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Wein für 6,49€

Eine sehr alte Stammkundin kam vor einigen Tagen in den Laden und beklagte sich darüber, dass man ihr wohl an der Kasse eine gekaufte (also bezahlte) Flasche Wein nicht mitgegeben hätte und darum würde sie die jetzt gerne mitnehmen.

Da an der Kasse allerdings keine derartige Flasche stehengeblieben war und auf dem Packtisch ebenfalls nicht, vermuteten wir, dass irgendjemand anders diese mitgenommen hatte. Um das genauer herauszufinden, blickten wir in die Videoaufzeichnung, aus der sich allerdings eindeutig ergab, dass die Frau die Flasche in ihren Stoffbeutel gesteckt und auch mit aus dem Laden genommen hatte.

Das sagte ich ihr auch so. Und ergänzte noch mit leicht scherzendem Tonfall die Frage, ob sie die Flasche vielleicht in Gedanken schon ausgepackt und irgendwo zu Hause hingestellt hatte.

"Habe ich nicht!", antworte sie knapp und ergänzte: "Dann kann ich die sechsneunundvierzig ja abschreiben, wenn Sie mir den nicht mitgeben wollen.". Stand auf und ging.

Ein paar Tage vergingen, die Kundin war wieder im Laden. Eine Kollegin sprach sie freundlich an und erkundigte sich, ob die Weinflasche wohl wieder aufgetaucht wäre.

Das war sie tatsächlich! Allerdings nicht in der Wohnung der Frau, sondern im Gebüsch neben der Zufahrt zu ihrem Haus. Leer und mitsamt dem Stoffbeutel in dem die Flasche steckte.
Sie vermutet, dass ihr zwei dubiose Typen, die dort wohl neben dem Grundstück herumlungerten, den Beutel aus dem Rollator gestohlen hatten, während sie das Tor aufschloss.

Kranke Welt. :-(

Lebensmittelkooperation

Eine junge Frau sprach mich im Laden an und erkundigte sich, ob ich Interesse an einer gemeinsamen Lebensmittelkooperation hätte. Auf Nachfrage erklärte sie mir, dass sie Teil einer großen WG wäre und diese würde gerne alle Lebensmittel abnehmen, die bei uns im Müll landen. (Welcher mein Vorteil bei dieser "Kooperation" wäre, erschloss sich mir nicht.)

Sie war ja ganz nett, aber sie bekam dennoch ein "Nein" als Antwort. Denn bei uns gehen im Grunde kaum Lebensmittel in die Tonne, die noch verwertbar sind. Meistens reduzieren wir die Sachen oder benutzen sie selber. Aber das wisst ihr ja alle schon längst … :-)

(Ich bilde mir ein, dass ihr Blick mir sagen wollte, dass das nicht sein kann, denn schließlich weiß man ja, dass alle Supermärkte tagtäglich tonnenweise hochwertige Lebensmittel entsorgen …)

Gemüse-Fehlartikel

Oha, momentan (und ausgerechnet auf einen Samstag!) sieht die prinzipiell so schöne Gemüseabteilung richtig traurig aus. So viele Lücken … :-(

Das Problem ist, dass durch die neue Platzierung und den neuen Standort die Artikel ganz anders laufen. Teilweise vor allem deutlich besser. Da muss man sich natürlich auch erst mal dran gewöhnen.

Die drei "Häh?!"

Das dritte "Häh?!" des Tages hatte ich vor ein paar Minuten, als ich eine leere (aber bepfandete) Einwegflasche einer Marke eines Mitbewerbers bei uns im Regal gefunden habe. Aber das eigentlich nur am Rand erwähnt.

Die erste Merkwürdigkeit hatte ich heute Morgen. Da rief mich der Edeka-Kundendienst an und berichtete von einer etwas kuriosen E-Mail, die dort eingegangen ist. Ein Mann, lt. Adresse (der echten?) hier aus dem Stadtteil, schrieb auf Englisch, dass er hier bei seinen Kreditkartenzahlungen abgezockt werden würde und dass es notwendig wäre, noch mehr derart abgezockte Kunden zu finden, die dann gemeinsam zur Polizei gehen und das anzeigen sollen. Andererseits beschrieb er uns nicht mit konkreter Adresse, sondern einzig mit dem Merkmal "The all-night-and-day shop in Bremen (except Sundays: 00.00h to 24.00 Hours!)". Aufgrund unserer 24h-Vergangenheit (und der räumlichen Nähe zu seiner Anschrift) fühle ich mich zwar prinzipiell schon irgendwie angesprochen, aber andererseits haben wir nun auch schon seit über sieben Jahren eben nicht mehr rund um die Uhr geöffnet.

