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Partystimmung

Den ganzen Abend über schon strömen gutgelaunte Jugendliche und Heranwachsende in kleinen und großen Gruppen herein und decken sich mit Knabberartikeln, Bier und Spirituosen ein – und dabei ist doch gar kein Wochenende.

Aber heute war hier in Bremen der letzte Schultag vor den Sommerferien. Das erklärt manches... :-)

Auf diesem Wege...

Ein Großhändler für Tankstellen möchte mir unbedingt den "Billy Boy"-Energydrink mit anhängendem Kondom verkaufen. Ich kenne meinen Laden und meine Kunden und glaube nicht, dass dieser Artikel hier großen Erfolg haben würde. Obwohl ich dem netten Mann gestern am Telefon sagte, dass ich kein Interesse habe, überredete er mich schließlich, mir das Angebot per E-Mail zuschicken zu dürfen. Meinetwegen, kostet mich ja nichts.

Heute hat er wieder angerufen und wollte wissen, ob die Mail angekommen sei. Das konnte ich ihm allerdings gar nicht spontan beantworten, da ich verständlicherweise noch gar nicht nachgesehen hatte. Ich guckte, bestätigte und sagte, dass ich mir das Angebot ansehen und mich wieder melden werde.

Das war gelogen, ich geb's ja zu. :-)

Nervös

Ein junger Mann, der an meiner ausgeschriebenen Stelle Interesse hat, war vorhin hier und hat sich persönlich vorgestellt. Ich glaube, er war etwas nervös. Jedenfalls hat er das Gespräch mit "Ich rufe an wegen der Stelle..." begonnen. :-)

Nett war er jedenfalls und ist damit gleich in meiner persönlichen engeren Auswahl gelandet.

Versautes Mittagessen

Ich habe ja generell ein Problem damit, wenn Leute sich an fremdem Eigentum vergreifen. Bei (fertig zubereitetem) Essen scheint die Hemmschwelle noch deutlich tiefer zu liegen. Ich habe mir gerade eben ein paar marinierte Fleischstücke im Ofen zubereitet. Mit den Worten "Das riecht aber lecker, ich nehme mir mal eins" hat sich eben eine Kollegin ohne meine Zustimmung abzuwarten eines der fünf kleinen Teile aus dem Ofen geangelt.

Da mir mein Magen knurrt und sie sich ungefragt bedient hat, reagierte ich entsprechend sauer. Vor Schreck hat sie das marinierte Teil auch noch in den Dreck fallen lassen und bevor ich reagieren konnte aufgehoben und wieder auf das Blech mit den anderen Teilen gelegt.

Kann ich nicht ab, sowas. Aber überhaupt nicht.

Tassimo-Klau – Teil 2

Als meine Süße und ich heute Morgen den Laden zusammen betraten, fiel uns vor dem Müsli-Regal ein junger Mann auf. Schwarze Umhängetasche, kurze dunkelblonde Haare mit Geheimratsecken, hagere Statur und tief liegende Augen. Sofort klingelten unsere Alarmglocken: Ist das der Typ von gestern? Das ist er definitiv. Und wenn nicht? Mist.

Er ging zur Kasse, wollte eine Flasche biliges Bier bezahlen. Ich stellte mich neben ihn und erkundigte mich: "Na, gestern noch Öttinger gefunden?" – Seine Antwort passte: "Nein, habe ich nicht mehr bekommen."

Er durfte uns auch gleich ins Lager folgen. Nochmals haben wir uns die Videoaufzueichnung angesehen, worauf er zweifelsfrei als Kaffeedieb zu erkennen war. Ich schrieb die Anzeige, rief die Polizei und nun kann er der für Ladendiebe üblichen Nichtbestrafung entgegen sehen.

Den Kaffee sehe ich natürlich nicht wieder.

