Ist es bei genauerer Betrachtung eigentlich sinnvoll, den Ersatz-Tresorschlüssel ausgerechnet
im dazu passenden Tresor zu lagern?
Zusammen mit einem Storno-Bon lag eine Notiz eines Kollegen bei mir auf dem Schreibtisch. Coole Wortschöpfung jedenfalls.
Ein Typ, der mindestens durch Alkohol benebelt war, kam in den Laden und sagte, dass wir "dem blonden Typen mit Ziegenbart" nichts mehr verkaufen sollen. Und wenn doch, dann würde er "den Laden ficken".
Als ich ihn nicht ernst nahm, fing er an, mich persönlich auf's Übelste zu beleidigen und mir sogar körperlich zu drohen. Habe ihn dann stehenlassen und er hat sich getrollt.
Wenn das Fragezeichen überm Kopf immer größer wird…
Eine Stammkundin wollte von mir wissen, ob sie ihren Leergutbon auch später einlösen dürfe. Ich erklärte ihr: "
Klar, das ist kein Problem. Oder auch einfach bei ihrem nächsten Einkauf. Bei mir verfallen die Bons nicht, wir sind da ganz entspannt."
Sie antwortete, dass wir hier sowieso alle ganz entspannt wären und dass wir hier ein ganz tolles Team wären. So locker und unverkrampft.
So ein Kompliment geht natürlich runter wie Öl.
Und dann denkt man an eine ehemalige Mitarbeiterin, die mir einst geschrieben hatte, dass es hier im Laden "
unglaublich viele Missstände" gäbe und dass sie nachvollziehen könne, "
warum sehr viele Mitarbeiter schnellstens gekündigt haben."
Schnellstens gekündigt… Da muss ich echt wieder lachen. Gerade bei den studentischen Aushilfen haben wir hier aufgrund der Gegebenheiten zwangsläufig eine gewisse Fluktuation und neue Mitarbeiter verlassen einen tatsächlich leicht mal nach 1-2 Monaten, weil sie merken, dass der Job doch nichts für sie ist – aber eigentlich haben wir hier wirklich einen langjährigen und stabilen Kern. Eine Mitarbeiterin ist seit 2000 schon dabei. Dann haben wir 1x2003, 1x2005, 2x2006, 4x2007, 2x2008, 1x2011, 1x2012, die andere Hälfte der Mannschaft ist erst in den letzten vier Jahren dazugestoßen. Ich denke, das ist schon recht beständig.
Grüße vom Schockblogger…
Wir haben heute die erste Stange Zigaretten mit den lange angekündigten und viel diskutierten Schockbildern bekommen:
Bio-Gurken (oben) vs. konventionelle Gurken (unten)
Ein Karton Bananen, den wir geliefert bekommen haben, war überreif. Die Früchte waren im Grunde durchgängig mit schwatzen Sprenkeln versehen, was alleine noch kein Problem ist, aber ein Großteil der Bananen war schon aufgeplatzt und die restlichen Früchte waren so empfindlich, dass man sie kaum anfassen konnte, ohne dass sie zermatschten oder durchbrachen. Dadurch wurden sie leider gänzlich unverkäuflich.
Natürlich bekamen wir eine Gutschrift vom Lieferanten – aber es tut schon weh, mal eben einen Karton Bananen in den Müll zu kippen.
Eine Frau, die wir nicht als Kundin kannten, betrat den Laden. Sie ging direkt zu einer Mitarbeiterin und sagte ihr, dass sie den Chef sprechen wolle. Da unbekannte Anliegen nicht einfach zu mir durchgestellt werden, erkundigte sich meine Angestellte zunächst nach dem Grund für ihren Besuch hier.
Die Frau erzählte, dass sie Krebs hätte und zu irgendwelchen heilenden Quellen in Frankreich reisen wolle und dafür auf Spenden angewiesen sei.
Die Schockbilder auf Zigarettenschachteln werden kommen. Umfragen zufolge wollen sich viele Raucher davon nicht abschrecken lassen und planen zum Teil auch, ihre Schachteln mit Zigarettenhüllen zu tarnen.
