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Wissend

Eine Kollegin hat mir gerade berichtet, dass ihre Nachbarn ihr ganz stolz davon erzählt haben, wie und was sie hier alles schon gestohlen haben.

Echt schön, was man so erfährt. :-(

Und auch schön, wenn die Leute das nächste Mal diesen Laden betreten und von mir einfach ohne weiteren Kommentar mit einem ausgesprochenem Hausverbot nach draußen befördert werden.

LD-Rechnung

Unabhängig von der Diskussion darüber, ob und wie eine an einen Ladendieb gestellte Schadenersatzforderung oder Fangprämie formuliert sein muß, ging dieses Schreiben gerade an den Blättchen-Dieb von gestern raus. Meine Mitarbeiter bekommen ja eine Fangprämie von mir. Ein Anspruch, der wie in dem frag-einen-anwalt-Fall, durchaus zu belegen ist.
Rechnung

Sehr geehrter Herr V.,

am 20. März 2006 haben Sie bei mir im Geschäft einen Ladendiebstahl vollzogen.

Mit Betreten meines Geschäfts haben Sie sich bereit erklärt, im Falle eines Ladendiebstahls Schadenersatz in Höhe von € 50,- an mich zu zahlen.

Bitte zahlen Sie den genannten Betrag auf das unten angegebene Konto.

Zur Zahlung dieser Forderung sind Sie verpflichtet.
(Urteil vom 12.07.2001 / AG Dülmen)

Hochachtungsvoll,
Ich glaube nicht, dass der Typ bezahlen wird - aber ich möchte es wenigstens versucht haben. Ob ich mal alle Ladendiebe der vergangenen Monate anschreibe? Vielleicht kommt ja tatsächlich der eine oder andere 50er wieder in die Kasse. Für den Arbeitsaufwand wär's nur gerecht.
Vor allem, weil ich die Fangprämien an die Mitarbeiter bislang aus meiner eigenen Tasche bezahlt habe...

Fangprämie

Bei frage-einen-anwalt.de habe ich gerade ein schönes Praxisbeispiel für ein mir sowieso schon bekanntes Urteil gefunden: Ladendiebstahl - Fangprämie rechtens?

Ein bekanntes Urteil vom Amtsgericht Dülmen vom 12.07.2001 ist definitiv gültig, auch wenn viele Ladendiebe das ja anders sehen.

Der Ladendieb von gestern wird jedenfalls der erste sein, dem ich eine offizielle Rechnung über die 50 Euro Fangprämie zuschicken werde. In der Vergangenheit hatte ich mich nie weiter darum bemüht, die Prämie einzutreiben - aber: Sie ist Bestandteil einer deutlich sichtbar aushängenden Abmachung. Sinngemäß: Wer klaut, schuldet mir 50 Euro. Unanfechtbar. Und warum soll ich mir nicht die viele Arbeit, die ich mit Ladendieben habe, bezahlen lassen?

Blättchen-Dieb

Ein Mann kam eben in den Laden. Ob er angetrunken war, konnte ich nicht genau sagen. Vielleich ein bißchen. Aber so ganz nüchtern wirkte er nun auch nicht und sah dazu relativ heruntergekommen aus.

Dass Leute Tabak und Zigaretten, Kaffe, Kosmetik- und Körperpflegeprodukte, Alkohol und Junk-Food (Süßwaren aller Art) stehlen, ist man ja gewohnt. Der Typ hat sich eben jedenfalls zwei Pakete mit Zigaretten-Blättchen eingesteckt.
Wo er sich wohl den passenden Tabak dazu organisiert?

Versuchter Taschendiebstahl

Gerade eben hat eine Frau versucht, einer älteren Stammkundin aus ihrer Handtasche heraus das Portemonnaie zu stehlen. Dazu verwickelte sie die Kundin in ein Gespräch über die Ware in dem Regal vor dem sie standen und versuchte, nebenbei in ihre Tasche zu fassen.
Zum Glück bemerkte meine Kundin dies rechtzeitig und fing sofort an, lautstark um Hilfe zu rufen. Die Hilferufe vertrieben die Diebin, die sofort aus dem Laden rannte.

