Skip to content

Beaten to Death

Andreas hat mich auf dieses Bild aus dem Failblog aufmerksam gemacht. Manchmal möchte man ja am liebsten… :-D

Aber den Hinweis an einzelnen Produkten in einem Laden wird wohl keinen Ladendieb ernsthaft von seiner geplanten Tat abhalten.


Falle Straßenbahn

Zwei außergewöhnlich aufmerksame, ältere Stammkundinnen sprachen eine Kollegin an und berichteten, was sie aus nächster Nähe beobachtet hatten: "Der junge Mann da hinten hat bei ganz vielen Kaffeepaketen die Aufkleber [Anm.d.Red: Die Warensicherungsetiketten!] abgerissen. Kaufen will der die bestimmt nicht, die hat der ganz sicher noch eingesteckt."

Sofort lief ich mit einer anderen Kollegin hinter dem Typen her, der bereits mit einem Rucksack auf dem Rücken den Laden verlassen hatte. Auf der anderen Straßenseite sprachen wir ihn an und baten darum, die von den beiden alten Kundinnen geäußerte Vermutung zu überprüfen, vorzugsweise durch einen ggf. entlastenden Blick in den Rucksack. Er ignorierte uns und ging einfach weiter. Auch die Drohung, die Polizei zu rufen, änderte nichts an seinem Verhalten.
Da wir zufällig gerade mal alle beide kein Handy bei uns hatten, lief meine Kollegin einige Meter vor und sprach eine dort laufende Kundin von uns an. Nach kurzer Erklärung lieh sie uns hier Handy, das wir auch mitnehmen konnten. Während wir mit der Notrufzentrale der Polizei telefonierten und ständig unseren Standort durchgaben, folgten wir dem Ladendieb zu Fuß immer weiter. Er ließ sich zwar nicht aufhalten, versuchte aber auch gar nicht, schnell zu flüchten.
Gut 800m von meinem Laden entfernt entdeckte er eine Straßenbahn in Richtung Innenstadt. Die Türen waren noch offen und er sprang schnell hinein, meine Kollegin konnte gerade noch einen Fuß zwischen eine Tür setzen, so dass diese sich wieder öffnete und ihr ebenfalls Einlass gewährte. Dann schlossen sich die Türen und die Funktion zum manuellen Öffnen wurde gesperrt. Hah, ich freute mich! Er saß in der Falle und die nervige Verfolgung hatte ein Ende. Ich sah und hörte bereits zwei Streifenwagen, die sich uns mit eingeschaltetem Blaulicht näherten und machte der Straßenbahnfahrerin ein Zeichen, dass sie nicht losfahren soll. Insgesamt standen nur wenige Augenblicke später sogar drei Polizeiautos vor und neben der Straßenbahn.
Die Fahrerin öffnete nur die vordere Tür, damit der Täter nicht flüchten konnte und ich durfte dann zusammen mit den Polizisten und unter den argwöhnlischen bis bösen Blicken etlicher Fahrgäste den Ladendieb raussuchen. Da meine Mitarbeiterin allerdings unmittelbar in seiner Nähe wartete, erwies sich die Suche als recht einfach. "Er ist es", erklärte ich den Uniformierten.
Nach kurzer Diskussion mit den Beamten, zwischenzeitlich wollte er mir sogar großzügig seinen gesamten Rucksack schenken, ließ er sich dann doch dazu bringen, auszusteigen. In seiner Taschen befanden sich wundersamerweise mehrere Pakete Kaffee. "Die habe ich gestern von einem Kumpel bekommen", versuchte er sich herauszureden. Um die Situation zu beenden, "schenkte" er mir den Kaffee bereitwillig. Er wollte ja schließlich keinen unnötigen Stress haben und wenn ich nichts besseres zu tun hätte, als ihm so weit hinterherzulaufen, dann soll ich doch mit dem "scheiß Kaffee" glücklich werden – er sei jedenfalls unschuldig. Außerdem möchte er uns anzeigen. "Weswegen denn?", erkundigte sich einer der Polizisten. Der Kaffeedieb anwortete: "Wegen Verfolgung." – kollektives Lachen und Schmunzeln.

