Skip to content

Exotisches Leergut (43)

Der Leergutautomat hat sie nicht genommen, aber der regelmäßige Blick in den davor stehenden Müllsack fördert mit aller Regelmäßigkeit Material für die Rubrik "Exotisches Leergut" zu Tage. Wenn auch meistens nur aus dem benachbarten Ausland, so wie diese "Tatra"-Dose aus Polen:


VHS-Kassetten im Müll

Komischer Fund in dem großen Container, der derzeit hier steht: Irgendjemand hat dort zwei prall gefüllte Tragetaschen mit Videokassetten in "Buchhüllen" deponiert. Zuerst dachte ich, eine Bekannte hätte ihren Bestand ausgemistet, aber Heimatfilme, "Musikantenstadl" (mit Karl Moik), "Hallo Heino" (vom 14.2.1992) und ähnlich geartete Aufzeichnungen passen auf niemanden aus meinem Bekanntenkreis.

Schnell wieder zurück in den Container... :-)


Loch in der Decke

Kleiner Zwischenbericht zum defekten Heizungsrohr: Ich habe die Klempner den ganzen Tag nicht mehr gesehen, sondern nur noch gehört. Nachdem sie bei mir die Decke geöffnet hatten, waren sie nur noch oben im Haus zugange und haben ganz offensichtlich mit Hammer und Meißel versucht, von dort an die schadhafte(n) Stelle(n) zu gelangen.

Hoffentlich passiert morgen mehr.

Mir fehlen die Worte

Zwei abgerissene Warensicherungsetiketten lagen in der Nähe des Kaffeeregals zwischen anderer Ware. Um nachzusehen, wer dafür verantwortlich sein könnte und woran sie klebten, wollte ich die Videoaufzeichnung schnell rückwärts durchsehen. Ich ging also ins Büro und wollte gerade die Suche beginnen, als ich vor dem Kaffeeregal einen Typen stehen sah: Hagere Erscheinung, aufgeplusterte Jacke, Schirmmütze und sichtlich nervös mit einem Kaffeepäckchen hantierend. Scheiße!

Ich rannte nach vorne und verbarg mich hinter einem anderen Regal. Von dort aus konnte ich beobachten, wie er von einem Paket Kaffee das Warensicherungsetikett entfernte und schließlich die Ware in eine Innentasche seiner Jacke stopfte.
Mit mehreren Kollegen blieb ich in der Nähe des Ausgangs stehen. Wir taten so, als wenn wir das Loch in der Decke begutachten würden und beobachteten die Kasse aus den Augenwinkeln. Der Typ hatte Leergut abgegeben, würde also mit größter Wahrscheinlichkeit zumindest einen Leergutbon an der Kasse abgeben und sich dort ausreichend lange genug aufhalten, um ihn festhalten zu können. Er brauchte mehrere Minuten im Laden und ging schließlich wie erwartet zur Kasse.

Es piepte sogar der Alarm der Warensicherungsanlage und meine Aufforderung, uns ins Lager zu folgen, quittierte er mit Unschuldsmine und einem genervten "Warum das denn?"

Das warum war schnell geklärt: Nicht nur die schon bekannte Packung Kaffee holte er aus seiner Jacke, sondern auch noch sieben Flaschen Markenhaarshampoo. Das sei wirklich alles, versicherte er mir. Einen Ausweis hatte er nicht dabei und so rief ich wie gewohnt die Polizei an, damit diese seine Daten überprüfen kann. "Meine Daten hast du ja noch", sagte er. Stimmt. In dem Moment fiel mir erst wieder ein, dass ich ihn ja erst vor wenigen Wochen schon einmal erwischt hatte.

Während wir auf die Polizei warteten, kamen wir ins Gespräch: Es würde ihm Leid tun, aber was sollte er machen? Kein Job, kein Geld, braucht Spritzen und die Beschaffungskriminalität ist der einzige Weg, um für ihn die Lage halbwegs erträglich und finanzierbar zu machen. Beschaffungskriminalität. Klar: Der Typ trinkt keinen Kaffee in ganzen Bohnen und benötigt auch keinen Jahresvorrat an Haarshampoo - er verkauft das Zeug. Meistens irgendwelche Kioske und Quickshops, die Diebesgut zum Spottpreis ankaufen und anschließend in ihren Läden anbieten.

"Was soll ich denn machen? Mir bleibt doch nichts übrig. Oder hast du einen Job für mich, damit ich über die Runden kommen kann?"
Was soll man darauf antworten? Ich hätte ihn nicht ernsthaft eingestellt, aber doch zumindest daran gedacht, ob man "solchen Leuten" nicht einfach mal eine Chance geben sollte. Jemand, der aus Not heraus stiehlt, muss ja nicht grundsätzlich ein schlechter Mensch sein - und wenn er arbeiten kann und will, warum nicht? Das sagte ich ihm aber nicht und schüttelte nur den Kopf.
Die Ladendiebe sind in der Kette der Hehlerware nur die kleinsten Lichter. Und was bringt ihm oder mir eine weitere Anzeige wegen Ladendiebstahls? Nichts. Gar nichts. Absolut gar nichts. Ein registrierter Fall mehr auf der Liste, wegen geringfügigkeit Eingestellt.
Ich machte ihm einen Vorschlag: Er bekommt von mir keine Anzeige, weder für Ladendiebstahl noch für den Hausfriedensbruch, wenn er der Polizei erzählt, welche Läden das Diebesgut aufkaufen. Das könnte wirklich mal helfen. Ich versicherte ihm, dass ihm (so weit es mich betrifft) nichts passieren würde. Er stimmte zu und ich warf den Ordner mit meinen Strafantragsvordrucken demonstrativ auf die Bürotreppe.

