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Piepende DVD

Ein Kunde stand eben an der Kasse und hat seinen recht üppigen Einkauf bezahlt. In seinem Rucksack befand sich irgendetwas, das den Alarm der Warensicherungsanlage auslöste.
Nicht weil ich annahm, dass er etwas geklaut hätte, sondern um ihn von dem vermutlich irgenwann mal vergessenen Sicherungsetikett zu berfreien, schnappte ich mir gewohnheitsgemäß den Handchecker und der Kunde und ich begannen, seinen Rucksack zu untersuchen. Mittendrin lag ein Stapel älterer DVDs, von denen tatsächlich (mindestens) eine gesichert war. Das Übel war also schnell gefunden.

Aber den obersten Film im Stapel hätte ich am liebsten einbehalten. Es war der mir zwar bekannte, aber bislang noch nie gesehene Originalfilm (von 1960) von "The Little Shop of Horrors", von dem ich 1986 das Frank-Oz-Remake im Kino gesehen habe. Das war sogar der erste Film, den ich im Kino mehr als einmal angeguckt habe, und zudem hat sich "Der kleine Horrorladen" damals sofort auf Platz eins meiner Lieblingsfilme katapultiert und steht dort bis heute.

Mittag

Würstchen und Kartoffelsalat aus dem Kühlregal, freifliegend auf den Knien im Büro gegessen. So sieht eine entspannte Einzelhändler-Mittagspause aus. :-)


Dunja

Beim sporadischen Durchblättern alter Personaleinsatzpläne ist mir eben wieder der Name einer Kassiererin aufgefallen, die hier schon vor einigen Jahren für kurze Zeit gearbeitet hat. Dunja war Raucherin, was hier im Betrieb prinzipiell kein Problem ist. Da wir hier Chipkarten zur Arbeitszeiterfasung haben und Zigarettenpausen wie alle anderen Pausen auch ausgestempelt werden müssen, habe ich es lange Zeit so gehalten, dass jeder rauchen kann, "so viel er will". Natürlich in Maßen aber schon mit dem Hintergedanken, den Leuten nicht eine bestimmte Anzahl Zigarettenpausen vorschreiben zu müssen.

Dunja hat nicht gerade wenig geraucht. Sie hat durchaus mehrere Zigaretten hintereinander "durchgezogen" und wenn mehrere Kollegen sich an der Lagertür abgewechselt haben, blieb sie teilweise durchgängig stehen und hat mit jedem zusammen geraucht. Immer, wenn einer rauchen wollte und die Frage "Kommst du mit?" kam, ließ sie sich die Gelegenheit nicht entgehen.

Am Monatsende kam die große Überraschung: Von 6 Stunden, die sie täglich arbeiten musste, hat sie teilweise bis zu 3,5 Stunden (!) Pause gemacht und davon natürlich einen großen Teil mit einem Glimmstängel in der Hand im Raucherzimmer an der Lagertür gestanden. Sie hat einen riesen Aufstand gemacht und war geradezu beleidigt darüber, dass sie so viel nachholen sollte und dass ich sie ja "verarschen" würde. Die Konsequenz war, dass sie gekündigt hat. Zum Glück blieb ich damals nicht auf den Kosten sitzen und konnte ihr die tatsächlich gearbeiteten Stunden auszahlen.