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Schokodiebe mit losem Mundwerk

Drei Jungs, alle drei gerade noch nicht strafmündig, wollten in der Schulpause ihre Schokoladenvorräte aufstocken und haben sich jeweils zwei Tafeln Milka in die Jackentaschen gestopft und wollten so den Laden verlassen. Einer Kollegin war das Trio jedoch bereits beim Betreten des Geschäfts aufgefallen und so beobachtete sie die drei kurzerhand die ganze Zeit über die Videoanlage und beobachtete quasi aus der ersten Reihe, wie sie die Ware einsackten.

Von einem der Jungs riefen wir den Vater an, die anderen beiden boten uns diese Möglichkeit nicht, so dass sich die Polizei darum kümmern musste. Der, dessen Vater kam, war ziemlich klein mit Hut und von den anderen beiden schien einer auch gewaltig mitgenommen gewesen zu sein. Da besteht bei uns noch die Hoffnung, dass das Erwischtwerden und auch das Erscheinen der Polizei einen gewissen Lerneffekt durch Schockeffekt nach sich gezogen hat.
Der Dritte im Bunde fiel uns vor allem dadurch auf, dass er eine große Klappe hatte. Während wir auf Unterstützung durch die Uniformierten warteten, fragte er mich irgendwann, ob mir das alles "wegen zwei Euro" nicht etwas zu peinlich wäre. Nein, das ist mir bestimmt nicht peinlich und er bekam einen etwas längeren Monolog zu hören. Darüber, dass es ihm peinlich sein sollte, überhaupt geklaut zu haben und dass es nicht um "nur zwei Euro" geht, sondern generell um Respekt vor fremden Dingen usw.

Dürfte ihn wenig beeindruckt haben. Selbst einer der Polizisten bestätigte uns hinterher, dass der Junge es für einen Dreizehnjährigen schon ziemlich dick hinter den Ohren hätte. Glorreiche Aussichten …

Video: Butterdieb!

Da denkt man, man hat im Laufe seiner Karriere im Einzelhandel schon jede denkbare Merkwürdigkeit erlebt – und dann kommt einer daher und steckt sich mal nicht Alkohol, Schokolade oder Tabak in den Rucksack, sondern einen kompletten Karton Kerrygold-Butter. Von den paar Paketen mal abgesehen, die er daneben gekippt und anschließend einfach in das Regal mit Knäckebrot geworfen hat.

Dass es für irische Butter auch einen Schwarzmarkt gibt … :-O


Die Anzeige ist egal!

Wir haben einen Ladendieb dabei erwischt, wie er eine Flasche eingesteckt und ohne diese zu bezahlen den Laden verlassen wollte. Wir sprachen ihn wie üblich hinter der Kasse an. Der Mann war friedlich und der ganze Prozess, die Daten für die Anzeige bei der Polizei aufzunehmen und ihn über die weitere Vorgehensweise aufzuklären, verlief entsprechend unkompliziert. Das Hausverbot wurde ausgesprochen und er durfte gehen.

Da meldete sich der Dieb noch einmal zu Wort: "Die Anzeige ist mir egal, aber wo soll ich denn jetzt meine Lieblingschips kaufen, die gibt es nur hier."

Das fällt wohl unter die Rubrik "Pech gehabt".

Angefressenes Bio-Brot

Dass wir immer wieder mal geöffnete und angefressene Produkte im Laden finden, ist wohl vollkommen normal. Meistens handelt es sich dabei um Süßwaren, Snacks, Würstchen oder Käse. Dass jemand ein von Natur aus eher dröges Bio-Brot aufpult und sich da ein Stück abbrechen könnte, wäre mir wohl im Traum nicht eingefallen. Aber nach rund 15 bislang unproblematischen Jahren mit dem Brot aus der regionalen Bio-Bäckerei haben wir nun auch das mal erlebt …


Unglücksschweinchen

Vom Jahreswechsel haben wir noch einen kleinen Karton mit Glücksschweinchen aus Marzipan im Laden stehen gehabt. Irgendein Witzbold Depp fand es urkomisch, allen Säuen die Nasen plattzudrücken. Jetzt sehen sie zwar aus wie Peppa Wutz, lassen sich aber als Glücksbringer leider nicht mehr verkaufen. :-(


Hachezhasser

Die Hohlfritten sterben nicht aus und so zerdrücken sie regelmäßig irgendwelche Hohlfiguren aus Schokolade. Diesmal hielt sich das bei uns zum Glück (bislang) in recht übersichtlichen Grenzen, aber diese beiden Teile von Hachez könnten einen gemeinsamen Feind gehabt haben. Depp.