Wieder im Laden bekam ich von der Polizei die Personalien des Ladendiebs. Er stand mir in der halben Stunde davor mehrfach gegenüber, aber ich habe ihn (als bekennender Gesichtslegastheniker) die ganze Zeit über nicht erkannt. Als ich den Namen las, klingelte es sofort bei mir: Der hat hier schonmal geklaut und deswegen auch eine Anzeige und Hausverbot bekommen. Vor ziemlich exakt einem Jahr, am 21. April 2010, war das. Erstaunlicherweise gab es dazu keinen Blogeintrag, aber damals hatte er auch schon Kaffee in seinen Rucksack gepackt und wollte einfach rausgehen. Da hatte ihm allerdings die Warensicherungsanlage noch einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht, diesmal waren es zwei aufmerksame alte Damen.

Als ich die Videoaufzeichnung für die Polizei sichtete und sicherte, staunte ich wieder. Nachdem er den Rucksack gefüllt und wieder verschlossen aufgesetzt hatte, nahm er im Vorbeigehen noch ein Kaffeepaket aus dem Regal und schob es sich mal eben unter die Jacke. Damit hat ja nun keiner gerechnet und diesen Teil der Beute habe ich auch leider nicht wiederbekommen. Mist.

Was das Schicksal des Ladendiebs betrifft: Nun hat er noch eine weitere Anzeige wegen Ladendiebstahls in seiner Akte, noch eine wegen des Hausfriedensbruchs dazu und wie immer wird gar nichts passieren. :-(

WER folgt mir jetzt auf Twitter?!?

Ich bekam gerade eine Mail. Sinngemäß: "Max Mustermann folgt Dir jetzt auf Twitter!"
Das wäre nicht weiter ungewöhnlich, inzwischen habe ich ähnliche Hinweise über 1100 mal bekommen. Nur dass dieser "Max Mustermann" auch ein Ladendieb bei mir war – und zwar ein ziemlich renitenter, der vielfach hier wieder hereingekommen ist und sich immer und immer wieder die Taschen vollgestopft hat. :-O

"Ein Tag im Supermarkt"

Endlich ist unser Kurzfilm fertig und heute Nacht habe ich ihn in FullHD-Qualität bei YouTube hochgeladen.

Die Idee zu diesem Film hatte ich schon vor etlichen Monaten, aber endlich habe ich mich aufraffen können, das Projekt in Angriff zu nehmen. Der Spaß beim Dreh zu Rob Vegas' Video hat dabei wohl wie ein kleiner Tritt in den Allerwertesten gewirkt.

Die selbstgestellte Aufgabe war es dabei, einen im Grunde vollständigen Tag in einem Supermarkt auf wenige Augenblicke zusammenzufassen. Vielfach kamen Vorschläge in Richtung "Zeitraffer", aber das wäre nicht die Art von "Zusammenfassung" gewesen, die mir vorschwebte. Schließlich kam der Gedanke, jeden Vorgang hier im Markt, von den morgendlichen Vorbereitungen und den Ladendieb, den man zufällig auf der Videoaufzeichnung entdeckt bis hin zum Bezahlvorgang an der Kasse, auf einen winzigen Schnipsel zu kürzen.
Jeder dieser einzelnen Takes sollte zwar für einen mehr oder weniger komplexen Vorgang stehen, aber trotzdem in sich geschlossen sein und nicht nur einen beliebigen Ausschnitt darstellen.

Das Gesamtergebnis ist nichtmal drei Minuten lang, mit den "Outtakes" und verworfenen Szenen könnte man aber durchaus einen Film in Spielfilmlänge produzieren. Es war jedenfalls wirklich nicht immer einfach, alles auf Anhieb in einen winzigen 3-Sekunden-Block zu pressen. :-)


Ekelige Ware?

Maria hatte folgende Frage an mich:
Ihr habt ziemlich viele widerliche Ladendiebe. Wenn ihr sie erwischt und ihnen die Sachen wieder abnehmt, reinigt ihr diese Waren ( also zumindest abwischen ) bevor ihr sie wieder ins Regal stellt?

Ich fände es nämlich ganz schön ekelhaft bsw. eine Dose Cola zu kaufen und zu trinken die vorher irgendjemand in seinem Hosenbund versteckt hat. Oder die Packung Kaugummi die ständiger Begleiter in meiner Jackentasche sein soll. Oder der Kaffee der in meinem Vorratsschrank steht. Es kommt vor, dass sich meine gekaufte Ware teilweise so widerlich anfühlt, dass die Käsepackung dann erstmal übergefeudelt wird, bevor sie in meinem Kühlschrank landet. Wenn ich über einen wahrscheinlichen Grund nachdenke, kommts mir erstmal hoch.

