Wenn die Arbeit des Elektrikers eigentlich eher ins Museum of Modern Art als hier an meine Wand gehört. Ist zwar keine sicherheitsrelevante Konstruktion, aber da war mir der Geselle ein bisschen zu kreativ.
… und dann war da noch der Kunde (oder die Kundin), der eine Packung Einweg-Rasierer aufgerissen und zwei der Rasierer geklaut hat. Im Wert von (runtergerechnet) sage und schreibe 32 Cent.
"Facepalm" beschreibt meine aktuellen Gedanken wohl ganz gut …
(Möge er sich damit das ganze Gesicht blutig kratzen.)
Während unserer Abbrucharbeiten vor ein paar Wochen hatten Ines und ich gemeinschaftlich eine WhatsApp-Statusmeldung drin (sogar mit dem selben Foto wie im verlinkten Beitrag), deren Scherzgehalt jeder natürlich sofort erkannt hat: "Guckt einmal … Da haut man eine ganze Wand weg und findet dahinter ein ganzes Kühlregal. "
Die erste Ware in der neuen Truhe: Das Ben&Jerry's-Eis. Bislang haben die Becher ihre eigene Truhe gehabt, genau wie die Produkte von Häagen-Dazs, aber ich wollte das gesamte Eis in den großen Truhen zusammen stehen haben. Ob sich das nun schlechter (keine auffällige Platzierung mehr) oder besser ("oh, die haben ja auch andere Eissorten neben Cremissimo und Mövenpick") auf den Umsatz auswirken wird, könnte ich gerade nicht annähernd vorhersagen.
Die Tür vorne stand offen, ein älterer Mann wollte in den Laden. Da wir gerade an der Tür standen, haben wir ihn natürlich sofort freundlich darauf hingewiesen, dass wir auf Grund unserer andauernden Umbaumaßnahmen noch geschlossen haben.
"Dann müssen Sie die Tür vielleicht mal zumachen, dann rennt auch keiner rein!"
Die Tür stand übrigens ausschließlich deswegen gerade offen, weil wir zu dritt dabei waren, eine weitere der drei Meter langen Rollgondeln rauszubuckeln.
In einer der Tiefkühltruhen ist uns noch eine (bereits reduzierte) Packung Tiefkühlhackfleisch aufgefallen, dessen Haltbarkeitsdatum vor ein paar Tagen den Zenit überschritten hat. Der Hinweis auf dem Aufkleber ist aber nett, falls ich ihn richtig deute:
Meine Fresse. Zwei große Firmen, weltweit tätig, beide etwa in der selben Umsatz-Größenordnung (im unteren Drittel ein dreistelliger Millionenbetrag), stellen mir hier Material im Wert von rund einer viertel Million Euro in den Laden – und dann geht es in einer Tour so dass Sachen beschädigt oder falsch geliefert wurden – oder eben auch ganz fehlen.
Ich habe dieses ganze Projekt so lange geplant, ich habe jedes Detail dieser Baustelle im Kopf. Termine, Ladengestaltung, Ladenbau, Handwerker, Infrastruktur, alles. Wirklich alles, auch wenn viele das nie glauben wollten oder mir zu "erfahrenen Projektmanagern" geraten haben. Brauche ich nicht, ich kann sowas. Es läuft auch alles wie ein Uhrwerk – und dann hauen einem solche Dinge einen dicken Strich durch die Rechnung. Nicht "unvorhergesehene Probleme", die meine Planung zur Milchmädchenrechnung gemacht hätten, sondern vermeidbare Probleme, wenn der Warenausgang etwas besser gewesen wäre.
Die Kühlanlage läuft. Die Ware ist hier, die Packer auch. Aber die Fachböden, auf denen wir die Ware platzieren wollten, die kommen morgen. Juhu. Also werden wir gleich die 850 Kartons aus den Kühlbehältern in die Bodenwannen der Kühlregale stellen und morgen alles noch einmal anfassen. Man hat ja auch sonst nichts zu tun.
… und während wir dort arbeiteten, parkte ein Fahrschulwagen (ohne Fahrschüler) an den aufgestellten Leitkegeln vorbei in unserem Halteverbot ein und ging in aller Seelenruhe zum Dönerladen an der Ecke.
