Ich hatte gestern noch in unserem Ordersatz nachgesehen und musste feststellen, dass ein Großteil der Ostersüßwaren tatsächlich erst im Zeitraum Mitte bis Ende März geliefert wird.
Dann haben wir drei Wochen Zeit, die Sachen zu verkaufen. Das wird spannend.
Finde ich übrigens nicht gut. Die Argumente für solche Preisverhandlungen sind nach wie vor die selben wie im verlinkten Beitrag, aber es wäre angenehmer, wenn nicht mehrere Lieferanten gleichzeitig davon betroffen wären und wenn sowas vielleicht zu einer Zeit passieren könnte, in der ohnehin schon dutzende Artikel nicht lieferbar sind. Es ist frustrierend, tagtäglich vor den Lücken in den Regalen zu stehen und auch immer wieder die enttäuschten Gesichter der Kunden zu sehen.
Passend zum Thema viele Fehlartikel: Die große Bestellung (heute Morgen um 11:03 Uhr angefangen) für Dienstag besteht heute aus genau 1000 Positionen. Wir senden täglich mehrere Bestellungen, das ist also alles kein besonders erwähnenswerter Vorgang; jedoch ist eine Punktlandung auf genau 1000 Teile schon ungewöhnlich. Wenn davon auch wieder rund zehn Prozent nicht geliefert werden, bleibt dennoch am Dienstag noch einiges zu tun. Aber Ware in die Regale wuppen gehört ja zum Tagesgeschäft.
Eine Kombination aus Lieferantenverhandlungen mit mehreren Herstellern und vermutlich auch allgemeinen Lieferschwierigkeiten ist es zu verdanken, dass wir derzeit nicht nur ein paar, sondern gleich dutzende (!) Fehlartikel im Laden haben.
Auf dem letzten Lieferschein unserer Hauptlieferung waren es 114 Artikel. Einhundertvierzehn! Einige davon sind inzwischen nur nicht mehr ganz voll, andere sind inzwischen und teilweise seit Wochen schon leer.
Wenn ich mal mit Kunden darüber ins Gespräch komme, sage ich immer nur, dass ich versichere, dass wir hier nicht zu doof zum Bestellen sind. Fühlt sich echt an wie DDR 2.0.
Ich weiß nicht, seit wie vielen Jahren wir mit unserem Biowein-Lieferanten schon zusammenarbeiten, aber elf Jahre sind es mindestens schon. In all der Zeit hatten wir die Ware immer mehr oder weniger lose bekommen. Entweder hat der Fahrer uns die Weinkartons und -Kisten auf einer Sackkarre in den Laden gefahren oder wir haben einen leeren Rollbehälter benutzt und draußen am Lieferwagen die Ware darauf gestapelt.
Die gestrige Weinlieferung hatte ich nicht persönlich mitbekommen, staunte aber nicht schlecht, als ich eine fertig gepackte Palette entdeckte. Wie modern. (Aus meiner Sicht ist das übrigens gar nicht so praktisch. Mit der Palette kann ich nicht bis vor das Weinregal fahren, so dass wir die Ware beim Packen durch den halben Laden tragen mussten …)
Ein Mann kam mit einer Mappe in der Hand in den Laden und stellte sich vor: "Moin, ich bin der neue Außendienstmitarbeiter von Firmatolleprodukte und betreue Ihren Markt ab sofort."
"Oh", scherzte ich, "mal wieder ein neues Gesicht bei euch."
Der Vertreter antwortete etwas verlegen: "Jaaa, da gab es wohl einige Veränderungen in letzter Zeit, aber ich bleibe Ihnen jetzt auch länger erhalten."
Ines hatte den kleinen Dialog zwischen uns beiden durch die Regalreihe mitbekommen und meldete sich aus etwa Abstand dazu: "Das hatte Ihr Vorgänger auch schon gesagt."
Fundstück in einem EDEKA-Markt in Delmenhorst: Ein Hinweis darauf, dass "aufgrund von Lieferantenverhandlungen" der eine oder andere Artikel nicht bestellbar ist. Das Schild findet man an mehreren Stellen in Markt. Ich nenne das immer "Preiskampf" und betrachte dieses Phänomen mit gemischten Gefühlen.
Einerseits ist es sicherlich nicht falsch, großen Konzernen, die maximal viel Geld aus ihren Produkten pressen wollen, Paroli zu bieten. Letztendlich sind diese Verhandlungen (langfristig) zugunsten der Kunden, aber man will ja auch selber wettbewerbsfähig bleiben. Die anderen Handelsketten verhandeln übrigens nicht weniger hart.