Gegen Mittag hatte ich das nächste große Fragezeichen über dem Gehirn schweben: Da trudelte mit der Tagespost eine Bewerbung rein. Eine komplette Mappe mit Anschreiben und allem was dazu gehört. Wäre jetzt nicht weiter erwähnenswert, wenn der junge Mann nicht vor exakt vier Wochen auch schon eine solche Mappe geschickte oder ich gar nicht erst darauf reagiert hätte. Statt eine neue Bewerbung (verpeilt oder hoffnungsvoll?) zu schicken, hätte er besser mal auf mein Schreiben reagiert.

Das sind die Tage, an denen einem vom Kopfschütteln schwindlig wird.

Bons in der Box

Wieder ein Moment, in dem ich denke, an der Pfandspendenbox eine Notiz zu befestigen, mit der die Kunden darauf hingewiesen werden, die Pfandbons richtig in die Kiste zu stecken.

Möchte gar nicht wissen, wie oft die Bons schon mit einer Ecke aus dem Schlitz guckten und ggf. gestohlen wurden.


Ähm, ja …

Ein Mann rief an und wollte wissen, ob Kollege Meiermüllerschulz da wäre.

"Der kommt erst um 15 Uhr."

"Also jetzt noch nicht?"

"Nein. Rufen Sie mal bitte um genau 15 Uhr wieder an."

"Ich versuch's dann um zehn vor drei noch einmal."

Post und Werbung

Wenn es einen Darwin-Award für Kommunikation gäbe, würde ich ihn spontan dem ADAC, diversen Telefonanbietern (vor allem Mobilfunk) und Versicherungen verleihen – und zwar für das spezielle Gebiet Briefpost.

Wenn man als Kunde nämlich regelmäßig mit reinen Werbebriefen zugesch(m)issen wird, geht man irgendwann dazu über, diese ungeöffnet ins Altpapier zu werfen. Beim ADAC und Vodafone sind wir tatsächlich schon so weit, nur die regelmäßigen Lebensversicherungs-Angebote der Ergo landen immer erst nach dem Öffnen im Altpapier. Noch.

Mal gucken, wann das Spielchen zum ersten Mal für Ärger sorgen wird …

Rückwirkende Krankschreibungen?!

In meinem gesamten privaten Umfeld habe ich noch nie erlebt, dass jemand rückwirkend krankgeschrieben wird. Das ginge angeblich grundsätzlich immer nur ab dem Zeitpunkt, an dem der Arztbesuch stattgefunden hat.

Bei meinen Mitarbeitern erlebe ich jedoch immer wieder, dass die Scheine so ausgefüllt werden, dass das Datum "arbeitsunfähig seit" weiter in der Vergangenheit liegt als "festgestellt am".

Lesen hier Ärzte mit? Gibt es dazu irgendeine Vorgabe oder Empfehlung? Entscheiden Ärzte das nach eigenem Ermessen? Ist das eine finanzielle Sache?

8 psychologische Tricks von Supermärkten […]

Bilderserie bei Heimgourmet: 8 psychologische Tricks von Supermärkten, mit denen sie uns dazu bringen wollen, mehr auszugeben

Ich kann natürlich nur für mich sprechen, denke aber, dass andere Einzelhändler mit einem bis ein paar Märkten es ähnlich handhaben dürften.

Die fruchtige Begrüßung
Der erste Eindruck macht's, das wissen wir alle. Supermärkte wissen das allerdings auch. Deshalb werdet ihr in der Regel, sobald ihr das Geschäft betretet, von einer bunten Vielfalt an Obst und Gemüse begrüßt. […]
Das Gemüse steht bei uns tatsächlich ganz vorne im Markt, ebenso wie bei vielen anderen kleineren Märkten. Dass das zwingend aufgrund psychologischer Erkenntnisse begründet ist, würde ich jedoch abstreiten, denn viele große Warenhäuser (real, Globus) haben das Gemüse irgendwo weit hinten und auch einige Discounter (ALDI schon, so lange ich zurückdenken kann) haben das Gemüse nicht am Anfang stehen.