Die Beschreibung der Täterin klang so, als hätte sie sich gerade sogar des Hausfriedensbruchs strafbar gemacht. Die Beschreibung: "Klein, rundes Gesicht, polnischer Akzent mit alkoholisierter Stimme." paßt nämlich stark auf die Frau, die hier vor ein paar Monaten schonmal Tierfutter stehlen wollte.

Ladung zur Vernehmung

Ich habe mal wieder eine Ladung zur Vernehmung als Zeuge bekommen.
Montag in zwei Wochen darf ich gegen einen Mann aussagen, der im Sommer 2004 hier gestohlen hat. Normalerweise merke ich mir die Namen und Gesichter der Diebe nicht. Vor allem kann man sie selten anhand der gestohlenen Ware identifizieren.

Nur diesmal war es leicht. Der Typ hatte vor rund 1,5 Jahren seine Sporttasche mit 20 Tüten Zwiebelringen (Knabbergebäck) und einem halben Dutzend Haribo-Tüten vollgestopft.
Sowas kann man einfach nicht vergessen...

Woanders organisiert

Ein Kunde löste beim Durchgehen den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Der Verursacher für den Alarm war schnell gefunden: Unter seiner Jacke trug er eine Flasche, an der ein noch aktives Sicherungsetikett klebte - allerdings nicht aus meinem Laden. Die Spirituose war von einer Marke, die ich hier nicht führe. Der Mann wirkte so, als wenn er solche Dinge häufiger und maßlos konsumieren würde, ohne jedoch das nötige Kleingeld dafür in ausreichender Menge zu besitzen.

Seine Aussage "ist woanders her" läßt ja nun auch noch einigermaßen Spielraum für eigene Auslegungen...

Rausgegangen

Während ich in der Gemüseabteilung stand, schlug plötzlich die Warensicherung an der besetzten Kasse an. Noch bevor der Kassierer aufstehen konnte, war ich natürlich schon zur Stelle, aber der Verursacher des Alarms war inzwischen schon aus der Tür.

Auf der Straße holte ich ihn wieder ein und fischte aus seiner alten Plastiktüte eine Flasche roten Chantré. Die Mühe, die Polizei zu rufen, habe ich ihm mir erspart. Nicht einmal sein Ausweis hat mich in dem Moment interessiert.
Ich bin doch schon froh, wenn der Typ wenigstens das ausgesprochene Hausverbot noch irgendwie verstanden hat. Keine Ahnung, ob der Mann geistig behindert oder einfach wirklich nur völlig breit war. Eine brauchbare Kommunikation war mit ihm jedenfalls nicht möglich.

Dubiose Type

Ein Mann mit osteuropäischem Akzent schlich mit einer großen Sporttasche durch den Laden. Über die Videoanlage beobachtete ich ihn mit einer Kollegin dabei, wie er sich größere Mengen den gesamten Regalbestand an hochwertigen Körperlotionen in seine Tasche füllte.
Um ihn nicht mißtrauisch zu machen, hielten wir uns vollkommen von ihm fern. Ich stellte mich in Zivilbekleidung vor den Laden, die Kollegin blieb im Lager und so ließen wir ihn in aller Ruhe einpacken.

Das wäre ein lohnender Fang geworden, wenn nicht eine andere Mitarbeiterin, die gerade ihren Feierabend antreten wollte, lautstark "Chef! Cheeef!" durch den Laden gerufen hätte. Ich gehe jede Wette ein, dass er plötzlich besorgt war, doch gesehen worden zu sein und deshalb die Taschen wieder auspackte.
Ich sprach ihn dennoch an und erteilte ihm ein Hausverbot. Sein Argument, dass er "plötzlich feststellte, nicht genügend Geld dabei gehabt zu haben", glaube ich ihm jedenfalls absolut gar nicht.

LD am Morgen

In aller Seelenruhe hat sich ein Mann, gerade mal etwas jünger als ich, die Taschen mit verschiedensten süßen Produkten aus dem Kühlregal vollgestopft: Milchschnitte, Müllermilch, Exquisa-Käsekuchen usw. Man glaubt gar nicht, wo man das Zeugs überall verstecken kann: Hosenbund, Jackentaschen, Ärmel. Ich war erstaunt, was der Typ alles auspackte, nachdem ich ihn mit ins Lager gebeten hatte.

