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Intimes für alle

Ein Pärchen im Alter von ca. Mitte zwanzig betrat den Laden. Er war ein südländischer Macho-Typ, der wunderbar die Klischees pflegte: Gegelte Haare, Bärtchen, Goldschmuck und Feinripp-Shirt. Sie hatte blonde, lange Haare und passte somit zumindest äußerlich einigermaßen gut in die "Blondinen"-Schublade. Alles in allem ein der typisches Paar. Sie trug den Einkaufskorb, die beiden suchten einige Sachen zusammen.

Plötzlich rief er aus einigen Metern Entfernung etwas zu ihr herüber. Man könnte meinen, dass manche Dinge nicht alle Leute etwas angehen, aber zumindest ihm war es ziemlich egal, dass Mitarbeiter und Kunden anwesend waren.
Wir müssen noch zur Apotheke! Die "Pille danach" besorgen!
Keine Ahnung, ob ihr es egal war, dass er solche Dinge vor allen Leuten ausbreitet. Sie hat seine Aussage nur bestätigt. Ich hätte an ihrer Stelle jedenfalls Riesenterror gemacht. Spätestens zu Hause, wenn es nicht mehr jeder mitbekommt.

Leergutautomat - noch vier Wochen

In vier Wochen erst werde ich meinen Leergutautomaten bekommen. Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich darauf freue. Ich denke, ich werde irgendein mystisches Symbol an ihm befestigen und jeden Tag anbeten.

So sehr freue ich mich darauf.

Wir haben ein dermaßen hohes Leergutaufkommen, dass es von Hand kaum noch zu bewerkstellingen ist.
Letzten Montag z.B. wollte ich viel Büroarbeit erledigen. Schreibkram, bei dem man sich ernsthaft konzentrieren muss. Meine beiden Mitarbeiterinnen saßen im Grunde durchgängig an der Kasse oder haben ihre Ruhepausen gemacht. Ich bin ich weiß nicht wie viele Dutzende mal zur Leergutannahme gegangen - und geschafft habe ich ungelogen nichts! Das Phänomen beschrieb ich ja schonmal Ende Juli - und mir kommt es so vor, als ob es täglich mehr Leergut werden würde...

Vetrauen oder Verzweiflung?

Eine Stammkundin war einkaufen und wollte sich von uns die Ware nach Hause liefern lassen. Da es ihr gar nicht gut ging und sie heute sogar noch eine Operation vor sich hatte (zumindest hatte ich das so verstanden), wollte sie möglichst schnell wieder los.

Ich bot ihr an, dass sie auch bei der Lieferung direkt an der Haustür zahlen könne. Daraufhin zog sie ihre ec-Karte aus der Tasche und drückte sie mir mit den Worten "Ihnen kann ich ja wohl vertrauen." in die Hand. Mitsamt ihrer Geheimzahl.
Klar konnte sie mir vertrauen. Nicht einen Cent mehr als notwendig buchte ich über unser ec-Terminal von ihrem Konto ab und legte alle Belege sorgsam ihrer Ware bei.

Hoffentlich übersteht sie die nächste Zeit ohne größere Probleme. Sie sah nämlich nicht so aus, als ob es ihr auch nur annähernd gut gehen würde.

Geschäft aufwerten

Die Vertreterin eines Schokoladenlieferanten war gerade hier und unterhielt sich mit mir über das kleine Regal, das von denen hier im Laden steht:

Wollen Sie nicht noch ein zweites Regal dazu haben?

Nein, leider nicht.

Dann könnten Sie aber viel mehr verkaufen.

Tzja...

Und unsere ganzen Neuheiten können wir so auch nicht anbieten.

Ja, aber ich habe keinen Platz dafür.

Schade, das würde Ihren Markt sehr aufwerten.

Das Regal reicht seit Jahren schon und wir haben immer mal ein wechselndes Sortiment da drin. Bislang hat das immer ganz gut geklappt.

Wenn Sie meinen...

Geschrieben kommt dieser unterschwellige Tonfall leider nicht rüber, den die Frau benutzte. Eine Mischung aus beleidigt, sauer und arrogant. So, als wenn meine Ablehnung unverzeihlich wäre. Zumindest wirkte es so auf mich.

Tzzz. So wird das nie was mit dem zweiten Regal. :-)

Homöopathische Menge

Von Bitburger gibt es ein neues Frauenbier Biermischgetränk: "Copa" heißt das Produkt, schmeckt mir persönlich gar nicht und wirbt damit, "mit echtem Cachaça" zubereitet worden zu sein.



Cachaça befindet sich wirklich darin.
Etwa ein Tropfen pro Flasche...