Appetit anregen
Viele Supermärkte haben ihre eigenen Bäckereien, die in der Regel in der Nähe der Eingangstüren befindlich sind. Sobald ihr also zur Türe hereinkommt, kommt euch der Duft von frisch gebackenen Brötchen entgegen.
"Eigene Bäckereien" haben die Märkte meistens schon mal gar nicht. In der Vorkassenzone sind meistens Bäckereifilialen als Konzessionäre angesiedelt. Da geht es aber nicht darum, den Appetit anzuregen, sondern neben der Mieteinnahme noch einen Synergieeffekt zu schaffen.
Die von den Supermärkten betriebenen Bake-Off-Stationen innerhalb der Verkaufsfläche liegen meistens ebenfalls nicht unmittelbar in der Nähe des Eingangs, so dass auch hier das Argument ungültig ist.

Sie spielen mit der Perspektive
Einkaufswagen sind natürlich da, um uns den Einkauf zu vereinfachen, doch auch sie sind so konzipiert, dass sie uns beeinflussen. In der Regel sind sie nämlich größer als der durchschnittliche Wocheneinkauf einer Familie, was uns dazu anregt, ihn mehr zu befüllen und somit mehr zu kaufen, als wir eigentlich brauchen.
Das ist uneingeschränkt richtig. In einen großen Wagen kann man mehr Ware legen und die darin vorhandene Ware sieht weniger aus.
Als privater Betreiber guckt man sich natürlich auch an, wie teuer die Wagen sein dürfen und was die Ladenfläche an Platz hergibt. Wenn man zu seinen Kunden nett ist, mutet man ihnen nicht die unhandlichen XXXXXXL-Karren zu, die Lidl benutzt. :-)

Sie beeinflussen unsere Stimmung
Viele Supermärkte passen ihre Musik auf ihre Kunden an. Eine beliebte Strategie ist es, ruhige Musik laufen zu lassen. Nicht weil Aldi und Co. so sehr auf Chopin stehen, sondern weil uns Musik mit Takten, die langsamer sind, als unser Herzschlag, dazu anregt, langsamer zu laufen.
In welchem Laden läuft denn Chopin? (Antworten bitte in die Kommentare.)
Wir haben hier POS-Radio laufen, ein privater Sender, der auf Ladenbeschallung spezialisiert ist. Das ist tatsächlich ein auf das durchschnittliche Einkaufsverhalten optimiertes Radioprogramm. Das muss nicht negativ sein, auch wenn einem immer wieder Leute erzählen wollen, dass das "Gedüdel" hier Psychoterror sei. In unzähligen Büros und auf unzähligen Baustellen spielen Radios, und in einem Supermarkt soll das schlimm sein? Nee, ganz bestimmt nicht. Es macht die Arbeit angenehmer und bei mir ist das Radio (in dem durchaus auch immer sehr aktuelle Titel laufen) übrigens frei von jeglicher Werbung oder sonstigen gesprochenen Anteilen.
Ob das mit der Herzfrequenz so richtig ist, kann ich nicht sagen. Aber einen psychologischen Aspekt kann ich euch nennen, der nicht im oben verlinkten Artikel genannt ist: Ohne Musik ist es im Laden so leise, dass man sich, gerade zu ruhigeren Zeiten, als Kunde immer sehr auffällig fühlt. Die Beschallung verschleiert etwas die eigene Geräuschkulisse, was das Einkaufen entspannter macht.

Sie kalkulieren unsere GrößeDie teuersten Produkte, meistens Marken, befinden sich in der Regel auf Augenhöhe eines Erwachsenen, dort, wo wir als ersten hinsehen. Wenn es dann mal schnell gehen muss, greifen wir sofort zu dem Produkt, ohne nach weiteren, günstigeren Optionen zu suchen. Letztere befinden sich meist ganz unten im Regal, wo man sie schnell übersieht.
Frei nach Radio Eriwan: Im Prinzip schon, aber …

Die "teuersten" Produkte würde ich gar nicht zwingend in Augen-/Greifhöhe unterbringen, sondern diejenigen mit der besten Marge. Das können durchaus auch mal die günstigeren Produkte sein, denn gerade viele Premium-Artikel sind durch den ständigen Preiskampf und sich wöchentlich unterbietende Angebote fast nur noch ein durchlaufender Posten.