Polizei, Anzeige, Hausverbot. Das Übliche... :-(

Polizeiposter

An der Eingangstür hat jemand ein Imageplakat der Polizei Bremen befestigt. Diese Plakate hängen mit unterschiedlichen Motiven (= aufgedruckten Straftaten) im gesamten Stadtgebiet.
Ob es reiner Zufall war, daß bei mir im Laden ausgerechnet das "Diebst hl"-Plakat gelandet ist?
Immerhin ist Ladendiebstahl mit Abstand das häufigste Delikt, mit dem ich hier zu tun habe und der Hinweis ein meiner Tür scheint geradezu eine Mahnung an Ladendiebe zu sein, die dort rausrennen wollen...


(Auch) das ist die Neustadt

Die Scherben Krümel deuteten es schon aus der Entfernung an: Von einem der hier vor meinem Laden an der Straße abgestellten Autos ist die Seitenscheibe eingeschlagen worden.

Dazu ist hier am Wochenende ein neues Graffiti im Eingangsbereich meines Geschäftes entstanden. Nichtmal annähernd dekorativ, lediglich eine häßliche Schmiererei in kackbraun.

Montag Morgen. Ich bin mal wieder reif für's Wochenende.

Der Ladendieb mit dem aggressiven Hund

Gestern Abend hatten wir hier übrigens noch einen Ladendieb. Ein Junk, nicht ganz nüchtern, hat sich ein After Shave in seinen Rucksack gesteckt, bezahlte ein paar Dinge an der Kasse, wollte den Laden verlassen und durfte dann stattdessen mit mir und einem Kollegen ins Lager gehen, um die übliche Prozedur über sich ergehen zu lassen.

Um ihn nicht mißtrauisch zu machen, wartete ich unauffällig vor dem Laden. Ein Stammkunde wartete unterdessen ebenfalls vor der Tür auf den Besitzer eines relativ großen Hundes, da dieser nach ihm geschnappt und dabei die Jacke zerrissen hatte. Während ich minutenlang in der Kälte stand, beobachtete ich, wie der Hund so ziemlich jeden Passanten laustark anbellte und dabei kräftig an seiner Leine zerrte.

Zu dem Zeitpunkt wußten wir noch nicht, daß der Hund, der als Labrador-Mischling eigentlich eher friedliebend sein sollte, "unserem" Ladendieb gehörte. Während wir mit dem Ladendieb im Lager standen, die Personalien aufnahmen und auf die Polizei warteten, hatte der Hund bereits einen weiteren Kunden angefallen und ihm dabei eine zum Glück nur leicht blutende Bißverletzung zugefügt.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, was den Ladendieben für Sprüche einfallen: Man wäre ja nur "prämiengeil" und würde ja ansonsten nichts zu melden haben. Ein "toller Filialleiter" sei man, weil man so gerne "Menschen 2. Klasse" fertigmachen würde - mit "Freiheitsberaubung", schließlich hätte ich ihn gegen seinen Willen festgehalten und könne deshalb auch noch demnächst mit Post von seinem Anwalt rechnen... Ich habe mir weitere Erklärungen erspart und ihn seine Sprüche klopfen lassen. Dass solche Leute schon einige Einzelhändler in den Ruin getrieben haben, dürfte ihn herzlich wenig interessieren.

Von mir hat er eine Anzeige wegen Ladendiebstahls bekommen, die ihn übrigens ziemlich kalt gelassen hat ("Das wird sowieso wegen Geringfügigkeit eingestellt..." :-( ).
Mich würde vor allem mal interessieren, wie wohl die Anzeigen wegen des bissigen Hundes ausgehen werden.

Ungezogen

Eine ältere Stammkundin, der ich wahrscheinlich niemals etwas Böses zugetraut hätte, hat sich eben hier mitten im Laden in aller Seelenruhe ein paar Dinge in die Tasche gesteckt. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, sie genauer zu beobachten, wenn sie nicht zufällig mit ihrem Rollator den kompletten Gang blockiert hätte, durch den ich gerade gehen wollte.
Ich stand also fast genau hinter ihr und beobachtete geduldig, wie sie in einem Aufbau mit hochwertigen Pralinen kramte. Sie hatte mich nicht bemerkt und versuchte plötzlich, eine der Packungen in ihrer Jackentasche verschwinden zu lassen. Da dies nicht paßte, legte sie sie wieder zurück und schob weiter.
Aufmerksam geworden, beobachtete ich sie in den folgenden Minuten genauer. Auf einmal stand sie vor dem Niederegger Marzipan und suchte sich aus der Plazierung ein großes Marzipanbrot aus. Sie stand mitten im Laden und hat nicht einmal versucht, das Stück unauffällig verschwinden zu lassen. Nein, sie schob die für den Kauf bestimmte Ware in ihrem Wagen beiseite, öffnete die darunter befindliche Handtasche, legte das Marzipan hinein, verschloß die Tasche und deckte ihre Lebensmittel wieder darüber.

