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Es wird rot 2

Mit nur 3,5 Monaten Verzögerung hat die Wand rund um den Leergutautomaten nun ihren zweiten Anstrich bekommen.

Doch nützlich, so ein Feiertag. :-)

Mehr Bilder, auch von den restlichen Malerarbeiten des heutigen Tages, gibt es morgen. Die Wand sieht in trocken richtig genial aus. Die Idee mit dem Feuerrot war hunderprozentig richtig. Lasst euch überraschen...


Der Raum vorm LGATM

Über die Feiertage wollen wir endlich den Raum vor dem Leergutautomaten zuende streichen. Die Wände müssen unbedingt (und inzwischen so oder so wieder) erneut gestrichen werden und der hässliche Fußboden soll auch endlich verschwinden. Das Problem mit dem Boden war bislang, dass die Farbe zwei Tage zum trocknen und aushärten benötigt.

Morgen früh werden wir auf jeden Fall den Betonboden grundieren und am Ostersonntag entweder direkt nach Ladenschluss und nachdem alle Abschlussarbeiten erledigt sind (also gegen 1-1:30 Uhr) den Boden streichen oder am Vormittag nach der wohlverdienten Nachtruhe.

Eben haben wir die Farbe gekauft. Beim Fachhandel für Gewerbetreibende, also überwiegend Malerbetriebe und Handwerker. Ihm war's egal, welches Gewerbe, hauptsache die Anmeldung konnte ich vorlegen. Und so stehen hier gerade 12,5 Liter "Caparol Acry-Bodensiegel" in kieselgrau neben mir. Für einen Preis von sage und schreibe knapp 150 Euro für den Pott. Und das war noch günstig! Aber die Farbe muss so hochwertig sein, damit sie die tägliche Belastung (Rollcontainern, Hubwagen, Leergutsiff) übersteht.

Fluch und Segen

Wir haben hier ein geradezu gigantisches Sortiment auf die 550 Quadratmeter Verkaufsfläche gepresst. Konventionelle erzeugte Artikel von der Eigenmarke bis zum Importprodukt, Bioprodukte, Lebensmittel aus Fairem Handel, Vegetarisches und Veganes, eine Vielzahl von Getränken in Mehrwegflaschen, über zweihundert Sorten Wein und vieles mehr.

Immer wieder hören wir die Stimmen begeisterter Kunden, die sich über diese Auswahl freuen, vor allem, da wir hier im direkten Vergleich mit zwei Discountern stehen. Das ist schön.

Die Sache hat natürlich auch leider eine Kehrseite: Jeder Winkel ist genutzt, keine Fläche nicht vollgestellt. Hier ein Aufsteller als Dauerplatzierung, da eine Kühltruhe. Dazwischen Paletten, Kistenstapel, Tische. Das reinste Chaos, vielleicht gar nicht unbedingt im negativen Sinne, aber dennoch optisch sehr unruhig. Schade, irgendwie. Aber wir brauchen diese Massen nunmal und das wiederum ist eigentlich gar nicht schade. Andersherum wär's schlimmer.
Es gibt genug selbstständige Einzelhändler, die sich kaum trauen, mehr Ware als unbedingt nötig in ihren Laden zu stellen und wo es auch immer dementsprechend ordentlich aussieht. Da ist mir dieser Laden hier doch bedeutend lieber...

Vollgepappt

Meine Eingangstüren bestehen aus einem Rahmen mit einer vollflächigen Glasscheibe, die in der Mitte optisch durch den Griff unterbrochen wird. (Sieht man hier sehr deutlich.)

Plakate erlaube ich normalerweise nur im unteren Bereich, um die Sicht in den Laden nicht zu behindern und damit wichtige, meistens interne, Ankündigungen, die grundsätzlich auf Sichthöhe hängen, nicht in dem Wust untergehen.
Aus irgendeinem Grund ist es mir in letzter Zeit relativ egal, ob dort jemand ein Plakat hinhängt, oder nicht. Manche fragen, viele nicht und inzwischen versuche ich auch nicht mehr, das irgendwie zu steuern. Solange der obere Bereich frei bleibt. Und spätestens alle paar Wochen reißt der Fensterputzer sowieso alles runter.

Gleich zwei große Plakate für eine Veranstaltung übereinander an eine der oberen Scheiben zu pappen, so dass diese zur Hälfte nicht mehr zu sehen war, fand' ich das allerdings doch schon etwas arg dreist. :-O

Countdown

"Romys" Leergutautomat, der in rund zwei Wochen geliefert wird, muss bei einer Clearingstelle angemeldet werden. Dies ist notwendig, damit die angenommenen und entwerteten Einweggebinde mir auch gutgeschrieben werden.