Ich rauche nicht. Aber die Schachteln hier im Markt ständig in den Händen halten zu müssen, finde ich jetzt schon fürchterlich.
Werbebrief eines Kreditarten-Abrechnungsunternehmens.
Die Betreffzeile beginnt mit folgenden Worten:
"Steigern Sie Ihre Conversion Rate und…"
…und wurde von mir im Geiste fortgesetzt mit:
"versenken Sie dieses Schreiben direkt im Altpapier."
Wieviel Prozent der angeschriebenen Ladenbetreiber können mit der Phrase "Conversion Rate" etwas anfangen? Ernsthaft? Ich wusste es nicht. Warum schreiben die nicht gleich sowas wie "Anzahl der Kartenzahlungen" auf ihr Anschreiben, das versteht dann aber auch wirklich jeder.
Ich wurde in den letzten Tagen mehrfach darauf aufmerksam gemacht und um meine Meinung dazu gebeten, über die ich nun seit rund zwei Wochen nachgedacht habe:
"Ralf Stegner, Vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein und Bundes-Vize forderte heute, dass gegen Ladendiebe nicht mehr strafrechtlich ermittelt werden solle, sondern nur noch ein Bußgeld verhängt werden."
Kurz: Da bin ich
absolut dagegen.
Sicherlich ist der Gedanke, die Gerichte zu entlasten und so mehr Kapazitäten für die Bearbeitung von z.B. Kapitalverbrechen zu schaffen, nicht ganz falsch. Allerdings finde ich, dass auch fremdes Eigentum einen reellen Schutz verdient hat und Leute, die sich daran vergehen, entsprechend bestraft werden müssen. Wenn es nur noch ein Bußgeld ist (wobei das natürlich je nach Höhe auch böse empfindlich sein kann), könnte der Eindruck erweckt werden, dass man sich einfach von der Tat freikaufen kann.
Mal wieder ein Service-Testkauf, diesmal wurde kritisiert, dass einige Brötchensorten nicht vorrätig waren, obwohl die Schilder am Regal steckten. (Schild ohne Ware ergibt nach den Vorgaben für die Testkäufe automatisch eine Warenlücke.)
Tzja – die Brötchen sind von der
Bio-Bäckerei Barkemeyer und ich habe auch von Anfang an gesagt, dass wir den Platz freihalten.
Aber der Hinweis ist schon richtig. Wir können die Brötchen ja wieder ins Sortiment aufnehmen, wenn die neu aufgebaute Bäckerei den Betrieb aufnimmt. Bis dahin könnten (und sollten) wir an der Stelle tatsächlich andere Produkte platzieren. Ist wohl besser, als ein leerer Platz im Regal…
Aus der vom Franchiseanbieter erstellten
Rentabilitätsrechnung eines Bekannten, der sich ursprünglich mit einem Einzelhandelsbetrieb (Non Food) selbständig machen wollte. Die möglicherweise zu erreichenden Zahlen sind meiner Meinung nach ziemlich schöngerechnet und nicht oder nur mühsam real zu erreichen gewesen. Interessant ist der Text unter der Berechnung:
Jede Haftung für die Richtigkeit dieser Berechnungen ist ausdrücklich ausgeschlossen. Vor allem das persönliche Mitwirken des Betreibers, Zurückhaltung beim Unternehmerlohn und die strenge Einhaltung der in dieser Berechnung geplanten Betriebsausgaben sind hauptsächlich für den Erfolg des neu gegründeten Unternehmens entscheidend. Die Großhandlung garantiert ausdrücklich nicht dafür, dass die von ihr ermittelten Umsätze und Gewinne erzielt werden!
Genau, lasst sie ins Messer laufen.
Dann vielleicht doch lieber für die hohe vierstellige Eintrittsgebühr ein Lotterielos kaufen, da muss man wenigstens keinen Vertrag unterschreiben, in dem man seine Seele verkauft.
Zitat, das gerade durch's Web geistert:
"Der wahre Charakter eines Menschen zeigt sich, wenn im Supermarkt die zweite Kasse aufmacht."
Kann ich sowieso nur jedem Psychologie-Studenten anraten, sich mal eine Weile in verschiedenen Supermärkten einzuquartieren.