Einige Minuten später sah ich zwei Polizisten den Laden betreten. Ich ging auf sie zu und äußerte mein Anliegen: Ich erstatte keine Anzeige und möchte, dass der Ladendieb ungestraft gehen kann. Er sollte ihnen nur erzählen, wohin er das Diebesgut weiterverkauft.

Während einer der Polizisten die Personalien des Mannes überprüfte, durchsuchte der andere ihn. "Hast du alles ausgepackt oder sind da noch irgendwelche Gegenstände vom SPAR-Laden oder Spritzen in den Klamotten?", wollte er wissen. Der Täter verneinte und der Mann in Uniform überprüfte die Jackentaschen, die Mütze, die Hosentasche, die Geldbörse, die mitgebrachte Einkaufstüte mit (wertlosem) Leergut.
Dann tastete er sich an den Hosenbeinen herunter und wurde plötzlich toternst. Eine anwesende Kollegin forderte er auf, sich umzudrehen. Er zog den Schlagstock und forderte den Dieb auf, die Hose herunterzulassen. Gleich drei Pakete Kaffee purzelten ihm da entgegen. Es krachte einmal, der Kaffee- und Shampoodieb klebte an der geschlossenen Lagertür und hatte die Arme auf dem Rücken mit Handschellen gefesselt. "Willst du uns hier alle verarschen?", schrie in der Polizist an. "Da bekommst du hier eine Chance, die dir nicht jeder geben würde und dann verarschst du die Leute vom Laden hier und auch uns von vorne bis hinten. Ich frag' erst, ob du noch was in den Taschen hast und dann taucht das hier noch auf!"

Tzja... Ladendiebstahl und Hausfriedensbruch wird auf der Anzeige stehen, die er nun doch bekommen wird.


Farbplanungen

Mir ist eben noch etwas eingefallen: Da die durch das aus dem Heizungsrohr austretende Wasser beschädigten Wände sowieso neu gestrichen werden müssen, können sie bei der Gelegenheit auch gleich eine komplett neuen Farbton bekommen.

Irgendwas warmes in Richtung Terracotta, Umbra oder Gelb wäre nicht schlecht. So wie in Findorff.

Knödelbestellung

Die bestellten Knödel wurden heute prompt geliefert. Da ich etwas zu spät in unserer Großhandlung angerufen hatte, konnte ich nicht mehr darauf warten, dass der Kunde kommt und eine Anzahlung hier lässt. Allerdings kann ich, sollte er wirklich nicht kommen, die Knödel netterweise wieder zurückgeben.

Aber er wird sie schon abholen...

Nachtrag: Die Knödel sind zwischenzeitlich abgeholt worden. Es war zwar die ganze Zeit von "Kartoffelknödeln" die Rede, aber das Produkt (Sammelknödel) war schon richtig. Wir Norddeutschen nehmen's da nicht so genau. :-)


Stoßseufzer

Kundin, genervt: "Wo haben Sie jetzt die Cornflakes?"

Kollegin, freundlich: "Die stehen da auf den Tischen. Wir mussten etwas umräumen, da wir gerade einen Wasserschaden haben."

Kundin, genervt und unfreundlich: "Immer muss hier alles umgebaut werden!!!"

[Tiefstes Schweigen]

Klempner @ Work

Tzja, das Cornflakes-Regal musste verschwinden, damit die Klempner in Ruhe das Leck im Heizungsrohr suchen und beseitigen können. Nachdem die Ware ausgeräumt und das Regal abgebaut war, tauchte die ursprüngliche Wandverkleidung wieder auf, die sich normalerweise hinter den Regalen versteckt. Das alleine ist schon ein Grund, die Arbeiten schnell zu beenden...



Das Loch wurde erstmal auf eine angemessenere Größe erweitert, damit die Handwerker problemlos das Rohr erreichen können. Im Moment klopfen sie im Haus obendrüber das Mauerwerk weg, um von beiden Seiten an den Schaden herankommen zu können. Ich hoffe ja, dass sich die Arbeiten nicht allzu lange dahinziehen werden.



Achja, die Cornflakes und anderen Cerealien: Notgedrungen auf ein paar Gittertischen mitten im Laden platziert. Soll ja nur eine Notlösung sein und wird als Provisorium auch nicht länger halten müssen, als unbedingt nötig:



Ich will ins Blog!

Geschafft!

Aber hast du ernsthaft damit gerechnet, dass eine einzelne Flasche mit auf den ersten Blick kaum erkennbarer Beschriftung auf dem Tisch des Leergutautomaten tatsächlich auffällt und es hierher schafft?


Einweg-Paletten im Colaregal

Die "halben" Paletten mit Coca-Cola-Einwegflaschen haben wir inzwischen schon seit einigen Monaten im Sortiment. Ohne festen Platz standen sie immer mal hier, mal da - je nach dem, wo Platz war.

Nun hat Kollege Johny die Nachtschicht genutzt, um das Coca-Cola-Regal so umzubauen, dass wir zwei dieser Paletten unten längs unterbringen können. Mir gefällts und die "2l-EW" haben endlich einen festen Platz. Was will man mehr? :-)