Ich rief also beim Verwerter an, um die Anmeldeformulare anzufordern. "Kein Problem", sagte die Dame am Telefon. "Ich faxe Ihnen die zehn Seiten gleich rüber." Sie nahm meine Faxnummer entgegen, wollte kurz noch für die Konditionen wissen, über welche Großhandlung ich abrechne und wollte das Gespräch gerade beenden: "Gut, die neun Seiten kommen dann gleich zu Ihnen.
Da fiel ihr ein, dass sie noch mehr wissen musste und nachdem auch das geklärt war sagte Sie: "Dann füllen Sie die acht Seiten bitte aus faxen sie wieder an uns zurück."

Da konnte ich nicht mehr und musste loslachen: "Wir können gerne noch weitertelefonieren. Wenn das noch weniger Blätter werden, habe ich weniger Arbeit. Erst waren es zehn, dann neun und nun nur noch acht Seiten, die Sie mir zuschicken wollen."

Auf sieben ließ sich der Stapel leider nicht mehr verringern. :-)

JuSchG für 77 Euro

Anruf eines Callcenters: Ob ich bei mir im Laden denn auch die neueste Version des Jugendschutzgesetzes hängen hätte, wollte sie wissen. Ohne, dass ich groß zu Wort kommen konnte, erklärte mir die Dame am anderen Ende der Leitung, dass man verpflichtet wäre, die aktuellste Version auszuhängen und dass man dort für 77 Euro einen aktuellen Druck in der vorgeschriebenen Größe bekommen könnte.

Schade, dass die Verbindung plötzlich unterbrach. Ich hätte ihr noch so gerne gesagt, dass hier Schilder hängen, auf denen darauf hingewiesen wird, dass Tabakwaren und Spirituosen erst ab 18 verkauft werden. Ein Hinweis, der nach meiner Auffassung des Gesetzestextes vollkommen ausreichend ist. Wie steht's im §3, Abs.1 des JuSchG:
(1) Veranstalter und Gewerbetreibende haben die nach den §§ 4 bis 13 für ihre Betriebseinrichtungen und Veranstaltungen geltenden Vorschriften sowie bei öffentlichen Filmveranstaltungen die Alterseinstufung von Filmen oder die Anbieterkennzeichnung nach § 14 Abs. 7 durch deutlich sichtbaren und gut lesbaren Aushang bekannt zu machen.
Warum sollte ich den kompletten Text hier aushängen? Hier wird nicht getanzt, gezockt, ausgeschenkt, vorgeführt oder verführt.

Okay, letzteres durch das Schokoladenregal irgendwie schon, aber das ist etwas anderes... :-)

Nachtrag: Es war tatsächlich "ZIU International", die Firma, bei der auch Herr Wallraff war.

Containersammlung

Meine Sperrmüllsammlung auf dem Hof hat ein Ende: Hier steht nun neben dem Container für die Einwegflaschen und -Dosen noch ein zweiter Behälter, den wir derzeit mit allem füllen, was wir nicht mehr brauchen. Unter anderem ist der gesammte Sperrmüllhaufen darin verschwunden, der sich hier auf dem Hof angesammelt hatte. Meine Güte, lag das Zeugs hier lange herum...


Schon wieder 30 neue Körbe

Erst am 11. Oktober habe ich 30 neue Einkaufskörbe bekommen. Inzwischen hatte sich mein Bestand wieder auf ein sehr überschaubares Maß dezimiert, so dass ich wieder gezwungen war, neue Körbe zu bestellen.

Pro Monat verschwinden also durchschnittlich sechs Körbe. Das klingt ja fast noch erträglich, ist aber dennoch sehr störend. :-(


Kalter Motor, warmer Motor

Heute Vormittag fiel mir auf, dass eine meiner Kühltruhen ausgeschaltet war. Für die Ware darin war dies zum Glück nicht weiter problematisch, da sich darin nur empfindliches Obst und Salate befinden. Sie muss schon einige Stunden abgeschaltet gewesen sein, denn das gesamte Gehäuse rund um den Kompressor war bereits abgekühlt.

Beim Einschalten fiel mir auf, dass einer der beiden Motoren der Lüfter am Verflüssiger grausige Geräusche von sich gab. Es war ein petnetrantes Quieken, als wäre das Lager ausgeschlagen, und erinnerte irgendwie an eine Truthuhnfarm. Ich entschied mich dafür, das Gerät eingeschaltet zu lassen, blockierte allerdings den Rotor des Krachmachers und rief beim Kältetechniker an und bat um umgehenden Austausch des Motors.

