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Resümee: Der erste Tag der "Notbremse"

Der gestrige Tag verlief übrigens wesentlich entspannter, als ich es mir zuvor ausgemalt hatte. Letztendlich haben wir die Anzahl der Kunden im Markt doch über die abgezählten Einkaufswagen gesteuert. Jeder Kunde musste einen Einkaufswagen nehmen, Rollstühle, Kinderwagen und Rollatoren ausgenommen, dafür haben die am Eingang aufpassenden Kollegen dann jeweils einen Wagen beiseite gestellt. Ja, es stand ab ca. 10 Uhr morgens den ganzen Tag jemand am Eingang und hat Einkaufswagen mit frisch desinfizierten Griffen zugeteilt. Dabei gab es erstaunlich wenige unangenehme Diskussionen, aber sehr viele verständnisvolle Kunden.

Wir hatten zunächst überlegt, die tragbaren Einkaufskörbe als Zähler zu benutzen und dann den Kunden zu überlassen, ob sie die Körbe in der Hand tragen oder z.B. in einen Einkaufswagen oder auf ihren Rollator stellen. Die Vorgehensweise mit den Einkaufswagen ist woanders teilweise schon seit fast einem Jahr üblich und so entschieden wir uns auch dafür. Wie erwartet war das dann für viele Kunden keine so riesige Umstellung.

Allerdings ist es auch bei uns gestern mitunter passiert, dass keine Wagen mehr frei waren und folglich keine weiteren Kunden in den Laden durften. Eine ganz so dramatische Schlange wie in diesem Artikel gab es zwar nicht, aber einige Leute sind in dem Moment auch wieder gegangen, was sicherlich zu einigen Umsatzverlusten geführt hat.

Gestern Abend haben wir dann doch um 22 Uhr den Laden verschlossen und werden dies während der Ausgangssperre auch beibehalten. Entsprechende Hinweise auf die temporär veränderten Öffnungszeiten hängen seit gestern Nachmittag auch schon an den Türen.

Bis jetzt lief also alles ganz gut.


Ich nehme übrigens alles zurück was ich Böses über die Ausgangssperre gesagt hatte. Die himmlische Ruhe ab 22 Uhr entschädigte für jede andere Unannehmlichkeit, die da gerade entsteht. Keine Prolls, die ihre aufgebohrten AMGs oder viel zu laute Motorräder spazieren fahren, keine gröhlenden Horden auf den Straßen. Wir hatten heute Nacht wie immer das Fenster offen und hörten von draußen rein gar nichts. Daran könnte ich mich durchaus gewöhnen – und das meine ich ernst.