Entschuldige bitte die komische Formulierung, irgendwie kriege ich gerade keine besseren Sätze zustande, ich würde mich jedoch freuen wenn du das mal behandeln könntest.
Normalerweise verschwindet das Diebesgut in irgendwelchen Taschen oder vielleicht auch der Jacke. Dass sich jemand das Zeugs schonmal in die Hose gesteckt hat, haben wir hier zwar auch schon erlebt, aber das ist doch eher die seltene Ausnahme.

Wir reinigen die Sachen übrigens nicht, nachdem wir sie einem Ladendieb abgenommen haben – allerdings kann ich sagen, dass ich es in 20 Jahren Einzelhandel in noch keinem Laden erlebt habe, dass dies getan wird. Außerdem: Im Laden im Regal werden die Artikel auch von etlichen Leuten, auch "ekeligen", angefasst und wer glaubt, sich bei "ehemaligem Diebesgut" eine Infektion einfangen zu können, sollte vorsichtshalber alles abwaschen, was er in in einem Selbstbedienungsladen gekauft hat.

Adresse: Stationäres Wohnprojekt

Ein Mann wollte mehrere Flaschen Bier klauen. Daran hinterten wir ihn allerdings und nahmen ihn mit nach Hinten ins Lager. Da er insgesamt sehr friedlich blieb und eine Meldebestätigung dabei hatte, rief ich nur die Polizei an, um die Adresse überprüfen zu lassen.

Die Adresse stimmte. Es war eine der Stellen eines Wohnprojekts hier in Bremen, das "straffällig gewordenen Menschen beim schwierigen Übergang von der Haft ins Leben" hilft. "Da kann ich mir die Mühe auch sparen, eine Anzeige zu schreiben", sagte ich zur Dame in der Telefonzentrale. Sie lachte: "Dazu sage ich jetzt nichts." Die Diskrepanz zwischen Aussage und ihrem Tonfall war deutlich zu spüren.

"Schwieriger Übergang von der Haft ins Leben." – Jeder zweite Ladendieb ist bei einer der Adressen gemeldet, die von diesem Projekt zur Verfügung gestellt werden. Irgendwas läuft da gewaltig schief, glaube ich.

Spinnweben

Mit der Kamera in der dunklen Ecke haben wir schon so manchen Ladendieb erwischt. Blickt man mal mit einer anderen Kamera in die dunkle Ecke, erwischt man die Putzfrau. :-O


Beinahe auf die Fresse!

Ein Kollege war gerade privat hier im Laden und folglich auch in Zivilbekleidung. Plötzlich fiel uns ein Typ auf, der mit einer mit unbekanntem Inhalt prall gefüllten Tasche den Laden durch den Eingang verlassen hatte.

Reflexartig sprangen wir auf und rannten durch den Laden, hechteten über die Schranke und wurden vor der Tür mit einer völlig neuen Überraschung konfrontiert. Es war nunmal so, dass mein Mitarbeiter in Zivilbekleidung war und vor mir herrannte. Ein Kunde dachte nun wohl, dass ich hinter einem Ladendieb her bin und hätte ihn beinahe mit ein paar handfesten Argumenten in Form einer ausgestreckten Faust aufgehalten.

Ist aber zum Glück gut ausgegangen. :-)

Umgucken

"Guck dir mal den Mann mit dem Rucksack an, der gerade da in der Nähe vom Kühlregal steht", sprach mich einer meiner Mitarbeiter etwas besorgt an.

Also ab ins Büro und mal ein bisschen über die Videoanlage zusehen. Tatsächlich verhielt sich die "verdächtige Person" (bei uns mit VP abgekürzt) durchaus auffällig und passte gut in das Raster hinein, dass auch der durchschnittliche Ladendieb an den Tag legt: Scheinbar unschlüssig hin und her gehen, immer wieder umsehen und allgemein recht ziel- und planlos wirken.

Aber irgendwie wollte er nichts einstecken. Er hatte keine dicke Jacke an, keine weiteren Taschen bei sich und den Rucksack behielt er auch auf dem Rücken. Was macht der da?!?
Ich beschloss, dass der Mann doch keine "VP" ist und ging einfach mal an ihm vorbei. Er tipperte irgendetwas in seinen PDA. Vermutlich Artikeldaten und/oder Preise, denn mit der Spitze seines Zeigestiftes wechselte er immer wieder zwischen dem Display un den Regaletiketten hin und her.