Die billigsten Produkte stehen oft übrigens aus einem einzigen Grund ganz unten: Die reine Masse! Die Discount-Artikel sind oft in so großen Mengen vorrätig, dass es einfach nicht möglich ist, sie irgendwo oben in die Regale zu stapeln.

Sie benutzen Farbsignale
Wie ihr wahrscheinlich schon bemerkt habt, ist die Farbe rot in so ziemlich allen Supermärkten die universelle Farbe für "Sonderangebot" oder "reduziert". Das macht auch Sinn, denn keine andere Farbe zieht unsere Aufmerksamkeit so sehr auf sich wie rot.
Echt jetzt? Ein roter Hinweis für Sonderpreise und Angebote? Krass.
(Mehr fällt mir jetzt dazu auch nicht ein. Ist wahr, aber keine weltbewegend neue Erkenntnis und nicht nur eine Eigenart von Supermärkten.)

Sie ändern die Paketgrößen
Sagen wir das Paket eures Lieblings-Softdrinks wurde neulich verändert. Statt 6 Flaschen oder Dosen befinden sich nun 12 in einer Packung. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr dann die größere Packung kauft, ist dann in jedem Falle groß, was dem Supermarkt natürlich genau in die Hände spielt.Das machen SIE (außer vielleicht bei den Eigenmarken, bei denen ich das aber eher nicht beobachten kann) schon mal überhaupt nicht. Sondern, um bei dem Beispiel zu bleiben, die Softdrink-Hersteller, denen das in die Hände spielt.
Meistens ist es ja andersherum: 30% weniger Inhalt, 20% weniger Preis. Das machen aber auch die Hersteller und nicht die Händler.

Sie ändern die Anordnung in der Produkte in den RegalenDie meisten von uns kommen alle paar Tage in den Supermarkt, um in der Regel jedes Mal die selben Lebensmittel zu kaufen. Den Joghurt der Hausmarke, die Pasta von Barilla, das Müsli ohne Zuckerzusatz. Damit wir nicht auf Autopilot umschalten und an allem außer den Produkten, die wir suchen, vorbei gehen, ändern die Supermärkte die Anordnung in den Regalen oder sogar der Gänge.
Das ist Aufwand für die Läden und Ärgernis für Kunden. Einfach nur des Umstellens wegen wird das meiner Meinung nach kein Laden machen.
Im Laufe der Zeit verschwurbelt sich der Inhalt eines einmal platzierten Regals immer mehr. Neue Artikel kommen hinzu, alte fliegen raus. Der eine ist etwas breiter, der andere etwas höher und so weiter. Das geht eine Weile gut und irgendwann kommt dann der Moment, an dem man einfach mal eine grundsätzlich neue Anordnung mit Sinn und Verstand ins Regal bringen muss. Das zieht sich natürlich durch den ganzen Laden. Wenn dann noch Umbauten und komplette Sortimentsänderungen dazukommen, kann das für den Kunden schon zu einer gefühlten Wahrheit werden, dass "ständig alles umgebaut wird".

Doch bei einer Sachen tricksen sie tatsächlich nicht…
Oft ist es so, dass Milch ganz am Ende eines Supermarktes eingeräumt wurde, sodass man durch den ganzen Laden laufen muss. Man könnte denken, dass die Supermärkte das so handhaben, damit man auf seinem Weg noch einmal durch alle Regale durchlaufen muss und sich nochmals alle Produkte anschauen darf. Dies ist allerdings nicht der Fall.
Und es liegt auch nicht daran, dass der LKW hinten anliefert, wie im Text angegeben.
Dass die Kühlanlagen und auch Bedienungstheken (Fleisch, Wurst, Fisch, Käse) meistens ganz hinten sind, hat ganz praktische Gründe. Dort ist die Fläche für Kühlräume und Vorbereitungsräume, und die Wege für die Kühlanlagen-Infrastruktur (Leitungen, Rohre) sind kurz.

10-9=1 – WTF?!

Fundstück im Eierregal: Eine Zehnerpackung, in der nur noch ein Ei lag.

Da hat nicht ernsthaft jemand neun Eier geklaut?! :-O

(Wir haben übrigens keine losen Eier im Sortiment, die Möglichkeit, dass sich die jemand also als lose Eier genommen hat, fällt weg.)