Unser (inzwischen auch nicht mehr so ganz) neuer Backofen heizt seit einer Weile nicht richtig. "Seit einer Weile" ist durchaus so gemeint, denn das Phänomen fiel zunächst gar nicht richtig auf. Die Vorheiz- und Backprogramme dauerten einfach nur länger und sowas kann ja vielfältige Ursachen haben. Aber nun haben wir doch die Service-Hotline angerufen und da lautete die erste Vermutung, dass wohl ein Heizelement defekt sei.
Vorhin kam hier ein Anruf von der Nummer 01930100, über die man vielfältige Ergebnisse im Internet findet – vom Telekom-SMS-Dienst bis zu brutalen Abzockversuchen. Es folgte eine Ansage, die jedoch nicht nach Spam oder Abzocke klang: Innerhalb der nächsten Stunde würde an Neustädter Frischmarkt eine Palette "Ladenbau" mit einem Gewicht von 800kg zugestellt.
Inzwischen sind drei Stunden vergangen, nichts wurde geliefert. Die bedeutendste Frage war bislang ohnehin, was da geliefert werden könnte, dann akut erwarten wir nichts mehr, was auch nur annähernd mehr als ein paar zehn Kilogramm wiegt.
Meine Theorie ist, dass die Nachricht echt ist, aber irgendwo seit Ewigkeiten fest hing und die angekündigten Teile schon längst hier im Laden verbaut sind.
Unsere Platznot sorgt für die unglaublichsten Ideen und vor allem auch die ewige Gratwanderung zwischen Warenfülle und Lagerfläche. Wir haben keinen Platz und gerade im Hintergrund ist einerseits durch den Umzug meines Büros und unserer Backstube viel Platz verloren gegangen, andererseits sind noch die Umbau-Nachwirkungen zu spüren und es steht überall noch viel Material herum, unter anderem die ganzen Teile für unsere Lichtbänder, die richtig viel Platz wegnehmen.
Ich habe richtig lange gehadert und mich jetzt auf einen Kompromiss eingelassen. Eigentlich wollte ich ausdrücklich nicht die Fläche auf den "Dächern" unserer Getränkeabteilung als Lagerplatz nutzen. Aber dort sind rund 25 Meter ungenutzte Regalfläche, die für normale Platzierungen zwar etwas zu hoch ist, auf die man aber ganz hervorragend komplette Verpackungseinheiten stellen kann. Da 3/4 der Warenreste im Lager aus Getränken besteht, habe ich mich auf diese Vorgehensweise jetzt eingelassen. Allerdings mit der ausdrücklichen Anweisungen an die bestellenden Kollegen, dass das wirklich nur als Alternative für den Platz im Lager gedacht ist und nicht mutwillig mit zusätzlich bestellter Ware vollgestellt werden soll!
Wir machen das jetzt einfach mal und wenn sich in den nächsten Wochen, oder spätestens nächsten Monaten, die Situation hier wieder entspannt, möchte ich davon jedoch wieder absehen!
Mir ist aufgefallen, dass sich in unseren neuen Tiefkühltruhen am oberen Rand kleine Aufkleber befinden, unter anderem mit einem QR-Code.
Natürlich habe ich den Code auch gleich ausprobiert. Bin mir nicht sicher, was ich da erwartet hatte, aber das Ergebnis war doch ziemlich ernüchternd: Einzig die sechsstellige Gerätenummer, auf dem anderen Aufkleber im Klartext zu sehen, ist in dem Code enthalten.
(Das könnt ihr da draußen auch selber ausprobieren. Der Code hier aus dem Bild funktioniert, ggf. müsst ihr die Darstellung aber etwas vergrößern.)
Hier seht ihr noch mal unsere alten und die neuen Einkaufswagen im direkten Vergleich. Die neuen sind schon größer als die alten Wagen, aber kommen noch lange nicht an diese XXXL-Monsterwagen heran, die man in manchen Discountern und SB-Warenhäusern vorfindet.
In unserem Getränkekühlregal hat uns der Red-Bull-Vertreter ein Vorschubsystem installiert, zumindest eben bei "seinen" Artikeln. Sieht da jetzt auch bei wenig Warenvorrat immer voll und ordentlich aus. Aber das wollte ich hier eigentlich nur am Rande erwähnen. Seht ihr, um was es geht? Na? Naa? Genau! Die Schienen für die Preisschilder sind auch endlich dran!
Für den Text über der Gemüseabteilung hatten sich die Werbetechniker in unser Gemüseregal gestellt. Das kann man machen, man muss aber wissen, wo und wie man sich hinstellen muss. Das senkrecht stehende Alublech an der Vorderkante, das auf den oberen Etagen die Kisten vorm Rausrutschen schützt, ist nicht dazu geeignet, mit dem Gewicht eines ausgewachsenen Mannes belastet zu werden.
Nachdem mir das aufgefallen war, gab ich den Tipp, doch ein paar Kanthölzer davorzulegen. Zwei der 1,25m langen Elemente haben Schlangenlinien und konnten auch nicht wieder vernünftig gerade gebogen werden und werden nun auf Kosten der Werbeleute erneuert. Immerhin ist die Gemüseabteilung kein Jahr alt und die verbogenen Teile sind natürlich mitten im Sichtbereich.
Eine der Requisiten aus unserem "alten" Laden: Das Schild mit der Aufschrift "…IMMER FÜR SIE DA!", das hier über 18 Jahre über dem Eingang hing und nun endgültig ausgedient hat.