Ich ließ ihn gewähren ohne etwas zu sagen. In den meisten Läden sind solche Aktionen nicht gerne gesehen – aber mal ehrlich: Wenn jemand unbedingt die Preise von der Konkurrenz wissen möchte, kann er sie notfalls auch unauffällig aufschreiben. Dann würde ihn auch niemand daran hindern. Und vielleicht hatten die Notizen ja auch vollkommen andere Gründe...

Taschenmessersäbel

Ich sah zufällig auf dem Monitor der Videoüberwachungsanlage, wie ein Mann den Laden durch den Eingang verließ, nachdem eine Zeitlang in der Nähe des Eingangs stand und immer wieder zur Tür schielte.

Irgendwie kam mir die Situation merkwürdig vor und ich spulte die Aufzeichnung zurück. Und tatsächlich: Nur knapp zwei Minuten zuvor hatte er sich eine Flasche hochwertigen Korn in den Rucksack gesteckt.
Sofort sprintete ich mit einem meiner Mitarbeiter los. Auf dem Gehweg in unmittelbarer Nähe des Ladens stellten wir den Dieb und komplimentierten ihn hier ins Lager.

Dort stellte sich dann auch heraus, warum die Augenblicke zuvor die Warensicherungsanlage am Eingang keinen Alarm ausgelöst hat. Der angetrunkene Mann hatte den "Zippel", das Warensicherungsetikett mit Edelstahlsband, mit brachialer Gewalt mit seinem kleinen Taschenmesser durchtrennt. Das geht nicht einfach, ehrlich nicht. Der Typ muss einen unglaublichen Willen gehabt haben, die Flasche zu entwenden.

Trotzdem ärgerlich: Während wir auf die Polizei warteten, hat der Ladendieb plötzlich einfach die Flasche genommen, geöffnet und einige Schlucke daraus getrunken. Nun war's doch ein Totalverlust. :-(


Memo: Beim nächsten Ladendieb ungeöffnete Flaschen unbedingt in sichere Entfernung stellen.

Wie Björn zu seinem SPAR-Markt kam – Die Antworten 6-10 zu den Fragen

Mich würde interessieren ob du was dazu erzählen kannst wieso die Vorgänger nicht durchgehalten haben. War es nur wegen der Schrecklichen Obstabteilung, Fleischtheke und den Endlosregalen, und daraus resultierender Kundenmangel? Weißt du da überhaupt was drüber?
Nein, leider fast gar nichts. Kundenmeinungen aus der Anfangszeit gingen von "schlechte Ware in der Bedienungsabteilung" bis "Unsauberkeit". Konkreter weiß ich es leider nicht.
Was habt ihr relativ schnell ganz anders gemacht als ihr euch das noch vor Eröffnung vorgestellt hattet? (Beispiel Käse und Wurst Tresen.)
Schwer zu beantworten. Wir hatten uns viel vorgenommen, was dann auf der Strecke geblieben ist. Regelmäßige Handzettelwerbung zum Beispiel habe ich nie gemacht. Die Wurst- und Käsetheke ist nach einem halben Jahr verschwunden. Nach einem dreiviertel Jahr habe ich zum ersten Mal aufgerüstet und hier das Warenwirtschaftssystem mit den Scannerkassen installiert. Das war ein sehr wichtiger Schritt, denn die Auszeichnerei mit all ihren Nachteilen wollte ich nicht länger hinnehmen.
An mehr Punkte kann ich mich gerade nicht erinnern.
Mich würde ja mal interessieren, ob du von Anfang deiner Gedanken an die Selbstständigkeit an einen Spar-Markt gedacht hast oder ob du auch die andere(n) Alternative(n) im Kopf hattest, wie z. B. einen "E"-Markt?
Ob SPAR oder REWE oder komplett neutral war mir damals relativ egal. Fakt war, dass ich micht selbstständig machen wollte und dass die SPAR damals von sich aus auf mich zugegangen war und wir auf diese Weise zueinandergefunden haben.
Wann hast du deinen ersten Ladendieb erwischt und was wollte dieser klauen?
Wann und was weiß ich nicht mehr. Die Chance, dass es eine Flasche mit Alkohol war, ist aber nicht klein.
Interessant wäre es doch mal zu erfahren, was aus der Bäckerei geworden ist bzw. wieso sie nur so kurze Zeit existierte, genau wie die Fleischtheke.
Die Bäckerei lief einfach nicht gut. Die Umsätze haben sich nicht so entwickelt, wie sie sollten und darum ist die Bäckerei nach rund zwei Jahren ausgezogen. Ob es an der Qualität der Ware, dem Personal im Shop oder einfach nur daran lag, dass es noch nie an der Stelle eine Bäckerei gab, wissen wir nicht.
Heutzutage, mit täglich deutlich mehr Kunden, müsste man das eigentlich noch einmal probieren, aber mittlerweile brauche ich den Platz für meine eigene Verkaufsfläche.
Zur Wurst- und Käsetheke sagte ich ja schon mehrfach, dass es vermutlich daran lag, dass wir den selben Tresen an der selben Stelle wie bei unserem Vorgänger benutzt haben. Unsere Ware war topp, aber das den Kunden zu vermitteln, die in Gedanken vor der selben Abteilung standen, war unglaublich schwierig.