Cerealienaufreißer

Seit einer Weile finden wir immer wieder aufgerissene Cerealien-Packungen. Dabei sind allerdings (quer durch das bei uns angebotene Sortiment) lediglich die Pappkartons oben geöffnet, die darin enthaltenen Beutel sind noch im Originalzustand. Daher haben wir diese Pakete bislang immer zugeklebt und etwas günstiger über den Restetisch veräußert.

Die vielen aufgerissenen Pakete hatten wir bislang für ein zufälliges Aufeinandertreffen mehrerer solcher Aufreißereignisse gehalten, aber dem war wohl nicht so.

Eher zufällig stellte sich nämlich heraus, dass wohl ein einzelner Mann dafür verantwortlich war, der hier nach Aussage einer Kollegin auch jeden Abend einkaufen solle. Er hatte eine (aufgerissene) Packung gekauft und vorher am Regal den Inhalt mehrerer anderer Packungen ebenfalls inspiziert. Ob das irgendeine komische Angewohnheit ist oder er einfach nur nach und nach herausfinden wollte, welche der Produkte im Cornflakes-Regal ihm optisch am besten gefallen, ließ sich so erstmal nicht herausfinden. Aber ich gebe ganz ehrlich zu, dass ich auf solche Leute als Kunden auch getrost verzichten kann. Da macht der eingenommene Gewinn nicht den Ärger durch solch ein Verhalten wieder wett. :-(

Angefressene Donuts im Brotregal

Eine Kundin sprach einen Kollegen darauf an, dass in unseren Bake-Off-Regal die Reste von zwei angefressenen Donuts liegen würden.

Die Recherche in der Videoaufzeichnung ergab, dass ein etwa zehnjähriger Junge sich während seines kleinen Einkaufs mal eben schnell den Bauch vollgeschlagen hatten. Idiot.

Meine Fresse, dann soll er die Sachen wenigstens ganz aufessen. Aber das angegrabbelte und angebissene Zeugs wieder zwischen die andere Ware zu werfen, ist ekelig.

Abgerupftes Sicherungsetikett im Kaffeeregal

Fundstück im Kaffeeregal, das von einem weiteren Ladendiebstahl neben vielen anderen hier bei uns zeugt: Ein gewaltsam abgerissenes Warensicherungsetikett, das jemand auch gleich direkt im Regal hat liegen lassen.

Ärgert mich zwar immer noch, aber bringt den Puls nicht mehr auf 180.


Leere Käsestick-Verpackung

In einem Regal hinter der anderen Ware hatte eine Kollegin diese leere Verpackung eines "Käse-Sticks" (Ein Stückchen Käse auf einen kleinen Stiel gespießt, um ihn als Snack ähnlich einem Eis am Stiel zu essen) gefunden. Dem aufgedruckten Haltbarkeitsdatum nach zu urteilen, lag die kleine durchsichtige Folie da schon etwas länger.

Der dadurch verursachte Sachschaden hält sich ja bei so einem Artikel in noch recht überschaubaren Grenzen, aber muss sowas überhaupt immer wieder sein? :-(


Goldene Weinkisten

Vor etlichen Jahren hatten wir mal eine Zeitlang das Phänomen, dass wir immer wieder bergeweise leere Mehrweg-Weinkisten als Leergut bekommen haben, jedoch ohne Flaschen. Dass man so eine Kiste mal irgendwo findet, mag ja angehen. Vielleicht sind die Flaschen auch abhanden gekommen, wurden zweckentfremdet oder sind vorab schon nach und nach einzeln als Leergut zurückgegeben worden.

Aber viele Kisten ohne Flaschen auf einmal, dazu von wenig vertrauenerweckenden Leuten? Das wirkt nicht so, als ob da alles mit rechten Dingen zugehen würde. Ging es wohl auch tatsächlich nicht, denn die goldenen Rahmen wurden wohl augenscheinlich vom Gelände unseres Weinlieferanten hier in Bremen gestohlen. Das Areal ist zwar eingezäunt, aber nun auch nicht gerade ein Hochsicherheitstrakt. Damals war dann plötzlich wieder Ruhe und jahrelang gab es keine Versuche mehr, diese Kisten abzugeben.

Nun stand vor ein paar Wochen morgens plötzlich ein Typ in der Leergutannahme, den ich persönlich sofort selber als "VP" (verdächtige Person) einstufte, und wollte eine leere Wein-Mehrwegkiste bei uns abgeben. Ich nahm sie zwar entgegen und zahlte ihm das Geld aus, fragte aber dennoch, wo er sie her hätte. "Die habe ich am Sodenmattsee gefunden", erklärte er. Das ist durchaus möglich, könnte ja sein, dass Strandbesucher sie vergessen haben.

