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Fliege auf der Kamera an Kasse 2

Was ist das denn, dachten wir beim Blick auf die Life-Ansicht der Videoanlage. Irgendwas krabbelte da doch auf einer der Kameras hin und her.

Es war eine ganz profane Fliege:



… und hier die Ansicht auch mal für euch. Inklusive mir gegen Ende des Videos, wie ich auf einer Leiter stehend das oben abgebildete Foto kreiert habe. :-D


Ein Jahr ohne Findorff

Heute vor einem Jahr endete der Mietvertrag für die Geschäftsräume in der Münchener Straße. Der letzte Verkaufstag war zwar bereits einige Wochen vorher, aber wir brauchten ja auch noch etwas Zeit, um alles aufzuräumen und gemäß des Mietvertrags zu renovieren.

Da mich der kleine Laden im letzten Jahr seines Bestehens vor allem Geld gekostet hat, betrachte ich die Schließung nicht ganz so melancholisch wie vielleicht der eine oder andere Mitarbeiter. Es war ein niedliches Zweitprojekt, das immerhin 14 Jahre bestand (langjährige Blogleser haben die Geschichte von Anfang bis Ende begleiten dürfen) und die Zeit mit all ihren Erlebnissen und Emotionen kippt man nicht mal eben so in die Tonne.

Diesbezüglich hat das ganze Corona-Drama vielleicht für etwas Zerstreuung gesorgt. Wir hatten während des vergangenen Jahres definitiv ganz andere Sorgen, als dem Laden in Findorff hinterherzutrauern.

Elektriker-Termin

Vorhin hatte ich den angekündigten Termin mit dem Elektrotechnik-Meister einer Firma, mit dem unsere Hausverwaltung schon seit längerer Zeit zusammenarbeitet.

Wir haben jetzt mal aufgedröselt, was noch gemacht werden muss. Einige Dinge sind noch nicht so konkret planbar, aber Altbaubesitzer werden ein schönes Motto, das wir vor einer Weile von einem Freund gelernt haben, bestätigen können: "Kommt beim Machen." Einfach mal anfangen, der Rest ergibt sich dann schon. (Nicht verwechseln mit planlos drauf los, nur manche Dinge lassen sich eben nicht vorhersehen.)

Anfangen werden wir aber mit der mir wichtigsten Baustelle, nämlich der Marktbeleuchtung. Dazu wird hier im Lager an ausgesuchter Stelle ein Kleinverteiler montiert, der mit einer Handvoll Schaltern (keine Sicherungen) für die Montage auf Hutschienen bestückt wird. Über eine Steuerleitung werden damit die Schütze im Unterverteiler im Keller betätigt, die dann direkt die Lichtbänder einschalten.

Danach kommen dann noch diverse Steckdosen, was wieder vor allem viel Fleißarbeit in Form von Leitungen verlegen bedeutet, die neue Beleuchtung im Lager und den Toiletten – und dann kann man fast schon darüber nachdenken, den alten Sicherungskasten zu deaktivieren…

Dickmanns mit "Lemon Cheesecake"

Seit heute haben wir einen Aufsteller mit den Super Dickmann's in der "Lemon Cheesecake"-Edition hier im Laden stehen. Erstes Fazit: Enormer Käsekuchenduft, aber viel zu süß.

Die rechtlich korrekte Beschreibung lautet übrigens ganz profan: Schaumküsse (Schaumzuckerwaren) überzogen mit weißer Fettglasur, Gebäckstückchen und Zitronen-Käsekuchengeschmack. Da bekommt man doch direkt Appetit auf irgendwas mit mehr Gehalt. :-D


Überkopf auf dem Rolli

Zwischen Wahnsinn und Verstand steht nur eine dünne Wand. Ich benutzte diesen Spruch sehr gerne, weil er so oft passt.

Beim Verräumen unserer Trockensortiment-Ware tauchte auf einem Rollcontainer zuerst ein oben, in diesem Fall unten, offener Karton mit Baguettestangen auf, den derjenige, der die Ware bei uns im Großlager zusammengepackt hat, überkopf auf dem Rolli deponiert hatte. Mein erster Gedanke war, was es doch für hirnrissige Strohköpfe auf der Welt gibt. Beim Hochheben des oben offenen Kartons fiel der Inhalt natürlich heraus. Etwas weiter unten lag dann noch ein Karton mit Brötchentüten, ebenfalls falsch herum.

Bei genauerer Betrachtung war das aber gar nicht so dämlich. Die paar Baguettes bzw. vier Brötchentüten kann man problemlos mit einem Handgriff wieder zurück in den Karton legen. Aber so kann man noch andere Ware oben drauf stapeln, ohne dass die Baguettes oder Brötchen zerdrückt werden. Wie gesagt waren die Kartons oben offen. Da haben wir ja schon die wildesten Dinge erlebt. Ihr glaubt gar nicht, was man alles auf Kuchen und Brot stellen kann. Bevorzugt Konserven oder H-Milch. :-P

In diesem Sinne: Alles richtig gemacht mit Überraschungsmoment. 100 Punkte! :-)




Arctia-Caja-Baby

Auf dem Weg zur Firma bin ich im Park fast mit dem Fahrrad über diese kleine (ca. 6 cm) Flaschenbürste gefahren. "Was ist das denn?", dachte ich noch, habe gewendet und mir das braun-schwarze Büschel noch einmal aus der Nähe angesehen. Es war eine Raupe. Ich wollte sie nicht auf dem Weg weiterkrabbeln lassen, der nächste Radfahrer, Skater oder Fußgänger hätte der Kleinen sicherlich den Garaus gemacht. Also hatte ich sie auf die Hand genommen und ein paar Meter entfernt wieder ins hohe Gras gesetzt.

