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Rossi ist kein Russe

Ein neuer Auslieferungsfahrer eines Lieferanten stellte sich in nicht ganz einwandfreiem Hochdeutsch vor. "Isch bin Rossi." Gemeint war der italienische Nachname, genau wie der bekannte Herr Rossi, der sein Glück sucht.

Durch die etwas unsaubere Aussprache und in Verbindung mit den restlichen Geräuschen im Laden verstand ich jedoch etwas vollkommen anderes: "Ich bin Russe."

Keine Ahnung, was ich in dem Moment dachte, warum er mir das erzählt hatte. Vermutlich bezog sich das irgendwie auf die Situation in der Ukraine und ich sollte ihn nicht wegen seiner Herkunft verurteilen. Was weiß denn ich … "Ja, macht doch nichts. Nur weil ein Spinner da in die Ukraine einmarschiert, sind doch nicht plötzlich alle Russen schlechte Menschen."

Er guckte mich irritiert an und sah dabei aus wie ein alter Lada in der Schrottpresse. "Wie kommst du auf Russe? Ich bin kein Russe. Rossi Das ist mein Name. Ich bin Italiener."

Ich wünschte mir in dem Moment, dass der Boden sich unter mir spontan öffnete und ich zumindest den Dreiviertelmeter in den Kriechkeller stürzte. Das könnt ihr mir glauben.

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Konserven in Mehrweggläsern

Seit vorletzter Woche haben wir drei neue Sorten Bio-Konserven im Sortiment: Mais, Kichererbsen und Kidneybohnen (warum bloß mit Deppen Leerzeichen?!) von Alnatura in Mehrweggläsern. Dabei benutzt Alnatura keinen neuen Gläsertyp, sondern verwendet die schon seit Jahrzehnten für Joghurt verwendeten Gläser.

Das finde ich eine super Sache. Die Produkte sind nicht ganz günstig, aber dafür bekommt man sie in einer nachhaltigen Verpackung und (zumindest Mais und Kichererbsen) in Demeter-Qualität. (Bitte jetzt nicht die Eintausendoktillionste Grundsatzdiskussion über Demeter und Esoterik. Der ganzheitliche Grundsatz hinter Demeter ist durchaus begrüßenswert!)

Mir müsste nur noch einfallen, wie man die Produkte im Regal zwischen der Masse an Konservengläsern noch etwas besser hervorheben kann. Ich finde sie definitiv erwähnenswerte Produkte.


Lustige Strichcodes – 484

Vielen Dank an Honza für die Zusendung dieses Strichcodes mit einer Suppenterrine, den er auf einer Packung Instant-Zwiebelsuppe von Carat (Netto-Eigenmarke) entdeckt hat.


Da ist man mal nicht da …

Da ist man mal nicht in der Firma und dann bekommt man so eine Meldung per WhatsApp von den Kollegen vor Ort:

Arschloch sucht und findet sein Lieblingscola nicht, fragt nach, kriegt Antworten. Arschloch wartet, dass ich woanders hinschaue und pfeffert eine Packung Sojasahne so heftig durch die Gegend, dass zwei Leute eine Stunde putzen müssen.
Ich werde mir morgen mal die Videoaufzeichnung aus dem entsprechenden Gang ansehen. Der Mann soll bei uns als Kunde bekannt sein.

Ex-Kunde, falls ich ihn persönlich erwische.

5000 Euro für REA e. V.

Wir haben übrigens inzwischen mit Hilfe unserer Elepfandspendenbox neben dem Leergutautomaten über 5000 Euro zusammenbekommen. Im März hatten wir übrigens die 4000er-Marke geknackt. Da ich die Überweisungen an den REA e. V. der besseren Übersichtlichkeit wegen in 1000-Euro-Schritten tätige, gab es nun also vor ein paar Tagen die nächste Zahlung zu Gunsten des David Sheldrick Wildlife Trusts.

Das ist zwar so am Stück schon eine große Summe, aber wenn man bedenkt, dass ein Elefantenbaby für 50-80 Euro pro Tag spezielle Milchnahrung benötigt, kommt man damit in einem Elefantenwaisenhaus nicht sehr weit. Da reicht das Geld gerade mal zwei oder drei Monate für ein Tier.

Aber wir tun, was wir können. Trööt.


Knirschlorbeer

Du weißt, dass es ein wirklich heißer und trockener Sommer ist, wenn sogar der Kirschlorbeer in den Betonschachtringen hier auf dem Hof knusprige Blätter bekommt.