Ein paar Tage später gab er wieder morgens acht leere Wein-Rahmen bei uns ab. Ich war nicht da und habe das Ergebnis erst hinterher gesehen. Angeblich hätte er diese Kisten wieder am See gefunden, denn das sagte er meinem Mitarbeiter. Das war nicht mehr glaubwürdig. Und ich kommunizierte über unsere WhatsApp-Gruppe, dass ich nicht mehr möchte, dass diese Kisten ohne Flaschen angenommen werden.
Bekam leider nicht jeder Kollege mit, ja wir haben noch ein paar Mitarbeiter ohne besonders ausgeprägte Smartphoneaffinität, und so standen am nächsten Tag noch einmal weitere acht leere Rahmen hier im Lager. Seufz …

Das könnte mir ja eigentlich egal sein, den Weinhändler juckt ein möglicher Diebstahl ebenso wenig und die Kisten sind hier ein durchlaufender Posten (Umsatzsteuer-Plus und die Arbeitszeit mal außer Acht gelassen) – aber alleine der Gedanke daran, dass sich da eine dubiose Type mit ziemlich sicher geklauten Dingen bereichert, regt mich auf.


Noch mal ein Trickbetrüger

Es war ein anderer Trickbetrüger als in diesem Video – die Masche war jedoch im Grunde die selbe:

Er kaufte einen Alibi-Artikel, dann folgte die Frage, ob er fünfzehn 10-Euro-Scheine in drei 50er gewechselt bekommen kann. Die genannte Anzahl an Banknoten stimmt beim Nachzählen nicht (diesmal war es erstaunlicherweise sogar einer mehr als es sein sollten, also 16 Stück) und als der "erstaunte" Mann die Scheine zurückbekam, um sie selber nachzählen zu können, ließ er mit einer blitzschnellen Handbewegung einen Großteil des Geldes verschwinden. Wirklich blitzschnell, man kann es auf dem Video nur erahnen, dass er einen Haufen Banknoten in seiner linken Jackentasche versenkt.

Wir wollen hier nicht dogmatisch das Geldwechseln verbieten und so sind alle Mitarbeiter entsprechend geschult und passen auf. So auch in diesem Fall. Als die Kollegin das Geld nachzählen wollte, schnappte sich der Typ das Bündel und verließ den Laden mit den Worten, dass er jetzt keine Zeit mehr hätte …


Drei LD am Samstag

Was für ein Tag gestern. Wir haben gleich drei Ladendiebe gehabt. Also drei, von denen wir erfahren haben. Einer ist gestern Abend mit irgendeinem (oder mehreren) alarmauslösenden Artikeln durch den Eingang aus dem Laden gerannt, kurz vorher ließ sich ein Typ mit zwei Paketen Kaffee von meinen Mitarbeitern erwischen.

Am Vormittag war mir selber ein Mann aufgefallen, den ich im Vorbeigehen vor einem Regal mit nicht typischer Klauware gesehen hatte. Dennoch verspürte ich schlagartig den Drang, ihm auf die Finger gucken zu wollen. Ein blitzartiger Adrenalinschub ließ meine Finger zittern, aber leider war der Typ in den Augenblicken, die ich zur Videoanlage im Büro brauchte, bereits mit irgendwelchen Dingen in seinen Taschen aus dem Laden gegangen. Immerhin hatte er "nur" ein paar Lebensmittel eingesteckt, vermutlich hatte er einfach nur Hunger. Das ist dann zwar immer noch Diebstahl, aber das ertrage ich besser, als wenn Leute zur Geldbeschaffung klauen.

Wo man gerade steht …

Nachdem man sein Leergut in den Leergutautomaten gegeben hat, kann man die Tüte ohne großen Aufwand in den bereitgestellten Mülleimer werfen. Oder man macht es wie dieser Zeitgenosse und lässt seinen Scheiß einfach dort fallen, wo man gerade steht …


Abzocker mit der Nummer "unserer" Zentrale

Dass die Telefonkartenabzocker die Telefonnummern, von denen aus sie angeblich anrufen, fälschen, ist ja bereits bekannt. Erst war es die E-Plus-Hotline, in letzter Zeit bei uns die Nummer der EDEKA-Zentrale in Hamburg. Das war eigentlich ganz praktisch, denn so konnte ich die Nummern sperren, ohne unsere Arbeit hier zu erschweren. Nie würde jemand von der Edeka-Telefonzentrale hier anrufen, warum auch? Wenn, dann melden sich einzelne Sachbearbeiter.

Neueste Masche ist es, die Nummer "unserer" EDEKA (Minden-Hannover) zu verwenden. Praktischerweise aber auch dort wieder die auf Null endende Zentralnummer, die ich natürlich ebenfalls längst in die Sperrliste der Fritzbox verbannt habe. :-)

Screenshot Fritzbox-Telefonprotokoll