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Das Sch-Wort

Bei Gesprächen mit Kunden geht es neuerdings beinahe schon zwangsläufig um das Thema Corona, dann über Hamsterkäufe, Nudeln, Mehl und schließlich, wer hätte es gedacht, Toilettenpapier. Bei letzterem setzen dann viele Leute die gehamsterten Mengen in Relation zu dem, was gewöhnlich hinten wieder herauskommt.

Ich staune doch, wie viele auch augenscheinlich sehr kultivierte Leute das vulgäre Wort "schei*en" mehr oder weniger öffentlich völlig ungezwungen innerhalb eines Satzes verwenden. Ich musste mich ja gerade schon sehr durchringen, das hier überhaupt fast komplett auszuschreiben. :-D

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Comments

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Michael on :

Ich vermeide das auch meistens bei Texten, es erscheint mir irgendwie immer unpassend. Andererseits wird's doch andauernd benutzt, komische Sache.

Christian on :

Seit wir unser Kind haben ist das Wort so oft im Gebrauch das es sich abgenutzt hat. Gerade in den ersten ~3 Jahren geht eh jeden Elterngespräch um das Thema, da nutzt sich die Aversion ab...

Ulli on :

Ich würde sagen, scheißen wird gewählt weil:

  • defäkieren zwar korrekt ist, aber doch arg gestelzt wirkt,

  • kacken und

  • (ab-)koten/(ab-)stuhlen ungewohnt sind und den Redefluß etwas bremsen, während

  • scheißen mittlerweile ganz gewöhnliche Umgangssprache ist und (zumindest im gesprochenen Wort) nicht mehr sonderlich auffällt.

.
Kurz gesagt: scheiß drauf, stört keinen (auf den es ankommt) :-)

Chris_aus_B on :

Ich glaube defäkieren muss man dreimal ordentlich aussprechen und zweimal buchstabieren bis die Mehrheit der Gesprächspartner das Wort verstanden hat; was es bedeutet dürfte dann etlichen immer noch nicht klar sein.

Nicht der Andere on :

Ist längst entvulgarisiert, ähnlich wie vorher "geil". "So'n Scheiß" drückt noch nichtmal unbedingt Groll oder Wut (r)aus, sondern kann auch einfach beiläufig eine leicht negative Überraschung oder kleine Enttäuschung meinen. Zudem ist "Geh scheissen" zum Beispiel im Österreichischen vollkommen geläufig und kann jenseits von der Aufforderung zum Abhauen auch einfach ein durchaus freundliches "Nein" bedeuten. Wat'n Scheiß? Ach, geh scheißen.

Hinnerk on :

Nur weil es im finsteren feindlichen Ausland,deren Sprache eh sehr vulgär ist, üblich ist muss man es ja hier nicht gleich nachmachen

Chris_aus_B on :

Aber was sind nun alltagstaugliche Alternativen (oder auch nur eine)?

Sven on :

Also ich geh auf's Klo.

janxb on :

Aber wie unterscheidet man da das kleine vom großen Geschäft? Bei uns in der Clique wird meistens zwischen folgendem unterschieden:

- ich gehe pinkeln
- ich gehe auf'n Pott

Sind für mich beides gesellschaftsfähige Begriffe und trotzdem verständlich ;-)

PS: Bonuspunkte gibt es für "Ich bin mal kurz auf'm Bongo."

Sven on :

Muss denn der Empfänger der Information so genau wissen, was ich au dem Klo so treibe?

Daniel on :

Dazu fällt mir folgendes Video ein:

https://youtu.be/0dAVSgliKgU

Käptn Nutella on :

Eine Stange Nougat aus dem Kreuz drücken.

Nachrungsverstoffwechsler on :

Wie meinte Jürgen von der Lippe irgendwann im letzten Jahrtausend in irgendeiner Sendung:
Warum trinkt der Mensch?
Damit es beim kacken nicht so staubt.

Wer schon Probleme mit dem Wort defäkieren sieht/hat, wird dann wohl beim Ausdruck mikieren gleich aufgeben...

Nicht der Andere on :

Wolltest du schon immer dein eigenes Wort haben? Wir anderen sagen dazu jedenfalls nach wie vor "miktieren" wie in "Ey, kommste mit zum Miktieren?"

Arne on :

Seit wir Kinder haben sind wir bei dem Begriff „schietern“ gelandet. Durch das plattdeutsche klingt es weniger krass und erleichtert, dass man mit Kindern zwangsläufig über alle körperlichen Vorgänge reden muss.

Michael K. on :

Andere sind noch besser: Wer der polnischen Sprache nicht mächtig ist, kann trotzdem an Konversationen teilnehmen, indem er immer mal ein "Kurwa" einstreut. Eigentlich könnte man meinen, "Kurwa" ist ein gesprochenes Komma, der Punkt hingegen "Kurwa mac".

Sven on :

Wohl wahr. Ein "Kurwa" geht immer. Kurwa!

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