Dumm gelaufen

Im wahrsten Sinne des Wortes "dumm gelaufen" ist ein Kunde gestern Abend. Ein junger Mann in sehr "einschlägiger" Erscheinung (schwarzes Basecap, Rucksack und leicht alkoholsiert) löste an der Kasse den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Er hatte nichts gekauft und sich einfach an der Schlange vorbeigequetscht, was meinem Mitarbeiter natürlich besonders auffiel. Er rief mich an, damit ich die Sache kläre und bat den Mann, zu warten.

Doch der rannte los wie ein Wahnsinniger. Geistesgegenwärtig sprinteten zwei Kunden hinter ihm her und verfolgten ihn durch mehrere Straßenblöcke, wo sie ihn schließlich stellen konnten. Dabei stolperte der Flüchtige und schürfte sich die Haut an den Knien auf. Zu dritt kamen sie wieder zurück. Den beiden Verfolgern drückte ich als Dank für den Einsatz 50 Euro in die Hand und kümmerte mich danach in Ruhe um den Alarm auslösenden Kunden.

In seinem Rucksack hatte er mehrere gesicherte CDs. Ältere, bgegriffene Cover, in denen noch aktive Sicherungsetiketten klebten. Sonst nichts, jedenfalls nichts, was mit Warensicherungsetiketten gesichert war und schon gar nichts von uns.
Der Ärmste wollte einfach nur eine Flasche Wasser kaufen, allerdings hatte er eine Verabredung und deshalb wenig Zeit. Da die Schlange gestern Abend gerade relativ lang war, wollte er den Laden so wieder verlassen. Als dann der Alarm losging, hat er schlicht und einfach Panik bekommen, fürchtete einen Polizeieinsatz und die damit verbundenen Folgen und dabei wollte doch einfach nur pünktlich zu seinem Treffen kommen.

Er saß bei uns im Lager wie ein Häufchen Elend. Die Anstrengung mit vorhergehendem Alkoholkonsum war wohl zu groß. Er war völlig durch den Wind, entschuldigte sich immer und immer wieder für das, was er "getan" hat. Dabei hatte ich sogar das schlechte Gewissen, denn schließlich hat ihn meine Warensicherungsanlage in meinem Laden so in Panik versetzt. Für seine Überreaktion kann ich zwar nichts, aber trozdem...

Meine Fragen, ob ich irgendetwas für ihn tun könne, verneinte er konsequent. Aber wenigstens das angebotene Wasser hat er dankbar entgegengenommen.

Tassimo-Klau – Teil 1

Gestern Nachmittag saß ich mit einer Kollegin an der Kasse. Plötzlich hörte ich hinter mir die Frage: "Habt ihr kein Öttiger?" Ich drehte mich um erblickte einen recht heruntergekommen Typen und beantworte die Frage für meine Mitarbeiterin mit meinem üblichen "Nein, bekommen wir auch nicht."

Der Mann löste allerdings bei mir dieses seltsame Kribbeln aus. Dieses Gefühl, dass ich nur schwer beschreiben kann, aber das ich immer wieder habe, wenn komische Leute im Laden sind. An der Kasse sitzend konnte ich in dem Moment leider nicht reagieren, aber um sicherzugehen, sah ich mir hinterher die Videoaufzeichnung der vergangenen Minuten auf. Volltreffer: Der Typ hat doch tatsächlich fünf Packungen "Tassimo"-Kaffeepads eingesteckt. Gestern Morgen geliefert, gestern Nachmittag geklaut. Hurrah. Wozu macht man sich überhaupt die Mühe, die Dinger aus dem Karton auszupacken, Warensicherungsetiketten aufzukleben (Warum hat die Anlage eigentlich keinen Alarm ausgelöst?!?) und die Ware ordentlich ins Regal zu stellen, wenn sowieso die kompletten Verpackungseinheiten geklaut werden?

Naja, egal. Ich konnte in dem Moment leider nichts mehr machen und versuchte, den Ärger irgendwie zu verdrängen.