Ich wollte gerade den Artikel "Und wer darf es auslöffeln? Der Verbraucher!" in die nächste Linksammlung einbauen, als ich beim Durchlesen über diesen Absatz stolperte, der sich auf Bertolli Pesto bezieht:
Auf dem Etikett war ein Mörser mit Pinienkernen abgebildet, daneben eine Flasche Olivenöl.
Beides sucht man in der grünen Industriepampe jedoch fast vergeblich - der Anteil liegt jeweils unter drei Prozent. Stattdessen enthält Bertolli Pesto Verde, wie ich später im Internet erfahre, Kartoffelflocken. Kartoffeln im Pesto? Mamma mia!
Das Produkt steht hier nur ein paar Meter von meinem Büro entfernt im Regal und so ging ich eben los und sah mir die Zutatenliste mal persönlich an.
Der Text (und ein wenig auch der Text auf Abgespeist.de, auf den im SpOn-Artikel verlinkt wird) klingt für mich so, als würde man mit einem Glas dieses Pestos vor allem grün gefärbte und aromatisierte Kartoffelpampe bekommen. Man kann nun über die Mengen der einzelnen Zutaten und z.B. auch die Zugabe von Cashewnüssen denken, was man will – aber auf eine Tatsache möchte ich hinweisen: Kartoffelflocken stehen in der Zutatenliste ziemlich weit hinten und sind damit in noch geringerem Anteil als Pinienkerne enthalten (deren Anteil aber wie beanstandet nur 2,5% Prozent beträgt).
Heute war in vielen Zeitungen folgendes zu lesen: Nach Kritik aus Kirchenkreisen haben der Mineralölkonzern Shell und die "E"-Tochter Spar ein Werbemotiv zurückgezogen und sich entschuldigt. "Kauf ein, wenn Mutti in die Kirche geht!" heißt der Slogan auf einem Plakat, das eine alte Frau mit Buckel auf dem Weg zur Kirche zeigt.
Vor ein paar Tagen hatte ich ja Post von einer Kirchengemeinde hier in Bremen bekommen, aber offenbar war der Protest insgesamt doch deutlich größer.
Gestern ist Altenstadt (auf der Landkarte ziemlich weit unten) ein freistehender Aktiv-Markt komplett abgebrannt.
Für den Inhaber (und natürlich auch alle Mitarbeiter und Kunden) ist sowas natürlich ein Schock. Aber allzu schwarz würde ich in der Situation gar nicht sehen – sofern man die richtige Versicherung hat. Die Mitarbeiter bekommen ihr Gehalt weiter, laufende Kosten (Telefon etc.) werden weiter bezahlt. Im Idealfall ist die Ruine nach zwei Wochen schon abgetragen und schon kann der Neubau beginnen, so dass auch das Risiko, dass Kunden aus der Not heraus zu einem anderen Laden abwandern und sich daran dann gewöhnen, möglichst klein gehalten wird.
Das klappt alles natürlich nur dann, wenn man bei seiner Geschäftsversicherung nicht gespart hat. Nur mal als Tipp an alle, die es selber betreffen könnte.
Bei den meisten (oder allen?) Herstellern verschwinden Produkte sang- und klanglos im Orkus. Ich habe noch keine Firmenwebsite gesehen, auf der ausdrücklich kommuniziert wird, welche Produkte nicht mehr hergestellt werden. Dabei würde das vielen Verbrauchern helfen, sich besser zu orientieren.
FRoSTA hat mit der Neugestaltung der Website frosta.de aber tatsächlich so eine Rubrik eingeführt. Und nicht nur das: Sie haben sie nicht nur "Produktfriedhof" getauft, sondern auch noch entsprechend morbide gestaltet.
Ein vierminütiger Werbespot, der ausgerechnet für so etwas profanes wie Haarshampoo wirbt. Eigentlich eher ein vierminütiger Kurzfilm mit kurzer Werbeeinblendung am Schluss.
Der Film ist schon ein paar Jahre älter, ich bin eben erst darauf gestoßen. Wer sich ihn ohne jegliche Gefühlsregung angucken kann, ist mir pauschal unheimlich.
Er wird meinen persönlichen Favoriten (Impossible Dream von Honda) aber trotzdem nicht ablösen.
Nach dem Erdbeben und Tsunami in Japan vor gut zwei Monaten versucht der Betreiber eines zerstörten 7-Eleven-Marktes zusammen mit seiner Famile und Freunden, sein Geschäft so gut es eben geht fortzuführen. So stellt diese Ansammlung von Kunststoffkisten und Kartons eben derzeit einen "Supermarkt" in der Präfektur Miyagi dar.
Das Staunen über diesen improvisieren "Laden" wird vom blanken Entsetzen erstickt. Kurz: Mir fehlen die Worte dazu.
Der Kampf gegen den Etikettenschwindel bei Lebensmitteln geht weiter! Die Verbraucherorganisation foodwatch verleiht auch 2011 wieder den "Goldenen Windbeutel" als Negativ-Preis für die dreisteste Werbelüge des Jahres an einen Hersteller. Auf www.abgespeist.de können Internet-User von heute an einen Monat lang (bis zum 16. Juni) abstimmen, von welchem Lebensmittelhersteller sie sich am meisten in die Irre geführt sehen.
Diese fünf Produkte sind nominiert: Activia (Danone), Ferdi Fuchs Mini-Würstchen (Stockmeyer), Milch-Schnitte (Ferrero), Nimm2 (Storck) und das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen (Kühne). foodwatch wird dann wie in den vergangenen Jahren mit einer Aktion versuchen, dem Hersteller des "Gewinner"-Produkts den "Goldenen Windbeutel" direkt in der Firma zu überreichen.