Ist das nun dreist oder nett? Ein junger Mann stellte sich als Mitarbeiters eines Mitbewerbers vor und erkundigte sich, ob er hier einen Preisspiegel erheben darf. Es ging ihm dabei vor allem um die Preise in meiner Getränkeabteilung.
Im ersten Moment denkt man natürlich, ob das ein Witz sein soll und überlegt, wie man diese Person am schnellsten nettesten vor die Tür bekommt.
Aber, mal ganz ehrlich, was sollte das bringen? Wenn ich unbedingt die Preise meiner Konkurrenz haben will, gehe ich als "Kunde" getarnt in den Laden und notiere oder fotografiere unauffällig oder spreche die Informationen in mein Diktiergerät. Und nun? Also habe ich ihn gewähren lassen. Die Preise, die hier im Laden aushängen, sind ja nun auch kein Geschäftsgeheimnis.
Der an dieser Stelle schon einmal erwähnte "Combi"-Markt hier im Stadtteil ist für mich nicht nur irgendein Mitbewerber, sondern der, zu dem ich den besten "Draht" habe. Ein Mitarbeiter des Marktes wohnt hier um die Ecke und ist entsprechend häufig auch mal als Kunde bei mir – und nicht nur das: Einer meiner eigenen Mitarbeiter hat dort noch einen kleinen Nebenjob. (Den er schon vor der Vollzeitbeschäftigung bei mir hatte und nicht aufgeben wollte, weil es ihm Spaß macht.) So habe ich immer wieder mit Combi zu tun und darum hänge ich natürlich auch dieses Flugblatt hier auf. Wenngleich die Chancen, die Täter damit zu erwischen, sehr gering sind.
Dass es in Bremen nur wenig Schnee gibt, wenn überhaupt, habe ich schon oft festgestellt. Und wenn es doch mal schneit, selbst bei starkem Schneefall, bleibt die weiße Pracht nicht lange liegen.
Festgestellt habe ich das auch schon ohne den Wikipedia-Eintrag über die Stadt Bremen. Aber interessant, Erlebtes noch einmal an anderer Stelle nachlesen zu können:
Bremen gehört zu den schneeärmsten Städten Deutschlands. Im Durchschnitt liegt in Bremen an weniger als fünf Tagen im Jahr Schnee.
...und warum mein Gefühl, das sein zu lassen, gar nicht mal schlecht war. Unter anderem deshalb nämlich, weil die riesige Videowand, die in den vergangenen Jahren auch immer vor dem Zelt stand, diesmal schlicht und einfach eben nicht dort war:
Hier ein paar Bilder vom diesjährigen Freimarktsumzug. Stimmung und Lautstärke erreichten wie immer einen sehr hohen Pegel, aber diesmal ist der Umzug an uns relativ gesittet vorbeigezogen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wir wurden nicht als Garderobe und öffentliche Toilette missbraucht und hatten erfreulicherweise auch nicht eine mobile Discothek in Form eines Trucks mit riesiger PA-Anlage auf der Ladefläche stundenlang vor der Tür stehen.
Der Spuk ist (fast) vorbei, die Straße gleicht einer Müllhalde:
(Die Bilder sind übrigens nicht mit meiner Kamera entstanden. Wie kommt man nur auf die Idee, bei einer Digitalkamera einen Zeitstempel mit im Bild unterzubringen?!? )
Seit gestern Abend ist unsere Straße wieder komplett freigegeben, sogar die Busse fahren wieder.
Nun bin ich wirklich gespannt, wie sich unsere Umsätze hier entwickeln werden. Ob die verlorenen "Nachtkunden", die nunmal überwiegend mit dem Auto kamen, wieder zu uns zurückfinden und ob auch größere Getränkeeinkäufe wieder zur Tagesordnung gehören werden.
Gestern mal auf die aktuellen Zahlen gesehen: Dank der Baustelle lief der Laden bislang auf das Jahr hochgerecht mit ziemlich genau plus/minus Null. Ein dreiviertel Jahr umsonst gearbeitet.
Danke, liebe Stadt Bremen. Danke für die ein knappes halbes Jahr dauernde Vollsperrung der Straße.
Robin von oben hat mich noch einmal mit Bildern und einem Video versorgt. Vielen Dank dafür.
Mit diesen Arbeiten ist unsere Straße eigentlich fertig. In diesen Minuten wird sie ausgiebig gereinigt und dann können es eigentlich nur noch wenige Stunden bis zur offiziellen Freigabe sein, die ja eigentlich schon gestern hätte stattfinden sollen.
Die kleine Nachbarskatze ist echt zu süß. Und wenn in den Nachtstunden schon ansonsten nichts Aufregendes passiert, dann sei mir dieser "Cat Content" gegönnt.
Rennt in aller Katzenseelenruhe hier herum, während wir die Ware in den Laden ziehen. Guckt einen mit großen Augen an, als würde sie fragen wollen, was wir da machen. Einfach nur niedlich, die weißbraunschwarze Miezmau.
Auf der Straße wird gearbeitet, Blätter werden aufgefegt, Maschinen, mit denen Bitumen verarbeitet wird, werden vorgeheizt. Und das trotz der immer wieder einsetzenden Regenschauer.
Ich hoffe jedenfalls, dass das Wetter mitspielt und unsere Straße heute doch noch fertig wird. Spätestens Dienstag werden wir wieder größere Mengen Ware bekommen und dann muss der LKW hier vor der Tür stehen können.