(Jeweils fünf Eimer Wasser sollten erstmal für Abhilfe sorgen.)


Drachen-Aufsteller

Ich habe mich vor einer Weile mal dazu hinreißen lassen, ein kleines Display mit (Lenk-)Drachen in verschiedenen Ausführungen zu bestellen. Bislang laufen Dinger noch nicht sonderlich gut, sind wohl eher ein Herbstartikel.

Aber Wind gibt es ja auch jetzt schon reichlich. Auf den ländlicheren Strecken werden meine Fahrradfahrten jetzt schon teilweise zur Qual. 30 Grad im Schatten und Gegenwind wie nichts Gutes. Da hat man nicht einmal mehr eine Erfrischung zur Buckelei …


Unverpackt im E-Harste?

Folke war vor ein paar Wochen über diesen Artikel ("Initiative gegen Verpackungen in Berlin: Unverpackt ist Kaiser") in der taz gestolpert. Dazu sind ihm direkt ein paar Fragen an mich eingefallen: "Was hältst du davon? Hast du das für deinen Laden schon einmal erwogen? Oder gar umgesetzt??? Wenn erwogen und nicht umgesetzt: Warum nicht? Lohnt sich nicht? Oder erwartest du keine Nachfrage bei deiner Zielgruppe?"

Ich nehme mir die Fragen mal der Reihe nach vor.
"Was hältst du davon?"
Prinzipiell ist das ja eine tolle Sache. Einerseits wird vermutlich ein Teil des Verpackungsmaterials eingespart. "Vermutlich" nur deshalb, weil die Großgebinde ja ebenfalls sicher und stabil verpackt werden müssen, was aufgrund der Größe auch entsprechend stabilere Verpackungen voraussetzt. Ich habe dazu keine bestätigten Zahlen, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der Mehraufwand für Verpackungen bei beispielsweise 10 einzelnen Päckchen Zucker im Vergleich zu einem 10-Kilo-Sack keine sehr große mehr ist. Der große Vorteil ist natürlich, dass man die Menge bekommen kann, die man wirklich braucht. Wer nie Zucker benutzt, um mal bei diesem Produkt zu bleiben, und nur für eine einmalige Verwendung 100 g benötigt, wird bei uns im Laden also wenigstens ein 500-g-Paket bekommen können und hat dann 400 Gramm Zucker zu viel zu Hause liegen. Der Haken ist, dass man als "unverpackte" Ware für die 100 Gramm nicht nennenswert weniger bezahlt als für das fertige Gebinde aus dem Supermarkt.

"Hast du das für deinen Laden schon einmal erwogen?"
Ja, und zwar direkt nach dem Besuch der Euroshop-Messe vor fünf Jahren. Dazu hatte ich vor gut zwei Jahren in diesem Blogeintrag schon einmal etwas geschrieben:

Der Besuch auf der Messe lag ein gutes Stück vor unserem großen Umbau, aber der Ladenplan stand schon grob und so überlegten wir damals tatsächlich auch, ob man nicht mit der Neugestaltung des Ladens ein Kopfregal mit diesen Schütten ausstattet, um ein Zeichen in Richtung unverpackt zu setzen.

Die Idee haben wir aber wieder verworfen. In einem Regal mit nur einem Meter Breite hätte man nicht so sonderlich viele Artikel auf diese Weise unterbringen können, im Vergleich mit einem kompletten "Unverpackt-Laden" wäre das also nicht Fleisch und nicht Fisch gewesen. Dafür den Aufwand, solche Artikel in Großgebinden beschaffen und lagern zu müssen? Dazu muss so ein Regal regelmäßig gepflegt werden. Artikel müssen aufgefüllt und die Systeme saubergehalten werden. So viel Aufwand für einen vermutlich marginalen Umsatz. Dazu kam ein weiteres Problem: In was für Behälter hätten die Kunden ihre unverpackten Produkte füllen sollen? In eigene Behälter? Da wäre das mit dem Abwiegen problematisch geworden. Oder in bereitgestellte Plastikschalen? Klasse Idee, mit welcher das Unverpackt-Konzept direkt zunichte gemacht wird. Eine für Unverpackt-Läden typische Variante sind Einmachgläser mit Klappdeckel, aber lohnt sich so ein System für maximal zwei Dutzend Produkte hier im Laden? Fragen über Fragen …

Wir hatten dann entschieden, den Weg bleiben zu lassen.
Die Situation ist bis heute nicht anders. Wie man auch am Beispiel des Unverpackt-Ladens in Delmenhorst sieht, sind diese Konzepte auch nicht immer von Erfolg gekrönt. Es gibt etablierte, erfolgreiche Unverpacktläden, aber die sind ganz sicher nicht grundsätzlich und schon gar nicht an jedem Standort ein Selbstläufer.