Eintuppern (aber wofür?!) oder entsorgen? Ich hadere noch.
Mit meinem Wunsch, auch nach dem Umbau noch ein drei Meter langes Regal mit Produkten aus Fairem Handel, stieß ich teilweise auf große Ablehnung: Selbst große E-Center-Märkte würden mit einem Regalmeter hinkommen und bei uns wäre das Platzverschwendung.
Aber letztendlich haben wir uns durchgesetzt und das war auch gut so, denn wir sind seit über 15 Jahren bekannt dafür, dass man hier eine große Auswahl an Produkten aus fairem Handel bekommt – und nach dem Umbau sogar noch mehr. Das Regal hatte vorher zwar sogar vier Meter, jedoch sind die Fachböden jetzt tiefer und das neue Regal ist vor allem auch höher, so dass unterm Strich deutlich mehr Waren hinein passt. Wir werden direkt von der EWA Bremen beliefert, die sich natürlich über den größeren Platz und die bessere Lage (Das Regal ist jetzt an exponierter Stelle und nicht mehr versteckt in der Ladenmitte) sehr freut.
Aufgrund der regen Diskussion und vor allem den bösen Kritiken zu dem Regal am Eingang, hier noch mal ein Foto, wie der Eingang von innen aussieht. Von hier ist das Regal deutlich weniger dominant und auffällig, als es auf dem Bild aus der letzten Woche wirkte.
Ganz glücklich bin ich damit auch nicht und natürlich wäre offen schöner – aber bei uns herrscht in jeder Ecke Platznot und so ist auch diese Fläche halbwegs sinnvoll genutzt. Durch die offene Bauweise und die Gitter-Rückwand ist das neue Regal trotz seiner Größe dennoch deutlich weniger auffällig als das alte Teil. Gerade auch von innen guckt man eben nicht mehr auf die grau-beige Rückwand sondern sieht den Inhalt des Regals.
Bassd scho, gell?
(Die rote Fußmatte kommt heute übrigens noch weg.)
Das letzte Regal aus dem alten Bestand wurde heute nun auch gegen eines aus der Puretech-Serie ausgetauscht.
Das sieht so grob bestückt zwar noch etwas unfertig aus, aber das kommt noch. Vor allem bietet das neue Regal mit 1,25m Breite genug Platz für zwei Paletten mit z.B. Blumenerde und Holzkohle, für die wir eigentlich keine Fläche mehr übrig haben.
Ein Detail, das ich hier in der Öffentlichkeit erfolgreich verschwiegen habe, war das vollständige Verschwinden unserer alten Warensicherungsanlage parallel mit unserem alten Kassentisch. Die Anlage war im Laufe der Zeit ziemlich ramponiert worden und musste mit der Modernisierung des Ladens einfach ausgetauscht werden. Sie funktionierte zwar noch, sollte aber auf jeden Fall durch ein neues System ersetzt werden. Die Planungen dazu hatten sich etwas hingezogen, zumal der genaue Grundriss des Ladens und damit die genauen Standorte für die Antennen erst nach dem Aufbau der Regale abzuschätzen war.
Die neuen Antennen sind nicht mehr so dezent wie unsere alte "Maxcalibur"-Anlage, aber so kleine Antennen gibt es nicht mehr. Allgemeiner Wunsch bei den Käufern solcher Anlagen ist nämlich, dass die Antennen gut sichtbar sind und alleine schon dadurch eine abschreckende Wirkung haben sollen. Auch wenn sie groß sind, so fügen sie sich hier aber doch ganz gut in das Gesamtbild des Marktes ein:
Ein Gimmick ist die Beleuchtung am oberen Rand. Der Streifen beinhaltet RGB-LEDs und ist in jeder beliebigen Farbe einstellbar. Bei Alarm blinkt das Ding rot (auch einstellbar), aber im Normalzustand leuchten die Streifen statisch in einer Farbe. Zwischendurch hatte ich schon die Befürchtung, dass mir der Techniker seinen Laptop um die Ohren haut. Wer die Wahl hat, hat die Qual und eine Farbe auszusuchen war erstaunlich mühsam. Weiß, rot, grün, es ging wirklich alles. Letztendlich habe ich mich für ein dunkles Blau entschieden, wie auf dem oberen Foto zu sehen ist, aber das Magenta war schon echt genial und übrigens nicht ganz so pink wie es auf dem Foto wirkt. Aber ich befürchtete, dass wir uns daran zu schnell sattsehen würden.
So sieht es jetzt im Dunkeln draußen am Laden aus. Es wirkt einfach hammermäßig und dass bei diesem Werbeauftritt der Fokus auf dem eigenen Namen liegt, schmeichelt natürlich nochmals ganz gewaltig!
Seit einer halben Stunde ist unsere Außenwerbeanlage vollständig. Nun sind die beleuchteten 3D-Buchstaben montiert und natürlich auch angeschlossen. Das sieht einfach klasse aus!
Das ist das letzte Bild aus der großen Umdekorierungs-Reihe. Auf der dunkelgrünen Wand über der Gemüseabteilung kommt der Effekt mit der Geisterschrift und den 3D-Buchstaben besonders gut zur Geltung, finde ich.
Ich freue mich sehr, dass wir das genau so gelöst haben, wir ich es vor knapp drei Jahren mal bei einem Edeka-Kollegen gesehen habe und seit dem selber so haben wollte.