Hausverbot nur sechs Wochen?

Mitte Februar hatten wir einen Kunden Ladendieb erwischt. Eine Anzeige bekam er nicht, aber um das (bei mir immer erstmal lebenslange) Hausverbot kam er nicht drumherum.

Nun war er eben wieder im Laden. Sein Argument: "Ich dachte, die Zeit wäre schon um und das Hausverbot wäre längst wieder aufgehoben."

Öh, nö.

Instant-Kaffee

Ein Typ, gerade mal zehn Tage älter als ich, betrat den Laden. Erster Gedanke: Verdächtige Person, irgendwie wirkte er so. Aber er ging mit seiner Tasche in der Hand zunächst zielstrebig nach hinten. "Der will nur Leergut abgeben", dachte ich noch. Da drehte er um und ging in den Kaffeegang.

Sofort eilte ich ins Büro, aber da war der Mann tatsächlich schon auf dem Weg zur Leergutannahme. Aber warum hat er den Umweg genommen? Ich sah mir schnell die Videoaufzeichnung an: Bingo. Ein Glas Instantkaffee (sind ja nicht alle Sorten in der Vitrine) hat er im Vorbeigehen aus dem Regal genommen und sich in die Innentasche seiner Jacke gesteckt.
Nachdem er seine Flaschen in den Automaten gesteckt hatte, ging er zur Kasse, legte den Leergutbon auf den Tisch und ließ sich sein Geld auszahlen.
In dem Moment kam ich dazu, und gaaaaanz zufällig fiel ihm in dem Moment ein, dass er ja noch eine Packung Kaffee dabei hat und nur vergessen hat, diese zu bezahlen. Ich glaubte ihm kein Wort. Die anwesenden Kollegen glaubten ihm kein Wort und auch die Polizei glaubte ihm kein Wort. Komisch, dabei war die Geschichte doch so glaubwürdig. :-)

Aber er glänzte mal wieder mit dem typischen Ladendieb-Halbwissen, das uns hier schon so oft in solchen Situationen begegnet ist: "Ich habe keinen Diebstahl begangen, ich war noch nicht aus dem Laden, ich war noch an der Kasse..." Und so weiter und bla, bla, bla...

Links LXVII

Legebatterien ab 2012 verboten

Video: Möve als Ladendieb

Foodwatch moniert Etikettenschwindel

Rauchen wird noch stärker reglementiert

Es darf nur noch mit Erzeugererklärung geschlachtet werden

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum

Bundeskartellamt untersucht PayPal-Pflicht bei Ebay

Hauptsache Siegel drauf


Kreis Höxter: Tante Emma kämpft ums Überleben

Klimaschutz schmeckt

Erhoffte straffreiheit durch T-Shirt-Aufdruck

Gerade in der neuesten Linksammlung in Udo Vetters Lawblog den Hinweis auf einen verurteilten Schwarzfahrer gefunden, der die Auffassung vertrat, sich nicht strafbar gemacht zu haben, weil er jeweils ein T-Shirt mit dem für jedermann gut sichtbaren Aufdruck "Ich fahre schwarz" getragen habe.

Was kommt als nächstes? "Ich bin ein Ladendieb?", "Ich bin ein Drogenverchecker." oder "I did it: Bankraub des Jahrhunders" – wohl kaum, dass einer der Träger ernsthaft das von ausgehen würde, deswegen nicht angemessen verknackt zu werden.

Apropos T-Shirt: Es gab vor Jahren mal ein Blog auf der Domain "flachsauger.de". Zu dem Blog gab es auch einen Spreadshirt-Shop und da konnte man unter anderem das unten abgebildete Shirt bestellen. Wollte ich ursprünglich mal verbloggen, bin dann davon abgekommen und habe vor ein paar Tagen den Screenshot auf meiner Festplatte wiedergefunden. Naja: R.I.P.