Hinzu kommt noch, dass es bei unverpackt (Eigenständige Läden sowie Abteilungen innerhalb von SB-Märkten) oft an Auswahl innerhalb der einzelnen Warengruppen fehlt, die Sortimentstiefe ist nicht groß. Wer auf Dauer mehr Abwechslung möchte, wird also auch immer mal wieder zu konventionell abgepackter Ware greifen (müssen).

Oder erwartest du keine Nachfrage bei deiner Zielgruppe?
Gerade bei uns (bunter, alternativer Stadtteil) könnte es sogar eine relativ große Nachfrage geben. Aber es gibt wohl auch innerhalb unserer Handelskette einen Trend weg von diesen Systemen. Der große Aufwand steht wohl in keinem Verhältnis zum tatsächlichen (finanziellen) Nutzen.

Die Idee ist definitiv absolut begrüßenswert. Aber es hakelt immer wieder an den unterschiedlichsten Ecken und Kanten. Wenn ich hier richtig Platz im Laden hätte, würde ich es vielleicht mal versuchen – aber nur in kleinem Maßstab, wie ich es 2017 mal angedacht hatte, hat es überhaupt keinen Sinn …

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 56)

Inzwischen sind wir Anfang September 1995 angekommen und ich erlebte eine weitere unspektakuläre Woche. Im Tagesgeschäft gibt es grob natürlich nicht so viele Aufgaben: Waren annehmen, Waren verräumen, Waren verkaufen. Kundenberatung und Kundenservice. Das wiederholt sich nun einfach immer und immer wieder.



Dienstag Morgen habe ich als erstes Getränke (Trinks) gepackt. Anschließend habe ich die Paletten (Juhu!) mit der Ware vom Zentrallager in den Laden gefahren.
Leergut annehmen, Kunden informieren, Preise für die Kassen suchen.
Ware packen (Nährmittel)



Frisée

Der Frisée hat stark gefiederte, gelb-grüne Bätter.
Da er zu den Endiviensalaten gehört, hat er einen leicht herb-bitteren Geschmack.
Seine Blätter haben einen festen Biss.
Er hat die Endivien-typischen Merkmale: Einen krausen, weit geöffneten Kopf und eine zartgelbe Mitte.

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Kernfusion: Klimaretter oder Milliardengrab? | Harald Lesch

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Nutri-Score ist echte Hilfe für Verbraucher

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 55)

Inventur. Damals wie heute sind Inventuren in den Filialunternehmen ein Akt des Stresses für alle Beteiligten. Markleiter, sein Stellvertreter und alle in der Hierarchie über ihnen stehenden Leute (Bereichsleiter, Bezirksleiter, Gebietsleiter, Regionalleiter (wie auch immer sie gerade heißen mögen), dazu eventuell noch Spezialabteilungen für Inventur und Revision). Alle stehen unter Strom, es geht um viel Geld und auch eine rechtliche Verantwortung und jeder giftet jeden an. Ich war zu der Zeit nur für die Erfassung der Bestände da und hatte mit der Organisation nichts zu tun, aber selbst als Beobachter habe ich das damals schon immer unangenehm empfunden.

Überraschung: An dieser Stelle gab nun doch endlich mal eine Erwähnung der lästigen und jeden Samstag stattfindenden Preisänderungen der Webeartikel.



Am Dienstag Abend hatten wir Inventur. Ich habe mit einer Kollegin Obst + Gemüse und die Blumen gezählt.
Donnerstag habe ich viel Ware angenommen. Zuerst die Hauptlieferung, dann von diversen Speditionen und Paketdiensten.
Anschließend habe ich Getränke gepackt (Einweg).
Leergut annehmen, Kunden Auskünfte heben, Ausleeren der Ballenpresse. Am Abend habe ich noch ein paar Palletten Paletten im Laden umgestellt und aus dem Laden ins Lager gefahren.
Morgens habe ich mitgeholfen, die Gefriertruhen aufzudecken.
Am Samstag habe ich die alte und die neue Ware aus der Werbung umgezeichnet.



Batavia

Bataviasalat ist eine Kreuzung aus Kopf- und Eisbergsalat. Er ähnelt dem Eisbergsalat im Geschmack und seine weichen Blätter sind teilweise gerötet.