Je kleiner und idealistischer eine betroffene Firma ist, desto mehr finde ich diese Verhandlungen bedenklich. Bei einer Firma Nestlé oder AB-InBev oder Coca-Cola oder Mars nehme ich solche verhandlungsbedingten Auslistungen schulterzuckend hin. Ist für die Kunden eben mal eine Weile ärgerlich. Wenn dann aber sogar Urgesteine in der Bio-Landschaft von solchen Verhandlungen und Auslistungen betroffen sind, da nenne ich jetzt keinen Firmennamen, stehe ich nur noch kopfschüttelnd da.
Die Idee, einen solchen Hinweis aufzuhängen, hatte ich auch schon. Bin mir nicht sicher, inwiefern diese Info für Kunden relevant ist. Der gewünschte Artikel ist nicht da, die Gründe sind dem Kunden dann meistens egal. Es entlastet nur etwas die Einzelhändler-Seele, wenn der Grund dafür nicht in der eigenen Unfähigkeit liegt …
Würdet ihr so eine Info am Regal begrüßen, oder ist es eben wirklich egal?
Die letzten Schleich-Tiere stehen hier noch im Laden und schon läuft seit ein paar Tagen bereits die nächste Treueaktion. Diesmal gibt es Kopfhörer und Bluetooth-Lautsprecher von JBL, also definitiv brauchbare Produkte!
Die Aktion läuft diesmal relativ lange, nämlich bis Mitte Januar:
Ein mir seit Jahren bekannter Vertreter kam in den Laden und streckte mir in typischer Corona-Manier die Faust zum Gruß entgegen. Ich tippte ziemlich seicht mit meiner Faust dagegen, was beim klassischem Händeschütteln wohl einem "toten Fisch" gleichgekommen wäre.
"…diese Motivation!", lachte er.
"Ach", sagte ich missmutig. "Mich nervt Corona nur noch, mit allem, was sich daraus auch im Zwischenmenschlichen entwickelt hat. Aber Ghettofaust ist immer noch besser als dieses vollkommen beknackte, peinliche Ellenbogen-Zusammenditschen."
Dieses beknackte, peinliche Ellenbogen-Zusammenditschen nennt sich auch Ebola-Shake und wurde als Alternative zum klassischen Händeschütteln eingeführt. Gefühlt sieht man diesen "Gruß" immer nur von demonstrativ gut gelaunten Politikern, wenn irgendwelche Kameras auf sie gehalten werden. Ernsthaft: Bevor ich das mache, sage ich lieber einfach nur Moin.
Der nette Außendienstler schmunzelte, und hielt mir seine ausgestreckte Hand hin: "Wir können das auch ganz klassisch machen."
Ich schlug ein und es folgte ein anständiger, fester Händedruck. Mir kamen fast die Tränen vor Rührung. Das war das erste echte Händeschütteln seit anderthalb Jahren.
Die in diesem Beitrag bereits angekündigte Lieferung unserer Monin-Sortimentserweiterung ist heute eingetroffen. 33 Kartons insgesamt, darunter fünf Sorten in großen Flaschen. Ja, Pumpkin Spice ist auch dabei.
Ich gehe dann mal auspacken und eine Platzierung bauen …
Ab sofort kann man bei uns übrigens auch mit der neuen EDEKA-App bezahlen.
Nicht, dass das bislang schon jemand genutzt hätte, außer ich selber zu Testzwecken, aber die Option besteht immerhin.
Über die App wird der EDEKA vom Anwender eine Einzugsermächtigung erteilt. An der Kasse zeigt man nur einen kurzen Code vor und schon ist die Sache erledigt. Sehr einfach eigentlich, zumal Deutschlandcard-Punkte und Coupons / Rabattaktionen direkt automatisch verrechnet werden.
Kein Muss, aber für regelmäßige EDEKA-Kunden sicherlich praktisch.
Wie angekündigt haben wir nun auch endlich die Ware von Niederegger dauerhaft hier im Angebot. Aufgrund des doch eher bescheidenen Platzangebots beschränkt sich das Sortiment auf die wesentlichen Artikel, also vor allem die klassischen Marzipan-Happen und -Brote.
Da haben wir noch nicht mal ein Teil der bevorstehenden Herbst- und Weihnachtsware geliefert bekommen, schon liegen hier die Ordersätze für die Artikel zum Süßwarengeschäft Ostern 2022.
Bei uns haben diese Feste schon längst ihren Zauber verloren.
Die Sommerpause hat unser Zotter-Regal ziemlich geleert. Aber heute kam die neue Sortimentsliste und ich habe gerade auch schon die neue Bestellung gefaxt gesendet.
Viele neue Sorten sind nicht dabei, bezüglich der Regalpflege bin ich darüber auch nicht unglücklich, aber auch mit dem alten Sortiment haben wir hier schon eine beeindruckende Auswahl im Regal stehen.