Dabei war ich überrascht, denn ich ich hatte mir das "Fell" irgendwie anders vorgestellt. Dachte, dass die Raupe irgendwie stacheliger wäre oder da irgendwelche Widerhaken zu finden sind. Nichts davon traf zu. Die Raupe taugt zwar nicht wirklich als Streicheltier, hatte aber, auch wenn sie wesentlich borstiger aussahen, tatsächlich ganz weiche Haare, fast wie eine Katze.

Erinnerungsfoto gemacht und ab zur Firma. Da kam dann die große Überraschung. Vom Weg gerettet hatte ich die Raupe eines Braunen Bären. Im oben verlinkten Wikipedia-Artikel steht dazu folgendes: Der Braune Bär ist durch das Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. Er ist auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten der Bundesrepublik Deutschland eine Art der Vorwarnliste. In Baden-Württemberg und im Saarland gilt er als gefährdet. In Österreich ist die Art in allen Landesteilen sehr im Rückgang begriffen, wie kaum eine andere Schmetterlingsart. Die Art gilt als hochempfindlicher Bioindikator für naturnahe Biozönosen und als Kulturflüchter." (Den letzten Satz kann man wohl als großes Kompliment für unseren Park links der Weser ansehen.)

Einem so seltenen und besonders geschützten Tier begegnet man ja nun auch nicht alle Tage, geschweige denn kann es sich über die Hand krabbeln lassen. Eine Begegnung, die ich im Auto niemals gehabt hätte. Sehr cool. :-)


Eher Staubfänger als Renner

Aktuell haben wir als Sonderposten von Werner's die Artikel "Stockbrot" und "Knüppelteig" im Angebot. Generell wird Knüppelbrot und Stockbrot zwar nicht unterschieden, aber hier hat der Hersteller unterschiedliche Bezeichnungen gewählt, um die Sorten mit und ohne Kräuter auseinanderhalten zu können.

Ich fand die Artikel mal ganz spannend, aber so richtig laufen tun sie nicht. Erst noch Corona mit seinen Versammlungseinschränkungen, dann das vorherrschende eher kühle und unschöne Wetter, von einigen vereinzelten Tagen mal abgesehen.


Die Frühstückskuchen-Verwirrung

Vor ein paar Tagen hatte eine Kollegin bei der Bestellung die Krise bekommen. Schnaubend kam sie zu mir und beklagte sich darüber, dass jemand den ganzen Frühstückskuchen auf den Platz für Honigkuchen gestellt hatte. Sie habe nun aber alles umsortiert ("Jetzt haben wir Massen an Frühstückskuchen und nicht einen Honigkuchen!") und den Honigkuchen zum nächsten Liefertag bestellt. Super.

Am Liefertag kam eine andere Kollegin mit einem ganzen Karton Frühstückskuchen ins Lager. "Der ist bis oben hin voll!", erklärte sie mir auf Anfrage.

Ich hatte das Drama vom Bestelltag noch in Erinnerung und kümmerte mich persönlich darum. Tatsächlich: "Honigkuchen" war leer und laut Regaletikett und unserem Warenwirtschaftssystem war auch "Honigkuchen" bestellt. "Frühstückskuchen" wurde jedoch aus einem von mir nicht nachvollziehbaren Grund geliefert. Also rief ich bei unserem Kundenservice an und hoffte dort auf eine Antwort. Kurz: Es war alles in Ordnung.

Plötzlich fiel es mir auf. Keine Ahnung, seit wann der "Honigkuchen" nicht mehr "Honigkuchen" heißt (auf dem Regaletikett und im System heißt er noch so) und sich stattdessen ebenfalls "Frühstückskuchen" nennt und sich nur durch diesen kaum auffälligen Hinweis "mit Honig" vom Frühstückskuchen ohne Honig, der schon immer nur "Frühstückskuchen" hieß unterscheidet.

Das Leben könnte so viel einfacher sein. :-P


König Georgs Zuckerzeug

Derzeit haben wir einen Aufsteller mit Instant-Teegetränken in den Sorten Ginger Ale, Pina Colada und Cola hier im Laden stehen.

Es verkauft sich ja, sogar gar nicht mal so schlecht. Aber ich glaube, wer es einmal gekauft hat, ist dann auch erst mal bedient. Ich finde die Sachen gruselig, vor allem viel zu süß, oder zu wenig aromatisch, wenn man weniger von dem Granulat in sein Wasser rührt.

