er ja noch eine Packung Kaffee dabei hat und nur vergessen hat, diese zu bezahlen. Ich glaubte ihm kein Wort. Die anwesenden Kollegen glaubten ihm kein Wort und auch die Polizei glaubte ihm kein Wort. Komisch, dabei war die Geschichte doch so glaubwürdig. :-)

Aber er glänzte mal wieder mit dem typischen Ladendieb-Halbwissen, das uns hier schon so oft in solchen Situationen begegnet ist: "Ich habe keinen Diebstahl begangen, ich war noch nicht aus dem Laden, ich war noch an der Kasse..." Und so weiter und bla, bla, bla...

Links LXVII

Legebatterien ab 2012 verboten

Video: Möve als Ladendieb

Foodwatch moniert Etikettenschwindel

Rauchen wird noch stärker reglementiert

Es darf nur noch mit Erzeugererklärung geschlachtet werden

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum

Bundeskartellamt untersucht PayPal-Pflicht bei Ebay

Hauptsache Siegel drauf


Kreis Höxter: Tante Emma kämpft ums Überleben

Klimaschutz schmeckt

Erhoffte straffreiheit durch T-Shirt-Aufdruck

Gerade in der neuesten Linksammlung in Udo Vetters Lawblog den Hinweis auf einen verurteilten Schwarzfahrer gefunden, der die Auffassung vertrat, sich nicht strafbar gemacht zu haben, weil er jeweils ein T-Shirt mit dem für jedermann gut sichtbaren Aufdruck "Ich fahre schwarz" getragen habe.

Was kommt als nächstes? "Ich bin ein Ladendieb?", "Ich bin ein Drogenverchecker." oder "I did it: Bankraub des Jahrhunders" – wohl kaum, dass einer der Träger ernsthaft das von ausgehen würde, deswegen nicht angemessen verknackt zu werden.

Apropos T-Shirt: Es gab vor Jahren mal ein Blog auf der Domain "flachsauger.de". Zu dem Blog gab es auch einen Spreadshirt-Shop und da konnte man unter anderem das unten abgebildete Shirt bestellen. Wollte ich ursprünglich mal verbloggen, bin dann davon abgekommen und habe vor ein paar Tagen den Screenshot auf meiner Festplatte wiedergefunden. Naja: R.I.P.


Sprüche

Wenn ein Ladendieb zunächst herumjammert, dass es doch "das erste Mal" gewesen sei und dass er "noch nie mit der Polizei zu tun" hatte und dass wir doch bitte Mitleid haben sollen...

...und er dann im Verlauf des Gesprächs und während der Wartezeit auf die Polizei allerlei Wissen und Halbwissen über seine Rechte als Ladendieb heraushängen lässt...

...dann denkt man sich einfach nur seinen Teil.

Drei schräge Vögel

Drei Heranwachsende kamen herein. Mitten im Laden begonnen sie plötzlich, auf eine komische Art und Weise herumzubalgen. Plötzlich wurde einer der drei von einem seiner Begleiter recht rüde festgehalten und mit auf dem Rücken fixierten Armen nach hinten Richtung Leergutautomat gezerrt. Dort klopften sie wie irre gegen die geschlossene Lagertür.

Ich hatte die ganze Szene schon aus einiger Entfernung beobachtet und kam in dem Moment dazu. "Alles okay?", erkundigte ich mich. "Hier!", sprach derjenige, der sich am Ringelpietz nicht beteiligt hatte. "Der hat geklaut. Das ist ein Ladendieb. Den müssen Sie anzeigen."

[Häh?!? Die sind doch gerade erst reingekommen...]

Noch bevor ich etwas sagen konnte, fingen alle drei an zu lachen, gingen in den Laden und suchten sich einige Waren zusammen, die sie schließlich auch bezahlten. Nicht, ohne sich währenddessen nochmal mit Drohgebärden und einer erneuten Rangelei gegenseitig einzuschüchtern. Was davon nun Ernst oder Spaß war oder welche lustigen bunten Pillchen sich das Trio zuvor eingeworfen hatte, kann ich leider nicht sagen.

Aber: Würden wir das überhaupt wissen wollen? :-O

Käse, Wodka, Rum

Eine Zeitlang haben wir ja immer und immer wieder leere Käsepackungen an einer bestimmten Stelle im Laden gefunden.

Anfang November erwischte ich den Typen, der dafür (oder zumindest einen großen Teil davon) verantwortlich war als "den ersten Ladendieb der Woche".

Zwei Wochen später präsentierte mir die Nachtschicht die Kopie eines erwischten Ladendiebes. Er hatte versucht, eine Flasche Wodka zu stehlen. Der Name des Täters weckte sofort Erinnerungen: Der Typ mit dem Käse.