Dass er ein DH-Kennzeichen hat (Inbegriff für unfähige Autofahrer), hätte es ja normalerweise entschuldigt. Aber ein Fahrschulwagen. Kein Wunder, dass die Diepholzer alle nicht fahren können.
Der Hit war eigentlich, dass uns der Fahrlehrer noch belehren wollte und steif und fest behauptete, dass er ausdrücklich nicht im Halteverbot steht. Der weiße Pfeil ganz oben würde ja auf die andere Straßenseite zeigen. WTF?!
"Drin ist drin", werden wohl die meisten denken, die ihren Leergutbon in die Acrylbox neben dem Rücknahmeautomaten stecken. Aber nicht ganz drin ist auch leider schnell wieder draußen.
Die Obst- und Gemüse-Artikel, die nicht bis zum Wochenende überleben werden, stehen übrigens aktuell zum kostenlosen Mitnehmen vor der Ladentür. Auch bei FoodSharing und einer Verschenke-Facebookgruppe angekündigt. Es dezimiert sich zusehens, bzw. ist inzwischen sogar schon fast komplett weg:
Da es sich einfach nicht verschweigen und verheimlichen lässt, sind wir natürlich auch gestern wieder mit unglaublich vielen Kunden ins Gespräch über die Umbaumaßnahmen und die aktuellen Unbequemlichkeiten gekommen.
Durchgängig waren alle entspannt, haben die Probleme schulterzuckend hingenommen ("ach, dann nehme ich was anderes, das geht schon") und vor allem ganz viel Glück und Erfolg für die Umbaumaßnahmen gewünscht.
Hier ein Auszug aus dem neuesten Testkaufbericht. Die angesprochenen Verschmutzungen sind vor allem altersbedingte Schlieren in den Kunststoff-Boxen, in denen wir die Brötchen lagern. Ich will mich da nicht rausreden, das sieht sch … aus, aber ist nicht zu ändern. Und, mal ganz ehrlich, in ein paar Wochen sind die Dinger Geschichte. Diese Kritik nehme ich daher natürlich wie immer auch zur Kenntnis, aber diesmal nur mit einem Schulterzucken.
Ansonsten bestätigt es mich, dass wir hier alles richtig machen. Trotz des vermeintlichen Chaos hier im Laden, kann man dennoch relativ unbeschwert seinen Einkauf erledigen – wie auch schon bei einem der vorhergehenden Berichte wurde darauf besonders hingewiesen:
Für alle, denen sich aus dem Foto nichts erschließt: Da stehen zwei Paletten hintereinander. Hinten Grillkohle (die schwarzen Säcke mit den grünen Streifen), im Vordergrund Grillbriketts, die jedoch fast (aber eben nur fast) leer sind.
Der nach Briketts fragende Kunde war beinahe ohne wieder gegangen.
Jetzt auch bei uns, wobei wir ja vermutlich mal wieder zu den Läden gehören, die als letzte mit diesen Artikeln anfangen. Auspacken werden wir die Paletten und Aufsteller aber frühestens übernächste Woche, wenn hier die neuen Regale stehen und wir das ganz große Chaos hinter uns gebracht haben.
Auch wenn der (Lebensmittel-) Einzelhandel nicht gerade ein typischer "Frauenberuf" ist, so ist doch in den meisten Geschäften der Frauenanteil deutlich höher. Männer findet man eher weniger an der Kasse, sondern entweder für die groben Arbeiten (z.B. Getränke verräumen) oder als Marktleitung.
Und jetzt zu unserem Laden:
Wir haben momentan 22 Mitarbeiter in der Gastfeldstraße. Die Aufteilung ist dabei schon auffällig männerlastig: Nur sechs Frauen sind dabei, also nicht mal ein Drittel. Von diesen sechs sind ist die Hälfte gar nicht an der Kasse beschäftigt. Bleiben also nur drei Kassiererinnen bei uns. Eine Aushilfe, eine als Springer und eine in Teilzeit. Dazu kommt aber noch die Chefin meine geliebte Gattin, die ich bei den 22 Mitarbeitern eben gar nicht berücksichtigt hatte.
Die Chance, bei uns an der Kasse von einer Frau bedient zu werden, dürfte im Vergleich zu anderen Supermärkten aber dennoch erstaunlich gering sein. Vor allem im Bereich Nachmittag und Abend gibt es bei uns im Laden fast nur noch Herren.