Kennt ihr die Produkte? Was haltet ihr davon?


Die Kondensator-Sache

Im Rahmen unterschiedlicher Recherchearbeiten war ich vor ein paar Tagen darüber gestolpert, dass bei Abbrucharbeiten "PCB-haltige Kondensatoren" anfallen können, die speziell gesammelt und entsorgt werden müssen. Nie von gehört, was ist PCB, was hat es mit solchen Kondensatoren auf sich und wo wurden sie verwendet? Also hatte ich die Recherche noch weiter ausgedehnt.

PCB ist die Abkürzung für Polychlorierte Biphenyle. Details dazu findet ihr im verlinkten Wikipedia-Artikel. Kurz zusammengefasst sind das (inzwischen weltweit verbotene) unterschiedliche Chlorverbindungen, die aufgrund ihrer Eigenschaften für unterschiedliche Anwendungen benutzt wurden. Unter anderem als Dielektrikum in elektrischen Kondensatoren. Solche Kondensatoren wurden beispielsweise auch zur Kompensation der durch die Vorschaltgeräte erzeugten Blindleistung in mit Leuchtstoffröhren ausgestatteten Leuchten eingesetzt.

Aha, dachte ich mir. Und dann lies ich die neu gewonnen Informationen einfach mal sacken. Und dann dachte ich an unsere alte Beleuchtung hier im Markt. 120 Leuchten für Leuchtstoffröhren, die schon etwas älter sind. Sollten da etwa auch diese PCB-haltigen Kondensatoren verbaut worden sein? Hier im Blog habe ich nur ein Foto einer geöffneten Leuchte gefunden, nämlich in diesem Beitrag von 2007. Und tatsächlich ist dort auch ein dicker Kondensator (vermute ich) zu sehen, nämlich dieser silberne Zylinder in der Mitte des Kastens.

Nun habe ich mal mehrere dieser Kästen geöffnet und nicht einen Kondensator finden können. Anhand des Fotos im verlinkten Beitrag kann ich auch nicht identifizieren, um welche Leuchte es sich da handelte. Vielleicht existiert sie auch schon gar nicht mehr, wenn es eine von denen war, die wir Ende 2007 austauschen ließen.

Ich mache mich da jetzt aber auch nicht mehr verrückt. Wir sind dabei, die gesamte Beleuchtung zu erneuern und bis dahin dürften sogar die noch vorhandenen Kondensatoren verwendet werden. Es ist zumindest davon auszugehen, dass sie weniger als 100ml Tränkeflüssigkeit / Dielektrikum beinhalten und damit hätten sie Bestandsschutz bis zur Außerbetriebnahme.

Wenn die neue Beleuchtung in Betrieb ist, werden wir die alten Kästen eigenhändig demontieren. Ich werde mich dann ganz sicher an diese Thematik erinnern und hier ein entsprechendes Update hinterlegen.

(Ganz schön gruselige Stoffe, diese PCB.)

Lichtbänder und Elektrikertermin

Inzwischen haben wir für die neuen Lichtbänder nicht nur die Löcher für die Dübel angezeichnet, sondern auch schon sämtliche Dübel befestigt.

Ein weiteres Lichtband haben wir auch schon aufgehängt, das ist reine Fleißarbeit, wenn die Vorbereitungen erledigt sind. Jetzt fehlen nur noch drei Lichtbänder und dann kann das ganze Material im Grund schon angeschlossen werden. Das soll dann aber bitte der Elektriker machen. Nicht, dass ich fünf Adern pro Lichtband nicht abisolieren und in die Klemmen stecken könnte. Das kann auch ein Elektriker nicht besser. Aber da ist noch mehr zu tun. Die Schaltschütze in unserem neuen ("neuen") Verteilerschrank müssen entsprechend angeklemmt werden und um diese zu schalten brauchen wir noch hier oben im Lager eine entsprechende Möglichkeit. Dazu muss die Beleuchtung im Lager neu gemacht werden, die Stromversorgungen für die Papppresse und den Leergutautomaten müssen auf den neuen Verteiler gelegt werden, und, und, und …

Ich habe das schon (fast) alles im Kopf, immerhin laufe ich hier täglich durch und kann mir Gedanken machen, aber detailliert werden wir das am Dienstag besprechen. Da habe ich hier nämlich vormittags einen Termin mit dem Elektriker. Hoffentlich geht es dann endlich mit Vollgas weiter. :-)

Auskennen

Eine Frau, die ich nicht als Kundin kannte, fragte mich nach mehreren Produkten. Nach dem ich sie quer durch den Laden zu den unterschiedlichsten Artikeln geführt hatte, meinte sie zu mir, dass ich mich ja hier richtig gut auskennen würde.

"Naja, das ist mein täglicher Arbeitsplatz. Da sollte man schon gewissen Ortskenntnisse verlangen können", antwortete ich mit einem Lachen.

Sie bedankte sich und ging mit ihren paar Teilen direkt zur Kasse. Da bleibt ja schon irgendwie die Frage im Kopf hängen, was sie woanders schon alles erlebt hat. :-)

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