Und nun haben wir ihn schon wieder bei einem Ladendiebstahl erwischt. Es folgten die beiden Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und Ladendiebstahl und vielleicht hat er jetzt ja die Bedeutung des Begriffs "Hausverbot" verstanden. Ich befürchte allerdings, dass wir mit dem Kerl noch häufiger zu tun haben werden. :-(

Ladendieb (nicht) auf der Flucht

Fundstück in den Weiten des WehWehWeh: Ein Dieb versucht nicht nur, zwei Weihnachtsbäume zu stehlen – er ist sogar so optimistisch, anzunehmen, dass er mit den beiden Tannen einfach zu Fuß flüchten kann.

Wollen wir wirklich wissen, was ab Minute 1:07 hinter der verschlossenen Tür des Wohnwagens passiert ist? :-)


Was macht ihr beruflich?

Peter (branchenfremd) hat eine Frage an mich, bzw. eine Idee für das Blog hier:
Hallo Björn,

habe gerade Deinen Artikel vom 03.03.2006 im Blog gelesen, Thema "Autoaufkleber" oder: "Wie kamt ihr zum Shopblogger?"

Beim lesen des Threads kam mir eine Idee: Wäre es nicht interessant Deiner Gemeinde mal die Frage zu stellen:

"Was macht ihr beruflich?"

Interessant daran wäre:

Wer und wieviele kommen

- aus dem Einzelhandel?
- ist Großhändler?
- Lieferant?
- Kunde?
- "nur" Blogleser?
- Lebensmittelproduzent?
- Konkurrent? *lol*
- Ladendieb? *hehe*
- etc.....

Nur mal so ein Gedanke von mir.
Keine Ahnung. Ich weiß, dass zumindest ein paar Lieferanten und Einzelhändlerkollegen mitlesen, ebenso viele Kunden.

Ansonsten möchte ich die Beantwortung der Fragen einfach denen überlassen, die es am besten wissen müssten.

Dreist, ängstlich oder einfach nur doof?

Ein Teenager hat sich zwei Dinge aus dem Süßwarenregal in die Jacke, bzw. Hose gesteckt und wurde von uns dabei erwischt.

Und dieser junge Ladendieb stand eben bei uns im Lager und behauptete, nichts in der Tasche zu haben.

Dann haben wir ihm, um die Wartezeit auf die Polizei zu verkürzen, das Video gezeigt, auf dem die Tat eindeutig zu erkennen ist – und er blieb bei der Aussage, nichts zu haben.

Dann kam die Polizei und stellte ihn zur Rede. Er habe nichts eingesteckt, behauptete er weiterhin.

Ich zeigte einem der Polizisten die Videoaufzeichnung, dieser forderte den Dieb daraufhin erneut auf, die Gegenstände, die er vollkommen ohne jeden Zweifel eingesteckt hat, auszupacken. Der junge Mann blieb bei seiner Aussage, nichts eingesteckt zu haben.

Dann ließ die Polizei ihn sich ausziehen. Bis auf die Unterhose durfte er hier im Lager einen Striptease machen. Tzja – Überraschung: Nach und nach kam alles, was er sich eingesteckt hatte, wieder ans Tages-, bzw. Neonlicht.

Die Polizisten fanden das übrigens so toll, dass sie gleich mit ihm einen Ausflug zur Wache gemacht haben.

Der erste Ladendieb der Woche

Vor einer dreiviertel Stunde fiel mir wieder einmal ein angefressener Käse in einem meiner Regale auf. An einer ganz bestimmten Stelle, an der ich nicht zufällig keine halbe Stunde zuvor stand und daher mit hundertprozentiger Sicherheit sagen konnte, dass das ganz frisch war. Ach.

Ich sah mir die Videoaufzeichnung an und wurde nach nur zehn Minuten fündig. Ein Mann hat den Käse aus dem Kühlregal genommen und geöffnet. Und nicht nur das: Er hatte sich zuvor eine Flasche Bier genommen, diese im Laden getrunken und die Flasche am Automaten gleich wieder eingelöst. Ich ließ die Aufzeichnung noch weiter rückwärts laufen und sah, dass er vorher schon eine andere Flasche ausgetrunken und ebenfalls in den Leergutautomaten gesteckt hat. Das ist dreist.

Der Mann bezahlte eine Flasche Bier und ging. Leider war er nicht mehr erreichbar und so zog ich nur einzelne Bilder aus der Videoaufzeichnung, um meinen Mitarbeitern zu zeigen, auf wen sie achten sollen. Parallel dazu blockierte ich den Leergutautomaten, um ihm, falls er die leere Flasche wieder abgeben möchte, auf jeden Fall zu begegnen. Irgendwie hatte ich nämlich die Ahnung, dass er mit seiner leeren Flasche wiederkommen würde.
Damit sollte ich Recht behalten. Ich wollte gerade mit dem Ausdruck zur Kasse gehen, als mir der biertrinkende Käsefresser im Laden entgegenkam und wie gewünscht vor dem Automaten stand und brav wartete, während ich schon mit der Polizei telefonierte.

Davon abgesehen, dass er einer der wenigen Ladendiebe war, die von der Polizei mit zur Wache genommen wurden, war der Rest recht unspektakulär.