Hinter der Kasse sprach ich sie an und bat sie, mir ins Lager zu folgen, was sie auch tat. Ich bemühte mich, freundlich mit ihr zu sprechen. Wenn ich bestohlen werde, löst dies immer wieder in mir einen ziemlichen Adrenalinschub aus und deshalb bin ich bei Ladendieben eigentlich grundsätzlich ziemlich sachlich und entsprechend knapp angebunden. Nicht beleidigend, aber auch nicht mehr nett.

Nachdem sie erst gar nichts zugeben wollte, öffnete sie dennoch ihre Tasche - und ich traute meinen Augen nicht: Neben dem Marzipanbrot lagen dort nämlich noch andere Dinge vom Schokoladenhersteller Hachez.
Mit der Alten sprach ich freundlich, aber sicherlich auch deutlich lauter als normal. Plötzlich sagte sie zu mir: "Sie brauchen hier nicht so zu schreien." Und ergänzte noch: "Sie sind ganz schön ungezogen."

Ungezogen. So, so... Das petz' ich meiner Mami.

Ich ersparte ihr das volle Programm, habe also weder die Polizei gerufen noch überhaupt die Personalien aufgenommen. Um das Hausverbot ist sie dennoch nicht herumgekommen. Hab' schließlich keine Lust, zukünftig immer hinter ihr herzurennen, wenn sie wieder im Laden ist.
Mit so einer Antwort von ihr hatte ich allerdings in dem Moment auch nicht gerechnet: "Sie sind hier so unfreundlich, hier komme ich nicht wieder her." Ach, was. Gut erkannt.

Doofer Ladendieb

Ich beobachtete zwei Typen über die Videoanlage. Als hätte ich es geahnt, steckte sich einer beim Kühlregal Ware in seine Jacke. Da die beiden nicht so wirkten, als ob man die Angelegenheit friedlich mit ihnen klären könne, rief ich die Polizei schon, als sie sich noch im Markt aufhielten.

Als sie die Kasse passierten, waren die beiden Polizisten schon zur Stelle und wir sprachen den Ladendieb an. Er fing an zu diskutieren und wollte uns unbedingt zeigen, wo sie beim Kühlregal standen und was sie sich alles angesehen hätten und daß er nichts eingesteckt hat. Auf dem Weg durch die Gänge zog er das eingesteckte Teil aus dem Ärmel und wollte es in einem der Regale "entsorgen", damit es nicht bei ihm gefunden werden kann. Dumm nur, daß einer der Polizisten dies beobachtete.

Nachdem die Personalien des LD aufgenommen und überprüft wurden, ging es um die eingesteckte Ware:

Polizist 1: Das müssen wir als Beweisstück mitnehmen. Ist zwar blöde, aber leider nicht zu ändern.

Ich: Das ist sogar ziemlich blöde. Eigentlich kann man's dann nämlich gleich wegwerfen, weil's ja gekühlt werden muß.

Polizist 2: Ja, aber Sie sagen, er hat es geklaut, er sagt, daß er's nicht getan hat. Damit steht Aussage gegen Aussage und die Staatsanwaltschaft hat über das Beweismittel zu entscheiden.

LD: Das ist nicht meins. Ich hab' damit nichts zu tun!

Polizist 2: Na, prima. Ich habe aber gesehen, wie Sie das hier im Laden aus ihrer Jacke gezogen haben. Damit haben sie ja gerade den Diebstahl zugegeben.

Polizist 1: Wenn das so ist, kann das hier (Die Ware) ja hierbleiben.

LD: Mir doch auch egal. Ja, ich gebe alles zu. Ich hab das geklaut. Ist doch jetzt auch egal.

Polizisten: [...] :-)