Ein paar Stunden später kam der Monteur. Ich erklärte ihm, was passiert war und welchen Fehler ich vermutete. "Kein Problem", sagte er. "Solche Motoren gehen immer mal wieder kaputt." Er entfernte das Kunststoffteil, das ich durch das Gitter geschoben hatte, der Motor lief an - und gab dabei kein nennenswertes Geräusch von sich.

Er erklärte mir, dass sich dadurch, dass die Maschine inzwischen wieder ihre gewohnte Temperatur erreicht hat, alle Teile wieder auf das gewohnte Maß ausgedehnt hätten und somit besser zusammenpassen würden. Das klang plausibel.

Besonders nett fand ich, dass er mir keine Arbeitszeit und nichtmal die Anfahrt berechnet hat. Aber der nächste Auftrag kommt ja auch bestimmt...

Interessiert meine Geschichte?

In der Vergangenheit wurde ich schon oft gefragt, wie ich überhaupt zu diesem Laden gekommen bin, bzw. wie man überhaupt auf die Idee kommt, sich mit einem Supermarkt selbstständig zu machen und diese Idee schließlich auch realisiert.

ABSTIMMUNG BEENDET!
Hier das Ergebnis:




Wir haben hier einen "alten" Supermarkt übernommen. Alles war alt, schmutzig und verbaut. Innerhalb von weniger als vier Wochen haben wir daraus meinen Laden gebaut. Die "Verwandlung" ist mit über 500 Fotos dokumentiert worden und es ließe sich sehr viel (bestimmt auch Interessantes über die Hintergründe, wieso dieser Laden nun so ist, wie er ist) dazu schreiben.

Diese Dinge haben aber nun gar keinen aktuellen Bezug und daher versuche ich's mit einer Umfrage. :-)

Nachtrag: Neustart der Umfrage. Wer "gar nichts" wählen wollte, hatte gar keine Chance, seine Stimme abzugeben.

Doorman

Gut zwei Wochen ist es inzwischen her, dass ich hier meine Idee äußerte, zumindest am Wochenende einen Türsteher hier vor dem Markt zu postieren.

Aus Zeitgründen habe ich mich noch nicht richtig intensiv mit der Sache beschäftigt. Gleich am nächsten Tag rief mich eine Kollegin an und erzählte mir, dass ein Bekannter von ihr schon als Türsteher, Ladendetektiv und im Veranstaltungsservice gearbeitet hätte und zufällig gerade einen Job suchen würde. Sie gab mir seine Nummer, ich rief ihn an, wir telefonierten nett miteinander und verblieben dabei, dass er hier am Folgetag noch persönlich erscheint, um alles genau zu besprechen. Er kam nicht und Tage später hörte ich, dass er wohl nun einen anderen Job gefunden hätte. Schön für ihn. Aber wenigstens mal absagen hätte er können.

Mitte letzter Woche stellte sich hier jemand vor, der ein eigenes Unternehmen rund um Sicherheitsdienstleistungen führt und dessen Freundin hier mitlesen würde und ihm empfohlen hat, doch bei mir mal vorzusprechen. Könnte die bloglesende Dame ihrem Lebenspartner bitte mal mitteilen, dass das Angebot bislang noch nicht hier angekommen ist?

Sicher bezahlen

Morgen kommt (auf meinen Wunsch) im Laufe des Tages ein Außendienstler der Firma Gunnebo Deutschland hierher, um mir das "SafePay"-System vorzustellen.

Vor allem interessiert mich natürlich, ob das System mit meinem Kassensystem kompatibel ist und natürlich, wieviel der Spaß kosten soll.
Den Kassiervorgang "bargeldlos" zu gestalten finde ich sehr interessant, vor allem im Hinblick auf die Nachtöffnung. Nachdem es in den letzten Monaten schon mehrere Übergriffe zu später Stunde auf andere Märkte hier in Bremen gab, ist es sicherlich nicht verkehrt, jegliche Bargeldvorräte unerreichbar unterzubringen und dies auch zu zeigen.

Hat jemand Erfahrungen mit "SafePay"? Mich würden sowohl die Meinungen von Kunden als auch von Einzelhändlern interessieren.

Außenwerbeanlage

Gerade eben hat uns ein Kunde darauf hingewiesen, dass die Leuchtwerbung über dem Laden komplett aus sein würde.

Recht hatte er.

Da haben wir nun seit einem dreiviertel Jahr rund um die Uhr geöffnet und noch niemand hat bemerkt, dass die Beleuchtung um 1 Uhr erlischt, dachte ich mir und stellte die Zeitschaltuhr im Sicherungskasten entsprechend um.

Doch nichts geschah. Ich drehte an der manuellen Betätigung, doch das Licht blieb dunkel. Ich probierte sämtliche Einstellungen der Uhr durch, rannte immer wieder nach vorne, um zu sehen, ob die Beleuchtung sich auch nun wirklich so nennen dürfe, doch es passierte schlicht und einfach nichts.

Selbst mit verstellter Zeitschaltuhr müsste die Werbeanlage irgendwie dazu zu bringen sein, zu leuchten. Panik kam auf und in Gedanken sah ich mich schon eine Rechnung eines Elektrikers bezahlen. Mist.

Plötzlich der rettende Gedanke: Eine Mitarbeiterin hatte ich am Samstag Abend gebeten, die Marktbeleuchtung abzuschalten. Dies sind etwa 40 Schalter, die sich ebenfalls im Sicherungskasten befinden. Einer dieser Schalter war mit Tesafilm fixiert und mit "Außenwerbung - Nicht ausschalten!" beschriftet. Offenbar hatte sich der Klebestreifen gelöst, so dass sie den Schalter ebenfalls problemlos betätigen konnte.

Ich glaube, ich besorge mir speziell dafür mal eine Rolle Duck- / Duct- Tape. :-)

Verschlossen

Während ich den letzten Beitrag tippte, kam Kollege Hartmut zu mir ins Büro: "Ich glaube, du hast vergessen, den Ausgang aufzuschließen. Die Kunden sind bislang alle durch den Eingang wieder raus. Oder die Tür klemmt gewaltig."

Nein, sie klemmte nicht. Das war wohl die Müdigkeit...

Gebastel am Leergutautomaten

Dass am Samstag Abend der Leergutautomat ausgefallen war, wollte ich gar nicht ausdrücklich erwähnen, allerdings war es für einen Blogeintrag notwendig. Montag Vormittag war ein Techniker da, der den Schaden behob - und nun, man soll es nicht glauben, ist der Automat schon wieder außer Betrieb. Und zwar mit der selben Fehlermeldung: "Flaschenstopper?"
Der Flaschenstopper ist ein mechanisches Bauteil, dass am Ende des Annahmewerkes dafür sorgt, dass der Kunde die Flasche nicht zu weit hineinschieben kann. Nachdem ein Gebinde erkannt worden ist, senkt sich der Stopper über eine durch einen Getriebemotor angetriebene Exzenterscheibe und schnellt, nachdem die Flasche abtransportiert wurde, wieder in die Höhe.

Da ich nicht mehr daran geglaubt habe, dass heute noch ein Monteur kommt, habe ich einfach (mal wieder) selber Hand angelegt und den Automaten zerlegt:



So sieht der Automat aus, wenn die Front geöffnet ist:



Um an das Annahmewerk zu gelangen, muss man eine weitere Klappe öffnen. Dies geschieht ganz einfach, in dem man eine Rädelschraube entfernt:



Das gesamte Annahmewerk kann man zur Warten und zur leichteren Montage auf einem Schienensystem aus dem Automaten ziehen. Die notwendigen Kabel laufen in einer flexiblen Schiene und sind mit Steckkontakten leicht zu trennen.



Nach dem Lösen von vier kleinen Schrauben, kann man das gesamte Annahmewerk aus dem Automaten ziehen. Nun klafft ein riesiges Loch im Leergutautomaten... Die weiße Platte an der linken Wand ist eine Lampe, die für gleichmäßige, vollflächige Beleuchtung sorgt.



Hier ist das Annahmewerk.



Die Exzenterscheibe drückt den Flaschenstopper (oben rechts im Bild) nach oben. Das Ding sieht zwar schmuddelig aus, aber das ist nur zum (im wahrsten Sinne des Wortes) reibungslosen Betrieb notwendiges Fett. Viel problematischer ist die kleine Schraube, die sich irgendwo oberhalb des Exzenters gelöst haben muss...



...und nun die ganze Mechanik blockiert. Welche Kraft der Motor hat, sieht man sehr deutlich an den Riefen, die die Schraube in das Blech gefräst hat.

Die Schraube ließ sich problemlos mit einer Zange entfernen, doch leider war's schon zu spät: Durch die Blockade wurde vermutlich das Getriebe zerstört. Der Motor jault zwar auf, scheint aber im Leerlauf zu drehen. Also muss ich nun doch darauf warten, dass ein Monteur kommt.



Scheiße. :-(